Samstag, 4. Juni 2016

Heute ist Tag der Organspende

Organspende - eine Herzenssache, die Lebensjahre schenken kann


Foto: BZgA

125.233 Organe wurden seit 1963 in Deutschland transplantiert. Eine große Zahl, hinter der eine noch viel größere steht: die Anzahl der Lebensjahre, die den Betroffenen durch das transplantierte Organ zusätzlich geschenkt wurden. Denn für viele Menschen bedeutet eine Organtransplantation nicht nur die einzige Chance zu überleben, sondern auch länger zu leben. Wie hoch die Gesamtsumme der zusätzlich gewonnenen Lebensjahre tatsächlich ist, ist statistisch nicht erfasst. Doch am Tag der Organspende – dieses Jahr am 4. Juni – wird sie greif- und sogar sichtbar. Nicht nur bei der zentralen Großveranstaltung zum Tag der Organspende in München, sondern überall in Deutschland, wo sich Menschen für die Organspende einsetzen. 

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe macht deshalb deutlich: „Der Tag der Organspende erinnert uns jedes Jahr an ein lebenswichtiges Thema: Organspende rettet Leben! Ich wünsche mir daher, dass sich immer mehr Menschen mit dem Thema Organspende befassen, die Informationsangebote wahrnehmen und mit ihren Familien und im Freundeskreis darüber sprechen. Am besten ist es, eine persönliche Entscheidung in einem Organspendeausweis festzuhalten. Das schafft nicht nur im Ernstfall Klarheit und Sicherheit – vor allem für die eigenen Angehörigen. Es hilft auch, das Geschenk des Lebens weiterzugeben, wenn es darauf ankommt.

“ Unter dem Motto „Richtig. Wichtig. Lebenswichtig.“ ruft der Tag der Organspende deshalb dazu auf, eine Entscheidung zu treffen. Die Großveranstaltung in München bietet dafür zahlreiche Entscheidungshilfen: Talkrunden mit Experten, Informationsstände und riesige Organmodelle, individuelle Gesprächsmöglichkeiten und Angebote zur Diskussion. In München wird auch sichtbar, was die Entscheidung zur Organspende tatsächlich bedeuten kann. Bei der Aktion „Geschenkte Lebensjahre“ versammeln sich Organempfänger auf der Bühne – jeder mit einem Schild, auf dem die individuelle Anzahl seiner geschenkten Jahre steht. 643 zusätzliche Lebensjahre kamen im vergangenen Jahr in Hannover zusammen. 

„Mit dieser Aktion wollen wir erlebbar machen, was Organspende und Transplantation bewirken können“, erklärt Dr. Axel Rahmel, Medizinischer Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO). „Denn die Situation ist nach wie vor angespannt: Über 10.000 Patienten stehen auf der Warteliste für ein Organ. Deshalb ist es der DSO so wichtig, den Wunsch des Verstorbenen, seine Organe nach dem Tod zu spenden, bestmöglich umzusetzen – im Sinne des Spenders und der Patienten auf den Wartelisten.

“ Für die Patientenverbände ist der Tag der Organspende vor allem ein Tag des Dankes: „Für uns Organtransplantierte ist das geschenkte Organ zu jeder Zeit etwas ganz Besonderes und die Organspende ein Akt der Nächstenliebe. Es ist uns ein großes Bedürfnis gemeinsam Danke zu sagen. Danke an die Organspender und deren Familien für die Entscheidung, Danke für die geschenkten Lebensjahre,“ so Jutta Riemer, Vorsitzende des Patientenverbandes Lebertransplantierte Deutschland e.V., die seit 19 Jahren mit einem Spenderorgan lebt. 

Seit 34 Jahren machen Patientenverbände und weitere Institutionen immer am ersten Samstag im Juni bundesweit auf das Thema Organspende aufmerksam. Die zentrale Veranstaltung findet jedes Jahr in einem anderen Bundesland statt. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml wird ebenfalls dort sein. 

Infotelefon Organspende


Am Samstag, den 4. Juni, bietet das Infotelefon Organspende von 9 Uhr bis 15 Uhr zusätzliche Sprechzeiten. Ein qualifiziertes Team gibt unter der gebührenfreien Rufnummer 0800/90 40 400 individuelle Antworten auf Fragen zur Organspende und Transplantation. Das Infotelefon Organspende ist ansonsten montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr erreichbar. Der Organspendeausweis sowie kostenlose Informationsmaterialien können dort telefonisch oder per E-Mail an infotelefon@organspende.de bestellt werden.

Freitag, 3. Juni 2016

Tipps für die Zahnpflege bei Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderung

Bundeszahnärztekammer und das Zentrum für Qualität in der Pflege veröffentlichen 10 Kurzfilme, die vor allem pflegende Angehörige bei der Mundpflege unterstützen sollen






Griffverstärkung für die Zahnbürste, Dreikopfzahnbürste oder Mundschleimhaut befeuchten – es gibt zahlreiche wichtige Hinweise, die helfen, die Mundgesundheit von Hochbetagten, Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderung zu erhalten. 1,3 Millionen und damit etwa die Hälfte der pflegebedürftigen Menschen werden in Deutschland im eigenen Zuhause ausschließlich von Familienangehörigen oder nahestehenden Personen gepflegt – ohne professionelle Unterstützung. Vor diesem Hintergrund haben die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) gemeinsam die wichtigsten Hinweise zur Mund- und Zahnpflege in zehn Kurzfilmen zusammengefasst, die heute erstmalig auf YouTube zur Verfügung stehen.

