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Donnerstag, 6. Oktober 2022

VdK: Pflegende Angehörige sind am Ende ihrer Kräfte – wer hört sie?

Lage in der häuslichen Pflege ist prekär wie nie

Verena Bentele
 © VdK / Marlene Gawrisch

Am 6. Oktober ist der „European Carers Day“, der europäische Tag der pflegenden Angehörigen. Der Sozialverband VdK fordert zu diesem Anlass die Bundesregierung erneut eindringlich auf, die Situation der pflegenden Angehörigen zu verbessern. VdK-Präsidentin Verena Bentele erklärte dazu:

„Die häusliche Pflege ist schon lange in einer prekären Lage, aber so schlimm wie aktuell war es noch nie. Wir erhalten viele Zuschriften von Betroffenen, die am Ende ihrer Kräfte sind, weil das Pflegegeld nicht mehr reicht, weil der Pflegedienst gekündigt hat, weil die Pflegeheime voll sind und die Wartelisten auf Tages- und Kurzzeitpflege lang. Es ist einfach keine Entlastung in Sicht und die pflegenden Angehörigen gehen buchstäblich auf dem Zahnfleisch. Und niemand in der Politik hört ihnen zu – vermutlich ist ihre Stimme nicht laut, nicht aggressiv genug. Sie leiden still in ihren eigenen vier Wänden.

Man gewinnt leider den Eindruck, dass am Ende diejenigen entlastet werden, die am lautesten protestieren oder mit Streik drohen. Die pflegenden Angehörigen können nicht streiken, sie können ihre Arbeit nicht niederlegen und sie haben keine Zeit für lautstarke Proteste – eben weil sie in der Pflege Tag und Nacht eingebunden sind. Deshalb geben wir als größter Sozialverband mit unserer Kampagne Nächstenpflege den Menschen eine eindringliche Stimme.

Was den Pflegenden helfen würde, wäre die dringend benötigte und auch angekündigte Erhöhung des Pflegegeldes. Die steht im Koalitionsvertrag. Sollte sie dieses Jahr nicht mehr kommen, wäre das ein Bruch des Koalitionsversprechens. Wir fordern die Regierung auf, ihr Vorhaben umzusetzen und das Pflegegeld zu erhöhen.

Die häusliche Pflege in Deutschland muss endlich gehört und gestärkt werden, sonst droht ein Pflegedesaster. Der VdK fordert dazu einen Lohn für pflegende Angehörige, die Einführung eines Entlastungsbudgets und mehr Angebote wie etwa den verbindlichen Anspruch auf einen Tagespflegeplatz.“

Freitag, 20. Mai 2022

Hilfe für pflegende Angehörige

Barmer erweitert digitalen Pflegecoach


Die Barmer baut ihren Service für pflegende Angehörige aus. Dazu erweitert die Pflegekasse ihren digitalen Pflegecoach um das Thema „Bewegung wirksam unterstützen“. Es zeigt pflegenden Angehörigen, wie sie rückenschonend und ohne großen Krafteinsatz Menschen mit eingeschränkter Mobilität helfen können. 

„Die meisten Menschen werden zu Hause versorgt. Ohne Angehörige, die tatkräftig helfen, würde das Pflegewesen in Deutschland nicht funktionieren. Der digitale Pflegecoach der Barmer vermittelt ihnen Tipps, wie der oftmals anstrengende Pflegealltag etwas leichter gehandhabt werden kann“, sagt Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer. Das neue Modul des digitalen Assistenten erkläre unter anderem, wie eine Person beim Gehen unterstützt oder im Bett mobilisiert werden könne. Es informiere weiter zum Umgang mit Stürzen zu Hause. Nicht zuletzt zeige es, wie noch vorhandene Ressourcen bei pflegebedürftigen Menschen für Bewegung aktiviert werden könnten. Der digitale Pflegecoach sei ohne Registrierung oder Anmeldung für alle Interessierten kostenfrei nutzbar.

Weitere Module beim Pflegecoach in Planung

Der im Jahr 2020 eingeführte digitale Pflegecoach werde kontinuierlich ausgebaut. Derzeit beinhalte er sieben Themen. Dabei gehe es zum Beispiel um den Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen und eine angemessene Kommunikation auch zu Tabuthemen wie Inkontinenz und zum Abschiednehmen. Der Coach biete Tipps für pflegende Angehörige, um sich im belastenden Alltag nicht völlig aufzureiben. „Mitunter helfen schon kleine Dinge, um die emotionale und körperliche Belastung spürbar zu verringern. Genau hier setzt der digitale Pflegecoach an“, sagt Straub. Der Online-Helfer werde im Sommer dieses Jahres um weitere Themen ergänzt. Dabei gehe es um die Körperpflege sowie die Hilfe beim Essen und Trinken.

Weitere Informationen zum digitalen Pflegecoach unter:

Montag, 9. Mai 2022

VdK-Studie: Häusliche Pflege am Limit

Jeder dritte pflegende Angehörige überfordert

Verena Bentele
© VdK / Marlene Gawrisch


Mehr als ein Drittel der Menschen, die Angehörige zu Hause pflegen, fühlen sich extrem belastet und können die Pflegesituation nur unter Schwierigkeiten oder gar nicht mehr bewältigen. Dies ist eines von vielen Ergebnissen der bislang größten Studie zur Situation in der häuslichen Pflege, die die Hochschule Osnabrück im Auftrag des Sozialverbands VdK durchgeführt hat.

„Die Ergebnisse bestätigen: Die häusliche Pflege ist am Limit. Es rächt sich, dass sie jahrelang ein Stiefkind der Politik war und sträflich missachtet wurde. Wird dieser Kurs fortgesetzt, gehen wir einer düsteren Pflege-Zukunft entgegen!“, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele heute bei der Vorstellung der Studie auf einer Pressekonferenz.

Die Studie, die auf der Online-Befragung von 56.000 Menschen im vergangenen Jahr basiert, bringt erstmals Licht in das Dunkelfeld der häuslichen Pflege. Demnach sind 72 Prozent der Pflegenden weiblich. Die Hälfte der Befragten versorgt ein Elternteil. Jeder zweite der Pflegenden ist bereits im Rentenalter und körperlich selbst nicht mehr fit: 63 Prozent haben täglich körperliche Beschwerden und 59 Prozent geben an, wegen der Pflege die eigene Gesundheit zu vernachlässigen.

„Diese Menschen brauchen dringend Unterstützung und zwar eine, die auch wirklich zur Verfügung steht, zu ihren Bedürfnissen passt und sie unbürokratisch erreicht“, fasste Bentele die Ergebnisse der Befragung zusammen. Obwohl ein Großteil der Befragten sich mehr von den bisher möglichen Entlastungsangeboten wünscht wie etwa der Tages- und Nachtpflege (61 Prozent), der Kurzzeitpflege (77 Prozent) oder der Verhinderungspflege (84 Prozent), werden 62 bis 93 Prozent dieser Leistungen von ihnen nicht in Anspruch genommen. Dieser Widerspruch hat verschiedene Gründe: Zum einen gibt es nicht genügend Kapazitäten professioneller Pflegeanbieter. So gaben 49 Prozent an, dass es nicht genug Tagespflegeplätze gebe, 56 Prozent zu wenig Kurzzeitpflegeplätze. „Wir brauchen daher dringend den Anspruch auf einen Tagespflegeplatz – so wie es diesen auch auf einen Kindergartenplatz gibt“, forderte Bentele.

Ein weiterer Grund für die geringe Inanspruchnahme sind die oft hohen Zuzahlungen. Über die Hälfte der Befragten schreckt dies davon ab, einen Pflegedienst (56 Prozent), die Tagespflege (52 Prozent), Verhinderungspflege (57 Prozent) und Kurzzeitpflege (57 Prozent) in Anspruch zu nehmen. Vom Pflegegeld, das 82 Prozent der Befragten bekommen, bliebe sonst zu wenig übrig, befürchten sie. Zudem wird jeder Fünfte von dem Antragsverfahren und der Dauer des Prozederes der Verhinderungs- und Kurzzeitpflege abgeschreckt.

