Mittwoch, 15. Januar 2020

Kostenlose Broschüre "Sicher Auto fahren im Alter"

Mit Checklisten für Autofahrer und Angehörige


Düsseldorf – Die Verkehrssicherheit von Senioren ist der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ein großes Anliegen. Deshalb bietet die AFI die kostenlose Broschüre „Sicher Auto fahren im Alter“ an. Die Broschüre kann über die Webseite www.alzheimer-forschung.de/sicher-auto-fahren bestellt werden.

In der dunklen Jahreszeit sehen sich Autofahrer mit witterungsbedingten Herausforderungen konfrontiert. Durch Nebel, Glatteis, Schnee und Dunkelheit steigt das Unfallrisiko.


Besonders ältere Autofahrer sollten auf mögliche Probleme beim Führen eines Fahrzeugs achten. Sie haben zwar zumeist viel Erfahrung hinter dem Steuer, dennoch kann der Alterungsprozess Probleme mit sich bringen, die durch die Witterung noch verstärkt werden können.

Probleme beim Hören und Sehen sowie Bewegungseinschränkungen können eine Gefahr bedeuten. Auch Medikamente und deren Nebenwirkungen oder demenzielle Erkrankungen wie Alzheimer erschweren das Autofahren oder machen es unmöglich.

Teil der Broschüre „Sicher Auto fahren im Alter“ sind Checklisten für Autofahrer und deren Angehörige. Wenn eine oder mehrere der Fragen mit „Ja“ beantwortet werden, sollte der Autofahrer einen Arzt aufsuchen, um zu überprüfen, ob das Problem eine gesundheitliche Ursache hat.

Checkliste für Autofahrer zur Selbsteinschätzung

  • Verlieren Sie beim Fahren manchmal die Orientierung?
  • Haben Sie Schwierigkeiten, andere Verkehrsteilnehmer, Ampeln oder Verkehrszeichen zu erkennen und rechtzeitig darauf zu reagieren?
  • Haben Sie Probleme, das Gas-, Kupplungs- oder Bremspedal zu betätigen?
  • Hören Sie Signale anderer Verkehrsteilnehmer (manchmal) spät oder schlecht?
  • Finden Sie es schwierig, den Kopf zu drehen und über Ihre Schulter zu blicken?
  • Werden Sie im dichten Verkehr oder auf unbekannten Straßen nervös?
  • Hupen andere Autofahrer häufig wegen Ihres Fahrverhaltens?
  • Verursachen Sie in letzter Zeit häufiger kleinere oder „Beinahe“-Unfälle?
  • Fühlen Sie sich beim Fahren unsicher?
  • Werden Sie schläfrig oder wird Ihnen schwindelig, nachdem Sie Ihre Medikamente eingenommen haben?

Checkliste für Angehörige zur Einschätzung eines Autofahrers

  • Verfährt sich oft, selbst auf bekannten Strecken.
  • Hält bei Grün oder zur falschen Zeit an.
  • Scheint andere Autos, Fußgänger oder Rad- und Motorradfahrer auf der Straße nicht wahrzunehmen.
  • Fährt extrem langsam und unsicher, zum Beispiel auf der Autobahn oder fährt zu dicht auf.
  • Befolgt Verkehrszeichen oder Ampelsignale nicht.
  • Versäumt, die Vorfahrt zu beachten oder reagiert zu spät.
  • Blinkt nicht vor dem Abbiegen oder Spurwechsel.
  • Fährt sehr aggressiv oder ängstlich.
  • Kontrolliert nicht den toten Winkel, bevor er die Fahrspur wechselt.
  • Tritt gleichzeitig auf Gas- und Bremspedal oder verwechselt die Pedale.
  • Hat Schwierigkeiten, mehrere Funktionen beim Fahren zu bedienen.
  • Möchte wenden, nachdem er eine Ausfahrt verpasst hat. (Ausführung unbedingt vermeiden.)
  • Verursacht kleinere oder „Beinahe“-Unfälle.

„Sicher Auto fahren im Alter“ kann kostenfrei bestellt werden bei der Alzheimer Forschung Initiative e.V., Kreuzstr. 34, 40210 Düsseldorf; Telefonnummer 0211 - 86 20 66 0; Webseite: www.alzheimer-forschung.de/sicher-auto-fahren.

Weitere Informationen zur Alzheimer-Krankheit


Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.

Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein gemeinnütziger Verein, der das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrats e.V. trägt. Seit 1995 fördert die AFI mit Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher und stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit. Bis heute konnte die AFI 288 Forschungsaktivitäten mit über 11,2 Millionen Euro unterstützen und rund 855.000 Ratgeber und Broschüren verteilen. Interessierte und Betroffene können sich auf www.alzheimer-forschung.de fundiert über die Alzheimer-Krankheit informieren und Aufklärungsmaterial anfordern. Ebenso finden sich auf der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen Spendenmöglichkeiten. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel.

