Freitag, 19. Mai 2017

Ist Alzheimer wirklich ansteckend?

Fünf Vorurteile über die Alzheimer-Krankheit


Copyright: Alzheimer Forschung Initiative e.V.

Die Aufklärung der Öffentlichkeit über die Alzheimer-Krankheit ist ein wichtiges Anliegen der Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI). Dabei wird immer wieder deutlich, wie viel Verunsicherung es im Zusammenhang mit der Alzheimer-Krankheit gibt. Deshalb stellt die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) fünf Vorurteile richtig, die ihr in ihrer täglichen Arbeit begegnen.

Die Alzheimer-Krankheit ist ansteckend.


Es fehlt bislang jeder wissenschaftliche Nachweis, dass die Alzheimer-Krankheit beim Menschen ansteckend ist. Demnach ist kein spezieller Schutz im täglichen Umgang mit Patienten oder in der Pflege nötig. Unter Laborbedingungen ist es hingegen möglich, die Alzheimer-Krankheit zu übertragen. Das zeigen Versuche mit genetisch veränderten Mäusen. Diese Ergebnisse sind aber nicht auf den Menschen anwendbar und dienen dazu, die Ausbreitung der Erkrankung im Gehirn zu erforschen. Menschen mit Alzheimer sind also nicht ansteckend.


Die Alzheimer-Krankheit und Demenz sind das Gleiche.


Der Begriff „Demenz“ stammt aus dem Lateinischen und kann sinngemäß mit „ohne Geist“ übersetzt werden. Über 50 verschiedene Störungen der Gehirnleistung werden darunter zusammengefasst. Demenz ist also ein Überbegriff und nicht gleichzusetzen mit der Alzheimer-Krankheit. Präziser gesagt: Alzheimer ist mit rund zwei Drittel aller Fälle die häufigste Form der Demenz. Weitere Demenzformen sind beispielsweise die Vaskuläre Demenz, die Lewy-Körperchen Demenz und die Frontotemporale Demenz.


Die Aufnahme von Aluminium führt zur Alzheimer-Krankheit.


Das Interesse an einem möglichen Zusammenhang zwischen der Alzheimer-Krankheit und Aluminium entstand, als bei Autopsien der Gehirne von verstorbenen Alzheimer-Patienten festgestellt wurde, dass diese erhöhte Aluminium-Konzentrationen aufwiesen. Diese Forschungsergebnisse sagen aber nichts über ein Verhältnis von Ursache und Wirkung aus und können möglicherweise mit einer zunehmenden Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke bei Alzheimer-Patienten erklärt werden. Fakt ist: Ein kausaler Zusammenhang von erhöhter Aluminiumaufnahme und dem Auftreten der Alzheimer-Krankheit konnte bisher wissenschaftlich nicht belegt werden. Auch epidemiologische Studien zeigen keine Hinweise auf eine Verbindung von Aluminium und der Alzheimer-Krankheit.


Alzheimer-Patienten sterben, weil sie vergessen zu atmen.


Menschen mit Alzheimer vergessen nicht zu atmen. Sie sterben auch nicht unmittelbar an der Alzheimer-Krankheit, sondern an Begleitsymptomen. Im letzten Stadium der Krankheit sind die Alzheimer-Patienten rund um die Uhr pflegebedürftig. Aufgrund der mangelnden Abwehrfähigkeit ihres Immunsystems leiden Alzheimer-Patienten in diesem Stadium häufig an einer Lungenentzündung, an Infektionen oder anderen Krankheiten. Die Begleiterkrankungen führen schließlich zum Tod.


Alzheimer ist keine Krankheit, sondern eine natürliche Alterserscheinung.


Diese Behauptung wurde immer wieder in populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen aufgestellt. Da es mittlerweile möglich ist, durch bildgebende Verfahren die für die Alzheimer-Krankheit charakteristischen Eiweiß-Ablagerungen aus Beta-Amyloid und Tau im lebenden Organismus sichtbar zu machen, kann dieser Behauptung entschieden widersprochen werden. Alzheimer ist eine Erkrankung, die diagnostiziert, behandelt und weiter erforscht werden muss.

Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.

Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein. Seit 1995 fördert die AFI mit Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher und stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit. Bis heute konnte die AFI 201 Forschungsaktivitäten mit über 8,4 Millionen Euro unterstützen und 750.000 Ratgeber und Broschüren verteilen. Interessierte und Betroffene können sich auf www.alzheimer-forschung.de fundiert über die Alzheimer-Krankheit informieren und Aufklärungsmaterial anfordern. Ebenso finden sich auf der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen Spendenmöglichkeiten. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel.