„Mundgesundheit ist wichtig für die Lebensqualität. Sprechen, Schmecken, Essen sind oft eingeschränkt, wenn z.B. Druckstellen im Mund Schmerzen verursachen“ erklärt, der Vizepräsident der BZÄK, Prof. Dr. Dietmar Oesterreich. „Erkrankungen im Mund können außerdem negative Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit haben, so zum Beispiel Ernährungsmangel und Infektanfälligkeit, aber auch die Verschlechterung eines Diabetes oder die Erhöhung des Schlaganfallrisikos. Bestimmte Medikamente, wie zum Beispiel Blutdruckmittel, können andererseits Probleme im Mund verstärken. Deshalb ist Prävention wichtig.“

„Die tägliche Zahnpflege ist ein zentraler Beitrag zur Erhaltung und Steigerung der Lebensqualität pflegebedürftiger Menschen. Doch gerade in der häuslichen Versorgung wäre dies ohne die familiale Unterstützung nicht zu bewältigen. Unsere Erklärvideos ermöglichen pflegenden Angehörigen einen schnellen Zugriff auf die notwendigen Informationen, um Schritt für Schritt die richtige Zahn- und Prothesenreinigung durchführen zu können“, sagt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP.      


Die zehn Kurzfilme finden Sie hier:

Quelle: BZÄK/ZQP.

Mittwoch, 1. Juni 2016

Tabuthema Inkontinenz

Neues Online-Portal bietet Informationen für Betroffene und pflegende Angehörige


Foto: djd/Paul Hartmann AG

Von Harninkontinenz sind allein in Deutschland schätzungsweise sechs bis acht Millionen Menschen betroffen, mit zunehmendem Alter steigt die Zahl der Erkrankten deutlich an. Vor allem in Alten- und Pflegeheimen liegt die Zahl der Bewohner deutlich über dem Durchschnitt, altersbedingt leiden dort der Seite harninkontinenz-info.de zufolge 60 bis 78 Prozent der Frauen und 45 bis 72 Prozent der Männer an Harninkontinenz.

Pflegende Angehörige sollten sich gut informieren


Eine Harninkontinenz entsteht nicht einfach so, und es gibt keinen inkontinenten Menschen, bei dem die Frage nach dem "Warum" zwecklos wäre. Denn ist die Ursache geklärt, kann dem Betroffenen oftmals bereits mit einfachen konservativen Behandlungsmethoden geholfen werden. Viele Fragen rund um das Thema Inkontinenz beantwortet beispielsweise die neue Informationsplattform www.zuhause-pflegen.de, auf der vor allem pflegende Angehörige wertvolle Anregungen zum Umgang mit dem Thema finden. Vor den Maßnahmen, die zur Diagnostik der Harninkontinenz erforderlich sind, muss sich niemand fürchten. Sie sind nicht schmerzhaft und auch nicht "peinlich". Oft ergibt schon eine wenig belastende, sogenannte Basisdiagnostik ein gutes Bild der Ursachen. Sie kann deshalb auch älteren Menschen zugemutet werden. Wer entdeckt, dass der pflegebedürftige Angehörige von Inkontinenz betroffen ist, sollte ihn deshalb von einem Arztbesuch überzeugen. Das kann dem Betroffenen viel Leid und dem Pflegenden eine große Belastung ersparen.

Lebensqualität mit guten Inkontinenzprodukten erhalten


Trotz vieler therapeutischer Möglichkeiten wird es immer Inkontinenz-Patienten geben, bei denen eine Behandlung nicht möglich ist oder nicht zu einer absoluten Beschwerdefreiheit führt. Dann ist die individuelle Versorgung mit Inkontinenzprodukten und Hilfsmitteln der richtige Weg, eine bestmögliche Lebensqualität zu erhalten. Welche Hilfsmittel gibt es, welche sind wirklich notwendig, was ist im Hinblick auf Qualität und Preis zu beachten? Auch darüber informiert die Plattform zuhause-pflegen.de.

Bescheid wissen, Vorteile nutzen


Das neue Portal www.zuhause-pflegen.de informiert auch zu Fragen der Pflegefinanzierung. Welche Kosten kommen auf die Betroffenen zu, welche Ansprüche haben sie, wer kann Ansprüche geltend machen, an wen wenden sie sich, wie hoch sind die Leistungen? Die Pflegereformen der letzten Jahre etwa sollten nicht zuletzt für eine Entlastung der pflegenden Angehörigen sorgen. Allerdings sind viele Details und Möglichkeiten aus den neuen Gesetzen oftmals nicht bekannt. Auch über die entsprechenden Rechtsansprüche informiert das Portal ausführlich.