Donnerstag, 9. Januar 2020

Barrierearmes Wohnen

Mehr Mittel für altersgerechten Umbau


Verena Bentele | Bildnachweis: Susie Knoll

Der Bundestag hat beschlossen, die KfW-Mittel für altersgerechtes Umbauen von 75 Millionen auf 100 Millionen in 2020 zu erhöhen. Die Präsidentin des Sozialverband VdK Deutschland, Verena Bentele, äußert sich dazu wie folgt: 

 "Wir freuen uns, dass jetzt 100 Millionen Euro für altersgerechten Umbau zur Verfügung stehen. In den letzten Jahren waren die vorhandenen Mittel in der Mitte des Jahres ausgeschöpft.

Durch den demografischen Wandel werden in Zukunft noch viel mehr barrierefreie und altengerechte Wohnungen gebraucht. Schon heute gehört mehr als jede fünfte Person in Deutschland zur Generation 65 plus. 85 Prozent aller Seniorenhaushalte hatten im Jahr 2018 keinen stufenlosen Zugang zur eigenen Wohnung. Nur zwei Prozent aller Wohnungen erfüllten alle Merkmale eines barrierearmen Wohnens. In den nächsten 10 Jahren werden drei Millionen barrierearme und altersgerechte Wohnungen benötigt. Aktuell haben wir erst 30 Prozent davon.

Das KfW-Programm fördert 10 Prozent der förderfähigen Kosten für Einzelmaßnahmen


Das KfW-Programm fördert 10 Prozent der förderfähigen Kosten für Einzelmaßnahmen. Der VdK fordert, die Zuschüsse auf 30 Prozent zu erhöhen. Das KfW-Programm muss daher perspektivisch mit mindestens 300 Millionen Euro jährlich ausgestattet werden, um dem demografischen Wandel auch nur annähernd gewachsen zu sein.

Wie es ab 2021 mit dem KfW-Programm Altersgerecht umbauen aussieht, ist unklar. Wir wollen nicht ‚alle Jahre wieder‘ auf die Wichtigkeit der Fördermittel drängen müssen. Der demografische Wandel muss von politisch Verantwortlichen endlich aktiv angegangen werden. Es fehlt an nachhaltigen Konzepten für die Zukunft unserer älter werdenden Gesellschaft. Wir brauchen endlich ein auf Dauer angelegtes Förderprogramm für altersgerechtes Umbauen!"

Freitag, 3. Januar 2020

25 Jahre Pflegeversicherung: Professionelles Angebot und finanzielle Entlastung

bpa-Präsident Meurer würdigt das Erfolgsmodell des SGB XI im Interesse der pflegebedürftigen Menschen



Am 1. Januar 1995 ist die Soziale Pflegeversicherung (SGB XI) in Kraft getreten. „Das war ein Meilenstein in der Sozialgesetzgebung der Bundesrepublik Deutschland, dem unzählige Pflegebedürftige und ihre Angehörigen sehr viel zu verdanken haben.“ Mit diesen Worten würdigt Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), die vor einem Vierteljahrhundert vom damaligen Bundesarbeitsminister Norbert Blüm eingeführte Pflegeversicherung. Gleichwohl gelte es jetzt, die Versicherung für die Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte fit zu machen.  

Meurer erinnert an den Kompromiss bei Einführung der Pflegeversicherung, nach dem vereinbart wurde, dass die Sozialhilfeträger in Milliardenhöhe entlastet werden und dafür die Länder die Investitionskosten für die stationäre Pflege übernehmen. Leider sind die Länder bis auf wenige Ausnahmen bis heute dieser Verpflichtung nicht nachgekommen und die Pflegebedürftigen werden dadurch zusätzlich belastet”, bedauert der bpa-Präsident.
Die Politik hoffte damals, dass insbesondere die privaten Träger investieren und so ein flächendeckendes Netz an Pflegeeinrichtungen ensteht bei gleichzeitigem Wettbewerb um die beste Leistung zu angemessenen Preisen mit der Wahlmöglichkeit für die Pflegebedürftigen.
Meurer: Die Hoffnung der Politik hat sich erfüllt: Bundesweit existiert ein flächendeckendes Angebot von Pflegeeinrichtungen, das überwiegend durch die privaten Träger getragen wird. Sie haben Milliarden investiert und damit die notwendige Infrastruktur geschaffen. Für die pflegebedürftigen Menschen sorgte der Wettbewerb verschiedener Anbieter nicht nur für kontinuierlich steigende Qualität, sondern auch für eine Begrenzung der Eigenanteile.”