Freitag, 31. Juli 2020

Der Eigenanteil für Pflege im Heim steigt weiter

Der zu zahlende Eigenanteil steigt im Bundesdurchschnitt auf 2015 Euro


www.gelko-pflegevermittlung.de


Wie aus Daten des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) hervorgeht, wird für Pflegebedürftige die Unterbringung im Heim immer teurer. So stieg der selbst zu zahlende Eigenanteil im Bundesdurchschnitt mit 2015 Euro zum erstem Mal auf mehr als 2000 Euro im Monat. Das sind 124 Euro mehr als Mitte 2019 (plus 6,6%).

Die Kosten weichen je nach Bundesland stark voneinander ab


Am teuersten bleiben Heimplätze in Nordrhein-Westfalen mit nun durchschnittlich 2405 Euro, während in Sachsen-Anhalt die Kosten mit 1436 Euro am niedrigsten sind.

Da die Pflegeversicherung nur einen Teil der Kosten trägt, enthält der Eigenanteil Kosten für die Pflege und Betreuung, sowie Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Investitionskosten der Einrichtungen.


Sonntag, 26. Juli 2020

Schmerzmittel in der Selbstmedikation nicht immer unkompliziert

Rezeptfrei heißt nicht harmlos


Foto: © ABDA

Rezeptfreie Schmerzmittel helfen zuverlässig – wenn man sie richtig einnimmt. „Rezeptfrei heißt nicht harmlos. Fragen Sie Ihren Apotheker, was Sie beachten sollten“, sagt Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer. Rezeptfrei in Apotheken verfügbar sind Schmerzmittel mit den Inhaltsstoffen Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen und Paracetamol. Die Einzel- und Tageshöchstdosen sind je nach Wirkstoff unterschiedlich.

Benkert: „Kopfschmerzmittel sind nicht so harmlos, wie es in der Werbung immer wieder dargestellt wird.“ Schmerzmittel sollten ohne ärztlichen Rat nicht häufiger als zehnmal im Monat und nicht länger als drei Tage hintereinander eingenommen werden. Bei übermäßiger oder langfristiger Einnahme können sie Dauerkopfschmerz, Leber- oder Nierenschädigungen verursachen.

Die häufige oder tägliche Einnahme kann bei Kopfschmerzpatienten schon nach vier Wochen, häufig aber erst nach Jahren zum arzneimittelinduzierten Dauerkopfschmerz führen. Insbesondere Präparate, die mehr als einen Wirkstoff beinhalten, stehen immer wieder in der Diskussion, eher zu einem Fehlgebrauch zu führen. Wichtiger als die Zusammensetzung der Präparate ist aber die Häufigkeit ihrer Einnahme und ihre Dosierung.

Um die Blutgerinnung zu hemmen, nehmen viele Menschen ASS in geringen Dosierungen täglich vorbeugend ein. Wer gegen Schmerzen sporadisch zusätzlich Ibuprofen einnimmt, der sollte auf einen zeitlichen Abstand achten: ASS entweder eine halbe Stunde vor oder acht Stunden nach dem Ibuprofen einnehmen. Bei einer gleichzeitigen Einnahme kann Ibuprofen die Wirkung von ASS hemmen. „Der Trick mit dem Zeitabstand funktioniert aber nicht, wenn man ein ASS-Präparat einnimmt, das sich erst nach der Magenpassage auflöst. Deshalb sollten sich Patienten, die kleine Mengen ASS in der Dauertherapie brauchen, unbedingt in der Apotheke beraten lassen“, sagt Benkert.

Donnerstag, 23. Juli 2020

Gegen die Corona-Einsamkeit

KKH-Pflegekasse veranstaltet Online-Seminar





Auch wenn sich die Corona-Situation in Deutschland aktuell entspannt hat, bedeuten die weiterhin gültigen Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen vor allem für Senioren und Pflegebedürftige Einschränkungen im sozialen Miteinander. „Wenn Berührungen, Umarmungen und regelmäßige persönliche Besuche wegen einer Covid19-Infektionsgefahr für diese Risikogruppen ausbleiben, steigt die Gefahr für Vereinsamung und psychische Leiden“, weiß Andrea Schneider, Leiterin der Pflegekasse bei der KKH Kaufmännische Krankenkasse. 

Um dieser Entwicklung vorzubeugen und Betroffenen Unterstützungsmöglichkeiten aufzuzeigen, veranstaltet die KKH ein kostenfreies Online-Seminar am Dienstag, 28. Juli, um 17 Uhr. Interessierte können sich über das Internet zu dem 90-minütigen Kurs anmelden: kkh.de/online-pflegeseminare. Darüber hinaus gibt es neue Podcastfolgen zum Anhören auf kkh.de/leistungen/pflege/pflege-corona/podcast und bei gängigen Streamingdiensten.

In den Audiosequenzen sowie in dem Seminar werden alle Problemfelder rund um das Corona-Virus und die individuelle Pflegesituation besprochen. Insbesondere geht es aktuell um die Fragestellung: Was kann gegen die Einsamkeit in Corona-Zeiten getan werden? „Wir raten Betroffenen, die Vorteile der Videotelefonie und den Einsatz von Seniorentablets in dieser Zeit verstärkt zu nutzen. Denn so können Pflegebedürftige weiterhin mit ihren Mitmenschen in Kontakt bleiben und sich über ihre Sorgen und Nöte austauschen“, erklärt Andrea Schneider. 

Darüber hinaus werden im Seminar und im Podcast die verbesserten Corona-Hilfen erläutert. „Die Bundesregierung hat zum Beispiel das Pflegeunterstützungsgeld von zehn auf 20 Tage verlängert. Das ist für viele Arbeitnehmer eine enorme Entlastung, wenn sie sich für diese Zeit aus der Berufstätigkeit ziehen und sich um die Organisation der Pflegesituation eines Angehörigen kümmern können“, sagt die Leiterin der KKH-Pflegekasse.

Laut der KKH werden 76 Prozent der zu Pflegenden aktuell zu Hause betreut, jeder Zweite davon wird allein durch pflegende Angehörige versorgt. Mehr als 70.500 Angehörige kümmern sich bei der KKH um die Pflege eines nahen Verwandten, 2017 waren es dagegen nur etwa 50.500 Pflegepersonen. Die Zunahme ist auf die Änderungen für die Anspruchsvoraussetzungen für die Pflegegrade im Jahr 2017 zurückzuführen. „Jeder, der einen nahen Angehörigen pflegt, trägt eine besondere Verantwortung. Diese pflegerische Leistung – oftmals neben der eigenen Berufstätigkeit – ist für unsere Gesellschaft eine wichtige tragende Säule des Pflegesystems. Als KKH wissen wir den Einsatz und das Engagement der Pflegepersonen, die sich Tag und Nacht um ihre Lieben kümmern, sehr zu schätzen“, erklärt Andrea Schneider.