„Wir brauchen eine grundlegende Reform der Unterstützungsleistungen“, schloss Bentele aus den Ergebnissen. Ein einheitliches Budget, in das alle Ansprüche einfließen, würde vielen Menschen deutlich besser helfen. „Dann würden nicht genutzte Leistungen auch nicht mehr verfallen. Man nutzt das Geld für die Leistung, die einem was bringt. Zudem muss es möglich sein, dass damit auch die Personen bezahlt werden, die die Betroffenen schnell und verlässlich unterstützen und entlasten können: die Nachbarin, jemand aus dem Freundeskreis, Ehrenamtliche“, so Bentele. Es würde das System zudem übersichtlicher machen und vereinfachen.

„Dringend notwendig ist zudem eine unabhängige Beratung, sagte Bentele. Denn die Studie zeige auch: Erhält ein pflegender Angehöriger keine Beratung, werden deutlich weniger Pflegeleistungen in Anspruch genommen. Wird beraten, steigt die Wahrscheinlichkeit eine Pflegeleistung zu nutzen um ein Vielfaches - etwa bei der Tagespflege von 17 auf 83 Prozent.

Mehr als 80 Prozent der 4,1 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland werden zu Hause von nahestehenden Menschen versorgt, entweder von diesen allein oder mit Hilfe von ambulanten Pflegediensten (3,3 Millionen). Die VdK-Studie zeigt, dass auch in Zukunft die meisten Deutschen die Pflege zu Hause der in einem Pflegeheim vorziehen. Nur zehn Prozent können sich vorstellen in einem Pflegeheim versorgt zu werden, bei den Pflegebedürftigen sind es sogar nur 2,3 Prozent.

Damit dieser Wunsch zuhause gepflegt zu werden, wahr wird startet der VdK am Montag eine Kampagne zur Stärkung der häuslichen Pflege unter dem Motto „Nächstenpflege braucht Kraft und Unterstützung“.

„Häusliche Pflege steht nur für den Ort, wo gepflegt wird. Es geht aber um viel mehr: Die Beziehung zwischen Pflegebedürftigem und Pflegendem. Diese Beziehung ist sehr emotional und von Liebe geprägt. Deshalb sprechen wir nicht mehr von häuslicher Pflege, sondern von Nächstenpflege“, sagte Bentele. Auch das bestätige die Studie: Für 79 Prozent der Pflegenden ist es „selbstverständlich“ ihre Nächsten zu pflegen. Jeder zweite gab an, dass die Beziehung von großer Nähe und Liebe geprägt sei.

„Anders als professionelle Pflege-Dienstleister oder der Pflegeberuf haben Menschen, die ihre Nächsten zu Hause pflegen, keine Lobby. Sie haben keine Zeit, um auf die Straße zu gehen. Deshalb geben wir ihnen eine Stimme“, sagte Bentele. Den Anfang machte der VdK heute mit einer Demonstration ohne Menschen vor dem Kanzleramt, für die er die Botschaften seiner pflegenden Mitglieder auf Schilder gedruckt und vor dem Kanzleramt aufgestellt hat.

Montag, 4. April 2022

Was pflegende Angehörige bei Schlafproblemen tun können

Schlafprobleme können auch die Pflegebeziehung belasten


Viele pflegende Angehörige leiden unter schlechtem Schlaf. Das kann ihre Lebensqualität stark beeinträchtigen und zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen. Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) hat daher praktische Tipps für einen besseren Schlaf zusammengefasst.

Schlafprobleme können auch zu Erkrankungen beitragen

Viele pflegende Angehörige können über einen längeren Zeitraum hinweg nicht lange genug, nicht tief genug oder nur mit Unterbrechungen schlafen – sie leiden unter Schlafproblemen. Diese können zu Übermüdung und Gereiztheit führen und auch die Pflegebeziehung belasten. Andauernder Schlafmangel trägt zudem teilweise zu sozialem Rückzug oder Schwierigkeiten bei der Bewältigung des Alltags bei. Länger bestehende Schlafprobleme sind nicht zuletzt ein Risiko für die Gesundheit: Sie können zu Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herz-Rhythmus-Störungen, Depressionen oder Demenz beitragen. Wenn Schlafprobleme über Wochen anhalten, sollte darum ärztlicher Rat eingeholt werden.

Unter Schlafproblemen zu leiden, kann auf unterschiedliche und mehrere Ursachen wie Stress oder andere gesundheitliche Belastungen zurückzuführen sein. Insbesondere können auch die Bedürfnisse der pflegebedürftigen Person Einfluss auf die Schlafdauer und -qualität zum Beispiel des pflegenden Ehepartners haben. Oftmals müssen pflegende Angehörige ihre Nachtruhe unterbrechen, etwa wenn die pflegebedürftige Person Hilfe benötigt, sehr unruhig oder aktiv ist. 

Tipps erhalten Sie auf dem kostenlos zugänglichen ZQP-Pflegeportal

Wie pflegende Angehörige ihren Schlaf fördern können, wird auf dem kostenlos zugänglichen und werbefreien ZQP-Pflegeportal www.pflege-praevention.de erklärt: Grundlage ist zunächst, auf das eigene Schlafverhalten zu achten. Denn guter Schlaf kann durch Gewohnheiten und Rituale gefördert werden, wie zum Beispiel zu festen Zeiten ins Bett gehen, vor dem Einschlafen lesen oder ruhige Musik hören. „Außerdem ist es ratsam, für einen möglichst gesunden Alltag zu sorgen“, sagt Daniela Sulmann, Pflegeexpertin im ZQP. So kann Bewegung am Tag den Schlaf in der Nacht verbessern. Das können tägliche Spaziergänge an der frischen Luft oder regelmäßiger Sport sein. Außerdem kann Schlafproblemen zum Teil durch die richtige Ernährungsweise vorgebeugt werden: So sollten schweres Essen am Abend sowie koffeinhaltige Getränke und Alkohol vor dem Schlafengehen vermieden werden.

„Wenn die Ursache von Schlafproblemen in wiederholten Schlafunterbrechungen liegen, um der pflegebedürftigen Person Hilfe zu leisten, gilt es, die Situation zu analysieren und dann gezielt an den Umständen zu arbeiten“, so Sulmann. „Vielleicht schläft die pflegebedürftige Person tagsüber zu viel, hat zu wenig Bewegung und geistige Anregung oder es muss die ärztliche Schmerzbehandlung angepasst werden. Nächtliche Unruhe bei der pflegebedürftigen Person könnte auch an häufigem Harndrang liegen; dann kann es eventuell sinnvoll sein, die Trinkmenge eher über den Vor- und Nachmittag zu verteilen und zum Abend hin weniger zu trinken“, erläutert die Expertin weiter. In manchen Fällen ist auch der Einsatz technischer Hilfsmittel nützlich: Zum Beispiel gibt es Trittmatten, die Pflegende alarmieren, wenn die zu pflegende Person nachts das Bett verlässt. Dadurch können sich pflegende Angehörige sicherer fühlen, aufzuwachen und zur Stelle zu sein, wenn Hilfe benötigt wird. Sie sind dann nicht immer in Habachtstellung und schlafen daher teilweise ruhiger.

Besonders herausfordernd sind oft die Nächte für Angehörige von Menschen mit Demenz, insbesondere wenn es bei diesen krankheitsbedingt zu einer Umkehr des Tag-Nacht-Rhythmus kommt. Häufig trägt das dazu bei, dass ein Umzug in ein Pflegeheim erforderlich wird. „Deshalb ist es wichtig, rechtzeitig mindestens tagsüber für Entlastung zu sorgen, sei es etwa durch einen ambulanten Pflegedienst oder eine Tagespflegeeinrichtung“, so Sulmann.

Mehr zum Thema Schlaf sowie zu anderen Präventionsthemen in der Pflege erfahren Sie auf dem kosten- und werbefreien Online-Portal www.pflege-praevention.de von der gemeinnützigen Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege.

Mittwoch, 30. Juni 2021

Hilfe bei der Körperpflege pflegebedürftiger Menschen

Tipps für pflegende Angehörige




Angehörige stehen vor besonderen Herausforderungen, wenn sie pflegebedürftige Menschen bei der Körperpflege unterstützen. Der kostenfrei erhältliche ZQP-Ratgeber „Körperpflege – Praxistipps für den Pflegealltag“ erklärt, wie die Hilfestellung möglichst gut gelingen kann.

Die Körperpflege ist ein wichtiger Bestandteil des Alltags. Sie ist ein zentrales menschliches Bedürfnis und dabei auch für die Gesundheit sehr bedeutsam. Pflegebedürftige Menschen benötigen oftmals Hilfe bei der Körperpflege. Entsprechend häufig sind darin pflegende Angehörige umfassend und teilweise ohne professionelle Hilfe eingebunden. Für eine gute Unterstützung sind Wissen und eine ganze Reihe von Fertigkeiten gefragt. Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) gibt daher mit seinem aktuellen Ratgeber „Körperpflege“ pflegenden Angehörigen Basiswissen sowie Praxistipps für den Pflegealltag an die Hand.

„Jemandem bei der Körperpflege zu helfen oder sie gar komplett zu übernehmen, erfordert Wissen zur Gesundheit der Haut älterer Menschen, zur Hygiene, zur Wirkweise von Reinigungs- sowie Pflegemitteln – und nicht zuletzt auch zu Pflegetechniken. Wird die Hautpflege falsch durchgeführt, kann es zum Beispiel zu Hautreizungen, Hautverletzungen oder Infektionen bis hin zu schwerwiegenden Schäden kommen“, erklärt Daniela Sulmann, Pflegeexpertin des ZQP. Denn die Haut, das größte Organ des Menschen, und ihre Bedürfnisse verändern sich mit dem Alter. Sie braucht dann besonderen Schutz. Daher informiert der Ratgeber unter anderem darüber, welche Hautprobleme bei älteren pflegebedürftigen Menschen auftreten können, worauf bei Reinigungs- und Pflegeprodukten zu achten ist und wann ärztlicher Rat eingeholt werden sollte. „Wichtig ist aber auch, richtige Pflegetechniken anzuwenden, um die Selbstständigkeit pflegebedürftiger Menschen zu erhalten und für ihre Sicherheit zu sorgen. Unser Ratgeber zeigt, worauf man bei der Unterstützung der Körperpflege besonders achten sollte“, so Sulmann weiter.

Der übersichtliche und anschaulich illustrierte Ratgeber zeigt zum Beispiel, wie die Körperpflege im Pflegealltag gut vorbereitet und durchgeführt werden kann ̶ ob am Waschbecken, in der Dusche oder im Bett. Ebenso werden Tipps zur Haarwäsche bei bettlägerigen Menschen oder zur Rasur gegeben. Zudem werden besonders sensible Themen angesprochen: etwa das Vorgehen bei der Intimpflege, die Pflege bei Inkontinenz und der Umgang mit Schamgefühlen.

Bei der Körperpflege Hilfe annehmen zu müssen, ist für viele Menschen unangenehm, weil sie sich zum Beispiel ausgeliefert fühlen oder sich schämen. Ein vertrauensvoller Umgang und gewohnte Abläufe können ein sicheres Gefühl geben. „Wenn das Vorgehen abgesprochen ist, kann die pflegebedürftige Person leichter mitwirken. Das kann zum Selbstwertgefühl beitragen. Zum anderen fördert es die Selbstständigkeit, indem die Alltagsfertigkeiten und die Beweglichkeit trainiert werden“, erklärt Sulmann. Angehörige sollten die pflegebedürftige Person deshalb dabei unterstützen, möglichst viel selbst zu tun.

Der Ratgeber gibt zudem Hinweise zu Hilfsmitteln, die die selbstständige Körperpflege erleichtern, wie etwa Duschhocker oder Badewannenlifter. Zur Sicherheit können insbesondere etwa stabil angebrachte Griffe am Waschbecken oder rutschfeste Matten in der Dusche beitragen. Außerdem wird aufgezeigt, wo man Hilfsmittel, Beratung und weitere Unterstützung zur Pflege erhalten kann.

Alle Informationen und Tipps im Heft basieren auf aktuellem Fachwissen und wurden vom ZQP in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Jan Kottner, dem Direktor des Instituts für Klinische Pflegewissenschaft der Charité – Universitätsmedizin Berlin, erarbeitet.

Der kostenfrei erhältliche und werbefreie Ratgeber kann unter www.zqp.de/bestellen heruntergeladen oder dort als Broschüre bestellt werden – auch in türkischer Sprache.

Montag, 7. Juni 2021

Pflegeberatung hilft dabei, sich auf veränderte Corona-Lage einzustellen

Kostenloser Zugang zu über 4.500 Beratungsangeboten



Die Hilfe für pflegebedürftige Menschen muss in der Pandemie immer wieder an aktuelle Entwicklungen angepasst werden. Das gilt auch jetzt wieder, wenn die Infektionszahlen vielerorts deutlich sinken. Dabei den Überblick zu behalten, ist nicht immer einfach. Beratung zur Pflege kann hier helfen. Zugang zu über 4.500 Beratungsangeboten findet man kostenlos über das ZQP.

Für viele der schätzungsweise 6,6 Millionen pflegenden Angehörigen in Deutschland bedeutet die Corona-Pandemie auch, zahlreiche Aspekte der pflegerischen Versorgung von Familienmitgliedern immer wieder neu organisieren zu müssen. Sei dies zum Beispiel, weil sich Zugangsmöglichkeiten zu den verschiedenen professionellen Unterstützungsangeboten ändern, Ausnahmeregelungen für bestimmte Leistungen gelten oder die Beantragung eines neuen Pflegegrades ansteht. Auch wenn sich eine Pflegesituation verändert, treten häufig neue Fragen und Herausforderungen auf. Den Überblick über die aktuell geltenden Regeln rund um die Pflegeversicherung und mögliche Unterstützungsangebote behalten zu müssen, ist zusätzlich anstrengend. Dabei kann professionelle Beratung zur Pflege entlasten. Doch viele Menschen wissen nach wie vor nicht, dass es zum Beispiel ein Recht auf kostenlose Pflegeberatung gibt, oder wo diese in Anspruch genommen werden kann.

Darum bietet das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) eine frei zugängliche und werbefreie Datenbank mit über 4.500 nicht kommerziellen Beratungsangeboten rund um die Pflege an. Mit dem kostenlosen Angebot können Ratsuchende bundesweit schnell und einfach nach Beratungsmöglichkeiten suchen. Die Datenbank richtet sich vor allem an pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen.

Gute Beratung hilft, die Pflege bestmöglich zu organisieren

„ZQP-Studien aber auch die persönlichen Rückmeldungen Betroffener zeigen, dass sich in der Corona-Krise die Situation vieler pflegebedürftiger Menschen sowie ihrer Angehörigen zugespitzt hat. Das führt nicht selten zu neuem Beratungsbedarf. Gute Beratung hilft, die Pflege bestmöglich zu organisieren. Unsere Datenbank unterstützt darum schnell und leicht dabei, die entsprechenden Angebote zu finden“, sagt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP.

Mit der ZQP-Datenbank kann man nicht nur gezielt nach einem Beratungsangebot in der Nähe suchen. Die Ergebnisse lassen sich zudem ganz einfach filtern – je nachdem, ob die Beratung speziell zur Pflege, zum Wohnen, zum Betreuungsrecht, zur Selbsthilfe oder zur Demenz erfolgen soll. Auch Beschwerdestellen sind in der Datenbank eigens aufgelistet. Über eine Karte können die Ratsuchenden auf einen Blick erkennen, wo sich die Beratungsstelle befindet. Neben den Kontaktdaten werden zusätzliche Informationen zur Verfügung gestellt, zum Beispiel, ob die Beratung telefonisch erfolgen kann oder eine fremdsprachige Beratung möglich ist. Außerdem ist jeweils kurz zusammengefasst, zu welchen Themen beraten wird. Einer Übersicht sind zudem Anbieter von Online-Beratung und bundesweite Beratungstelefone zu entnehmen.

