Montag, 11. April 2016

Pflegende Angehörige brauchen Hilfe

Partner von dementen Menschen sollten auch für sich selbst sorgen




Die Pflege eines Angehörigen mit Demenz erfordert nach Expertenmeinung in der Regel mehrere Schultern. Wer rund um die Uhr versuche, alles allein zu schaffen, komme schnell an seine Grenzen, betont die Sozialpädagogin Helga Schneider-Schelte von der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft im Patientenmagazin "HausArzt". "So verliert man die Geduld, aber gerade Menschen mit Demenz brauchen sehr viel davon." 

Informieren können sich pflegende Angehörige beispielsweise beim zentralen Telefon der Alzheimer-Gesellschaft. "Suchen Sie sich am besten auch eine Angehörigen-Gruppe", rät die Expertin. Mit Menschen zu sprechen, denen es ähnliche gehe, helfe sehr. In Schulungen könnten Frauen und Männer erfahren, wie sie mit dem kranken Partner umgehen und wie wichtig es sei, auf sich selbst zu achten. 

Auch körperlicher Ausgleich tut gut. "Wer Yoga macht, mit dem Rad fährt oder im Garten arbeitet, baut Stress ab", betont Schneider-Schelte. "Bitten Sie Verwandte, an einem Tag in der Woche auszuhelfen, und nutzen Sie diese Zeit für sich." Zudem könne man sich von ehrenamtlichen Helfern unterstützen lassen. Eine weitere Möglichkeit sei die Tagespflege. "Dort werden Erkrankte tagsüber betreut." 

Quelle: Das Patientenmagazin "HausArzt". 
"HausArzt" wird bundesweit in Hausarztpraxen an Patienten abgegeben.

Sonntag, 10. April 2016

Mit einer Leibrente eröffnen sich für Hauseigentümer ganz neue Optionen zur Finanzierung der Pflege

Mehr finanzieller Spielraum im Alter





Die allermeisten Senioren wollen den Auszug aus ihrer vertrauten Umgebung unbedingt vermeiden - entsprechend rechtzeitig sollte man sich um Lösungen bemühen.





Foto: djd/Deutsche Leibrenten/Mike Watson Images/Thinkstock







Nicht einmal jeder zehnte Senior in Deutschland hat schon einmal darüber nachgedacht, sein eigenes Zuhause zu verkaufen. Zu eng ist die Bindung an das liebevoll eingerichtete Leben in den eigenen vier Wänden. Doch mit dem Älterwerden wird die Haushaltsführung beschwerlicher. Jedem dritten Immobilieneigentümer im Rentenalter ist das eigene Heim eigentlich zu groß und die Instandhaltung zu mühsam. Der Garten bräuchte die gewohnte Pflege von früher, im Haus oder der Wohnung müssten ein paar kleine Reparaturen erledigt werden, die Fenster könnten häufiger geputzt werden. Das Geld für eine Haushaltshilfe oder einen Gärtner können sich viele Senioren jedoch nicht leisten. Denn die Rente reicht gerade einmal für das tägliche Leben.

Wie man sich Hilfe leisten kann


Eine Leibrente eröffnet Immobilienbesitzern im Rentenalter die Möglichkeit, in den eigenen vier Wänden zu bleiben und sich Hilfe leisten zu können. "Bei der Leibrente wird die Immobilie zwar verkauft, der frühere Eigentümer erhält aber ein notariell zugesichertes, mietfreies Wohnrecht und eine monatliche Rentenzahlung - beides wird lebenslang garantiert", erklärt Friedrich Thiele, Vorstand der Deutschen Leibrenten AG. Mit dem zusätzlichen Einkommen können Senioren nicht nur Unterstützung in Haus und Garten, sondern auch für Gesundheit und Pflege finanzieren.

Kosten für Pflege steigen mit dem Alter


Insbesondere die Kosten für Pflege steigen mit dem Alter und bleiben oft unberücksichtigt. Die Deutschen werden sieben Jahre älter als sie glauben, unterschätzen ihre Lebenserwartung also deutlich. Analog zu dieser Entwicklung steigt auch die Zahl der Pflegebedürftigen. Die Demographie konfrontiert folglich immer mehr Menschen mit der Frage, wie sie im Alter lebenswert wohnen und dies finanzieren können. "Weil die allermeisten Senioren den Auszug aus dem vertrauten Heim unbedingt vermeiden möchten, müssen sie sich rechtzeitig um Lösungen kümmern. Die Leibrente ermöglicht die nötige Liquidität, die vielen Senioren fehlt", so Thiele. Unter www.deutsche-leibrenten.de gibt es weitere Informationen.

So rechnet sich die Leibrente


An einem Rechenbeispiel lässt sich das Prinzip der Leibrente gut erklären. Im Beispiel sind beide Ehepartner 75 Jahre alt, der Wert des Eigenheims beträgt 250.000 Euro. Verkaufen die Senioren ihr Haus im Rahmen einer Leibrente, errechnet sich für das mietfreie Wohnrecht ein Betrag von 800 Euro pro Monat, die Leibrente selbst beliefe sich auf 650 Euro pro Monat. Der Gesamtwert der Leibrente läge somit bei 1.450 Euro pro Monat. Mehr Informationen zum Thema gibt es unter www.deutsche-leibrenten.de.

Mittwoch, 6. April 2016

Demenz betrifft auch den Partner

Kostenloser Ratgeber um pflegende Partner zu unterstützen


© Zentrum für Qualität in der Pflege


Angehörige können durch Unterstützung von paartherapeutischen Übungen den Alltag mit einem demenziell erkrankten Partner besser meistern. Darauf weist eine aktuelle Studie des Zentrums für Qualität in der Pflege hin (ZQP). Demenzielle Erkrankungen belasten nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch deren soziales Umfeld erheblich. 

Das Fortschreiten der Krankheit stellt vor allem pflegende Partner vor große Herausforderungen. Erschöpfungszustände und Beziehungskonflikte können die Folgen sein. Dass durch gemeinsames Training mit dem demenzkranken Partner das eigene Befinden verbessert und die Beziehung entlastet werden kann, zeigen die Ergebnisse einer neuen ZQPUntersuchung, dem sogenannten Dyadem-Projekt des ZQP und der Universität Potsdam. 

Im Fokus der Studie stand die Wirksamkeit von psychosozialen Unterstützungsprogrammen bei demenz-betroffenen Paaren im eigenen Zuhause. Dabei lernten die Teilnehmer unter Anleitung von Psycho- und Sozialtherapeuten die unterschiedlichen Alltagsprobleme, die sich zwischen Angehörigem und demenzerkranktem Partner einstellen können, besser zu bewältigen. 

Inhaltliche Schwerpunkte waren dabei z. B. das Einüben eines demenzgerechten Kommunikationsstils, das Trainieren von Stressbewältigung oder auch praktische Übungen zur Entspannung. 28 Paare aus verschiedenen Landkreisen in Brandenburg nahmen am Projekt teil. Da die Sitzungen bei den Teilnehmern zuhause stattfanden, bestand für die Paare in den eher ländlichen Gegenden eine sehr niedrige Hürde um an den Unterstützungsmaßnahmen teilnehmen zu können. 

Gerade im ländlichen Raum bestehen große Lücken bei der Beratung


„Gerade im ländlichen Raum bestehen große Lücken bei der Beratung und bedürfnisgerechten Versorgung von demenzkranken Menschen. Wichtig für Betroffene sind einfacher Zugang und räumliche Nähe von Angeboten. Gesundheitliche Versorgungsleistungen werden oft erst in Anspruch genommen, wenn die Demenz bereits weiter fortgeschritten ist. Deswegen ist es auch wichtig, dass die Pflegeberatung und die Hausärzte gut vernetzt sind und auf nah gelegene Hilfsmöglichkeiten hinweisen können“, erklärt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP. 

Im Vergleich zu städtischen Gebieten müssen Partner von Demenzkranken auf dem Land in der Regel längere Wege zurücklegen und mehr Zeit investieren, um geeignete Unterstützungsangebote in Anspruch zu nehmen. Dazu stellen sich ihnen die gleichen Fragen, die auch bei Partnerschaften mit demenziell Erkrankten in der Stadt auftauchen: Wie gehe ich mit den neu verteilten Rollen in unserer Partnerschaft um? Was kann ich tun, um mich vor einer psychischen oder körperlichen Überlastung bei der Versorgung meines Partners zu schützen? Oder wie reagiere ich darauf, wenn mein Partner das Essen oder Trinken verweigert, unruhig umherläuft oder gar aggressiv ist? 

Ratgeber gibt Praxistipps für das gemeinsame Leben mit demenziell erkranktem Partner


Um pflegende Partner in dieser Lage zu unterstützen, hat das ZQP einen Ratgeber erarbeitet. Darin finden sich Praxistipps für das gemeinsame Leben mit einem demenziell erkrankten Partner. Anhand von konkreten Fallbeispielen, die auf Erfahrungen beruhen, erhalten pflegende Angehörige alltagspraktische Hinweise u. a. zu Kommunikation, Verhalten und Wohnraumgestaltung. 

„Mit der wachsenden Zahl hochaltriger Menschen nimmt auch die Zahl der demenziellen Erkrankungen weiter zu – und damit auch die der betroffenen Angehörigen. Ziel des Ratgebers ist es daher, den vielen Herausforderungen, die durch ein Leben mit einem demenziell erkrankten Partner entstehen, mit Impulsen aus dem Erfahrungsschatz anderer Angehöriger zu begegnen – in verständlicher Sprache und ohne zu belehren“, erklärt Suhr. 

Mehr zum Ratgeber finden sie auf www.zqp.de. Für kostenlose Bestellungen der Printausgabe wenden Sie sich bitte an info@zqp.de. 

Hier können Sie den Ratgeber herunterladen