Montag, 24. Juni 2019

Medikamente bei Hitze im Gemüsefach des Kühlschranks lagern

Das Gemüsefach des Kühlschranks ist für Arzneimittel ein guter Ort




Die meisten Medikamente vertragen sommerliche Wärme gut. "Hersteller haben sie so entwickelt, dass sie bei Zimmertemperatur gelagert werden können", erläutert der Münchner Apotheker Ralph Laves im Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber". 

Auch wenn die Temperatur in der Wohnung kurz über 25 Grad steige, sei das kein Problem. "Bei noch höheren Temperaturen brauchen sie jedoch Kühlung", betont der Apotheker. "Salben und Cremes etwa trennen sich bei hohen Temperaturen rasch in ihre Bestandteile." 

Das Gemüsefach des Kühlschranks sei für Arzneimittel ein guter Ort. Dort könnten sie nicht einfrieren und unwirksam werden. Menschen mit Diabetes sollten ihren Insulinvorrat am besten auch im Gemüsefach (bei +2 bis +8 Grad Celsius) lagern. 

"Für den Transport von hitzeempfindlichen Medikamenten leiht Ihnen Ihr Apotheker gerne eine Kühltasche", sagt Laves und warnt: Bestelle man Medikamente in einer Versandapotheke, sei nicht gewährleistet, dass sie den Transport über optimal temperiert seien. 

Quelle: Das Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber

Dienstag, 18. Juni 2019

Krank in der Nacht, am Wochenende oder an Feiertagen - was tun?

Krank, aber der Arzt hat zu: Telefon 116 117



Hand aufs Herz: Kennen Sie die Telefonnummer 116 117 des ärztlichen Bereitschaftsdienstes? Sie hilft in Krankheitsfällen immer dann, wenn die Arztpraxis geschlossen hat – etwa an Wochenenden, Feiertagen oder nachts. Darauf weist die IKK classic in Hessen hin. 

„Die Nummer des Bereitschaftsdienstes soll gewählt werden bei gesundheitlichen Beschwerden, die kein Notfall sind und mit denen Betroffene zu den Sprechzeiten einen Arzt in einer Praxis aufsuchen würden. Das können beispielsweise starke Ohrenschmerzen, hohes Fieber, starke Rücken- oder Bauchschmerzen sein“, sagt Frank Kimpel-Stephan, Leiter Landesvertragspolitik der IKK classic in Hessen. 

Die kostenfreie Telefonnummer 116 117 gilt deutschlandweit


Die kostenfreie Telefonnummer 116 117 funktioniert ohne Vorwahl vom Festnetz oder dem Handy aus und gilt deutschlandweit. Der Anrufer wird automatisch zu einem Ansprechpartner in seiner Region geleitet. Dieser beantwortet Fragen und gibt Auskunft über die nächstliegende offene Bereitschaftspraxis. Neben den Angaben zur erkrankten Person sollte der Anrufer auch auf bestehende Allergien oder Vorerkrankungen hinweisen. Stellt sich im Verlauf des Gesprächs heraus, dass ein akuter Notfall vorliegt, muss der Rettungsdienst verständigt werden. 

Bei lebensbedrohlichen Symptomen und akutem Behandlungsbedarf ist weiterhin sofort die Nummer 112 des Rettungsdienstes zu wählen. Etwa bei Bewusstlosigkeit, akuter Blutungen, Herzbeschwerden, starker Atemnot oder auch bei tiefen Schnittverletzungen, Platzwunden oder Knochenbrüchen. Der Rettungsdienst ist rund um die Uhr bei medizinischen Notfällen im Einsatz und innerhalb kürzester Zeit beim Patienten. 

„Gut zu wissen ist auch, dass der Bereitschaftsdienst unter der 116 117 sowohl für private als auch gesetzlich Versicherte da ist. Am besten man notiert sich die Nummer an einem Ort, an dem sie im Krankheitsfall schnell gefunden wird“, rät Frank Kimpel-Stephan.

