Mittwoch, 27. August 2014

Wohin mit alten Medikamenten?

Der richtige Weg ist die Restmülltonne, nur wenige Stoffe müssen gesondert entsorgt werden

Foto:   Rainer Sturm  / pixelio.de

Medikamentenreste gehören in den Restmüll. Er wird heute praktisch bundesweit unter so hohen Temperaturen verbrannt, dass alle Wirkstoffe der Medikamente beseitigt werden. 

Ausnahmen sind Krebsmittel, einige Hormon- sowie virushemmende Präparate


Ausnahmen sind Krebsmittel, einige Hormon- sowie virushemmende Präparate. Da sollte man in Apotheken um Rat fragen. 

Auch flüssige Arzneien kommen mit Verpackung in die Tonne und nicht etwa ins Abwasser. „Fast jeder zweite Deutsche entsorgt leider schon mal flüssige Reste in der Spüle oder Toilette“, klagt Dr. Konrad Götz vom ISOE-Institut für sozial-ökologische Forschung in Frankfurt/Main, wo er das Projekt „Arznei für Mensch und Umwelt“ leitet, im Apothekenmagazin „Baby und Familie“. 

Die Kläranlagen bauen viele Wirkstoffe nicht ab, so dass sie sich in der Umwelt ansammeln können. Noch ist das deutsche Trinkwasser in Ordnung. „Aber die Qualität wäre gefährdet, wenn das Entsorgungsverhalten so bleibt wie jetzt“, sagt Götz. 


Quelle: Das Apothekenmagazin „Baby und Familie“ 

Ausgabe 8/2014 liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

Donnerstag, 21. August 2014

Der unerfüllte Wunsch am Lebensende

Nur vier Prozent möchten im Krankenhaus sterben, tatsächlich sind es siebzig Prozent

Foto: Paul-Georg Meister - pixelio.de

Selten klaffen Wunsch und Wirklichkeit so weit auseinander wie beim Ort, an dem wir sterben möchten. 

Jeder Zweite möchte zu Hause sterben, jeder Dritte im Hospiz, zeigt eine aktuelle Umfrage des Zentrums für Qualität in der Pflege, nur vier Prozent der Befragten wünschen sich, am Lebensende in der Klinik oder im Pflegeheim zu sein, berichtet das Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber“. 

Mehr als 70 Prozent der Deutschen sterben im Krankenhaus


Die Realität: Mehr als 70 Prozent der Deutschen sterben im Krankenhaus. Nehmen Todesangst, Luftnot und Schmerzen zu, scheint doch die Klinik der beste Zufluchtsort. 

Teilweise liegt dies aber auch schlichtweg an unzureichender Information über die Palliativmedizin, die das Sterben in Würde und ohne große Schmerzen auch zuhause ermöglicht. „Viele wissen nicht, dass wir Schwerstkranke zu Hause bis zu ihrem Tod betreuen. 

Darauf haben alle Patienten einen gesetzlichen Anspruch“, sagt die Palliativmedizinerin Dr. Birgitta Behringer aus Bochum. 

Quelle: Das Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber“ 

Dienstag, 19. August 2014

Schmerz, der oft unterschätzte Begleiter von Altersleiden

Demenz tut nicht weh. Doch betroffene Menschen verlieren die Fähigkeit, ihren Schmerz zu kommunizieren – und erhalten darum zumeist keine adäquate Therapie. 

Bei anderen Erkrankungen, etwa Parkinson, schenken Experten dem Symptom Schmerz erst seit kurzem überhaupt Aufmerksamkeit. Auf dem Deutschen Schmerz- und Palliativtag in Frankfurt/Main präsentieren Experten Strategien, wie man Schmerz im Alter erfassen, messen und behandeln kann. 
„Demenzpatienten erhalten keine adäquate Schmerzbehandlung“ kritisiert der Geriater Dr. Albert Lukas von der Agaplesion Bethesda Klinik in Ulm, einem Zentrum für Altersmedizin. Untersuchungen zeigen, dass bei gleicher Schmerzursache Demenzkranke nur ein Drittel der Morphindosis erhalten, die nichtdemente Patienten in solchen Fällen erhalten. Selbst mit einfachen Analgetika sind Demenzpatienten unterversorgt: Sie erhalten nur die Hälfte der bei anderen Patienten üblichen Dosis.
Betroffen von dieser Unterversorgung sind 20 bis 50 Prozent der Älteren. Sie haben Demenz und Schmerzen. Werden die Schmerzen nicht ausreichend behandelt, reduziert dies die Lebensqualität und fördert Depression und Angst. Der Grund für die Therapiedefizite: „Eine Demenz erschwert die Schmerzerkennung“, stellt Lukas fest.
Es gibt zwar Hinweise, dass die Schmerzwahrnehmung von Demenzpatienten verändert sein könnte. Ihre Schmerztoleranz (maximal erträglicher Schmerz) scheint im Vergleich zu kognitiv gesunden Menschen erhöht zu sein. Die Schmerzschwelle, ab der ein Reiz als Schmerz wahrgenommen wird, ist aber vergleichbar mit kognitiv intakten Menschen. Experimentelle Schmerzreize lösen bei Demenzpatienten längere und stärkere Aktivitäten in den schmerzverarbeitenden Strukturen des Zentralnervensystems aus.

SCHMERZERKENNUNG BEI DEMENZPATIENTEN SCHWIERIG