Montag, 25. März 2019

Tablettenboxen haben auch Nachteile


(ots) So praktisch Dosierungssysteme für Arzneimittel im Alltag zu sein scheinen - sie bergen auch Risiken. "Werden die Tabletten zu früh aus der Originalverpackung entnommen, kann das zu Stabilitätsproblemen führen", sagt Dr. Miriam Ude, Apothekerin aus Darmstadt, im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau". Zudem sei vor allem bei weißen Tabletten die Verwechslungsgefahr groß. In der Apotheke kann sich jeder beraten lassen.
Wer befürchtet, die Einnahme der Tabletten zu vergessen, sollte die Medikamente laut Ude dorthin legen, wo man diese auf jeden Fall sieht - zum Beispiel auf den Nachttisch oder neben die Kaffeemaschine. Auch Aufkleber auf dem Spiegel oder Notizen im Timer oder Kalender können an die Einnahme erinnern.
In der aktuellen "Apotheken Umschau" finden Leserinnen und Leser praktische Tipps, wie es leichter gelingt, bei der Arzneimittel-Therapie dranzubleiben.
Quelle: Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau". Ausgabe 3/2019 B liegt aktuell in den meisten Apotheken aus.

Montag, 18. März 2019

Projekt "Sicher Zuhause" bei Pflegebedürftigen im Alter

Künstliche Intelligenz hilft, Stürze zu erkennen und Krankenhauseinweisungen zu vermeiden


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Auch mit Pflegebedarf wollen 83 Prozent der Menschen in Deutschland im eigenen Haushalt wohnen
[1]. Ein Sturz kann diese Unabhängigkeit jedoch abrupt beenden oder zumindest stark einschränken. Einer Studie zufolge stürzt fast jeder zehnte Pflegebedürftige innerhalb eines beobachteten Zeitraums von zwei Wochen. Ab einem Alter von 60 Jahren machen Stürze sogar über die Hälfte der unfallbedingten Verletzungen aus[2]. 

Deren Folgen können einschneidend sein: Knochenbrüche oder Kopfverletzungen beispielsweise ziehen nicht selten Aufenthalte in Krankenhäusern oder Rehaeinrichtungen nach sich. Zudem kann "Sturzangst" die körperliche Aktivität und den Bewegungsradius einschränken. Dann entsteht ein Teufelskreis, denn je weniger die Muskulatur und der Gleichgewichtssinn trainiert sind, desto größer ist das Risiko für einen erneuten Sturz. 

Hier setzt eine gemeinsame Studie von Techniker Krankenkasse (TK) und Philips an. Teilnehmende TK-Versicherte erhalten ein innovatives Hausnotrufsystem mit einer Basisstation und einem um den Hals zu tragenden Funksender. Mithilfe des "Sicher Zuhause"-Programms sollen Gesundheitsrisiken bei Pflegebedürftigen bereits im Vorfeld erkannt und Krankenhauseinweisungen vermieden werden.

"Pflegebedürftigkeit und ein möglichst selbstständiges Leben dürfen sich nicht ausschließen. Das Projekt "Sicher Zuhause" zeigt, wie digitale Lösungen und künstliche Intelligenz die Eigenständigkeit im Alter unterstützen können", erklärt Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TK. Zudem würden Pflegende entlastet und Angehörigen ein Teil ihrer Sorgen genommen, so Ballast weiter.

So funktioniert "Sicher Zuhause" bei Stürzen


Die im Funksender integrierten Sensoren erkennen einen Sturz und lösen einen automatischen Notruf aus. Binnen kürzester Zeit meldet sich ein Mitarbeiter der Hausnotrufzentrale, der Zugriff auf die hinterlegte Adresse und wichtige Informationen hat, zum Beispiel zu Vorerkrankungen und verordneten Medikamenten. Über die Freisprechanlage des Hausnotrufgeräts kann der Hilfebedürftige von überall in der Wohnung seine Situation schildern. Je nach Bedarf werden Nachbarn, Angehörige oder der Notarzt verständigt.