Mittwoch, 12. Juni 2019

Nordrhein-Westfalen: Pflegekassen ermöglichen Kurzzeitpflege in Krankenhäusern

Bislang kann Kurzzeitpflege nur in einem Pflegeheim erfolgen



In Nordrhein-Westfalen werden rund Dreiviertel aller Pflegebedürftigen – knapp 600.000 Bürgerinnen und Bürger – in den eigenen vier Wänden versorgt. In Situationen, in denen diese Menschen nicht zu Hause gepflegt werden können, haben sie Anspruch auf sogenannte Kurzzeitpflege. Da es in vielen Kreisen und Städten zu wenige Plätze für dieses Leistungsangebot gibt, wird nun die Schaffung von Kurzzeitpflegeplätzen im Krankenhaus ermöglicht.
 
Bislang kann Kurzzeitpflege nur in einem Pflegeheim erfolgen. Eine Arbeitsgruppe aus Landesverbänden der Pflegekassen, der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen und dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales hat nun die Grundlagen geschaffen, damit auch Krankenhäuser Kurzzeitpflege anbieten und gegenüber den Pflegekassen abrechnen können.
 
Gesundheits- und Pflegeminister Karl-Josef Laumann begrüßt die neue Regelung: „Gerade im Anschluss an eine Krankenhausbehandlung führte das Fehlen von Kurzzeitpflegeplätzen oft zu menschlich schwierigen Situationen. In Nordrhein-Westfalen gehen wir jetzt einen neuen Weg und ich hoffe, dass viele Krankenhäuser ihn nutzen werden.“
 
Das Ministerium wird jetzt alle Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen anschreiben und sie über die neue Vereinbarung mit den Landesverbänden der Pflegekassen unterrichten. Interessierte Krankenhäuser können sich dann unmittelbar beim Ministerium melden, das auch den Abschluss des notwendigen Versorgungsvertrages begleiten wird.
 
Das Ministerium und die Pflegeselbstverwaltung hatten bereits zuvor mehrere Maßnahmen zur Stärkung der Kurzzeitpflege auf den Weg gebracht, unter anderem eine verbesserte Vergütung für Heime, die größenabhängig ein bis drei Betten als Kurzzeitpflegeplätze vorhalten.

Sonntag, 9. Juni 2019

Probleme beim Tabletten-Schlucken

Diese Hilfen gibt es


Foto: "obs/Wort & Bild Verlag - Senioren Ratgeber/iStock_HAKINMHAN"


Wer Probleme mit dem Schlucken seiner Tabletten hat, sollte diese auf keinen Fall kauen oder vor der Einnahme zerkleinern. Denn viele Tabletten wirken dann nicht mehr so, wie sie sollen. Darauf weist Apotheker Sebastian Pape aus Hannover im Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber" hin. "Besser: Nehmen Sie Tabletten mit einem großen Glas Leitungswasser ein!" 

Wer trotzdem Schluckprobleme hat, kann die Tablette auch ummanteln. "Dabei drücken Sie sie durch einen kleinen Napf, den es verblistert zu kaufen gibt. Dabei wird die Tablette mit einem Film überzogen." So rutsche sie besser, der Film überdecke den Eigengeschmack der Tablette, und der Speichelfluss werde angeregt, so der Apotheker. Der einzige Nachteil sei, dass die Tablette dadurch noch etwas dicker werde. 

"Vielleicht können Sie auch auf eine andere Darreichungsform umsteigen. Etwa auf Schmelztabletten, die sich im Mund auflösen." Manchmal seien Säfte oder Zäpfchen eine Alternative. Wer unter Schluckproblemen leidet, sollte zum Arzt gehen. "Sprechen Sie auch Ihren Apotheker an", rät Pape. "Als Arzneimittelfachmann kennt er sich aus mit Darreichungsformen und nennt Ihnen mögliche Alternativen." 

Quelle: Das Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber
Ausgabe 5/2019 liegt aktuell in den meisten Apotheken aus.

Dienstag, 4. Juni 2019

Beatmete Patienten zu Hause: Eine besondere Herausforderung

Gute professionelle Pflege erkennen


Link zum Ratgeber

Menschen, die zu Hause beatmet und gepflegt werden, sind auf eine gute professionelle Pflege angewiesen. Der neue ZQP-Ratgeber hilft dabei, die Qualität dieses besonders sensiblen ambulanten Versorgungsbereichs einzuschätzen.

