Dienstag, 8. September 2020

Pflegende Angehörige: Für den Ernstfall vorsorgen mit der Notfallkarte des Senioren Ratgeber

Notfallkarte fürs Portemonnaie




Baierbrunn (ots) - Knapp fünf Millionen Menschen versorgen zuhause einen kranken, pflegebedürftigen Angehörigen. Aber was, wenn sie plötzlich selbst erkranken oder einen Unfall haben? Dann muss sich möglichst rasch jemand anders um den Pflegebedürftigen kümmern. Der Senioren Ratgeber bietet pflegenden Angehörigen jetzt in seiner September-Ausgabe deshalb eine gut sichtbare und im Ernstfall überaus hilfreiche Notfallkarte fürs Portemonnaie: So wissen etwa Rettungskräfte und Krankenhausmitarbeiter Bescheid und können umgehend Kontaktpersonen benachrichtigen, die auf der Karte angegeben sind.

Wer kümmert sich um meinen Angehörigen, wenn ich einen Unfall habe?

Die handliche, signalgelbe Karte des Senioren Ratgeber im Visitenkarten-Format sollte am besten direkt im Geldbeutel der Versichertenkarte der Krankenkasse beigelegt werden. So ist im Notfall, zum Beispiel bei einem Unfall oder einer plötzlichen Krankenhauseinweisung, rasch ersichtlich, dass jemand eine pflegebedürftige Person betreut, und wer benachrichtigt werden sollte.

Chefredakteurin Claudia Röttger rät: "Als Ansprechpartner sollte man sich eine Person im Freundes- oder Bekanntenkreis suchen, die telefonisch meist gut zu erreichen ist und sich idealerweise zutraut, die Pflege kurzzeitig zu übernehmen. Es kann aber auch jemand sein, der im Notfall Hilfe organisiert, etwa einen Pflegedienst informiert oder den Kliniksozialdienst." Außerdem sollte eine zweite Person Bescheid wissen, was im Notfall zu tun ist. Sie kann ebenfalls auf der Notfallkarte vermerkt werden.

Viele weitere praxiserprobte Tipps, um sich auf einen Notfall vorzubereiten, finden Angehörige auch unter https://www.senioren-ratgeber.de/Notfallkarte

Quelle: Das Apothekenmagazin Senioren Ratgeber.  Ausgabe 9/2020 liegt aktuell in den meisten Apotheken aus. 

Viele weitere interessante Gesundheits-News gibt es unter www.senioren-ratgeber.de.

Donnerstag, 3. September 2020

Online-Vorträge zur Alzheimer-Krankheit am 08. und 15. September

Im Anschluss an die Vorträge beantworten die Referenten die Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer


Dr. Michael Lorrain (Copyright: Fabian de Salvo)

Irren ist menschlich, Alzheimer auch: Rund 1,2 Millionen Menschen leben in Deutschland mit der Alzheimer-Erkrankung. Entsprechend groß ist daher auch der Informationsbedarf.

Vor dem Welt-Alzheimer-Tag am 21. September informiert die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) mit zwei kostenlosen Online-Vorträgen über die Alzheimer-Krankheit. Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.alzheimer-forschung.de/wat

Dienstag, 8. September 2020, 17:30 bis 18:30 Uhr
„Gedächtnisprobleme - Wann sollte ich zum Arzt gehen?“
Dr. Michael Lorrain, praktizierender Nervenarzt und Vorsitzender des Vorstands der AFI
Am 8. September spricht der Düsseldorfer Nervenarzt und AFI-Vorstand Dr. Michael Lorrain ab 17:30 Uhr zum Thema „Gedächtnisprobleme: Wann sollte ich zum Arzt gehen?“. In seinem Vortrag geht Dr. Lorrain, der seit über 30 Jahren als Arzt niedergelassen ist, auf den Unterschied zwischen normalen altersbedingten Veränderungen und ersten Anzeichen einer Alzheimer-Krankheit ein. Er gibt Hinweise, wann bei Gedächtnisproblemen ein Arzt aufgesucht werden sollte und erklärt, warum eine frühe Diagnose der Alzheimer-Krankheit so wichtig ist.

Dienstag, 15. September 2020, 17:30 bis 18:30 Uhr 
„Alzheimer vorbeugen - Schutz durch gesunden Lebensstil“
Prof. Dr. Gunter Eckert, Professor für Ernährung in Prävention und Therapie an der Justus-Liebig-Universität Gießen
Am 15. September hat Prof. Dr. Gunter Eckert von der Universität Gießen ebenfalls ab 17:30 Uhr das Wort. Prof. Eckert stellt in seinem Vortrag „Alzheimer vorbeugen - Schutz durch gesunden Lebensstil“ die fünf Säulen der Alzheimer-Prävention vor. Er erklärt, wie jeder im Alltag mit einem aktiven und gesunden Leben sein Alzheimer-Risiko senken kann und welche gesundheitlichen Risikofaktoren im Auge behalten werden sollten.  

Im Anschluss an die Vorträge beantworten die Referenten die Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Eine Teilnahme ist mit dem PC, Handy oder Tablet möglich. 

Interessierte können sich kostenlos anmelden unter: www.alzheimer-forschung.de/wat

Weitere Informationen zur Alzheimer-Krankheit
Weitere Informationen zu Symptomen
Weitere Informationen zur Prävention

Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.

Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein gemeinnütziger Verein, der das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrats e.V. trägt. Seit 1995 fördert die AFI mit Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher und stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit. Bis heute konnte die AFI 288 Forschungsaktivitäten mit über 11,2 Millionen Euro unterstützen und rund 855.000 Ratgeber und Broschüren verteilen. Interessierte und Betroffene können sich auf www.alzheimer-forschung.de fundiert über die Alzheimer-Krankheit informieren und Aufklärungsmaterial anfordern. Ebenso finden sich auf der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen Spendenmöglichkeiten. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel.

Mittwoch, 2. September 2020

Gewalt in der Pflege

 So helfen Zeugen richtig


Eine neue Ausgabe der ZQP-Kurzratgeberreihe EINBLICK vermittlet klar und übersichtlich, was man über Gewalt in der Pflege wissen muss und was zu tun ist, wenn man Gewalt gegen pflegebedürftige Menschen beobachtet.

Gewalt in der Pflege ist kein Einzelfall – pflegebedürftige Menschen müssen dringend vor ihr geschützt werden. 

Doch wie kann Gewalt aussehen und was kann man tun, wenn man sie beobachtet? 

Darüber informiert der neue EINBLICK „Gewalt gegen pflegebedürftige Menschen verhindern“ des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP). Die Broschüre richtet sich an alle, die zum Schutz pflegebedürftiger Menschen beitragen können, zum Beispiel Angehörige, Bekannte, ehrenamtlich Helfende oder auch professionell Pflegende.

Die Folgen von Gewalt in der Pflege können für Betroffene schwerwiegend sein, so drohen Schäden für die körperliche oder psychische Gesundheit. Besonders fatal ist: Pflegebedürftige Menschen können sich häufig schlecht wehren oder auch gar nicht mitteilen, wenn sie Opfer von Gewalt geworden sind. Sie sind auf Hilfe von außen angewiesen – das ist nicht nur ein Thema für Fachleute. „Wer auch immer Gewalt gegen pflegebedürftige Menschen beobachtet, muss etwas tun. Darum haben wir einen Kurzratgeber entwickelt, der dabei helfen kann“, erklärt der Vorstandsvorsitzende des ZQP, Dr. Ralf Suhr.

Auch Vernachlässigung ist Gewalt

Die Broschüre vermittelt unter anderem zehn zentrale Tipps. Dazu gehört, genau hinzuschauen und Anzeichen für mögliche Gewalt wahrzunehmen. Zum Beispiel können Kratzer, Platzwunden oder Abdrücke von Schnallen oder Gurten auf Gewalt hindeuten. Aber auch deutlich verändertes Verhalten der pflegebedürftigen Person kann ein entsprechendes Indiz sein – etwa wenn die Person plötzlich schreckhaft, scheu oder teilnahmslos wirkt. Auch Vernachlässigung ist Gewalt: Durch mangelhafte Pflege kann es unter anderem zu Flüssigkeitsmangel, Infektionen oder Druckgeschwüren kommen. 

Falls entsprechende Beobachtungen gemacht werden, sollte man die pflegebedürftige Person soweit möglich darauf ansprechen, um herauszufinden, was genau geschehen ist, und Hilfe anbieten. Darüber hinaus ist ein sachlicher und präziser Bericht an die Leitung der Einrichtung beziehungsweise des ambulanten Dienstes nötig. Vorsichtshalber sollten die Beobachtungen so genau wie möglich durch Notizen dokumentiert und bei körperlichen Verletzungen umgehend eine ärztliche Untersuchung angeregt werden. Zudem vermittelt die Broschüre, welche Beratungs- oder Beschwerdestellen genutzt werden können, wenn man Zeuge oder Betroffener von Gewalt in der Pflege geworden ist.

Es ist auch Zivilcourage gefordert, wenn man Zeuge geworden ist

Der ZQP-Kurzratgeber hält darüber hinaus weitere Informationen bereit, die einen Verdachtsfall einordnen helfen. So klärt der EINBLICK beispielsweise auch darüber auf, welche unterschiedlichen Gewaltformen im Umgang mit pflegebedürftigen Menschen auftreten können. Denn: Gewalt in der Pflege fängt eben nicht erst beim Schlagen an, sondern bedeutet zum Beispiel auch, pflegebedürfte Menschen lange auf Hilfe warten zu lassen, sie zum Essen zu zwingen, anzuschreien oder zu beschämen.

„Gerade weil die Erscheinungsformen und die Folgen von Gewalt nicht immer eindeutig erkennbar sind, bedarf es mehr Aufklärung. Aber es ist eben auch Zivilcourage gefordert, wenn man Zeuge geworden ist“, sagt der ZQP-Vorstandsvorsitzende. Nur so könnte das Schweigen gebrochen, Gewalt erkannt und vor allem vorgebeugt werden, so Suhr weiter.

Der ZQP-EINBLICK – Gewalt gegen pflegebedürftige Menschen verhindern ist werbefrei. Kommerzielle Interessen werden damit nicht verfolgt. Der Kurzratgeber kann kostenlos über die Webseite des ZQP bestellt oder als PDF-Datei heruntergeladen werden: www.zqp.de/bestellen. Im Bestellbereich finden sich zudem weitere kostenfreie Publikationen zum Thema Gewalt in der Pflege sowie aus der ZQP-Ratgeber- und EINBLICK-Reihe. Umfangreiche Informationen und Tipps zur Gewaltprävention in der Pflege sowie die Kontaktdaten zu Krisentelefonen bietet das ZQP-Onlineportal www.pflege-gewalt.