Mittwoch, 12. Dezember 2018

Weihnachten feiern mit Alzheimer-Patienten

Tipps und Anregungen für die Feiertage im Familienkreis



Für Familien mit einem an Alzheimer erkrankten Angehörigen sind die Weihnachstage häufig eine besondere Herausforderung. Auf der einen Seite soll das Weihnachtsfest so sein wie es vor der Erkrankung war. Auf der anderen Seite muss auf die Erkrankung eines Angehörigen Rücksicht genommen werden. Die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. gibt Anregungen für die Feiertage mit der Familie.

Mit der feierlichen Atmosphäre und den stimmungsvollen Ritualen bieten die Weihnachtstage viele Gelegenheiten, Menschen mit Alzheimer einzubeziehen und schöne gemeinsame Stunden zu verbringen.

Während aktuelle Bezüge und Erfahrungen bei Alzheimer-Patienten immer mehr verloren gehen, bleiben die Gefühle erhalten. Auch alte Erinnerungen sind oft noch lebendig. 

Altbekannte Rituale und sinnliche Eindrücke können schöne Erinnerungen beim Patienten wecken. Gemeinsam Weihnachtslieder singen, der Duft von Weihnachtsplätzchen, das traditionelle Festtagsessen oder der Gottesdienstbesuch schenken ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Wenn möglich, kann der Angehörige auch in die Vorbereitungen einbezogen werden, zum Beispiel beim Plätzchen backen, Tisch decken oder Tannenbaum schmücken.

Die Feiertage sollten ruhig und ohne überladenes Programm gestaltet und nach Möglichkeit in einem kleinen, vertrauten Kreis begangen werden. Zu viel Hektik und unbekannte Gesichter überfordern Alzheimer-Patienten. Die Erkrankung führt dazu, dass akustische und visuelle Reize nicht mehr ausreichend gefiltert werden können.

Menschen mit Alzheimer freuen sich besonders über Geschenke, die ihre Sinne, Gefühle oder alte Erinnerungen ansprechen, wie zum Beispiel das frühere Lieblingsparfüm, CDs mit alten Schlagern oder Volksliedern, eine kuschlige Decke, ein Massageball oder ein einfaches Steckspiel. Auch ein Fotoalbum, ein gerahmtes Familienfoto oder ein Bildband von der Heimat können ein passendes Geschenk sein.

Weitere Informationen zur Alzheimer-Krankheit


Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.


Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein gemeinnütziger Verein, der das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrats e.V. trägt. 

Seit 1995 fördert die AFI mit Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher und stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit. Bis heute konnte die AFI 230 Forschungsaktivitäten mit über 9,2 Millionen Euro unterstützen und rund 800.000 Ratgeber und Broschüren verteilen. 

Interessierte und Betroffene können sich auf www.alzheimer-forschung.de fundiert über die Alzheimer-Krankheit informieren und Aufklärungsmaterial anfordern. Ebenso finden sich auf der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen Spendenmöglichkeiten. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel.

Mittwoch, 5. Dezember 2018

Pflege zu Hause

Auszeiten schaffen


Foto: "obs/Wort & Bild Verlag -
Senioren Ratgeber"
Wer zu Hause einen Angehörigen pflegt, sollte unbedingt auch auf sich selbst achten - sich regelmäßig Zeit für Entspannungsübungen, Musikhören oder einen Spaziergang nehmen. Denn um pflegen zu können, sollte es einem selbst gut gehen. 

Das Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber" empfiehlt pflegenden Angehörigen, am besten gemeinsam Auszeiten für die einzelnen Familienmitglieder zu planen: einen Nachmittag im Café mit Freunden, einen Vormittag im Fitnesscenter. Dafür lässt sich der Entlastungsbetrag, die Kurzzeit- oder die Verhinderungspflege nutzen. 

Wer am Ende seiner Kräfte ist, sollte mit den Hausarzt sprechen: Er kann drei Wochen Reha verschreiben. Pflege kann stressig sein, zermürben, ungeduldig machen. 

Pflegende Angehörige sollten bei Situationen, die Sie an Ihre Grenzen bringen, kurz aus dem Raum gehen, tief durchatmen und bis zehn zählen. Oft brechen in der Familie alte Konflikte wieder auf. In diesen Fällen kann es helfen, einen Familienrat abzuhalten, sich an einen Familientherapeuten oder Mediator zu wenden. Eskaliert die Situation, sollte man sich Hilfe bei Beratungsstellen und Krisentelefonen holen. 