Daneben finden Ratsuchende viele weitere Informationen rund um das Thema Beratung zur Pflege. Dazu gehört etwa der ZQP-Einblick, der kurz und bündig zusammenfasst, was eine gute professionelle Beratung zur Pflege im Einzelnen ausmacht und was man von den Angeboten erwarten kann. Darüber hinaus sind weitere Datenbanken zur Suche nach Pflegeanbietern oder nach Angeboten der Palliativversorgung verlinkt.

Alle in der Datenbank enthaltenen Informationen wurden vom ZQP selbst recherchiert. Um die Qualität der Daten zu sichern, wurden vor deren Veröffentlichung alle Beratungseinrichtungen kontaktiert. Diese Abfrage wird jährlich wiederholt. Mit keinem von den in der Datenbank aufgeführten Beratungsangeboten ist das ZQP organisatorisch verbunden. Die Stiftung hat keine Informationen zur Qualität der jeweiligen Beratungen oder Einfluss auf deren Qualität.

Die neu gestaltete Datenbank ist kostenlos zugänglich unter: www.zqp.de/beratungsdatenbank.

Donnerstag, 3. Juni 2021

VdK: "Pflegereförmchen ist eine Luftnummer für Betroffene

Bentele: "Pläne werden die Pflegebedürftigen teuer zu stehen kommen!


Verena Bentele
© VdK / Susie Knoll


Laut Medienberichten haben sich Gesundheitsminister Jens Spahn, Finanzminister Olaf Scholz
und Arbeitsminister Hubertus Heil über die Eckdaten einer Pflegereform verständigt, die am
Mittwoch, 2. Juni im Kabinett beschlossen wurde.

"Die Pflegebedürftigen werden immer stärker belastet, vor allem diejenigen, die zuhause
versorgt werden. Es kann nicht sein, dass sie wieder und wieder vergessen werden",
stellt VdK-Präsidentin Verena Bentele fest.

"Es ist ein richtiger Schritt, Pflegekräfte besser zu entlohnen, aber die Pflegebedürftigen bezahlen am Ende die Zeche. Schon jetzt können viele die Kosten kaum aufbringen. Jede Gehaltssteigerung bei den Pflegekräften erscheint prompt auf der Rechnung der Pflegebedürftigen, und zwar bei den pflegebedingten Kosten als einrichtungseinheitlicher Eigenanteil", so Bentele.

Die große Koalition plant, Pflegebedürftige zukünftig durch einen Zuschuss zu entlasten. Den bekommen Betroffene aber erst nach einem Jahr im Heim. Er soll 25 Prozent der pflegebedingten Kosten betragen. Danach steigt er jedes weitere Jahr um 25 Prozent bis maximal 75 Prozent. "Die Krux daran ist, dass diejenigen, die neu in eine Pflegeeinrichtung einziehen, gar nicht profitieren. Auch wer ambulant versorgt wird, hat von diesem Zuschuss nichts. Die Pflegebedürftigen müssen die dort steigenden Gehälter voll zahlen. Das geht so nicht. Das macht den Heimeinzug noch attraktiver und geht vollkommen an dem Grundsatz ‚Ambulant vor Stationär‘ vorbei", stellt Bentele fest.

Der Zuschuss verpufft. Er fängt mit seiner prozentualen Beteiligung nur wenig von den Kostensteigerungen ab. Deshalb fordert der VdK: "Die Pflegeversicherung muss die gesamten pflegebedingten Kosten übernehmen. Dieser Vorschlag zeigt: Hier hat der Wirt die Rechnung ohne den Gast gemacht. Der VdK macht nicht mit, wenn Spahn eine wohlmeinende Pflegereform plant, aber die pflegebedürftigen Menschen immer stärker geschröpft werden. Das muss am Kabinettstisch diskutiert werden, auch wie die größte Gruppe der ambulant versorgten Pflegebedürftigen entlastet werden kann."

Montag, 26. April 2021

Eltern im Alter begleiten – kostenfreier Online-Kurs

KKH-Pflege-Seminar mit präventiven Tipps am 27. April für alle Interessierten




Wenn Eltern ein gewisses Alter erreicht haben, stellt sich Kindern immer öfter die Frage nach der Zukunft. „Wie soll es weitergehen, wenn Mutter und Vater vielleicht einmal nicht mehr so können, wie sie wollen? Wie können sich alle Beteiligten schon jetzt auf solch eine Situation vorbereiten?“, erklärt Andrea Schneider, Leiterin der Pflegekasse bei der KKH Kaufmännische Krankenkasse. 

Denn erst recht, wenn ein Elternteil plötzlich pflegebedürftig wird, ändert sich das Leben für alle Beteiligten schlagartig. „Viele Fragen stehen plötzlich im Raum: Wie kann man die Pflege der Angehörigen und das eigene Leben selbstbestimmt meistern?“, sagt Andrea Schneider. Dieser Situation kann durch aktive Vorsorge vorgebeugt werden. Im neuen Online-Pflege-Seminar „Wenn Eltern älter werden“ erfahren Interessierte deshalb alles, was im Vorfeld getan werden kann und wie eine Gesprächsführung zwischen Kindern und Eltern zu diesem wichtigen Thema gelingen kann. Die Referentinnen Petra Wieschella (Autorin, Demenzexpertin) und Kathrin Schulz (Pflegepädagogin) erläutern, welche Auswirkung die Pflegedürftigkeit von Eltern auf deren Kinder haben kann und geben hilfreiche Tipps.

Das Seminar ist kostenfrei und für alle zugänglich

Der Pflegekurs findet am Dienstag, 27. April, um 16.30 Uhr statt. Das Seminar ist kostenfrei und für alle zugänglich. „Mit unseren digitalen Informationsangeboten unterstützen wir alle Pflegenden – auch, wenn diese nicht bei uns versichert sind“, weist Andrea Schneider ausdrücklich auf das besondere Angebot der KKH hin. 

Interessierte können sich über das Internet anmelden: kkh.de/online-pflegeseminare

Zusätzlich zu den Pflegeseminaren bietet die KKH auf ihrer Internetseite und in den gängigen Streamingdiensten diverse Podcasts zu dem Thema „Pflege“ an: kkh.de/podcast

Die KKH Kaufmännische Krankenkasse ist eine der größten bundesweiten gesetzlichen Krankenkassen mit mehr als 1,6 Millionen Versicherten.

Montag, 5. April 2021

Große Umfrage zur Situation der häuslichen Pflege in Deutschland startet

Startschuss für die VdK-Pflegestudie






„Der größte Pflegedienst der Nation“ bekommt endlich eine starke Stimme. Bislang ist die Situation pflegender Angehöriger und generell die häusliche Versorgung von Pflegebedürftigen kaum erforscht. Das wird der Sozialverband VdK jetzt ändern. Deshalb führt der VdK mit Unterstützung der VdK-Landesverbände vom 1. April bis zum 9. Mai die größte Umfrage durch, die je zu diesem Thema gemacht wurde. Wissenschaftlicher Projektpartner ist die Hochschule Osnabrück mit Studienleiter Professor Andreas Büscher. Der VdK bittet seine Mitglieder sehr herzlich um Unterstützung.

„Der Sozialverband VdK ist im Laufe der letzten Jahre zum wichtigsten politischen Fürsprecher für die Interessen von Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen geworden. Doch obwohl 3,3 Millionen Menschen zu Hause gepflegt werden, fehlt es an Daten zu den Bedürfnissen der betroffenen Haushalte“, erklärt VdK-Präsidentin Verena Bentele. Deswegen hat sich der VdK entschlossen, eine eigene Pflegestudie unter dem Titel „Zu Hause pflegen – zwischen Wunsch und Wirklichkeit“ bei der Hochschule Osnabrück zu beauftragen.

