Montag, 11. September 2017

Hilfen für pflegende Angehörige

Bundesgesundheitsminister Gröhe: "Pflegende Angehörige besser unterstützen"


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In Deutschland pflegen etwa 2 Millionen Angehörige ihre hilfebedürftigen Familienmitglieder zu Hause. Meist sind es nach wie vor Frauen, die sich kümmern – aber der Anteil der Männer steigt seit Jahren. Jedes Jahr am 8. September macht ein bundesweiter Aktionstag auf den wichtigen Einsatz der pflegenden Angehörigen aufmerksam. 

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: "Pflegende Angehörige leisten einen unschätzbar wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft. Sie verdienen unseren Dank und unsere Anerkennung, vor allem aber auch Entlastung und Unterstützung. Deshalb haben wir mit der Pflegereform gerade die Leistungen für die Pflege zu Hause deutlich ausgebaut. Das hilft pflegenden Angehörigen, die dadurch beispielsweise mehr Hilfe durch Pflegedienste, aber auch eine deutlich bessere Absicherung in der Renten- und Arbeitslosenversicherung erhalten.“ 

Mit drei Pflegestärkungsgesetzen hat der Gesetzgeber seit 2015 die Leistungen der Pflegeversicherung mit insgesamt zusätzlich 5 Milliarden Euro pro Jahr spürbar ausgeweitet und dabei einen Schwerpunkt auf die Unterstützung der Pflege zu Hause gelegt. Dadurch wurde die finanzielle Unterstützung bei häuslicher Pflege deutlich angehoben, so dass z.B. mehr professionelle Hilfe durch Pflegedienste in Anspruch genommen werden kann. Mit der Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs wurde zum 1. Januar dieses Jahres auch der Kreis derer, die Anspruch auf Leistungen der Pflegeversicherung haben, stark erweitert. 

Auch die Hilfen für pflegende Angehörige wurden ausgebaut. So können Angehörige nunmehr für die Dauer von bis zu 6 Wochen von der Pflege entlastet werden. Das hilft, wenn sie selbst einmal eine Pause brauchen und zum Beispiel in den Urlaub fahren wollen und für die Pflege eine Vertretung benötigen. Zudem steht allen Pflegebedürftigen seit Beginn dieses Jahres für die Betreuung, aber auch für Hilfen im Haushalt zusätzlich zum Pflegegeld oder zur Pflegesachleistung ein Betrag von 125 Euro im Monat zur Verfügung. 

Deutlich verbessert wurde auch die soziale Absicherung von pflegenden Angehörigen


Seit dem 1. Januar dieses Jahres zahlt die Pflegeversicherung für mehr Angehörige (und ggf. auch andere ehrenamtliche Pflegepersonen) Beiträge zur Rentenversicherung, und oft fallen die Beitragszahlungen nun zudem auch höher aus. Dadurch wurden die Beiträge zur Rentenversicherung aus der Pflegeversicherung auf insgesamt 1,4 Milliarden Euro erhöht. Die Pflegeversicherung übernimmt seither zudem die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung für den gesamten Zeitraum, in dem sich Menschen um pflegebedürftige Angehörige kümmern. Und wenn Beschäftigte kurzfristig ihre Arbeit unterbrechen müssen – zum Beispiel um zügig eine Pflegeeinrichtung für einen Angehörigen zu finden, – gewährt die Pflegeversicherung schon seit 1. Januar 2015 für bis zu zehn Arbeitstage eine Lohnersatzzahlung. 

Muss die Wohnung an die Bedürfnisse eines Pflegebedürftigen angepasst werden, – muss zum Beispiel eine barrierefreie Dusche eingebaut werden – übernimmt die Pflegeversicherung seit 2015 hierfür die Kosten in Höhe bis zu 4.000 Euro. 

Nicht nur die Leistungen für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen wurden ausgeweitet. Bei Zustimmung der pflegebedürftigen Person haben Angehörige nun erstmals auch einen eigenständigen Anspruch auf eine qualifizierte Pflegeberatung durch die Pflegekasse oder den nächstliegenden Pflegestützpunkt. Angehörige sollten sich nicht scheuen, diesen Anspruch auch wahrzunehmen. Denn Ziel der Beratung ist es, ein für die jeweiligen Bedürfnisse passendes Hilfepaket zu schnüren und über weitergehende Hilfemöglichkeiten gerade auch für pflegende Angehörige zu informieren.

Freitag, 8. September 2017

Pflegende Angehörige: Eigene Bedürfnisse nicht vernachlässigen

Die Pflegeversicherung bietet pflegenden Angehörigen verschiedene Optionen zur Entlastung


Sieben von zehn pflegebedürftigen Versicherten der Techniker Krankenkasse (TK) werden zu Hause betreut. Bei 65 Prozent von ihnen wird die Pflege vollständig durch Angehörige geleistet - sie erhalten ausschließlich Pflegegeld, also keine Leistungen für den Einsatz eines gewerblichen Pflegedienstes. Angehörige sind immer noch der größte Pflegedienst Deutschlands. 

Darauf macht die TK anlässlich des Aktionstags Pflegende Angehörige am 8. September aufmerksam.


Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TK: "Pflegende Angehörige leisten in unserer Gesellschaft einen unverzichtbaren Beitrag. Das müssen wir generell stärker anerkennen und darüber hinaus einen einfachen Zugang zu konkreten Entlastungs- und Hilfsmöglichkeiten schaffen - vor allem in Belastungssituationen. Digitale Angebote haben dabei den Vorteil, dass sie jederzeit und auch von zu Hause aus nutzbar sind."

Die Pflegeversicherung bietet pflegenden Angehörigen verschiedene Optionen zur Entlastung. So stehen Pflegebedürftigen monatlich sogenannte "Entlastungsleistungen" in Höhe von 125 Euro zu. Sie können beispielsweise eingesetzt werden, um anerkannte Haushalts- oder Serviceangebote zu bezahlen - also beispielsweise Angebote, die helfen, die Alltagsanforderungen im Haushalt zu bewältigen. Zudem können Angehörige dank Budgets für Kurzzeit- und Verhinderungspflege auch Auszeiten von der Pflege nehmen. Die TK-Pflegeversicherung berät zu diesen Leistungen und bietet zudem Pflegekurse für Angehörige an.

Erste Hilfe bei Belastung


Bei seelischer Belastung durch die Pflege können sich TK-Versicherte zudem an das Online-Angebot www.pflegen-und-leben.de wenden, das die TK als Partner unterstützt. Dort erhalten sie persönliche Unterstützung und psychologische Begleitung durch speziell geschulte Psychologinnen. Der Austausch erfolgt schriftlich oder per Videochat. "Pflegende sind durch ihre Situation zeitlich und räumlich oft kaum flexibel. Die Online-Beratung ermöglicht ihnen, sich bei Belastung dennoch professionelle Unterstützung zu holen", erläutert Projektleiterin Imke Wolf. Eine aktuelle Nutzerbefragung des Angebots zeigte, dass 87 Prozent der Ratsuchenden eine positive Auswirkung der Beratung auf den Pflegealltag feststellten.

Pflege: keine kurzfristige Angelegenheit


"Wer pflegt, muss mit den eigenen Kräften gut haushalten. In Krisensituationen und bei Belastung durch die Pflege gilt das gleiche Prinzip wie für Sauerstoffmasken im Flugzeug - nur wer sich zuerst selbst hilft, kann anderen helfen", rät Wolf. Das gilt vor allem für diejenigen, die über einen langen Zeitraum pflegen. Mehr als jeder Fünfte (21 Prozent) der Ratsuchenden, die an der Befragung teilnahmen, pflegt seit mehr als acht Jahren. Sechs von zehn pflegen seit mehr als zwei Jahren.

Derzeit führt die TK eine Umfrage unter Pflegenden Angehörigen durch. Zur Umfrage geht es unter www.tk.de (Webcode 943520).

Die Broschüre "Gut gepflegt" informiert über die Leistungen der TK-Pflegeversicherung und ist unter www.tk.de (Webcode 916558) verfügbar.

Donnerstag, 7. September 2017

Alzheimer vorbeugen - Checkliste für ein gesundes Altern

Zum Welt-Alzheimer-Tag am 21. September


Viele Menschen haben Angst, an Alzheimer zu erkranken. Weil die häufigste Form der Demenz bislang nicht heilbar ist, steigt das Interesse am Thema Alzheimer-Prävention stetig. Die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) bietet anlässlich des Welt-Alzheimer-Tags am 21. September eine Checkliste für ein gesundes Altern an. Denn Alzheimer-Forscher haben nachgewiesen: Durch eine gesunde Lebensweise lässt sich das Alzheimer-Risiko zumindest senken. Ein Patentrezept für eine garantiert wirksame Alzheimer-Prävention gibt es aber nicht.


Bewegung

Durch ausreichend Bewegung wird nicht nur der Körper fit gehalten, sondern auch das Gehirn. Mindestens zwanzig Minuten pro Tag sind ideal. Dabei geht es nicht um Höchstleistungen, sondern darum, mit Spaß in Bewegung zu bleiben. Gehen Sie Spazieren, Tanzen oder Schwimmen und nehmen Sie das Fahrrad statt des Autos.


Geistige Fitness

Wer rastet,  der rostet – das gilt auch für die grauen Zellen. Wer sich geistig auf Trab hält, hat ein geringeres Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Ob Musizieren, Reisen, Karten spielen, seinen Hobbies nachgehen oder eine neue Sprache lernen – bleiben Sie aktiv und neugierig.


Ernährung

Eine mediterrane Ernährung versorgt das Gehirn mit wichtigen Nährstoffen und stärkt seine Abwehrbereitschaft. Essen Sie viel Obst und Gemüse, Olivenöl und Nüsse, dafür wenig rotes Fleisch und viel fetten Fisch.


Soziale Kontakte

Geselligkeit hält uns geistig fit. Wer viel allein ist, hat ein doppelt so großes Alzheimer-Risiko, als jemand mit viel sozialem Austausch. Bleiben Sie mit der Familie in Kontakt, treffen Sie sich regelmäßig mit Freunden und Bekannten und bleiben Sie offen für neue Begegnungen.


Medizinische Vorsorge

Sorgen Sie für Ihre Gesundheit und lassen Sie sich regelmäßig vom Arzt untersuchen. Achten Sie besonders auf Symptome für Herz- und Gefäßerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes, Herzrhythmusstörungen und erhöhte Cholesterinwerte.


Was wir nicht beeinflussen können

Nicht beeinflussen lassen sich das Alter und die Gene. Je älter ein Mensch wird, desto höher ist sein Alzheimer-Risiko. Von den 70- bis 75-Jährigen sind nur drei bis vier Prozent betroffen, während es bei den über 90-Jährigen mehr als ein Drittel sind. Auch Genmutationen können für den Ausbruch der Krankheit ursächlich sein. Das betrifft aber weniger als ein Prozent aller Alzheimer-Fälle. Darüber hinaus gibt es aber auch Genvarianten, die das Alzheimer-Risiko etwas erhöhen.


Broschüre: „Alzheimer vorbeugen: Gesund leben – gesund altern“

Die Broschüre wurde in Zusammenarbeit mit Präventionsexperten erstellt. „Alzheimer vorbeugen“ kann kostenfrei bestellt werden unter der Telefonnummer 0211 - 86 20 66 0 oder über die AFI-Webseite www.alzheimer-forschung.de, Rubrik „Aufklärung & Ratgeber“.


Veranstaltung in Frankfurt: „Alzheimer vorbeugen – Experten klären auf“

Zum Welt-Alzheimer-Tag am 21. September lädt die AFI ein zur Veranstaltung „Alzheimer vorbeugen – Experten klären auf“. Die Referenten stellen die unterschiedlichen Bereiche der Alzheimer-Vorbeugung leicht verständlich vor und geben Tipps für den Alltag. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Frankfurter Forum für interdisziplinäre Alternsforschung/FFIA der Goethe-Universität Frankfurt und dem Lions-Club Usingen-Saalburg statt. Ort: Campus Westend Frankfurt, Theodor-W.-Adorno-Platz 2a, 60323 Frankfurt. Zeit: Donnerstag, 21. September 2017, 17 bis 20 Uhr. Anmeldung und weitere Informationen unter www.alzheimer-forschung.de/vorbeugen.