Donnerstag, 29. Juni 2023

Wie Sie vorgehen sollten, wenn Sie sich vom Pflegedienst nicht mehr gut betreut fühlen

Pflegedienst: Wann ein Wechsel sinnvoll ist




Der Pfleger lässt manchmal auf sich warten? Die Pflegerin wirkt oft gehetzt oder vergisst jedes Mal, die Haare zu kämmen? Und im Büro des Dienstes geht selten jemand ans Telefon? 

Was Sie beachten sollten, wenn Sie mit dem Pflegedienst nicht mehr zufrieden sind, zeigt das Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber".

Nicht überstürzt kündigen

Bevor man überstürzt den Pflegedienst kündigt, sollte man zunächst versuchen, sich in die Situation der Pflegenden hineinzuversetzen, rät Felizitas Bellendorf von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen: "Der Personalmangel bei vielen Pflegediensten ist groß, die Zeit knapp. Die Pflegekräfte können morgens nicht überall gleichzeitig sein." Bei Unstimmigkeiten schlägt sie vor, den Verantwortlichen zu sagen, wo der Schuh drückt. Dabei auf jeden Fall sachlich bleiben: "Vielleicht lässt sich so eine Lösung finden, mit der beide Seiten zufrieden sind."

Wer wechseln möchte, sollte sich im Bekannten- und Freundeskreis erkundigen, welche Pflegedienste zu empfehlen sind. Auch die Apotheke vor Ort sowie Hausärztinnen und Hausärzte können oft weiterhelfen. Auch ein Blick ins Telefonbuch oder ins Internet kann helfen, Anbieter in der Nähe zu finden. Beispielsweise unter www.pflege-navigator.de die Postleitzahl des Wohnortes eingeben, dann nennt die Plattform Kontaktadressen von Pflegediensten in der Umgebung.

Im Gespräch bleiben mit dem Pflegedienst

Gut zu wissen: Pflegebedürftige Menschen sowie pflegende Angehörige haben ein Recht auf eine persönliche, kostenlose Pflegeberatung. Diese erfolgt meist über die Pflegekasse, die an die Krankenkasse angebunden ist. Tipp: Fragen Sie dort nach einer Beratungsstelle in Ihrer Nähe. Alternativ helfen Internetportale wie www.pflegelotse.de, das Zentrum für Qualität in der Pflege ( www.zqp.de/beratung-pflege) oder Fachstellen für pflegende Angehörige weiter.

Auf keinen Fall sollte man für sich selbst oder für zu pflegende Angehörige kündigen, bevor ein Ersatz gefunden ist. Es kann nämlich passieren, dass man nicht so schnell fündig wird, weil andere Anbieter ausgelastet sind. "In vielen Landkreisen muss man froh sein, überhaupt einen Pflegedienst zu bekommen", so Yvonne Knobloch vom Sozialverband VdK Bayern. Andererseits können sich die Versorger oft auch aussuchen, wen wie betreuen wollen. Lange Anfahrtswege etwa versuchen die meisten zu vermeiden. Umso wichtiger ist es, im Gespräch mit dem bestehenden Pflegedienst zu bleiben, um einen Wechsel vielleicht zu vermeiden.

Quelle: Das Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber" (liegt aktuell in den meisten Apotheken aus).

Dienstag, 27. Juni 2023

Alzheimer und Demenz sind nicht das Gleiche

Demenz hat viele Gesichter


Bei Schauspieler Bruce Willis ist es die Frontotemporale Demenz, der ehemalige US-Präsident Ronald Reagan und Fußball-Trainer Rudi Assauer waren an der Alzheimer-Demenz erkrankt und bei Schauspieler Robin Williams wurde die Lewy-Körper-Demenz festgestellt: Demenz hat viele Gesichter.

Umgangssprachlich werden „Demenz“ und „Alzheimer“ oft gleichbedeutend verwandt. Eine Demenz ist aber nicht das Gleiche wie Alzheimer und auch keine eigenständige Krankheit. Aus medizinischer Sicht handelt es sich bei einer Demenz um ein sogenanntes Syndrom. Darunter verstehen Ärztinnen und Ärzte eine Kombination aus unterschiedlichen Symptomen. Bei einer Demenz sind dabei verschiedene geistigen und körperliche Fähigkeiten betroffen. Der Begriff „Demenz“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet sinngemäß „ohne Geist“.

Demenz ist also ein Überbegriff und nicht gleichzusetzen mit der Alzheimer-Krankheit. Alzheimer ist mit rund zwei Drittel aller Fälle die häufigste Form der Demenz. Bei Alzheimer gehen unter anderem das Denk- und Erinnerungsvermögen sowie die räumliche und zeitliche Orientierung immer mehr verloren. Bei anderen Formen der Demenz zeigen sich andere Symptome. Bei der Frontotemporalen Demenz sind zum Beispiel das Sozialverhalten und die Persönlichkeit betroffen. Weitere Demenzformen sind die Lewy-Körper-Demenz, die vaskuläre Demenz oder das Korsakow-Syndrom.

Weil Ursachen, Symptome und Verlauf von Demenzerkrankungen unterschiedlich sind, ist eine genaue Diagnose wichtig. Nur so kann eine passende Behandlung eingeleitet werden. Auch für Angehörige ist es wichtig zu wissen, um welche Demenz es sich handelt, um sich besser auf die Krankheit und deren Verlauf einstellen zu können.

Einen Überblick über die häufigsten Demenzformen bietet der kostenfreie AFI-Ratgeber „Die Alzheimer-Krankheit und andere Demenzen“. Erklärt werden jeweils die Risikofaktoren, die Symptome, der Krankheitsverlauf sowie die Diagnose und Behandlung.

Bestellinformation: „Die Alzheimer-Krankheit und andere Demenzen“ kann kostenfrei bestellt werden bei der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative e.V., Kreuzstr. 34, 40210 Düsseldorf; Telefonnummer 0211 - 86 20 66 0; Webseite: www.alzheimer-forschung.de/alzheimer-und-andere-demenzen/.

Weitere Informationen zur Alzheimer-Krankheit

Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.

Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein gemeinnütziger Verein, der das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrats e.V. trägt. Seit 1995 fördert die AFI mit Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher*innen und stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit. Bis heute konnte die AFI 360 Forschungsaktivitäten mit 14,5 Millionen Euro unterstützen und über 925.000 Ratgeber und Broschüren verteilen. Interessierte und Betroffene können sich auf www.alzheimer-forschung.de fundiert über die Alzheimer-Krankheit informieren und Aufklärungsmaterial anfordern. Ebenso finden sich auf der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen Spendenmöglichkeiten. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel.