Mittwoch, 27. April 2016

Zucker tut nicht weh

Ein unbehandelter Typ-2-Diabetes kann schwerwiegende Folgen haben


Foto: djd/diabetes-behandeln.de/Andreas Koerner/Stock4B/Corbis

Gemüse statt Süßem: Eine Ernährungsumstellung gehört zur Behandlung von Diabetes Typ 2 dazu.


Während ein Typ-1-Diabetes fast immer mit Symptomen wie starkem Durst, häufigem Harndrang und Gewichtsverlust einhergeht, ahnen Typ-2-Diabetiker oft lange nichts von ihren erhöhten Blutzuckerwerten, die Krankheit wird häufig erst nach Jahren zufällig entdeckt. Obwohl ein dauerhaft erhöhter Blutzucker nicht weh tut, kann er den Körper schädigen: Diabetiker haben ein stark erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die bei vielen auch zum Tode führen.

Risikofaktoren ernst nehmen


Um das Risiko für Folgeschäden wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Amputationen und Erblindung zu vermindern, sind zwei Dinge entscheidend: frühe Diagnose und konsequente Behandlung. So sollte sich regelmäßig untersuchen lassen, wer mehrere Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes wie Übergewicht, Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte, erbliche Veranlagung und Bewegungsmangel aufweist. Ein nachgewiesener Diabetes sollte konsequent behandelt werden. "Eine klassische Therapie ist in erster Linie die sogenannte Lebensstilintervention. Diese geht einher mit einer Zunahme körperlicher Aktivität, dem Einstellen des Rauchens und dem Einhalten von Ernährungsempfehlungen", erklärt der Leipziger Internist und Diabetologe Dr. med. Tobias Wiesner. An zweiter Stelle käme bei unzureichendem Erfolg der Lebensstiländerung die medikamentöse Therapie: "Dies sind meist Tabletten wie Metformin oder DPP-4-Hemmer, die wie etwa Sitagliptin für eine Kombinations- oder Monotherapie zugelassen sind", so der Arzt. Zur Verringerung von Folgeschäden sei Therapietreue entscheidend. Die Broschüre "Leben mit Diabetes" soll helfen, stets an die Medikamente zu denken, sie kann unter www.rgz24.de/diabetes-anzeichen gratis heruntergeladen werden.

Bewegung ist Trumpf


Therapietreue ist aber nicht nur bei Medikamenten wichtig, sondern auch bei der Bewegung: "Inzwischen haben sehr viele Studien gezeigt, dass körperliche Aktivität das effektivste Mittel ist, das bei Typ-2-Diabetes eingesetzt werden kann", betont Wiesner. Schon kleine Maßnahmen könnten viel bringen: die Treppe statt des Fahrstuhls nutzen oder öfter ein Stück zu Fuß gehen.

Zucker reduzieren - acht Tipps für den Alltag:


1. Keine Fruchtsäfte oder gesüßten Getränke trinken, lieber Wasser und ungesüßte Tees
2. Fertigmüsli enthält viel versteckten Zucker, lieber selbst mischen
3. Statt fertiger Fruchtjoghurts besser Naturjoghurt mit Früchten essen
4. Nüsse knabbern gegen den kleinen Hunger zwischendurch
5. Müsli- oder Schokoriegel durch Trockenfrüchte ersetzen
6. Gekühlte Melone statt Eiscreme zum Dessert
7. Saucen oder Suppen selbst in fettarmen Varianten zubereiten
8. Gemüse und zuckerarme Obstsorten wie Beeren süßem Obst vorziehen

Montag, 18. April 2016

Hotline für Schmerzpatienten und Angehörige

Am Aktionstag gegen den Schmerz: Hotline von PflegeexpertInnen




Am 7. Juni 2016 stehen in einer eigenen Hotline pflegerische SchmerzexpertInnen für Fragen und Beratung zur Verfügung. Das Angebot gilt für SchmerzpatientInnen und ihre Angehörigen, aber auch für Pflegedienste und Pflegeeinrichtungen.

Wie schon im Vorjahr ist auch 2016 die Fachgruppe „Pflegeexperten Schmerz“ des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) wieder mit einer eigenen Telefon-Hotline am Aktionstag gegen den Schmerz (7. Juni) beteiligt. 

Das spezifische Beratungsangebot zwischen 9:00 und 18:00 Uhr richtet sich an zwei Zielgruppen:
  • An diesem Tag können sich SchmerzpatientInnen und ihre Angehörigen auch von Fachleuten aus der Pflege umfassend informieren und beraten lassen: über Ursachen und Arten von Schmerz, Hinweise und Tipps zur Umsetzung einer medikamentösen oder alternativen Schmerzbehandlung, Umgang mit und Hilfe bei Nebenwirkungen, Schmerzeinschätzung bei Menschen mit demenziellen Erkrankungen und vieles mehr.
  • Die Hotline der PflegeexpertInnen richtet sich darüber hinaus aber auch an Pflegedienste und Pflegeeinrichtungen. Schmerzmanagement ist dort zunehmend ein Thema, die Expertenstandards zu akutem und chronischem Schmerz müssen umgesetzt werden. Nutzen Sie die Gelegenheit und holen Sie sich kompetenten Rat und gute Tipps bei den DBfK-ExpertInnen.

Dienstag 7. Juni von 9:00 bis 18:00 Uhr:
Rufen Sie an unter der kostenlosen Rufnummer 0800 – 18 18 129

Sonntag, 17. April 2016

Häusliche Krankenpflege in Kurzzeitpflegeeinrichtung möglich

Voraussetzung für diese Kassenleistung ist, dass noch keine Pflegestufe festgestellt ist



Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) weist darauf hin, dass Versicherte, die nach einer Krankenhausbehandlung oder nach einer ambulanten Operation nicht in der Lage sind, sich zu Hause allein zu versorgen, Anspruch auf häusliche Krankenpflege haben. Sie unterstützt bei der sogenannten Grundpflege und bei der hauswirtschaftlichen Versorgung. 

Voraussetzung ist, dass die Person an einer schweren Erkrankung oder an einer akuten Verschlimmerung einer Krankheit leidet und dass keine anderweitige Person in ihrem Haushalt lebt, welche die notwendige Versorgung sicherstellen könnte. 

Sollten die Leistungen der häuslichen Krankenpflege nicht ausreichen, um den Versicherten zu versorgen, besteht die Möglichkeit, maximal bis zu acht Wochen je Kalenderjahr in einer Einrichtung der Kurzzeitpflege zu verbringen.

Voraussetzung für diese Kassenleistung ist, dass der Versicherte nicht bereits als pflegebedürftig gilt, für ihn also keine Pflegestufe festgestellt ist. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für Pflegeleistungen, soziale Betreuung und medizinische Behandlungspflege bis zu insgesamt 1.612 Euro im Kalenderjahr. Kosten für Unterbringung und Verpflegung hat der Versicherte selbst zu tragen.