Mobile Varianten funktionieren auch unterwegs
Baierbrunn (ots) - Viele ältere Menschen leben allein - im Falle eines Sturzes oder eines anderen Notfalls können Betroffene per Knopfdruck Hilfe rufen
Für Menschen, die nicht mehr sicher auf den Beinen sind, ist es ein echtes Horrorszenario: ein Sturz in der Dusche, auf der Treppe oder im Garten - und das Telefon ist nicht griffbereit. Um sich in einer derartigen Notlage bemerkbar machen zu können, gibt es Hausnotrufsysteme. "Die meisten Nutzer erhoffen sich, möglichst lange und selbstständig zu Hause leben zu können", sagt Annett Kaplow, Vorstandsmitglied im Bundesverband Hausnotruf und Referentin beim Deutschen Roten Kreuz. Wie die Hilfe per Knopfdruck funktioniert, für wen sie sinnvoll ist und was die Kasse zahlt, erklärt das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".
Mobile Varianten funktionieren auch unterwegs
Ein Hausnotrufsystem besteht aus zwei Geräten: einem wasserfesten Funksender mit Notfallknopf und einer Basisstation mit Freisprechanlage. Diese wird an die Telefondose und ans Stromnetz angeschlossen. Den wasserdichten Funksender trägt man ständig am Körper, etwa als Kette oder Armband. Drückt man den Knopf, wird die Basisstation aktiviert und ein Sprechkontakt mit der Notrufzentrale aufgebaut. Neben den häuslichen Notrufsystemen gibt es auch mobile Varianten, die außerhalb der eigenen Wohnung funktionieren. Anbieter solcher Systeme sind große Hilfsorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz, die Malteser, der Arbeiter-Samariter-Bund oder die Johanniter sowie einige private Unternehmen.
Das Notrufsystem richtet sich nicht nur an ältere Personen, sondern auch an jüngere Menschen, die wegen bestimmter Erkrankungen gefährdet sind, das Telefon rechtzeitig zu erreichen - etwa bei einem epileptischen Anfall. Sinnvoll ist das Angebot auch für Risikoschwangere, die tagsüber allein zu Hause sind. Eher ungeeignet sind die Hausnotrufsysteme hingegen für Menschen mit fortgeschrittener Demenz. Alternativen sind hier intelligente Systeme wie etwa Fußmatten, die Bewegungen registrieren und Hinweise geben, ob die Person aufgestanden ist oder das Haus verlassen hat.
Hausnotrufsystem entlastet pflegende Angehörige
Die Kosten für ein Hausnotrufsystem tragen die Nutzer in den meisten Fällen selbst. Je nach Anbieter kostet die Basisvariante zwischen 23 und 29 Euro pro Monat. Sie beinhaltet, dass im Notfall der Kontakt zur Notrufzentrale aufgebaut wird und diese einen Angehörigen oder den Rettungsdienst alarmiert. Die Pflegekasse zahlt einen Zuschuss von monatlich bis zu 23 Euro (bei Pflegegrad 1) - unter der Bedingung, dass der Pflegebedürftige die meiste Zeit des Tages allein ist. Der Bundesverband Hausnotruf setzt sich allerdings dafür ein, diese Regelung aufzuheben. Denn: "Ein Hausnotruf soll auch pflegende Angehörige entlasten, damit sie etwa in Ruhe einkaufen gehen können", sagt Annett Kaplow.
Tipp: Checklisten für den Vergleich von Anbietern finden Sie online unter www.verbraucherzentrale.de und unter Eingabe des Stichwortes "Hausnotrufsystem" in der Suchmaske.
Quelle: Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau"