Donnerstag, 5. November 2020

Anstellung der Pflegehilfe im Pflege-Haushalt

24-Stunden-Pflegekraft selbst sozialversicherungspflichtig beschäftigen



Harald Kretzschmar
Geschäftsführer von caremaid.net

Es ist die Ausnahme im Bereich der 24-Stunden-Betreuung und –pflegehilfen, aber im Einzelfall kommt es vor, dass eine Anstellung im Haushalt Sinn macht. 

Der Regelfall ist die Dienstleistung durch eine Agentur. Dabei wird dem Pflegehaushalt so gut wie alles abgenommen. Aber zuweilen kommt es vor, dass man von Verwandten, Freunden oder Nachbarn eine vertrauenswürdige Person empfohlen bekommt. Wir setzen voraus, dass eine illegale Beschäftigung unter Umgehung von  Steuern und Abgaben nicht in Frage kommt. Harald Kretzschmar, Geschäftsführer von caremaid.net in München, kann von einem „schwarzen“ Arbeitsverhältnis prinzipiell nur abraten. Natürlich erstens aus grundsätzlichen Erwägungen, aber weiterhin auch aus Sicherheitsgründen: Sollte das irgendwann einmal auffliegen, werden Sie neben einer strafrechtlichen Verfolgung auch um eine Nachzahlung von Steuern und Sozialabgaben nicht herumkommen, so Kretzschmar. Dann also gleich alles richtig machen. 

Sollte also man also die Pflegehilfe selber anstellen wollen, sind ein paar Dinge zu prüfen  bzw. vorzubereiten:

 

(1)    Führen Sie ein ausführliches Kennenlern-Gespräch, wenn Sie die Person noch nicht gut kennen.

(2)    Besprechen Sie die Einzelheiten des Arbeitsvertrages, wie z.B. Arbeitszeiten, Urlaub und Vergütung, um nur die wichtigsten zu nennen.

(3)    Setzen Sie einen Arbeitsvertrag auf. Eine Vorlage bekommen Sie über caremaid.net/Arbeitsvertrag

(4)    Kümmern Sie sich vorbereitend um die Krankenkasse (falls die Pflegehilfe noch keine hat) und vor allem (sehr wichtig!) um die Unfallversicherung. In privaten Haushalten ist die Landesunfallkasse Ihres Bundeslandes zuständig.

(5)    Lohnabrechnung: Sie benötigen eine Lohnabrechnung. Bei der monatlichen Erstellung der Lohnabrechnung sind die Meldungen an den Sozialversicherungsträger und die Finanz-verwaltung durchzuführen. Suchen Sie sich einen Fachmann, der das für Sie durchführen kann. Oft kommt der Steuerberater dafür in Frage. Wenn Sie keinen haben, kann das für Sie der Arbeitgeberservice für Privathaushalte übernehmen.

 

Zu Beginn ist das ein gewisser Aufwand, den Sie betreiben müssen. Wenn Sie aber die anfänglichen Hürden genommen haben, wird zumindest die Verwaltung dauerhaft einfach. Viele hilfreiche Informationen zur Anstellung von 24h-Pflegekräften finden Sie übrigens auch im entsprechenden Pflegeblog-Artikel von Harald Kretzschmar.

Donnerstag, 29. Oktober 2020

81 Prozent mehr Alzheimer-Patienten zwischen 2009 und 2019 bei der KKH

Kostenfreies Online-Seminar der KKH "Pflege und Demenz" am 3. November um 17.00 Uhr





In Deutschland gibt es immer mehr Alzheimerpatienten. So ist der Anteil der Betroffenen bei der KKH Kaufmännische Krankenkasse zwischen 2009 und 2019 bundesweit um 81 Prozent gestiegen. 

Vor allem Frauen ereilt die Krankheit, die eine Form von Demenz ist und den Verlust der geistigen Fähigkeiten und eine schleichende Veränderung der Persönlichkeit verursachen kann. Laut KKH-Auswertung sind mehr als zwei Drittel der Erkrankten weiblich. 

„Für Familienangehörige und Pflegende ist die Diagnose Demenz häufig eine große Herausforderung. Denn die Beeinträchtigungen können in viele Bereiche des persönlichen Lebens hineinreichen und Scham und Schuldgefühle auslösen. Eine veränderte Sprache oder starke Unruhe der Demenzerkrankten erfordern zum Beispiel Geduld und Verständnis“, erklärt Andrea Schneider, Leiterin der Pflegekasse bei der KKH. „Viele Angehörige, Nachbarn oder Freunde sind zudem schockiert, wenn Demenzkranke aggressiv oder gar bösartig werden und ungehemmt mit Schimpfwörtern und Beleidigungen um sich werfen.“ 

Die Corona-Situation mit den erforderlichen Abstands- und Hygienemaßnahmen und reduzierten Betreuungs- und Kontaktmöglichkeiten kommt für viele Betroffene aktuell erschwerend hinzu.

Deshalb bietet die KKH Interessierten am Dienstag, 3. November, um 17 Uhr ein kostenfreies Online-Seminar an, in dem Fragen rund um das Thema Pflege und Demenz beantwortet werden. 

Anmeldungen sind über das Internet möglich: kkh.de/online-pflegeseminare. 

Das Seminar mit dem Titel „Der vertraute Fremde – Demenzerkrankte in der Familie“ wird in Kooperation mit der famPLUS Gmbh durchgeführt und von Sabine Tschainer, Inhaberin des Instituts aufschwungalt, geleitet. Die Expertin für Demenz in der Alten- und Gesundheitspflege verfügt als Diplom-Theologin und -Gerontologin über langjährige Praxiserfahrungen und kennt die Sorgen und Nöte von Betroffenen. 

In dem KKH-Seminar klärt sie die Teilnehmer über Entlastungsangebote auf und hilft dabei, individuelle Bewältigungsstrategien zu finden. „Den Ansatz der wertschätzenden und deeskalierenden Begleitung von alternden Menschen, den Sabine Tschainer mit ihrem Team verfolgt und vermittelt, halten wir für ausgesprochen wichtig. Angesichts der steigenden Fallzahlen sollten wir uns als Gesellschaft diesem Thema stellen und sowohl Betroffenen als auch Pflegenden mit dem nötigen Respekt begegnen“, erklärt Andrea Schneider.

Montag, 26. Oktober 2020

Kostenlose Broschüre „Sicher Auto fahren im Alter“

Verkehrssicherheit für Seniorinnen und Senioren

Nebel, Glatteis, Schnee und Dunkelheit – wer setzt sich da schon gern ans Steuer? Doch viele Menschen sind in ihrem Alltag auf das Auto angewiesen. Der Einkauf, der Besuch bei der Familie und Freunden oder der Arzttermin – ohne Auto ist dies oftmals undenkbar. Dabei hält vor allem die dunkle Jahreszeit für Autofahrerinnen und Autofahrer viele Herausforderungen bereit. Besonders Seniorinnen und Senioren sollten auf mögliche Probleme beim Autofahren achten. Sie haben zwar zumeist viel Erfahrung hinter dem Steuer, dennoch kann das Alter Probleme mit sich bringen, die durch die Witterung noch verstärkt werden können. Mögliche Gefahrenquellen sind Probleme beim Hören und Sehen, Bewegungseinschränkungen, Medikamente und deren Nebenwirkungen, aber auch demenzielle Erkrankungen wie Alzheimer.

Ihre Verkehrstüchtigkeit überprüfen können ältere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer mit der kostenlosen Broschüre „Sicher Auto fahren im Alter“, welche die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) zusammen mit Experten für Verkehrssicherheit von der Polizei sowie Rechtsanwälten entwickelt hat. Der Ratgeber beinhaltet unter anderem Sicherheitstipps und Strategien für sicheres Fahren im Alter, Checklisten für Autofahrer und deren Angehörige zur Einschätzung der Fahrtauglichkeit, Tipps zum Thema „Mobil bleiben ohne Auto“, Maßnahmen, wenn Demenz-Patienten weiter Auto fahren wollen sowie rechtliche Hinweise.

„Sicher Auto fahren im Alter“ kann kostenfrei bestellt werden bei der Alzheimer Forschung Initiative e.V., Kreuzstr. 34, 40210 Düsseldorf; Telefonnummer 0211 - 86 20 66 0; Webseite: www.alzheimer-forschung.de/sicher-auto-fahren.

Weitere Informationen zur Alzheimer-Krankheit

Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.

Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein gemeinnütziger Verein, der das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrats e.V. trägt. Seit 1995 fördert die AFI mit Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher und stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit. Bis heute konnte die AFI 288 Forschungsaktivitäten mit über 11,2 Millionen Euro unterstützen und rund 855.000 Ratgeber und Broschüren verteilen. Interessierte und Betroffene können sich auf www.alzheimer-forschung.de fundiert über die Alzheimer-Krankheit informieren und Aufklärungsmaterial anfordern. Ebenso finden sich auf der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen Spendenmöglichkeiten. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel.