Organspende - eine Herzenssache, die Lebensjahre schenken kann
Foto: BZgA |
125.233 Organe wurden seit 1963 in Deutschland
transplantiert. Eine große Zahl, hinter der eine noch viel größere steht: die Anzahl der
Lebensjahre, die den Betroffenen durch das transplantierte Organ zusätzlich geschenkt
wurden. Denn für viele Menschen bedeutet eine Organtransplantation nicht nur die einzige
Chance zu überleben, sondern auch länger zu leben. Wie hoch die Gesamtsumme der
zusätzlich gewonnenen Lebensjahre tatsächlich ist, ist statistisch nicht erfasst. Doch am Tag
der Organspende – dieses Jahr am 4. Juni – wird sie greif- und sogar sichtbar. Nicht nur bei
der zentralen Großveranstaltung zum Tag der Organspende in München, sondern überall in
Deutschland, wo sich Menschen für die Organspende einsetzen.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe macht deshalb deutlich: „Der Tag der
Organspende erinnert uns jedes Jahr an ein lebenswichtiges Thema: Organspende rettet
Leben! Ich wünsche mir daher, dass sich immer mehr Menschen mit dem Thema
Organspende befassen, die Informationsangebote wahrnehmen und mit ihren Familien und
im Freundeskreis darüber sprechen. Am besten ist es, eine persönliche
Entscheidung in einem Organspendeausweis festzuhalten. Das schafft nicht nur im Ernstfall
Klarheit und Sicherheit – vor allem für die eigenen Angehörigen. Es hilft auch, das Geschenk
des Lebens weiterzugeben, wenn es darauf ankommt.
“
Unter dem Motto „Richtig. Wichtig. Lebenswichtig.“ ruft der Tag der Organspende deshalb
dazu auf, eine Entscheidung zu treffen. Die Großveranstaltung in München bietet dafür
zahlreiche Entscheidungshilfen: Talkrunden mit Experten, Informationsstände und riesige
Organmodelle, individuelle Gesprächsmöglichkeiten und Angebote zur Diskussion. In
München wird auch sichtbar, was die Entscheidung zur Organspende tatsächlich bedeuten
kann. Bei der Aktion „Geschenkte Lebensjahre“ versammeln sich Organempfänger auf der
Bühne – jeder mit einem Schild, auf dem die individuelle Anzahl seiner geschenkten Jahre
steht. 643 zusätzliche Lebensjahre kamen im vergangenen Jahr in Hannover zusammen.
„Mit dieser Aktion wollen wir erlebbar machen, was Organspende und Transplantation
bewirken können“, erklärt Dr. Axel Rahmel, Medizinischer Vorstand der Deutschen Stiftung
Organtransplantation (DSO). „Denn die Situation ist nach wie vor angespannt: Über 10.000
Patienten stehen auf der Warteliste für ein Organ. Deshalb ist es der DSO so wichtig, den
Wunsch des Verstorbenen, seine Organe nach dem Tod zu spenden, bestmöglich
umzusetzen – im Sinne des Spenders und der Patienten auf den Wartelisten.
“
Für die Patientenverbände ist der Tag der Organspende vor allem ein Tag des Dankes: „Für
uns Organtransplantierte ist das geschenkte Organ zu jeder Zeit etwas ganz Besonderes
und die Organspende ein Akt der Nächstenliebe. Es ist uns ein großes Bedürfnis gemeinsam
Danke zu sagen. Danke an die Organspender und deren Familien für die Entscheidung,
Danke für die geschenkten Lebensjahre,“ so Jutta Riemer, Vorsitzende des
Patientenverbandes Lebertransplantierte Deutschland e.V., die seit 19 Jahren mit einem
Spenderorgan lebt.
Seit 34 Jahren machen Patientenverbände und weitere Institutionen immer am ersten
Samstag im Juni bundesweit auf das Thema Organspende aufmerksam. Die zentrale
Veranstaltung findet jedes Jahr in einem anderen Bundesland statt. Bayerns
Gesundheitsministerin Melanie Huml wird ebenfalls dort sein.
Infotelefon Organspende
Am Samstag, den 4. Juni, bietet das Infotelefon Organspende von 9 Uhr bis 15 Uhr zusätzliche
Sprechzeiten. Ein qualifiziertes Team gibt unter der gebührenfreien Rufnummer 0800/90 40 400
individuelle Antworten auf Fragen zur Organspende und Transplantation.
Das Infotelefon Organspende ist ansonsten montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr erreichbar. Der
Organspendeausweis sowie kostenlose Informationsmaterialien können dort telefonisch oder per
E-Mail an infotelefon@organspende.de bestellt werden.
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