Selbstlernendes System warnt vor, Gesundheitsberater kümmern sich


"Sicher Zuhause" verknüpft die Kompetenz geschulter Fachkräfte mit den Vorteilen digitaler Datenverarbeitung: Zu Beginn schildern die Teilnehmer der Studie einem speziell geschulten Gesundheitsberater telefonisch ihre persönliche Situation, etwa Krankengeschichte, Medikation und den üblichen Tagesablauf. Der um den Hals getragene Funksensor für die Sturzerkennung registriert die Bewegungsdaten. 

Auf Basis der vom Sender übermittelten Daten sowie der Informationen aus dem Eingangsgespräch berechnet der selbstlernende Algorithmus tagesaktuell einen Risikowert. „Das Besondere an dieser Lösung ist, dass sie einen Risiko-Score ermittelt, der den Gesundheitszustand des Patienten darstellt. So lassen sich Anzeichen für eine Verschlechterung rechtzeitig erkennen“, sagt Dr. Andreas Landgraf, Business Development Manager bei Philips. Ist ein Grenzwert überschritten, meldet sich der Gesundheitsberater, um mögliche Ursachen, aber auch sinnvolle präventive Maßnahmen wie Krankengymnastik, einen Arztbesuch oder eine Pflegeberatung vor Ort zu besprechen.

[1] Repräsentative Forsa-Umfrage: TK-Meinungspuls Pflege 2018
[2] A. Rommel, J. Kottner, R. Suhr, N. Lahmann: Häufigkeit von Stürzen unter Klienten ambulanter Pflegedienste in Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 1, 2019

Montag, 11. März 2019

Diabetes Typ 2: Diese Symptome sollten Sie kennen

Erkrankung wird häufig erst sehr spät erkannt


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Mit mehr als sechs Millionen Erkrankten alleine in Deutschland ist Diabetes vom Typ 2 eine echte Volkskrankheit. Dennoch wird die Erkrankung häufig nicht oder erst sehr spät erkannt, da sie gerade in der Anfangszeit sehr schleichend verläuft. Beschwerden treten dabei kaum auf, obwohl der Organismus bereits durch die Stoffwechselerkrankung Schaden nehmen kann. Deshalb ist es wichtig, auch auf scheinbar unwichtige Symptome zu achten.

Warnzeichen erkennen


Als typische Anzeichen für eine Diabetes-Erkrankung gelten vor allem ein ständiges Durstgefühl sowie starker Harndrang. Wenn diese Symptome auftreten, ist die Krankheit aber meist bereits vergleichsweise weit fortgeschritten. In früheren Stadien gehen die möglichen Beschwerden meist nicht über ein leichtes Missempfinden hinaus und sind zudem so unspezifisch, dass sie nicht eindeutig zugeordnet werden können. So geht eine Typ-2-Diabetes beispielsweise oft mit ständiger Müdigkeit einher, da das Gehirn nur noch unzureichend mit Glucose versorgt wird. Auch eine von vielen als positiv empfundene Entwicklung, nämlich ein unbeabsichtigter Gewichtsverlust, kann in Diabetes begründet liegen. Die Haut leidet ebenfalls unter dieser Stoffwechselerkrankung und wird trocken und spröde.

Erhöhte Infektanfälligkeit bei Diabetes


Gerade dann, wenn die Haut ohnehin bereits gereizt ist, kann es bei kleineren Verletzungen zu einer sehr schlechten Wundheilung kommen. Pilzinfektionen treten ebenfalls gehäuft auf. Durch einen unbehandelten Diabetes wird das Immunsystem so belastet, dass es nicht mehr ausreichend auf Schadstoffe und Krankheitserreger reagieren kann. Aus diesem Grund erkranken Betroffene auch häufig an Erkältungen und anderen Infektionskrankheiten. Natürlich ist ein schlecht verheilender Kratzer oder ein hartnäckiger Husten im Winter für sich alleine genommen noch kein Grund für einen Diabetes-Verdacht. Wenn aber mehrere dieser Symptome zusammenkommen oder Atemwegsinfekte auch nach der kalten Jahreszeit immer wieder auftreten, empfiehlt der Diabetes-Ratgeber diabetes-wiki.org, einen Arzt aufzusuchen und die Blutzuckerwerte überprüfen zu lassen.