Dienstag, 16. Mai 2017

Schlechtes Hören ist ein ernsthaftes Problem

Ohne Ausgleich drohen schwerwiegende Folgen



Hörprobleme sollte man auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen - sondern sich unbedingt untersuchen lassen. "Schlechtes Hören ist keine Lappalie, sondern ein ernsthaftes Problem", betont Dr. Jan Löhler, Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde in Bad Bramstedt, im Patientenmagazin "HausArzt". 

Schwerhörigkeit gehe mit einem erhöhten Depressionsrisiko einher. Demenzen würden in ihrem Verlauf beschleunigt, das Sturzrisiko nehme zu, weil man sich im Raum nicht mehr akustisch orientieren könne. "Wird die Schwerhörigkeit nicht frühzeitig ausgeglichen, verlegen sich die Betroffenen aufs Raten. Das hat nicht nur Missverständnisse zu Folge - das Gehirn verlernt das Hören", warnt Löhler. 

Dabei kann Schwerhörigkeit dem Experten zufolge verschiedene Ursachen haben. "Das reicht von einem durch Ohrenschmalz verstopften Gehörgang bis zu beruflich verursachter Schwerhörigkeit oder, in selteneren Fällen, einem Tumor am Hörnerv." 

Der Hausarzt finde schnell heraus, ob das Ohr lediglich verstopft ist. "Ist dies nicht der Fall, wird er Sie zur genaueren Untersuchung an einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt überweisen." 

Quelle: Das Patientenmagazin "HausArzt

"HausArzt" gibt der Deutsche Hausärzteverband in Kooperation mit dem Wort & Bild Verlag heraus. 

Freitag, 12. Mai 2017

Heute ist der Internationale Tag der Pflegenden

Sozialverband VDK: Pflegende Angehörige müssen besser unterstützt werden



Foto: VDK Deutschland

Am 12. Mai wird jedes Jahr der Internationale Tag der Pflegenden begangen. Der Tag erinnert an den Geburtstag der britischen Krankenpflegerin und Pionierin der modernen Krankenpflege, Florence Nightingale.

Aus diesem Anlass erinnerte Ulrike Maschner, Präsidentin des Sozialverbans VDK Deutschland, daran, dass "Pflegende Angehörige die wichtigste Säule im deutschen Pflegesystem sind. Sie müssen daher bei der oft kräftezehrenden Pflege eines Angehörigen noch stärker entlastet werden."

Ziel der Pflegepolitik in der nächsten Legislaturperiode müsse es sein, pflegende Angehörige vor allem finanziell, zeitlich und organisatorisch zu unterstützen. Notwendig sei etwa die rentenrechtliche Gleichstellung von Familienpflege- und Kindererziehungszeiten. „Menschen, die Angehörige pflegen, müssen rentenrechtlich besser abgesichert werden. Sie sollten keine Angst haben, später in Altersarmut zu geraten“, so Mascher. 

Vereinbarkeit von Pflege und Beruf verbessern


Auch seien weitere Anstrengungen nötig, um die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zu verbessern. „Fehlende Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ist für Angehörige eine große Belastung. Stress wegen Zeitmangels und die Sorge, wegen der Pflege die restliche Familie, Freunde und den Job zu vernachlässigen, sind große Belastungsfaktoren“, erklärt die VdK-Präsidentin. Der Sozialverband VdK fordert die Einführung einer aus Steuermitteln finanzierten Lohnersatzleistung in Anlehnung an das Elterngeld. „Das ist der richtige Weg, um den Angehörigen Teilzeittätigkeit und Pflege parallel zu ermöglichen. An der fehlenden finanziellen Abfederung ist die Familienpflegezeit bisher gescheitert“, so Mascher. 

Im Zuge seiner Aktion zur Bundestagswahl „Soziale Spaltung stoppen!“ fordert der Sozialverband VdK weitere Verbesserungen im Bereich Pflege. Dazu gehört etwa die Anpassung der Pflegeleistungen. „Eine jährliche automatische Anpassung der Pflegeversicherungsleistungen an die Kostensteigerungen in der Pflege ist notwendig, damit nicht immer mehr Pflegebedürftige auf Sozialhilfe angewiesen sind“, erklärt die VdK-Präsidentin. 

Zudem müssten Entlastungsangebote weiter ausgebaut und ein flächendeckendes Netz von Pflegestützpunkten geschaffen werden. „Aus unserer Beratungspraxis wissen wir, dass sich viele pflegende Angehörige nicht ausreichend informiert fühlen. Sie brauchen wohnortnahe Anlaufstellen, die schnell Auskunft über Unterstützungsangebote, Hilfen und Entlastungsmöglichkeiten geben.“