Freitag, 4. September 2015

Aktionstag pflegende Angehörige am 08. September

Große Mehrheit der Pflegebedürftigen wird ausschließlich durch Angehörige gepflegt


Foto: Techniker Krankenkasse
Wertschätzung ist ein Schlüsselthema in der Diskussion um die Zukunft der Pflege in Deutschland. Das gilt für Pflegeberufe und gleichermaßen auch für private Pflegepersonen, die sich um ein Familienmitglied kümmern. Letztere stehen am Dienstag auch im Mittelpunkt eines bundesweiten Aktionstages, der darauf aufmerksam machen will, was pflegende Angehörige leisten. 

Immerhin zeigt die Pflegestudie der Techniker Krankenkasse (TK), dass jeder Vierte (24 Prozent) von ihnen der Ansicht ist, dass seine Hilfe nicht anerkannt wird.

"Die Bedeutung dieser informellen Unterstützung ist derzeit erheblich. Sieben von zehn Pflegebedürftigen werden zu Hause gepflegt, die große Mehrheit von ihnen ausschließlich durch Angehörige", erklärt Georg van Elst, Fachreferatsleiter Pflege bei der TK. Zwar geben in der TK-Studie drei von vier pflegenden Angehörigen (76 Prozent) an, dass die von ihnen geleistet Hilfe von anderen anerkannt wird. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass jedem vierten Wertschätzung fehlt.

Vielfach gilt Pflege nach wie vor als Frauensache


Dabei fällt auch ein deutlicher Unterschied zwischen Männern und Frauen auf: Während sich 78 Prozent der privat pflegenden Frauen anerkannt fühlt, sind es bei den Männern nur 67 Prozent. Georg van Elst: "Hier kommen wahrscheinlich noch tradierte Geschlechterrollen zum Tragen. Vielfach gilt Pflege nach wie vor als Frauensache." In der Praxis übernehmen in der Tat noch immer maßgeblich die Frauen die Pflege eines Familienmitgliedes (TK-Pflegestudie: 79 versus 21 Prozent). "Dann ist es natürlich besonders schade, wenn Männer weniger Anerkennung dafür erhalten, dass sie einen Angehörigen versorgen", so van Elst.

Dienstag, 1. September 2015

Leberschäden durch Paracetamol

Viele Lebertransplantationen sind nötig wegen überhöhtem Schmerzmittel-Gebrauch




Viele Menschen unterschätzen die Risiken rezeptfreier Schmerzmittel. Doch kann ein Zuviel davon unter anderem Gift für die Leber sein. 

Wie die „Apotheken Umschau“ berichtet, haben französische Forscher 114 Fälle von Leber-transplantationen untersucht, bei denen das Organ durch Arzneimittel zerstört worden waren. 

In 111 Fällen war eine Überdosis des frei verkäuflichen Schmerzmittels Paracetamol die Ursache. 


Die Wissenschaftler raten, die Packungsgröße rezeptfreier Paracetamol-Präparate auf maximal acht Gramm Wirkstoff zu reduzieren. In Deutschland dürfen rezeptfreie Präparate seit 2009 höchstens zehn Gramm enthalten. 

Quelle: Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“. 

Dieses liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

Montag, 31. August 2015

Alle drei Sekunden erkrankt weltweit ein Mensch an Demenz

Deutsche Alzheimer Gesellschaft zum Welt-Alzheimer Report 2015 



Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) begrüßt die Veröffentlichung des Welt-Alzheimer Report 2015 mit aktuellen Daten zu Häufigkeit, Kosten und Entwicklungstrends von Demenzerkrankungen. 

Der von der internationalen Dachorganisation Alzheimer’s Disease International (ADI) (London) herausgegebene Report wurde von Prof. Martin Prince (King’s College London) und seinem Forschungsteam erarbeitet. 



Zu den wichtigsten Ergebnissen gehören alarmierende neue Zahlen zur Häufigkeit von Demenzerkrankungen. Gegenwärtig sind weltweit 46,8 Millionen Menschen von Demenzerkrankungen betroffen. Die Zahl der Betroffenen wird voraussichtlich bis 2030 auf 74,7 Millionen und 2050 auf mehr als 131,5 Millionen steigen. Im Jahr 2015 wird es weltweit 9,9 Millionen Neuerkrankungen geben, alle 3 Sekunden erkrankt ein Mensch neu an einer Demenz. 

