Freitag, 31. März 2017

Hörgeräte aus Titan werden jetzt maßgeschneidert

Individuell und im Alltag komfortabel


Foto: djd/Phonak

In der Medizin kommt Titan schon lange zum Einsatz, etwa bei Implantaten oder künstlichen Gelenken. Das Material ist leichter und gleichzeitig stabiler als die meisten anderen Metalle oder Kunststoffe. Jetzt profitieren auch Menschen mit Hörminderung von den neuesten Entwicklungen der Forschung. Die jüngste Generation moderner Hörgeräte hat eine Hülle aus Titan. Dadurch werden die Geräte noch kleiner und haltbarer als ihre Vorgänger aus Acryl.

Unsichtbar und leistungsstark


Sogenannte "Im-Ohr-Geräte" sind dabei, den klassischen Modellen, die hinter dem Ohr getragen werden, den Rang abzulaufen. "Der Wunsch, eine möglichst dezente Hörlösung zu finden, ist groß", weiß Marco Faltus, Leitung Audiologie beim Hersteller Phonak. "Zudem spüren Menschen mit Hörminderung die Nachteile durch schlechtes Hören, welche die Betroffenen im Berufs- und Privatleben beeinträchtigen." Laut Weltgesundheitsorganisation WHO sind das allein in Deutschland rund 12,9 Millionen Menschen.

Echte Maßarbeit


Hörgeräte aus Titan werden individuell angepasst. Dafür nimmt der Hörakustiker das genaue Maß des Gehörgangs und lässt das Modell eigens anfertigen. Dadurch, dass Titan sehr leicht ist, hat sich der Tragekomfort verbessert. Darüber hinaus sind die Geräte um bis zu ein Viertel kleiner als Vorgängermodelle. Inzwischen lässt sich eine Vielzahl von Hörminderungen mit einem "Im-Ohr-Gerät" ausgleichen. Die technischen Möglichkeiten werden immer zahlreicher. Mehr dazu finden Interessierte auch unter www.phonak.de oder beim erfahrenen Hörakustiker.

Automatisch besser hören


Neben der besonderen Haltbarkeit - 15-mal widerstandsfähiger als Acryl - haben Modelle aus Titan einen weiteren entscheidenden Vorteil: An Modellen wie dem "Virto B-Titanium" sind keine manuellen Einstellungen mehr nötig, um zum Beispiel im Freien, am Telefon oder in einer Menschenmenge ein natürliches Klangerlebnis zu erreichen. Die Technik im Inneren wird so genau an die Bedürfnisse des Trägers angepasst, dass sie sich automatisch auf die jeweilige Hörsituation einstellt. Alle 0,4 Sekunden wird die Umgebung analysiert, sodass das Gerät in Echtzeit die jeweiligen Anforderungen erkennt. "Im besten Fall vergessen die Träger, dass sie ein Hörgerät im Ohr haben", sagt Audiologie-Experte Marco Faltus. "Dazu leisten die kleinen Modelle einen großen Beitrag. Nicht zuletzt, weil sie durch ihre Schale aus Titan wasser- und staubresistent sind."

Steckbrief: Titan


Titan ist ein chemisches Element und gehört zu den sogenannten Übergangsmetallen. Seine besonderen Eigenschaften - dehnbar, hitzebeständig und vor Korrosion geschützt - machen es zu einem Multitalent, vor allem in der Medizintechnik. Dort hat Titan unter anderem Edelstahl hinter sich gelassen, weil es leichter und besser verträglich ist. Ganz neu ist der Einsatz bei der Konstruktion von Hörgeräten. Papierdünne Schalen aus Titan machen Modelle wie das "Virto B-Titanium" so klein, robust und leistungsstark wie nie. Mehr Informationen dazu findet man unter www.phonak.de.

Montag, 27. März 2017

Angehörige können für Pflegeheimbewohner viel Positives bewirken

Mitwirkung, auf die es ankommt



Ob durch Hilfe im Pflegealltag oder Engagement im Heimbeirat - Angehörige von Pflegeheimbewohnern sollten Experten zufolge in der Einrichtung Präsenz zeigen. 

In guter Obhut seien Heimbewohner vor allem dann, wenn sich Außenstehende zusätzlich für ihr Wohlergehen einsetzen, betont die Gründerin der gemeinnützigen "Stiftung Stark im Alter", Annette Stegger, im Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber". "Angehörige können so viel Positives für Bewohner erreichen." Umso mehr, je weniger Senioren in der Lage sind, für sich selbst zu sprechen. "Wer auf das Personal angewiesen ist, bekommt das eher zu spüren als diejenigen mit Familienanschluss", sagt die Vorsitzende des Pflege-Selbsthilfeverbands, Adelheid von Stösser. "In gut geführten Heimen suchen Fachkräfte von sich aus den Kontakt." 

Andernfalls solle man aktiv auf das Pflegepersonal zugehen und schon beim Einzug schriftlich festalten, dass man im Heim mitwirken wolle. Treten in Heim Probleme auf, ist es hilfreich, sich mit anderen Angehörigen abzustimmen. "Einzelkämpfer haben es oft schwer, im Heim Missstände abzustellen", so der Leiter der Selbsthilfe-Initiative "Heim-Mitwirkung", Reinhard Leopold. 

Wenn sich mehrere Helfer zusammentun und Mängel belegen können, "muss die Heimleitung Farbe bekennen und handeln". 

Quelle: Das Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber

Montag, 20. März 2017

Wie erkennt man gute Pflege?

Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) hat den Ratgeber "Gute Pflege erkennen" entwickelt


Hier können Sie den Ratgeber downloaden

Laut einer repräsentativen Befragung des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) wünscht sich die überwiegende Mehrheit der Deutschen (96 Prozent), im Bedarfsfall verlässliche Informationen über die Qualität von professionellen Pflegeangeboten zu bekommen. Insbesondere möchten die Befragten wissen, ob die Pflege zum Beispiel in den Bereichen Hygiene, Wundversorgung oder Ernährung fachlich richtig durchgeführt wird. Das ist für 77 Prozent von ihnen bei der Auswahl eines Pflegeangebots besonders relevant. 

Allerdings ist es für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen oftmals schwer nachzuvollziehen, ob die mit einem ambulanten Pflegedienst vereinbarten Leistungen fachlich richtig und angemessen sind. Damit sie dies künftig besser einschätzen können, hat das ZQP den Ratgeber „Gute Pflege erkennen“ entwickelt. Er fasst verbrauchergerecht zusammen, was in fachlichen Leitlinien und verschiedenen ethischen und rechtlichen Dokumenten festgehalten ist.

„Wir wissen, dass Pflegebedürftige und ihre Angehörigen häufig über die Qualität der Pflege verunsichert sind und ihnen nicht klar ist, was sie von professioneller Pflege erwarten können. Dadurch kann es zu Missverständnissen kommen. Unser Ratgeber hilft sowohl bei der Einordnung als auch der Wertschätzung von Pflegeangeboten. Und er trägt zum Austausch zwischen Pflegebedürftigen, pflegenden Angehörigen und professionell Pflegenden bei“, erklärt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP.

Ratgeber gibt Informationen, wie Pflege aus fachlicher Sicht sein sollte


Mit dem Ratgeber erhalten pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige unabhängige und qualitätsgesicherte Informationen darüber, wie Pflege aus fachlicher Sicht sein sollte. Im Mittelpunkt stehen hierbei häufig von Pflegediensten erbrachte Leistungen, wie zum Beispiel die Unterstützung bei der Körperpflege, die Vorbeugung von Druckgeschwüren, die Verabreichung von Medikamenten oder die Betreuung von Menschen mit Demenz. Zu jedem Thema werden laienverständlich die wichtigsten Hinweise gegeben. Dazu wird erläutert, was zur Beratung und zum Handeln professionell Pflegender gehört und was bei der Pflege nicht sein sollte. Zudem erhält der Leser Tipps, was bei Fragen und Problemen im Rahmen der Pflege zu tun ist.


Alle Informationen entsprechen dem aktuellen Wissensstand und sind in enger Zusammenarbeit mit ausgewiesenen Pflegeexperten erarbeitet worden. Sie basieren insbesondere auf den Expertenstandards des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP).

„Qualitätseinschätzung ist kein von oben verordnetes Expertenthema. Die Menschen wollen sich eine Meinung bilden und selbst entscheiden. Dabei müssen wir sie stärken – auch in der ambulanten Pflege. Mit diesem Ratgeber stellen wir deswegen entsprechende grundlegende und gesicherte Informationen kostenlos bereit“, kommentiert Suhr.


Fast drei Viertel (73 Prozent) der rund 3 Millionen pflegebedürftigen Menschen in Deutschland werden zu Hause gepflegt. Ein Drittel davon – etwa 690.000 – erhält Unterstützung durch einen ambulanten Dienst. Bundesweit gibt es circa 13.000 ambulante Dienste.

Der Ratgeber kann kostenlos per E-Mail an bestellung@zqp.de bestellt oder als PDF-Datei heruntergeladen werden.