„Der größte Schatz, den wir der Wissenschaft zur Verfügung stellen können, sind die Erfahrungen unserer mehr als zwei Millionen VdK-Mitglieder. Sie repräsentieren einen Querschnitt der Bevölkerung. Deshalb freuen wir uns, wenn viele von ihnen ihre Erfahrungen mit uns teilen“, so Bentele. Mit den Umfrageergebnissen lassen sich die pflegepolitischen VdK-Forderungen noch besser untermauern. Bentele appel­liert an die Mitglieder: „Nur mit Ihrer Hilfe können wir Licht ins unerforschte Dunkel der häuslichen Pflege bringen. Damit wird es dem VdK möglich, sich noch gezielter für die Interessen der Pflegebedürftigen einzusetzen.“

Betroffene sind gefragt

Pflegewissenschaftler Andreas Büscher und sein Team haben zusammen mit Expertinnen und Experten des VdK drei verschiedene Fragebögen entwickelt. Einer richtet sich an die Pflegebedürftigen selbst, einer an Angehörige, die sich um ein pflegebedürftiges Familienmitglied kümmern, und ein dritter an Menschen, die zwar selbst noch nie mit Pflege in Kontakt gekommen sind, sich aber trotzdem mit dem Thema befassen wollen. „Die Betroffenenperspektive ist mir persönlich sehr wichtig, deshalb haben wir uns für diese Differenzierung entschieden“, betont Bentele.

Alle Interessierten können einfach im Internet an der Umfrage teilnehmen. Eine Abfrage von Mitgliedsdaten oder anderer persönlicher Daten erfolgt nicht. Wer mitmacht, sollte sich ein bisschen Zeit nehmen. Zwischen 30 und 60 Minuten kann es dauern, doch man wird gut durch den Fragebogen geleitet. Die Beantwortung kann auch jederzeit unterbrochen und später fortgesetzt werden. Datenschutz und Anonymität sind gewährleistet.

VdK hilft bei Fragen

Der Fragebogen ist gut verständlich aufbereitet. Sollte es trotzdem Nachfragen geben, bieten einzelne VdK-Landesverbände Unterstützung für VdK-Mitglieder an. Die Umfrage ist eine reine Online-Befragung. Sollten Sie nicht über die entsprechende technische Ausrüstung verfügen, aber trotzdem teilnehmen wollen, wenden Sie sich bitte an Ihren VdK-Landesverband. In den Landesteilen dieser VdK-Zeitung finden Sie ab Seite 13 alle regionalen Kontaktdaten. Auch Nicht-Mitglieder können gerne an der VdK-Umfrage teilnehmen.

Fakten für Forderungen

Die ersten Ergebnisse werden in die pflegepolitischen Forderungen des Sozialverbands VdK an die Bundesregierung einfließen, die am 26. September neu gewählt wird. „Trotz aller Versprechungen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist in dieser Legislatur wohl nicht mehr mit einer umfassenden Pflegereform zu rechnen. Zudem scheint bisher der Schwerpunkt möglicher Verbesserungen im Bereich der stationären Pflege zu liegen. Wir sorgen dafür, dass die Pflegebedürftigen und ihre pflegenden Angehörigen zu Hause nicht vergessen werden“, verspricht Bentele.

Konkrete VdK-Forderungen für pflegende Angehörige sind die Anhebung des Pflegegelds, Anerkennung von Familienpflege analog zur Kindererziehung in der Rentenversicherung, Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf sowie ein verbindlicher Anspruch auf Entlastungsangebote wie Kurzzeit- und Tagespflege. „Pflegende Angehörige sind ein echtes Bollwerk. Ohne ihre Fürsorge wäre das Pflegesystem längst zusammengebrochen. Das muss endlich honoriert werden“, fordert Bentele.

Dr. Bettina Schubarth


Wunsch und Wirklichkeit in der häuslichen Pflege gehen oft weit auseinander. Die VdK-Pflegestudie richtet ihren Fokus genau darauf. Jetzt teilnehmen!

Sonntag, 28. März 2021

Wie Hausnotrufsysteme für mehr Sicherheit zu Hause sorgen

Mobile Varianten funktionieren auch unterwegs




Baierbrunn (ots) - Viele ältere Menschen leben allein - im Falle eines Sturzes oder eines anderen Notfalls können Betroffene per Knopfdruck Hilfe rufen

Für Menschen, die nicht mehr sicher auf den Beinen sind, ist es ein echtes Horrorszenario: ein Sturz in der Dusche, auf der Treppe oder im Garten - und das Telefon ist nicht griffbereit. Um sich in einer derartigen Notlage bemerkbar machen zu können, gibt es Hausnotrufsysteme. "Die meisten Nutzer erhoffen sich, möglichst lange und selbstständig zu Hause leben zu können", sagt Annett Kaplow, Vorstandsmitglied im Bundesverband Hausnotruf und Referentin beim Deutschen Roten Kreuz. Wie die Hilfe per Knopfdruck funktioniert, für wen sie sinnvoll ist und was die Kasse zahlt, erklärt das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".

Mobile Varianten funktionieren auch unterwegs

Ein Hausnotrufsystem besteht aus zwei Geräten: einem wasserfesten Funksender mit Notfallknopf und einer Basisstation mit Freisprechanlage. Diese wird an die Telefondose und ans Stromnetz angeschlossen. Den wasserdichten Funksender trägt man ständig am Körper, etwa als Kette oder Armband. Drückt man den Knopf, wird die Basisstation aktiviert und ein Sprechkontakt mit der Notrufzentrale aufgebaut. Neben den häuslichen Notrufsystemen gibt es auch mobile Varianten, die außerhalb der eigenen Wohnung funktionieren. Anbieter solcher Systeme sind große Hilfsorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz, die Malteser, der Arbeiter-Samariter-Bund oder die Johanniter sowie einige private Unternehmen.

Das Notrufsystem richtet sich nicht nur an ältere Personen, sondern auch an jüngere Menschen, die wegen bestimmter Erkrankungen gefährdet sind, das Telefon rechtzeitig zu erreichen - etwa bei einem epileptischen Anfall. Sinnvoll ist das Angebot auch für Risikoschwangere, die tagsüber allein zu Hause sind. Eher ungeeignet sind die Hausnotrufsysteme hingegen für Menschen mit fortgeschrittener Demenz. Alternativen sind hier intelligente Systeme wie etwa Fußmatten, die Bewegungen registrieren und Hinweise geben, ob die Person aufgestanden ist oder das Haus verlassen hat.

Hausnotrufsystem entlastet pflegende Angehörige

Die Kosten für ein Hausnotrufsystem tragen die Nutzer in den meisten Fällen selbst. Je nach Anbieter kostet die Basisvariante zwischen 23 und 29 Euro pro Monat. Sie beinhaltet, dass im Notfall der Kontakt zur Notrufzentrale aufgebaut wird und diese einen Angehörigen oder den Rettungsdienst alarmiert. Die Pflegekasse zahlt einen Zuschuss von monatlich bis zu 23 Euro (bei Pflegegrad 1) - unter der Bedingung, dass der Pflegebedürftige die meiste Zeit des Tages allein ist. Der Bundesverband Hausnotruf setzt sich allerdings dafür ein, diese Regelung aufzuheben. Denn: "Ein Hausnotruf soll auch pflegende Angehörige entlasten, damit sie etwa in Ruhe einkaufen gehen können", sagt Annett Kaplow.

Tipp: Checklisten für den Vergleich von Anbietern finden Sie online unter www.verbraucherzentrale.de und unter Eingabe des Stichwortes "Hausnotrufsystem" in der Suchmaske.

Quelle: Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau

Mittwoch, 17. März 2021

BAGSO-Ratgeber für pflegende Angehörige in aktualisierter Neuauflage erschienen

Entlastung für die Seele

In Deutschland sind knapp vier Millionen Menschen pflegebedürftig und etwa drei Viertel von ihnen werden zu Hause durch ihre Angehörigen versorgt. 

Viele pflegende Angehörige sehen sich enormen Anforderungen gegenüber. Was sind typische Herausforderungen in der häuslichen Pflege? Und wie kann ein gesunder Umgang mit den eigenen Kräften gelingen? 

Antworten gibt die Broschüre „Entlastung für die Seele – Ratgeber für pflegende Angehörige“ der BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-organisationen.



Der Ratgeber zeigt Möglichkeiten der Entlastung auf, gibt eine Übersicht über konkrete Unterstützungsangebote und ermutigt dazu, rechtzeitig Hilfen von außen in Anspruch zu nehmen. Ein eigenes Kapitel ist hilfreichen Angeboten in Zeiten von Corona gewidmet.

Die Broschüre „Entlastung für die Seele – Ratgeber für pflegende Angehörige“ liegt in 9., völlig aktualisierter Auflage als Druckversion und als Hörbuch vor. Die Publikation wurde in Zusammenarbeit mit der Deutschen Psychotherapeutenvereinigung erstellt. Die Neuausgabe wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Der Ratgeber kann kostenlos über die Website der BAGSO bestellt oder dort als barrierefreies pdf-Dokument heruntergeladen werden.

Dienstag, 23. Februar 2021

Bundesregierung will Pflegehilfsmittelpauschale wieder auf 40 Euro senken

Sozialverband VdK fordert: Pauschale für Pflegehilfsmittel dauerhaft auf 60 Euro anheben


Verena Bentele
© VdK / Susie Knoll

Die Pflegehilfsmittelpauschale soll von 60 Euro wieder auf 40 Euro gesenkt werden. Das kritisiert der Sozialverband VdK in der heutigen Anhörung des Gesundheitsausschusses zur Verlängerung des Bevölkerungsschutzgesetzes scharf. 

VdK-Präsidentin Verena Bentele:

„Statt Unterstützung bekommen die, die seit über einem Jahr unter Corona-Bedingungen ihre Angehörigen zuhause pflegen, eine Ohrfeige ins Gesicht. Wir stecken mitten in der Pandemie. Schon vorher haben die 40 Euro kaum für das Nötigste gereicht. Jetzt sollen die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen damit noch die gestiegenen Kosten für FFP2-Masken, Einmalhandschuhe und Schutzkleidung finanzieren? Was die Betroffenen jetzt brauchen, ist keine Absenkung der Pauschale, sondern eine dauerhafte Erhöhung auf 60 Euro.“

Für den VdK zeigt sich wieder: Die ambulante Pflege wird vergessen. 

Verena Bentele:

„Was ist aus Jens Spahns Ankündigung geworden, die Pflegehilfsmittelpauchale auf 60 Euro anzuheben, weil er die häusliche Pflege stärken wollte? Was nun bleibt, sind pflegende Angehörige auf Schnäppchenjagd, damit die Pauschale bis zum Ende des Monats reicht. Selbst nach der Impfung müssen die Betroffenen weiterhin Hygienemaßnahmen einhalten. Da braucht es mehr als nur die knapp bemessenen 40 Euro. Für den VdK sind 60 Euro ein Muss.“

Montag, 22. Februar 2021

Zuhause pflegen in Corona-Zeiten: Diese Hilfen gibt es für Angehörige

Helfende Angehörige von Pflegefällen haben es während der Corona-Pandemie besonders schwer




Baierbrunn (ots) - Es ist eine verzwickte Situation: Angehörige von Pflegebedürftigen sind während der Corona-Pandemie oft die Hauptbezugsperson - durch den vielen und engen Kontakt aber eben auch das Hauptinfektionsrisiko. "Sich selbst und den Hilfsbedürftigen vor einer Ansteckung zu schützen bedeutet im Alltag noch mehr Pflegearbeit alleine leisten zu müssen", sagt Sigrun Fuchs, Vorstandsmitglied des Bundesverbands "wir pflegen!" im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau". Grund für den zusätzlichen Aufwand: Der Kontakt zu Dritten sollte auf das Nötigste beschränkt, die sogenannten AHA-L-Regeln unbedingt streng befolgt werden.

Wichtig: Auf die eigene Gesundheit achten

Abstand halten ist natürlich nicht möglich, wenn man den anderen gerade wäscht oder ihm beim Toilettengang hilft. Das Tragen eines Mundschutzes ist dabei unbedingt zu empfehlen, vor allem, wenn man nicht im selben Haushalt lebt. Wer Erkältungssymptome zeigt oder Kontakt mit einem Corona-Infizierten hatte, sollte sich an seinen Hausarzt wenden, der entscheidet was zu tun ist. Dann kann es auch sinnvoll sein, die Pflege kurzzeitig abzugeben. Generell ist für pflegende Angehörige wichtig, auf die eigene Gesundheit zu achten. Dazu zählt genug Auszeiten zu nehmen und sich selbst etwas Gutes zu tun, zum Beispiel ein Video-Treffen mit Freunden oder ein Spaziergang. Corona-Impfungen werden demnächst eine Entlastung bringen und verhindern, dass die Pflegenden selbst schwer an Covid-19 erkranken.

Anspruch auf finanzielle Leistungen

Angehörige, die sich um einen Pflegefall kümmern, haben außerdem den Anspruch auf Leistungen wie zum Beispiel das Pflegeunterstützungsgeld. Damit wird ausgefallenes Gehalt ersetzt, wenn ein naher Angehöriger akut pflegebedürftig wird. Wenn der Helfende einen freien Tag benötigt, kann er sich bei der häuslichen Pflege vertreten lassen. Der Anspruch besteht ab dem Pflegegrad 2. Zusätzlich wird pflegenden Angehörige ein Entlastungsbetrag in Höhe von 125 Euro monatlich für zusätzliche Hilfe - etwa im Haushalt oder für Einkäufe - erstattet. Wegen des zusätzlichen Bedarfs an Schutzmasken, Einmalhandschuhen und Desinfektionsmitteln werden noch bis zum 31. März 60 Euro monatlich erstattet, danach gilt voraussichtlich wieder der normale Satz von 40 Euro. Mehr Informationen dazu erhalten Betroffene über das Pflegetelefon des Bundesfamilienministeriums (Telefon: 030 / 20 17 91 31, E-Mail: info@wege-zur-pflege

Quelle: Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 

Ausgabe 2B/2021 liegt aktuell in den meisten Apotheken aus. 

Viele weitere interessante Gesundheits-News gibt es unter https://www.apotheken-umschau.de.

Montag, 11. Januar 2021

Einheitliche Impfstrategie für die häusliche Pflege? Fehlanzeige!

bpa kritisiert Umsetzung von Corona-Impfungen von zu Hause lebenden pflegebedürftigen Menschen und deren Pflegekräften




Während zurzeit bei den Corona-Impfungen vor allem Bewohner und Pflegende in Altenheimen im Fokus stehen, werden die zu Hause lebenden 80-jährigen Senioren und die sie Pflegenden noch stiefmütterlich behandelt. Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa), kritisiert die fehlende Impfstrategie für die ambulante Pflege: „Pflegedienste haben ein enormes Interesse an dem Schutz und der Impfung ihrer Mitarbeiter und den pflegebedürftigen Menschen zu Hause. Aber die Länder haben weder ein einheitliches Konzept zur Umsetzung der Impfungen der ambulanten Pflegekräfte noch für die große Mehrheit der zu Hause lebenden pflegebedürftigen Menschen.“ Wer glaube, dieser Personenkreis könne vernachlässigt werden, werde anhand der Infektionshäufigkeit in Privathaushalten eines Besseren belehrt, so Meurer weiter.

„Unsere motivierten Pflegedienste bieten sich als Impfort, ähnlich wie in den Heimen an. Wir brauchen pragmatische Lösungen unter Einbeziehung von betreutem Wohnen und Tagespflegen. Zumindest die Mitarbeitenden könnten so zügig vor Ort geimpft und Erkrankungen und Todesfälle vermieden werden. In vielen Ländern wird hingegen auf Impfzentren verwiesen. Neben der aufwendigen Terminvereinbarung für jeden Einzelnen ist Schlange stehen angesagt, obwohl die Pflegekräfte händeringend in der Pflege benötigt würden“, so Meurer.

Welche Schwierigkeiten allein mit der Vereinbarung eines Impftermins für 80-Jährige oder deren häufig genauso alte pflegende Angehörige verbunden sind, liege auf der Hand. „Warteschleifen in der Telefonhotline und eine aufzusuchende Webseite sind vielleicht für die jüngere Bevölkerung zu vernachlässigende Probleme, nicht aber für betagte Pflegebedürftige. Für sie stellt die Lösung auch von niedrigschwelligen technischen Herausforderungen oft eine unüberwindbare Hürde dar“, erläutert Meurer, der dringend ein barrierefreies deutschlandweites Impfkonzept fordert.

In Deutschland sind 4,13 Millionen Menschen pflegebedürftig. 80 Prozent von ihnen werden zu Hause versorgt. Ein Pflegedienst betreut im Schnitt 67 Patienten.

Freitag, 18. Dezember 2020

Steigende Nachfrage nach 24 Stunden Pflege durch osteuropäische Pflegekräfte in München, Starnberg und Umgebung

gelko Pflegevermittlung mit neuer Beratungsstelle in München


Harald Kretzschmar

Die deutsche Bevölkerung wird immer älter. Diesem bundesweiten Trend kann sich auch die bayerische Landeshauptstadt München nicht entziehen. So ist in der etwas mehr als 1.500.000 Einwohner zählenden Stadt mittlerweile jeder fünfte Einwohner 60 Jahre oder älter.

Die bayerische Landeshauptstadt verfügt zurzeit über ca. 8000 stationäre Plätze in knapp 60 Pflegeeinrichtungen. Für 2030 werden nach einer Prognose ca. 8.500 Münchner auf einen Platz im Pflegeheim angewiesen sein.

Ungeachtet dessen, möchte aber sowieso die Mehrheit der Bevölkerung im Alter so lange wie möglich zuhause verbleiben. Spätestens aber, wenn die Versorgung über die üblichen „Hausbesuche“ der ambulanten Dienste hinausgeht, stellt sich für viele Betroffenen und deren Angehörigen die Frage der Organisation und der Finanzierung.

Die Familie kann das nur in sehr begrenztem Umfang dauerhaft leisten. In der Regel sind die Familienmitglieder selbst noch berufstätig, haben eine eigene Familie oder sonstige anderweitige Verpflichtungen. Zudem wohnen zum Beispiel die Kinder oft nicht mehr am Wohnort der zu versorgenden Eltern. Der, wenn (noch) vorhandene, Ehepartner ist in der Regel selbst schon in einem entsprechenden Alter, so dass auch hier schnell eine Überforderung mit der Pflege eintritt.

Bei einer Demenzerkrankung ist eine 24-Stunden-Betreuung oft unabdingbar

Die gelko Pflegevermittlung verzeichnet deshalb eine verstärkte Nachfrage nach osteuropäischen Pflegekräften und Betreuerinnen für die 24 Stunden Pflege und Betreuung zu Hause im Raum München und Starnberg, obwohl das Netzwerk in der Ambulanten Alten- und Krankenpflege groß ist und die Pflegebedürftigen daher unter „normalen“ Umständen auch gut versorgt sind.

Aus diesem Grund gibt es seit Mitte Dezember 2010 für den Raum Südbayern eine Beratungsstelle vor Ort in München. Diese wird von Herrn Harald Kretzschmar geleitet.

Herr Kretzschmar ist Ihr kompetenter Ansprechpartner in München mit allen seinen Stadtteilen, sowie den angrenzenden Gemeinden und Städten wie zum Beispiel Andechs, Bad Tölz, Dachau, Dießen am Ammersee, Freising, Fürstenfeldbruck, Germering, Herrsching am Ammersee, Inning am Ammersee, Miesbach, Rottach-Egern, Starnberg, Taufkirchen, Tutzing, Unterhaching, Vaterstetten und Wolfratshausen.

Die Kontaktdaten von Herrn Kretzschmar und mehr über 
die gelko Pflegevermittlung finden Sie hier:

gelko Pflegevermittlung

Freitag, 27. November 2020

Alzheimer-Aufklärung für Kinder

Internetangebot AFi-KiDS.de im neuen Gewand



Düsseldorf – In vielen Familien erleben Kinder die Alzheimer-Erkrankung ihrer Großeltern oder eines anderen älteren Familienmitglieds. Gerade für die ganz junge Generation sind die Symptome der Alzheimer-Krankheit oft nur schwer nachzuvollziehen. Die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) informiert seit rund zehn Jahren mit dem kostenlosen Internetangebot www.AFi-KiDS.de. Jetzt wurde die Seite einem technischen und inhaltlichen Update unterzogen.

„Ziel des Angebots ist es, bei Kindern ein Bewusstsein für die Symptome der Alzheimer-Krankheit zu schaffen und einen ‚Aufhänger‘ für gemeinsame Gespräche und Austausch innerhalb der Familien zu bieten“, sagt Alin Boyaciyan von der AFI.

Die Webseite www.AFi-KiDS.de erklärt mit verschiedenen Comic-Geschichten wie das Gehirn funktioniert, wie Neues gelernt wird und was bei der Alzheimer-Krankheit passiert. Monatliche Aktions- und Basteltipps laden Kinder dazu ein, sich mit der Krankheit auseinanderzusetzen und gemeinsam mit ihren Großeltern Zeit zu verbringen. Informationen für Eltern und Lehrer ergänzen das Angebot.

„Großeltern bleiben Großeltern! Gemeinsame Aktivitäten von Jung und Alt machen dann Sinn, wenn beide Parteien davon profitieren und sie ihnen guttun“, sagt Alin Boyaciyan. Zum Beginn der Weihnachtszeit wartet die Aktion „1, 2, angezählt“ mit Bastelanleitung für einen Adventskalender auf die jungen Leserinnen und Leser.

Ergänzt wird das Internetangebot durch das Kinderbuch „AFi-KiDS wissen mehr“, das die jungen Leser alleine oder gemeinsam mit ihren Eltern auf 32 farbenfroh gestalteten Seiten an die Alzheimer-Krankheit heranführt. Das Kinderbuch „AFi-KiDS wissen mehr“ kann kostenfrei bestellt werden bei der Alzheimer Forschung Initiative e.V., Kreuzstr. 34, 40210 Düsseldorf; Telefonnummer 0211 - 86 20 66 0; Webseite: www.alzheimer-forschung.de/afi-kids-buch.

Weitere Informationen zu den AFi-KiDS:
www.AFi-KiDS.de
www.alzheimer-forschung.de/alzheimer/afi-kids

Weitere Informationen zur Alzheimer-Krankheit:
www.alzheimer-forschung.de/alzheimer

Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.

Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein gemeinnütziger Verein, der das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrats e.V. trägt. Seit 1995 fördert die AFI mit Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher und stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit. Bis heute konnte die AFI 288 Forschungsaktivitäten mit über 11,2 Millionen Euro unterstützen und rund 855.000 Ratgeber und Broschüren verteilen. Interessierte und Betroffene können sich auf www.alzheimer-forschung.de fundiert über die Alzheimer-Krankheit informieren und Aufklärungsmaterial anfordern. Ebenso finden sich auf der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen Spendenmöglichkeiten. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel.

Donnerstag, 12. November 2020

Neue App unter­stützt Pfle­ge­be­dürf­tige und pfle­gende Ange­hö­rige

Die App hilft bei den ersten Schritten, liefert Ansprechpartner und Wissenswertes zur jeweiligen Situation


Rund drei Viertel der Pflegebedürftigen in Deutschland werden zuhause versorgt. Oft sind ihre Angehörigen berufstätig oder haben aufgrund der Pflege wenig Zeit, sich Fachwissen anzueignen. 

Doch wer gut informiert ist, fühlt sich sicherer und kann mit seiner Pflegesituation besser umgehen. Daher hat die Techniker Krankenkasse (TK) alle wichtigen Informationen und Services rund um das Thema Pflegebedürftigkeit in der neuen App "TK-PflegeKompakt" gebündelt.