Die meisten Menschen mit Demenz leben derzeit in Ostasien, nämlich 9,8 Millionen, in Westeuropa sind es 7,4 Millionen, in Südasien 5,1 Millionen und in Nordamerika 4,8 Millionen. Ein erheblicher Teil lebt in den Ländern mit mittleren und niedrigen Einkommen (nach Kriterien der Weltbank): heute sind es 58%, im Jahr 2030 schon 63% und 68% im Jahr 2050. Besonders Pressemitteilung Deutsche Alzheimer Gesellschaft zum Welt-Alzheimer Report 2015 Neue Zahlen: Alle drei Sekunden erkrankt weltweit ein Mensch an Demenz betroffen sind also Länder, für die es besonders schwierig sein wird, eine gute medizinische und pflegerische Versorgung Demenzkranker sicherzustellen. 

Die geschätzten weltweiten Kosten der medizinischen, pflegerischen und sozialen Versorgung Demenzkranker liegen bei $ 818 Milliarden, und werden bis 2030 auf $ 2 Billionen steigen


Um diesen Entwicklungen zu begegnen empfiehlt Alzheimer’s Disease International die ärmeren Länder beim Aufbau von Versorgungssystemen zu unterstützen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO wird aufgefordert, einen Aktionsplan Demenz (Dementia Action Plan) mit klar definierten Zielen und Handlungsempfehlungen aufzustellen. Gesundheitsprogramme mit dem Ziel Risikofaktoren für Demenzerkrankungen (z.B. Bluthochdruck oder Diabetes) zu reduzieren sollten Priorität erhalten, und stärkere Anstrengungen in der Forschung sind notwendig. 

Dazu sagte Heike von Lützau-Hohlbein, 1. Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft: „Der Report von ADI zeigt alarmierende Zahlen und Fakten zur weltweiten Entwicklung, aber auch, dass man etwas tun kann. Die ärmeren Länder müssen beim Ausbau ihrer Gesundheitssysteme mit Wissen und finanziellen Mitteln unterstützt werden. Ebenso sind die reicheren Länder zum Handeln aufgefordert. Auch in Deutschland mit gegenwärtig 1,5 Millionen Demenzkranken steht noch ein Nationaler Aktionsplans Demenz aus. Weltweit sind sowohl die staatlichen Institutionen wie auch das bürgerschaftliche Engagement gefordert“. 

Der Report: 


Alzheimer’s Disease International: World Alzheimer Report 2015. The Global Impact of Dementia. An Analysis of Prevalence, Incidence, Cost and Trends. www.worldalzreport2015.org sowie www.alz.co.uk 

Die Situation in Deutschland: 


Heute leben in Deutschland etwa 1,5 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Ungefähr 60% davon leiden an einer Demenz vom Typ Alzheimer. Ihre Zahl wird bis 2050 auf 3 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt. Ausführliche Informationen zur Situation in Deutschland im „Infoblatt Das Wichtigste 1: Die Häufigkeit von Demenzerkrankungen“: https://www.deutsche-alzheimer.de/unser-service/informationsblaetter-downloads.html 

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz:


Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz ist ein gemeinnütziger Verein. Als Bundesverband von derzeit 139 Alzheimer-Gesellschaften, Angehörigengruppen und Landesverbänden vertritt sie die Interessen von Demenzkranken und ihren Familien. 

Sie nimmt zentrale Aufgaben wahr, gibt zahlreiche Broschüren heraus, organisiert Tagungen und Kongresse und unterhält das bundesweite Alzheimer-Telefon mit der Service-Nummer 01803 – 17 10 17 (9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz) oder 030 / 259 37 95-14 (Festnetztarif). 

Kontakt: 


Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz Friedrichstraße 236, 10969 Berlin Tel. 030 / 259 37 95 – 0, Fax: 030 / 259 37 95-29 E-Mail: info@deutsche-alzheimer.de, Internet: www.deutsche-alzheimer.de