Montag, 22. Mai 2017

Was tun, wenn sich Menschen mit Demenz gegen Unterstützung von außen sperren?

Pflegehilfe "mit sanfter Konsequenz einführen"


www.gelko-pflegevermittlung.de
Bei der Pflege von Familienmitgliedern stoßen Angehörige oft an ihre Grenzen und suchen sich professionelle Unterstützung - vor allem Menschen mit Demenz aber sperren sich gelegentlich gegen Hilfe von außen. 

"Die Angehörigen haben dann ihre liebe Not", sagt die Münchner Psychotherapeutin Dr. Britta Wiegele im Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber". Ob ambulanter Pflegedienst, Nachbarschaftshilfe oder Tagespflege: "Man muss so etwas als Angehöriger mit sanfter Konsequenz einführen", rät die Psychologin, "am besten peu à peu." 

Der Hausarzt kann beispielsweise in vielen Fällen eine Medikamentengabe durch Pflegekräfte verordnen - ein guter Einstieg in die ambulante Pflege. Damit die Hilfe auch akzeptiert wird, sollte sie den Betroffenen gut vermittelt werden. Mit dem Argument "Ich schaff's nicht mehr" stoßen Angehörige bei pflegebedürftigen Familienmitgliedern laut Wiegele häufig auf taube Ohren. Ihr Tipp: "Sagen Sie zum Beispiel: 'Diese Hilfe können wir uns doch gönnen!' Das hat gleich einen anderen Klang." 

Quelle: Das Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber

Freitag, 19. Mai 2017

Ist Alzheimer wirklich ansteckend?

Fünf Vorurteile über die Alzheimer-Krankheit


Copyright: Alzheimer Forschung Initiative e.V.

Die Aufklärung der Öffentlichkeit über die Alzheimer-Krankheit ist ein wichtiges Anliegen der Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI). Dabei wird immer wieder deutlich, wie viel Verunsicherung es im Zusammenhang mit der Alzheimer-Krankheit gibt. Deshalb stellt die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) fünf Vorurteile richtig, die ihr in ihrer täglichen Arbeit begegnen.

Die Alzheimer-Krankheit ist ansteckend.


Es fehlt bislang jeder wissenschaftliche Nachweis, dass die Alzheimer-Krankheit beim Menschen ansteckend ist. Demnach ist kein spezieller Schutz im täglichen Umgang mit Patienten oder in der Pflege nötig. Unter Laborbedingungen ist es hingegen möglich, die Alzheimer-Krankheit zu übertragen. Das zeigen Versuche mit genetisch veränderten Mäusen. Diese Ergebnisse sind aber nicht auf den Menschen anwendbar und dienen dazu, die Ausbreitung der Erkrankung im Gehirn zu erforschen. Menschen mit Alzheimer sind also nicht ansteckend.


Die Alzheimer-Krankheit und Demenz sind das Gleiche.


Der Begriff „Demenz“ stammt aus dem Lateinischen und kann sinngemäß mit „ohne Geist“ übersetzt werden. Über 50 verschiedene Störungen der Gehirnleistung werden darunter zusammengefasst. Demenz ist also ein Überbegriff und nicht gleichzusetzen mit der Alzheimer-Krankheit. Präziser gesagt: Alzheimer ist mit rund zwei Drittel aller Fälle die häufigste Form der Demenz. Weitere Demenzformen sind beispielsweise die Vaskuläre Demenz, die Lewy-Körperchen Demenz und die Frontotemporale Demenz.


Die Aufnahme von Aluminium führt zur Alzheimer-Krankheit.


Das Interesse an einem möglichen Zusammenhang zwischen der Alzheimer-Krankheit und Aluminium entstand, als bei Autopsien der Gehirne von verstorbenen Alzheimer-Patienten festgestellt wurde, dass diese erhöhte Aluminium-Konzentrationen aufwiesen. Diese Forschungsergebnisse sagen aber nichts über ein Verhältnis von Ursache und Wirkung aus und können möglicherweise mit einer zunehmenden Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke bei Alzheimer-Patienten erklärt werden. Fakt ist: Ein kausaler Zusammenhang von erhöhter Aluminiumaufnahme und dem Auftreten der Alzheimer-Krankheit konnte bisher wissenschaftlich nicht belegt werden. Auch epidemiologische Studien zeigen keine Hinweise auf eine Verbindung von Aluminium und der Alzheimer-Krankheit.


Alzheimer-Patienten sterben, weil sie vergessen zu atmen.


Menschen mit Alzheimer vergessen nicht zu atmen. Sie sterben auch nicht unmittelbar an der Alzheimer-Krankheit, sondern an Begleitsymptomen. Im letzten Stadium der Krankheit sind die Alzheimer-Patienten rund um die Uhr pflegebedürftig. Aufgrund der mangelnden Abwehrfähigkeit ihres Immunsystems leiden Alzheimer-Patienten in diesem Stadium häufig an einer Lungenentzündung, an Infektionen oder anderen Krankheiten. Die Begleiterkrankungen führen schließlich zum Tod.


Alzheimer ist keine Krankheit, sondern eine natürliche Alterserscheinung.


Diese Behauptung wurde immer wieder in populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen aufgestellt. Da es mittlerweile möglich ist, durch bildgebende Verfahren die für die Alzheimer-Krankheit charakteristischen Eiweiß-Ablagerungen aus Beta-Amyloid und Tau im lebenden Organismus sichtbar zu machen, kann dieser Behauptung entschieden widersprochen werden. Alzheimer ist eine Erkrankung, die diagnostiziert, behandelt und weiter erforscht werden muss.

Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.

Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein. Seit 1995 fördert die AFI mit Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher und stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit. Bis heute konnte die AFI 201 Forschungsaktivitäten mit über 8,4 Millionen Euro unterstützen und 750.000 Ratgeber und Broschüren verteilen. Interessierte und Betroffene können sich auf www.alzheimer-forschung.de fundiert über die Alzheimer-Krankheit informieren und Aufklärungsmaterial anfordern. Ebenso finden sich auf der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen Spendenmöglichkeiten. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel.

Dienstag, 16. Mai 2017

Schlechtes Hören ist ein ernsthaftes Problem

Ohne Ausgleich drohen schwerwiegende Folgen



Hörprobleme sollte man auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen - sondern sich unbedingt untersuchen lassen. "Schlechtes Hören ist keine Lappalie, sondern ein ernsthaftes Problem", betont Dr. Jan Löhler, Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde in Bad Bramstedt, im Patientenmagazin "HausArzt". 

Schwerhörigkeit gehe mit einem erhöhten Depressionsrisiko einher. Demenzen würden in ihrem Verlauf beschleunigt, das Sturzrisiko nehme zu, weil man sich im Raum nicht mehr akustisch orientieren könne. "Wird die Schwerhörigkeit nicht frühzeitig ausgeglichen, verlegen sich die Betroffenen aufs Raten. Das hat nicht nur Missverständnisse zu Folge - das Gehirn verlernt das Hören", warnt Löhler. 

Dabei kann Schwerhörigkeit dem Experten zufolge verschiedene Ursachen haben. "Das reicht von einem durch Ohrenschmalz verstopften Gehörgang bis zu beruflich verursachter Schwerhörigkeit oder, in selteneren Fällen, einem Tumor am Hörnerv." 

Der Hausarzt finde schnell heraus, ob das Ohr lediglich verstopft ist. "Ist dies nicht der Fall, wird er Sie zur genaueren Untersuchung an einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt überweisen." 

Quelle: Das Patientenmagazin "HausArzt

"HausArzt" gibt der Deutsche Hausärzteverband in Kooperation mit dem Wort & Bild Verlag heraus.