Digitale Orientierungshilfe in der Pflegesituation

"Gerade wer unvermittelt auf Pflege angewiesen ist oder in seinem Umfeld mit einer Pflegesituation konfrontiert wird, hat oft viele Fragen. Die App hilft bei den ersten Schritten, liefert Ansprechpartner und Wissenswertes zur jeweiligen Situation", sagt Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TK.

Andreas Westerfellhaus, Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung, betont: „Die häusliche Pflege ist für alle eine große Herausforderung. Hier hilft nur eine gute Beratung, um eine selbstbestimmte Pflegesituation zu ermöglichen. Daher begrüße ich außerordentlich, dass die Techniker Krankenkasse dafür einen weiteren Baustein, eine digitale Beratung mit Hilfe einer App, anbietet."

Eine "Wegweiser"-Funktion in der App führt den Nutzer vom Pflegeantrag, der bei der TK in wenigen Schritten online gestellt werden kann, bis zu den konkreten Pflegeleistungen. Auch in einer laufenden Pflegesituation helfen die in der App gebündelten Informationen und Unterstützungsangebote dabei, sich zu orientieren. Die App leitet die Nutzer sowohl zu einer neu entwickelten Pflegekurssuche als auch zu bestehenden Angeboten der TK wie dem TK-PflegeCoach oder der psychologischen Onlineberatung für Angehörige.

Unterstützungsangebot berücksichtigt Bedürfnisse der Betroffenen

Entwickelt wurde die TK-App gemeinsam mit der Vilua Healthcare GmbH. Schon während der Konzeption hat sich das Team intensiv mit pflegenden Angehörigen und Pflegebedürftigen ausgetauscht. "Uns war bei der Entwicklung der App wichtig, dass wir uns die Bedürfnisse der Betroffenen vergegenwärtigen. Ihre Anregungen sind dann direkt in die Gestaltung eingeflossen", sagt Thomas Ballast.

Dass digitale Angebote bei den Versicherten gut ankommen, zeigt der Online-Pflegeantrag der TK. Seit Ende Juni 2020 wurde er bereits über 8.000 Mal genutzt.

Derzeit hat die TK rund 280.000 Pflegebedürftige versichert. Bundesweit waren es laut Bundesministerium für Gesundheit rund 4 Millionen Pflegebedürftige zum Jahresende 2019, von denen drei Viertel zuhause versorgt wurden.

Donnerstag, 29. Oktober 2020

81 Prozent mehr Alzheimer-Patienten zwischen 2009 und 2019 bei der KKH

Kostenfreies Online-Seminar der KKH "Pflege und Demenz" am 3. November um 17.00 Uhr





In Deutschland gibt es immer mehr Alzheimerpatienten. So ist der Anteil der Betroffenen bei der KKH Kaufmännische Krankenkasse zwischen 2009 und 2019 bundesweit um 81 Prozent gestiegen. 

Vor allem Frauen ereilt die Krankheit, die eine Form von Demenz ist und den Verlust der geistigen Fähigkeiten und eine schleichende Veränderung der Persönlichkeit verursachen kann. Laut KKH-Auswertung sind mehr als zwei Drittel der Erkrankten weiblich. 

„Für Familienangehörige und Pflegende ist die Diagnose Demenz häufig eine große Herausforderung. Denn die Beeinträchtigungen können in viele Bereiche des persönlichen Lebens hineinreichen und Scham und Schuldgefühle auslösen. Eine veränderte Sprache oder starke Unruhe der Demenzerkrankten erfordern zum Beispiel Geduld und Verständnis“, erklärt Andrea Schneider, Leiterin der Pflegekasse bei der KKH. „Viele Angehörige, Nachbarn oder Freunde sind zudem schockiert, wenn Demenzkranke aggressiv oder gar bösartig werden und ungehemmt mit Schimpfwörtern und Beleidigungen um sich werfen.“ 

Die Corona-Situation mit den erforderlichen Abstands- und Hygienemaßnahmen und reduzierten Betreuungs- und Kontaktmöglichkeiten kommt für viele Betroffene aktuell erschwerend hinzu.

Deshalb bietet die KKH Interessierten am Dienstag, 3. November, um 17 Uhr ein kostenfreies Online-Seminar an, in dem Fragen rund um das Thema Pflege und Demenz beantwortet werden. 

Anmeldungen sind über das Internet möglich: kkh.de/online-pflegeseminare. 

Das Seminar mit dem Titel „Der vertraute Fremde – Demenzerkrankte in der Familie“ wird in Kooperation mit der famPLUS Gmbh durchgeführt und von Sabine Tschainer, Inhaberin des Instituts aufschwungalt, geleitet. Die Expertin für Demenz in der Alten- und Gesundheitspflege verfügt als Diplom-Theologin und -Gerontologin über langjährige Praxiserfahrungen und kennt die Sorgen und Nöte von Betroffenen. 

In dem KKH-Seminar klärt sie die Teilnehmer über Entlastungsangebote auf und hilft dabei, individuelle Bewältigungsstrategien zu finden. „Den Ansatz der wertschätzenden und deeskalierenden Begleitung von alternden Menschen, den Sabine Tschainer mit ihrem Team verfolgt und vermittelt, halten wir für ausgesprochen wichtig. Angesichts der steigenden Fallzahlen sollten wir uns als Gesellschaft diesem Thema stellen und sowohl Betroffenen als auch Pflegenden mit dem nötigen Respekt begegnen“, erklärt Andrea Schneider.

Dienstag, 8. September 2020

Pflegende Angehörige: Für den Ernstfall vorsorgen mit der Notfallkarte des Senioren Ratgeber

Notfallkarte fürs Portemonnaie




Baierbrunn (ots) - Knapp fünf Millionen Menschen versorgen zuhause einen kranken, pflegebedürftigen Angehörigen. Aber was, wenn sie plötzlich selbst erkranken oder einen Unfall haben? Dann muss sich möglichst rasch jemand anders um den Pflegebedürftigen kümmern. Der Senioren Ratgeber bietet pflegenden Angehörigen jetzt in seiner September-Ausgabe deshalb eine gut sichtbare und im Ernstfall überaus hilfreiche Notfallkarte fürs Portemonnaie: So wissen etwa Rettungskräfte und Krankenhausmitarbeiter Bescheid und können umgehend Kontaktpersonen benachrichtigen, die auf der Karte angegeben sind.

Wer kümmert sich um meinen Angehörigen, wenn ich einen Unfall habe?

Die handliche, signalgelbe Karte des Senioren Ratgeber im Visitenkarten-Format sollte am besten direkt im Geldbeutel der Versichertenkarte der Krankenkasse beigelegt werden. So ist im Notfall, zum Beispiel bei einem Unfall oder einer plötzlichen Krankenhauseinweisung, rasch ersichtlich, dass jemand eine pflegebedürftige Person betreut, und wer benachrichtigt werden sollte.

Chefredakteurin Claudia Röttger rät: "Als Ansprechpartner sollte man sich eine Person im Freundes- oder Bekanntenkreis suchen, die telefonisch meist gut zu erreichen ist und sich idealerweise zutraut, die Pflege kurzzeitig zu übernehmen. Es kann aber auch jemand sein, der im Notfall Hilfe organisiert, etwa einen Pflegedienst informiert oder den Kliniksozialdienst." Außerdem sollte eine zweite Person Bescheid wissen, was im Notfall zu tun ist. Sie kann ebenfalls auf der Notfallkarte vermerkt werden.

Viele weitere praxiserprobte Tipps, um sich auf einen Notfall vorzubereiten, finden Angehörige auch unter https://www.senioren-ratgeber.de/Notfallkarte

Quelle: Das Apothekenmagazin Senioren Ratgeber.  Ausgabe 9/2020 liegt aktuell in den meisten Apotheken aus. 

Viele weitere interessante Gesundheits-News gibt es unter www.senioren-ratgeber.de.