Die Pflegeversicherung bietet pflegenden Angehörigen verschiedene Optionen zur Entlastung
Sieben von zehn pflegebedürftigen Versicherten der Techniker Krankenkasse (TK) werden zu Hause betreut. Bei 65 Prozent von ihnen wird die Pflege vollständig durch Angehörige geleistet - sie erhalten ausschließlich Pflegegeld, also keine Leistungen für den Einsatz eines gewerblichen Pflegedienstes. Angehörige sind immer noch der größte Pflegedienst Deutschlands.
Darauf macht die TK anlässlich des Aktionstags Pflegende Angehörige am 8. September aufmerksam.
Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TK: "Pflegende Angehörige leisten in unserer Gesellschaft einen unverzichtbaren Beitrag. Das müssen wir generell stärker anerkennen und darüber hinaus einen einfachen Zugang zu konkreten Entlastungs- und Hilfsmöglichkeiten schaffen - vor allem in Belastungssituationen. Digitale Angebote haben dabei den Vorteil, dass sie jederzeit und auch von zu Hause aus nutzbar sind."
Die Pflegeversicherung bietet pflegenden Angehörigen verschiedene Optionen zur Entlastung. So stehen Pflegebedürftigen monatlich sogenannte "Entlastungsleistungen" in Höhe von 125 Euro zu. Sie können beispielsweise eingesetzt werden, um anerkannte Haushalts- oder Serviceangebote zu bezahlen - also beispielsweise Angebote, die helfen, die Alltagsanforderungen im Haushalt zu bewältigen. Zudem können Angehörige dank Budgets für Kurzzeit- und Verhinderungspflege auch Auszeiten von der Pflege nehmen. Die TK-Pflegeversicherung berät zu diesen Leistungen und bietet zudem Pflegekurse für Angehörige an.
Erste Hilfe bei Belastung
Bei seelischer Belastung durch die Pflege können sich TK-Versicherte zudem an das Online-Angebot wenden, das die TK als Partner unterstützt. Dort erhalten sie persönliche Unterstützung und psychologische Begleitung durch speziell geschulte Psychologinnen. Der Austausch erfolgt schriftlich oder per Videochat. "Pflegende sind durch ihre Situation zeitlich und räumlich oft kaum flexibel. Die Online-Beratung ermöglicht ihnen, sich bei Belastung dennoch professionelle Unterstützung zu holen", erläutert Projektleiterin Imke Wolf. Eine aktuelle Nutzerbefragung des Angebots zeigte, dass 87 Prozent der Ratsuchenden eine positive Auswirkung der Beratung auf den Pflegealltag feststellten.
Pflege: keine kurzfristige Angelegenheit
"Wer pflegt, muss mit den eigenen Kräften gut haushalten. In Krisensituationen und bei Belastung durch die Pflege gilt das gleiche Prinzip wie für Sauerstoffmasken im Flugzeug - nur wer sich zuerst selbst hilft, kann anderen helfen", rät Wolf. Das gilt vor allem für diejenigen, die über einen langen Zeitraum pflegen. Mehr als jeder Fünfte (21 Prozent) der Ratsuchenden, die an der Befragung teilnahmen, pflegt seit mehr als acht Jahren. Sechs von zehn pflegen seit mehr als zwei Jahren.
Derzeit führt die TK eine Umfrage unter Pflegenden Angehörigen durch. Zur Umfrage geht es unter www.tk.de (Webcode 943520).
Die Broschüre "Gut gepflegt" informiert über die Leistungen der TK-Pflegeversicherung und ist unter www.tk.de (Webcode 916558) verfügbar.
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