Aber Pflege kann auch eine Chance sein, wie Heidrun vom Orde, die in Halle an der Saale Beratungen für pflegende Angehörige anbietet, schildert. "Pflege kann eine Familie stark machen und zeigen: Wir sind füreinander da, bewältigen Großes gemeinsam." 

In der Titelgeschichte des neuen "Senioren Ratgebers" erzählt eine betroffene Familie, wie alle in der Pflege anpacken.

Quelle: Das Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber". Ausgabe 12/2018 liegt aktuell in den meisten Apotheken aus.

Dienstag, 27. November 2018

Online-Sprechstunde docdirekt jetzt für ganz Baden-Württemberg


Seit letzten Monat können sich Versicherte der Gesetzlichen Krankenkassen in Baden-Württemberg online von einem Tele-Arzt beraten lassen


Hier geht es zur Webseite


Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) rollt das Modellprojekt docdirekt landesweit aus. Bislang war die Fernbehandlung auf die Stadt Stuttgart und den Landkreis Tuttlingen begrenzt.

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KVBW, Dr. Johannes Fechner, erklärt: „Wir sind zunächst in den beiden Modellregionen Tuttlingen und Stuttgart gestartet, um die Abläufe und die Technik zu testen. Das Projekt ist problemlos angelaufen und die Erfahrungen aller Beteiligten sind durchweg positiv. Wir haben uns deshalb entschieden, dieses Angebot allen GKV-Versicherten in Baden-Württemberg anzubieten“. Für Dr. Norbert Metke, Vorstandsvorsitzender der KVBW, ist die Ausweitung von docdirekt zukunftweisend: „Es drängen viele Anbieter – auch aus dem Ausland – für die telemedizinische Beratung auf den Markt. Mit docdirekt haben die Patienten in Baden-Württemberg ein seriöses Angebot für eine Online-Beratung – kostenfrei, sicher und qualitativ hochwertig.“ 

Erfahrene Haus- und Kinderärzte beraten


Als Tele-Ärzte sind erfahrene niedergelassene Haus- sowie Kinder- und Jugendärzte tätig. Sie stehen von Montag bis Freitag zwischen 9 und 19 Uhr für die Beratung der akut erkrankten Patienten zur Verfügung. Der komfortabelste Weg zu docdirekt führt über die docdirekt-App, die im Google- oder App-Store zum Download bereitsteht. Ebenso ist eine Anmeldung über die Homepage www.docdirekt.de möglich. 

Der Patient kann auch telefonisch unter der Rufnummer 0711 965 897 00 Kontakt mit dem docdirekt-Center der KVBW aufnehmen. Eine speziell geschulte Medizinische Fachangestellte (MFA) erfasst Personalien, Krankheitssymptome und klärt die Dringlichkeit.

Der Tele-Arzt nimmt mit dem Patienten Kontakt auf und berät den Patienten online. Ist eine taggleiche persönliche Vorstellung des Patienten bei einem Arzt notwendig, vermittelt die Terminservicestelle der KVBW schnellstmöglich einen Termin bei einem niedergelassenen Haus- oder Facharzt.

docdirekt ist für gesetzlich krankenversicherte Patienten kostenfrei; die Krankenkassen übernehmen – wie bei jedem anderen Arztbesuch auch – das Honorar für den Arzt. Privat Versicherte können hingegen den Service von docdirekt nicht nutzen. 

Nächster Schritt: eRezept


Momentan ist die Verordnung von Arzneimitteln wegen fehlender gesetzlicher Rahmenbedingungen und technischer Umsetzung elektronisch noch nicht möglich. Dieses wichtige Element für die Fernbehandlung soll ab Frühjahr 2019 für gesetzlich Versicherte in Baden-Württemberg erprobt werden. Das Ministerium für Soziales und Integration fördert mit rund einer Million Euro das Projekt „GERDA – Geschützter E-Rezept Dienst der Apotheken“, das auf docdirekt aufsetzt.

Auf der Homepage www.docdirekt.de finden Patienten alle relevanten Informationen, ein Erklärvideo sowie die Möglichkeit, sich direkt bei docdirekt anzumelden.


Externe Links



Hier können Sie die App kostenlos downloaden: