Montag, 26. Januar 2015

Nur noch die neue Gesundheitskarte gilt

Seit 01. Januar ist nur noch die neue elektronische Krankenversichertenkarte mit Bild gültig


Seit 1. Januar ist nur noch die neue elektronische Krankenversichertenkarte mit Bild gültig. Ausgenommen von dieser Regelung aller gesetzlichen Krankenkassen sind lediglich Kinder bis 15 Jahre und Menschen mit einer Pflegestufe. 

Wer die neue Versichertenkarte ab dem neuen Jahr nicht hat, muss damit rechnen, dass er seine Medikamente in der Apotheke selbst bezahlen muss. Denn Ärzte dürfen bei der Vorlage der alten, abgelaufenen Karte Arzneimittel nur noch auf Privatrezept verschreiben (Anmerkung der Red.: auch für die ärztliche Leistung gibt es eine Privatrechnung). Der Patient muss das Arzneimittel dann bei der Einlösung des Rezepts in der Apotheke in bar bezahlen und sich das Geld im Anschluss von seiner Krankenkasse zurückerstatten lassen.

Der Präsident des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg, Fritz Becker, rät deswegen allen Betroffenen: "Wer die neue Versichertenkarte noch nicht hat, sollte sich so schnell als möglich mit seiner Krankenkasse in Verbindung setzen und die Umstellung nachholen. Nur so ist gewährleistet, dass gesetzlich Versicherte in gewohnter Weise versorgt werden können. Zwar besteht die Möglichkeit der Rückerstattung, doch dieser Weg ist umständlich und zeitraubend. Wer die neue elektronische Gesundheitskarte hat, muss sicherstellen, dass er nur noch die neue Karte nutzt."

Sonntag, 25. Januar 2015

Bereitschaft zu häuslicher Pflege gering

DAK-Umfrage: Nur ein Drittel würde Angehörige zu Hause betreuen


Beim Eintritt eines Pflegefalles würde nur knapp jeder Dritte seine Angehörigen selbst zu Hause pflegen. Das geht aus einer aktuellen und repräsentativen Umfrage hervor, die das Forsa-Institut im Auftrag der DAK-Gesundheit durchgeführt hat. Einen Platz im Pflegeheim würden 17 Prozent wählen, während 43 Prozent eine andere Lösung, etwa eine Pflegekraft, die ins Haus kommt, suchen würden. Zum 1. Januar 2015 trat die Pflegereform in Kraft, die die Situation pflegender Angehöriger verbessern soll.

Bereitschaft zur Pflege abhängig von Alter und Geschlecht

Die Bereitschaft zur häuslichen Pflege ist abhängig von Alter und Geschlecht der Befragten. So gaben bei den über 50-Jährigen knapp 40 Prozent an, Angehörige im Pflegefall selbst betreuen zu wollen. Bei den unter 30-Jährigen waren es nur 16 Prozent. In dieser Altersgruppe setzt ein Viertel der Befragten auf Heimbetreuung, die Hälfte würde eine andere Lösung suchen. 
Bei den Frauen zeigte sich ein gutes Drittel bereit, häusliche Pflege zu übernehmen, bei den Männern nur ein knappes Viertel. „Die Pflege von Angehörigen verstehen viele noch immer als Aufgabe der Frau“, kommentiert Annett Saal, Pflege-Expertin bei der DAK-Gesundheit, das Ergebnis. „Ich hoffe, dass sich dies mit der Pflegereform ändern wird.“ Zum Jahreswechsel gelten neue gesetzliche Regelungen, die unter anderem die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf vereinfachen sollen.

Vor allem Jüngere setzen eher auf Heimbetreuung


Kommt häusliche Pflege nicht in Frage, gaben die Befragten folgende Gründe dafür an: Ein Drittel sagte, dass ihre berufliche Situation es nicht zulasse, einen Angehörigen zu pflegen. Drei von zehn führten ihre private Situation an. Immerhin jeder Vierte lehnte es prinzipiell ab, selbst zu pflegen – bei den unter 30-Jährigen sogar jeder Dritte. „Viele haben große Sorge, dass die Pflege sie überfordern würde“, sagt Annett Saal. „Oft lassen die Rahmenbedingungen häusliche Pflege einfach nicht zu. Auch hier hoffe ich, dass die Pflegereform die Situation verbessert.“
Die DAK-Gesundheit bietet eine Online-Beratung an. Pflegende Angehörigen finden dort Hilfe bei psychologischen Fragen. Informationen zu diesem und weiteren Angeboten gibt es im Internet unter www.dak.de/pflege.

Freitag, 23. Januar 2015

Demenzpatienten können und wollen mitreden

Das Gedächtnis schwindet, Empfindungen bleiben


Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind, können noch lange Zeit mitreden, Entscheidungen treffen und ihr Leben aktiv gestalten. Diese Tatsache wird allzu oft verkannt.

Demenzerkrankungen wie die Alzheimerkrankheit sind in ihrem Verlauf von Verlusten geprägt: Gedächtnis, Ausdrucksvermögen, Orientierung und alltagspraktische Fähigkeiten gehen nach und nach verloren. Im Endstadium der Erkrankung sind die Betroffenen vollständig auf Pflege angewiesen. 

Kein Wunder, dass die Diagnose bei Betroffenen und Angehörigen spontan Angst und Trauer auslöst. „Wir sollten uns aber hüten, Patienten mit einer Demenzdiagnose sämtliche Kompetenzen abzusprechen", betont Erhard Hackler, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Seniorenliga e.V. „Die Alzheimererkrankung verläuft schleichend über mehrere Jahre. Die Betroffenen sind noch lange Zeit zu Überlegungen und Entscheidungen in der Lage."

Nicht über, sondern mit den Betroffenen reden


Immer mehr Betroffene melden sich selbst zu Wort und fordern, nicht über sie zu reden, sondern mit ihnen. Sie wollen mit entscheiden, welche Behandlungsform ihnen gut tut, mit welchen Aktivitäten sie ihre Zeit verbringen und wo sie leben möchten, wenn die Erkrankung weiter fortgeschritten ist. „Je früher die Diagnose gestellt wird, desto mehr Gestaltungsmöglichkeiten haben die Betroffenen", erklärt Professor Giso Deussen, Vorsitzender der Deutschen Seniorenliga. „Außerdem können Behandlungsmaßnahmen umso besser greifen, je früher sie beginnen." 
Dazu gehört eine zielgerichtete Therapie mit Medikamenten. Auch wenn bislang kein Medikament die Erkrankung aufhalten, geschweige denn heilen kann, so können bestimmte Wirkstoffe das Fortschreiten des geistigen Abbaus verzögern, die Symptome lindern und die Lebensqualität verbessern. Zusätzlich ist es wichtig, die Betroffenen zu anregenden und erfüllenden Tätigkeiten zu ermuntern. Das kann ein Malkurs, Backen, Musik, Gärtnern oder Sport sein.
„All diese Maßnahmen bringen aber nur dann etwas, wenn die Patienten in ein soziales Netz eingebunden sind und Gemeinschaft erleben können", erklärt Hackler. Die Alzheimererkrankung schränkt die geistigen Fähigkeiten ein, aber nicht die Gefühlswelt. Auch im fortgeschrittenen Stadium empfinden die Patienten Freude, Begeisterung, Langeweile oder Trauer und haben das Recht, darin ernst genommen zu werden.

Kostenloser Ratgeber "Alzheimer erkennen"


Unter dem Titel „Alzheimer erkennen" bietet die Deutsche Seniorenliga einen Ratgeber für Betroffene und Angehörige an. Er beschreibt die Symptome der Alzheimererkrankung, Diagnosemethoden und Behandlungsmöglichkeiten. Darüber hinaus wird erläutert, welche Überlegungen betroffene Familien nach der Diagnose anstellen sollten. Die Broschüre ist kostenlos und kann postalisch, im Internet oder telefonisch bestellt werden: Deutsche Seniorenliga e.V., Heilsbachstraße 32 in 53123 Bonn, www.dsl-alzheimer.de. Bestell-Hotline 01805 – 001 905 (0,14 Euro/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise abweichend).