Immer mehr beatmete Menschen leben zu Hause oder in privaten Wohngemeinschaften. Deren Versorgung ist höchst anspruchsvoll – und für die beatmeten Menschen lebenswichtig. Oftmals besteht deswegen große Unsicherheit über die Qualität einer solchen außerklinischen Beatmungspflege. Die Brisanz des Themas wurde nicht zuletzt durch die jüngst veröffentlichten Ergebnisse der ZQP-Perspektivenwerkstatt „Patientensicherheit in der ambulanten Pflege“ deutlich: In der außerklinischen Beatmungspflege fehlt es unter anderem an fachlich gut ausgebildetem Personal, repräsentativen Daten zur Qualität der Versorgung sowie an bundesweit verbindlichen Zulassungsvoraussetzungen für ambulante Pflegedienste, die intensiv-pflegerische Leistungen anbieten.

Selbst kleine Fehler oder Unachtsamkeiten können gefährliche Konsequenzen nach sich ziehen


Dabei sind vor allem in der Beatmungspflege richtiges Verhalten im Notfall, der korrekte Umgang mit Geräten und Zubehör sowie penible Hygiene unentbehrlich für die Sicherheit der beatmeten Menschen. Selbst kleine Fehler oder Unachtsamkeiten können gefährliche Konsequenzen nach sich ziehen. Auch für die Lebensqualität ist eine gute Beatmungspflege entscheidend.

„Die Versorgungssituation ist für die pflegebedürftigen Menschen und ihre Angehörigen teilweise sehr belastend: Insbesondere die Tatsache, auf die Geräte und die qualifizierte Arbeit der Pflegenden und Ärzte angewiesen zu sein, kann stark verunsichern. Auch wird zum Beispiel die Privatsphäre, stark eingeschränkt, wenn ständig professionell Pflegende im eigenen Zuhause sind“, erklärt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP). „Vielen Betroffenen fällt es in dieser Lage und ohne fachliche Vorkenntnisse schwer einzuschätzen, ob die Pflege angemessen und fachlich richtig ist.“

Damit dies künftig besser gelingt, hat das ZQP den neuen Ratgeber „Beatmung zu Hause – Gute professionelle Pflege erkennen“ entwickelt. Darin wird leicht verständlich erläutert, was zu einer guten Beratung und zum richtigen Handeln professionell Pflegender gehört und wie man Risiken oder Fehler in der Versorgung ausmachen kann. Im Mittelpunkt stehen die Besonderheiten von intensiv-pflegerischen Tätigkeiten, zum Beispiel bei der Hygiene, der Überwachung der Beatmung oder beim Umgang mit der Tracheal-Kanüle. Nicht zuletzt erfahren Ratsuchende, wann ärztlicher Rat notwendig ist, wo es Hilfsmittel gibt, was bei der Auswahl sogenannter Beatmungs-WGs – also Wohngemeinschaften mit Spezialisierung auf außerklinische Beatmung – zu beachten ist oder an wen man sich bei Kritik und Beschwerden wenden kann.

„Mit dem neuen Ratgeber wollen wir helfen, Berührungsängste und Unsicherheiten in der außerklinischen Beatmung abzubauen. Für Angehörige und beatmete Menschen bietet er eine hilfreiche Wissensgrundlage, um die Leistungen der professionell Pflegenden vor Ort einschätzen und mit ihnen in Austausch treten zu können“, so Suhr weiter.

Der Ratgeber wurde in Zusammenarbeit mit ausgewiesenen Experten auf dem Gebiet der außerklinischen Beatmung sorgfältig erarbeitet. Alle Informationen sind qualitätsgesichert und entsprechen dem aktuellen Wissensstand.

Der Ratgeber ist Teil einer Reihe, die pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen fundierte Informationen über Merkmale guter professioneller Pflege an die Hand gibt. Die Druckausgaben können kostenlos über die Webseite des ZQP bestellt und als vollständige PDF-Datei direkt heruntergeladen werden: www.zqp.de/bestellen.