Deutsche Alzheimer Gesellschaft zum Welt-Alzheimer Report 2015
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft
(DAlzG) begrüßt die Veröffentlichung des Welt-Alzheimer
Report 2015 mit aktuellen Daten zu Häufigkeit, Kosten und
Entwicklungstrends von Demenzerkrankungen.
Der von der
internationalen Dachorganisation Alzheimer’s Disease International
(ADI) (London) herausgegebene Report wurde von
Prof. Martin Prince (King’s College London) und seinem
Forschungsteam erarbeitet.
Zu den wichtigsten Ergebnissen gehören alarmierende neue
Zahlen zur Häufigkeit von Demenzerkrankungen. Gegenwärtig
sind weltweit 46,8 Millionen Menschen von Demenzerkrankungen
betroffen. Die Zahl der Betroffenen wird voraussichtlich
bis 2030 auf 74,7 Millionen und 2050 auf mehr als
131,5 Millionen steigen. Im Jahr 2015 wird es weltweit 9,9
Millionen Neuerkrankungen geben, alle 3 Sekunden erkrankt
ein Mensch neu an einer Demenz.
Die meisten Menschen mit Demenz leben derzeit in Ostasien,
nämlich 9,8 Millionen, in Westeuropa sind es 7,4 Millionen, in
Südasien 5,1 Millionen und in Nordamerika 4,8 Millionen. Ein
erheblicher Teil lebt in den Ländern mit mittleren und niedrigen
Einkommen (nach Kriterien der Weltbank): heute sind es 58%,
im Jahr 2030 schon 63% und 68% im Jahr 2050. Besonders
Pressemitteilung
Deutsche Alzheimer Gesellschaft zum
Welt-Alzheimer Report 2015
Neue Zahlen: Alle drei Sekunden
erkrankt weltweit ein Mensch an
Demenz
betroffen sind also Länder, für die es besonders schwierig
sein wird, eine gute medizinische und pflegerische Versorgung
Demenzkranker sicherzustellen.
Die geschätzten weltweiten Kosten der medizinischen, pflegerischen und sozialen Versorgung Demenzkranker liegen bei $ 818 Milliarden, und werden bis 2030 auf $ 2 Billionen steigen
Um diesen Entwicklungen zu begegnen empfiehlt Alzheimer’s Disease International
die ärmeren Länder beim Aufbau von Versorgungssystemen zu unterstützen. Die
Weltgesundheitsorganisation WHO wird aufgefordert, einen Aktionsplan Demenz
(Dementia Action Plan) mit klar definierten Zielen und Handlungsempfehlungen
aufzustellen. Gesundheitsprogramme mit dem Ziel Risikofaktoren für Demenzerkrankungen
(z.B. Bluthochdruck oder Diabetes) zu reduzieren sollten Priorität
erhalten, und stärkere Anstrengungen in der Forschung sind notwendig.
Dazu sagte Heike von Lützau-Hohlbein, 1. Vorsitzende der Deutschen Alzheimer
Gesellschaft: „Der Report von ADI zeigt alarmierende Zahlen und Fakten zur weltweiten
Entwicklung, aber auch, dass man etwas tun kann. Die ärmeren Länder
müssen beim Ausbau ihrer Gesundheitssysteme mit Wissen und finanziellen Mitteln
unterstützt werden. Ebenso sind die reicheren Länder zum Handeln aufgefordert.
Auch in Deutschland mit gegenwärtig 1,5 Millionen Demenzkranken steht noch ein
Nationaler Aktionsplans Demenz aus. Weltweit sind sowohl die staatlichen
Institutionen wie auch das bürgerschaftliche Engagement gefordert“.
Der Report:
Alzheimer’s Disease International: World Alzheimer Report 2015. The
Global Impact of Dementia. An Analysis of Prevalence, Incidence, Cost and Trends.
www.worldalzreport2015.org sowie www.alz.co.uk
Die Situation in Deutschland:
Heute leben in Deutschland etwa 1,5 Millionen
Menschen mit Demenzerkrankungen. Ungefähr 60% davon leiden an einer Demenz
vom Typ Alzheimer. Ihre Zahl wird bis 2050 auf 3 Millionen steigen, sofern kein
Durchbruch in der Therapie gelingt. Ausführliche Informationen zur Situation in
Deutschland im „Infoblatt Das Wichtigste 1: Die Häufigkeit von Demenzerkrankungen“:
https://www.deutsche-alzheimer.de/unser-service/informationsblaetter-downloads.html
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz:
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz ist ein gemeinnütziger Verein. Als Bundesverband
von derzeit 139 Alzheimer-Gesellschaften, Angehörigengruppen
und Landesverbänden vertritt sie die Interessen
von Demenzkranken und ihren Familien.
Sie nimmt zentrale
Aufgaben wahr, gibt zahlreiche Broschüren heraus, organisiert Tagungen und
Kongresse und unterhält das bundesweite Alzheimer-Telefon mit der Service-Nummer
01803 – 17 10 17 (9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz) oder 030 / 259 37
95-14 (Festnetztarif).
Kontakt:
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Friedrichstraße 236, 10969 Berlin
Tel. 030 / 259 37 95 – 0, Fax: 030 / 259 37 95-29
E-Mail: info@deutsche-alzheimer.de, Internet: www.deutsche-alzheimer.de
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