Mittwoch, 13. August 2014

EU-Projekt stellt "Luft nach oben" bei der Qualität der Pflege von Menschen mit Demenz fest

Ein Viertel der Menschen mit Demenz in Pflegeheimen könnte mit besserer Unterstützung noch zu Hause wohnen

Fotoquelle:  Universität Witten/Herdecke 

EU-weit könnte mindestens ein Viertel der Menschen, die derzeit aufgrund einer Demenz ins Pflegeheim ziehen, mit der entsprechenden Unterstützung durch ambulante Dienste adäquat zu Hause versorgt werden. Das ist ein zentrales Ergebnis einer Studie, die die Universität Witten/Herdecke (UW/H) zusammen mit den Universitäten in Lund (Schweden), Maastricht (Niederlande), Manchester (England), Tartu (Estland), Toulouse (Frankreich), Turku (Finnland) und dem Hospital Clinic of Barcelona (Spanien) durchgeführt hat.
Fast vier Jahre lang haben sich die Projektpartner im Rahmen des von der UW/H koordinierten EU-Projekts „RightTimePlaceCare“ mit den Fragen beschäftigt, wie die Pflege- und Versorgungssituation von Menschen mit Demenz und ihrer pflegenden Angehörigen in Europa aussieht, wie diese verbessert werden kann und welche Faktoren einen Umzug in ein Pflegeheim beeinflussen. 
Das Hauptaugenmerk des von der Pflegewissenschaftlerin Prof. Dr. Gabriele Meyer wissenschaftlich koordinierten Projekts lag dabei auf der Übergangsphase von der häuslichen in die stationäre Betreuung. Unter anderem wurden dafür mehr als 2000 Menschen mit Demenz, die kürzlich in ein Pflegeheim gezogen waren oder für die ein Umzug als wahrscheinlich eingeschätzt wurde, sowie ihre pflegenden Angehörigen befragt.

In der Qualität der Pflege stellte die Projektgruppe EU-weit erhebliche Unterschiede fest

Sehr stark schwankte beispielsweise die Anzahl der angewandten freiheitsentziehenden Maßnahmen bei den Menschen mit Demenz, die im Pflegeheim leben (Bettgitter, Bauchgurte etc.). Spitzenreiter in der Anwendung waren hier Spanien (83 Prozent), Estland (48 Prozent) und Finnland (40 Prozent), während im EU-Schnitt in 32 Prozent der Fälle derartige Maßnahmen bei den untersuchten Menschen mit Demenz angewandt wurden. Die meisten Druckgeschwüre im Pflegeheim kamen in Estland vor (mit 14 Prozent doppelt so viele wie im EU-Schnitt), Psychopharmaka wurden am häufigsten in Frankreich (90 Prozent) und Spanien (81 Prozent) verabreicht. Hier liegt der EU-Schnitt ohnehin mit 70 Prozent sehr hoch. Auch bei Menschen mit Demenz, die zu Hause gepflegt werden, fallen die Ergebnisse ähnlich heterogen aus. Zentrale Erkenntnis ist jedoch, dass es kein teilnehmendes EU-Land gibt, das einem anderen in allen Aspekten der Pflegequalität überlegen ist.

Große Variation gibt es auch bei der Lebensqualität der Betroffenen

Diese wurde in Schweden und England am höchsten eingeschätzt und in Estland und Spanien am niedrigsten. Doch zwischen den Wohnorten zu Hause und Pflegeheim gibt es keinen Unterschied im Ausmaß der Lebensqualität.
Die Belastung der pflegenden Angehörigen hingegen war in allen Ländern in der häuslichen Pflege erheblich höher als in einer stationären Einrichtung. Aber auch hier gab es im Ausmaß der empfundenen Belastung erhebliche Unterschiede zwischen den Ländern.
Als häufigste Faktoren, die EU-weit mit einem Umzug von Menschen mit Demenz in stationäre Einrichtungen assoziiert waren, identifizierten die Forscher die Abhängigkeit bei der Bewältigung alltäglicher Aktivitäten, Demenzbedingte Verhaltensauffälligkeiten sowie die hohe Belastung der pflegenden Angehörigen. 

Viele Betroffene hätten durchaus in ihrer gewohnten Umgebung verbleiben können

Doch gab es große Unterschiede in den Gründen für einen Heimeinzug zwischen den Ländern. „Bei der Entscheidungsfindung über den Umzug in ein Pflegeheim besteht in allen teilnehmenden Ländern Optimierungsbedarf“, so Prof. Meyer. Viele Betroffene hätten durchaus in ihrer gewohnten Umgebung verbleiben können, lautet das Ergebnis aus Expertenpanels, in denen abschließend alle Daten kritisch beurteilt wurden.
Wenn Menschen mit Demenz bei verbesserter ambulanter Unterstützung länger in den eigenen vier Wänden leben, kann dies zudem Geld sparen. Dies zeigte die ökonomische Begleitevaluation (siehe auch www.uni-wh.de/universitaet/presse/presse-details/artikel/pflege-von-menschen-mit-demenz-ist-in-heimen-doppelt-so-teuer-wie-zu-hause), die durch Prof. Dr. Dirk Sauerland von der UW/H geleitet wurde. „Dieses Geld müsste wiederum in die ambulante Versorgung reinvestiert werden“, fordert Prof. Meyer.

Über die Universität Witten/Herdecke:
Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1983 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 1.825 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.

Dienstag, 12. August 2014

24 Stunden Pflege - in Remseck am Neckar gut betreut durch polnische Pflegekräfte

Für viele Familien ist es oftmals schwer eine bezahlbare
24 Stunden Pflege und Betreuung zu Hause zu organisieren


Die Deutsche Bevölkerung wird immer älter und die Nachfrage nach Pflegepersonal nimmt deshalb zu. Diesem bundesweiten Trend kann sich auch die Stadt Remseck am Neckar im Landkreis Ludwigsburg nicht entziehen.

In Remseck gibt es ein vielfältiges Angebot und eine gute Versorgung im Bereich der Ambulanten Pflege. Neben betreuten Seniorenwohnungen gibt es auch mehrere Seniorenpflegeheime, die ökumenische Sitzwache Remseck und die Diakoniestation. 

Dennoch ist es für viele Familien oftmals sehr schwer eine bezahlbare 24-Stunden-Pflege und Betreuung zuhause zu organisieren.


Dabei kann es schon in einem frühen Stadium einer Erkrankung von Demenzpatienten notwendig sein, eine 24-Stunden-Betreuung zu gewährleisten. Die Familien sind hier in den meisten Fällen sehr schnell überfordert. Zum Einen ist es oft nicht möglich, da Angehörige noch im Berufsleben stehen und deshalb nur begrenzt Zeit haben, zum Anderen stoßen Angehörige selbst dort, wo das zeitlich möglich ist, sehr schnell an Ihre psychischen und/ oder physischen Grenzen.

Deshalb steigt die Nachfrage nach einer 24-Stunden-Pflege und Betreuung durch polnische Pflegekräfte auch in Remseck am Neckar mit seinen Stadtteilen Aldingen, Hochberg, Hochdorf, Neckargröningen und Pattonville immer mehr.

Auch in den Nachbargemeinden Kornwestheim, Ludwigsburg, Marbach am Neckar, Waiblingen (Hegnach, Hohenacker, Bittenfeld), Fellbach und Stuttgart ist nach Auskunft der gelko Pflegevermittlung gleiches zu beobachten.

Bei dieser Art der 24-Stunden-Pflege wohnt die polnische oder osteuropäische Pflegekraft im Haushalt des zu Versorgenden.


Die Versorgung im Rahmen einer 24-Stunden-Betreuung durch eine polnische Pflegekraft ist durch die permanente Anwesenheit eine ideale Lösung um im eigenen zu Hause zu bleiben.

Weitere ausführliche Informationen und eine kostenlose Beratung zur 24-Stunden-Pflege in und um Remseck am Neckar erhalten Sie bei der gelko Pflegevermittlung unter der Rufnummer 0 71 51 / 3 69 97 76 oder im Internet unter www.gelko-pflegevermittlung.de .

Samstag, 9. August 2014

Die Zahl der Demenzkranken steigt jährlich um 40.000

Deutsche Alzheimer Gesellschaft veröffentlicht neue Zahlen zur Häufigkeit von Demenzerkrankungen

In Deutschland leben gegenwärtig 1,5 Millionen Demenzkranke. Zwei Drittel von ihnen haben bereits das 80. Lebensjahr vollendet, nur etwa 20.000 sind jünger als 65. Sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt, wird die Zahl der Erkrankten jedes Jahr um 40.000 zunehmen und bis 2050 auf etwa 3 Millionen steigen. Zwei Drittel aller Demenzkranken sind von der Alzheimer-Krankheit betroffen. Die starke Zunahme ist bedingt durch die steigende Lebenserwartung sowie die Zunahme der Zahl an älteren Menschen.

Dies sind die wichtigsten Ergebnisse der Neuberechnung der Zahl der Demenzkranken, die Dr. Horst Bickel, Psychiatrische Klinik und Poliklinik der Technischen Universität München, für die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) vorgenommen hat. Sie sind in ausführlicher Form in dem gerade veröffentlichten Informationsblatt „Die Häufigkeit von Demenzerkrankungen“ auf der Internetseite der DAlzG zugänglich:
www.deutsche-alzheimer.de/unser-service/informationsblaetter-downloads.html   

Die Berechnung basiert auf den vom Statistischen Bundesamt im April 2014 veröffentlichten Bevölkerungsdaten der 2011 durchgeführten Volkszählung. Damit sollten Ungenauigkeiten bei der Fortschreibung der zuletzt 1987 durchgeführten Volkszählung korrigiert werden. Die neue Erhebung hat ergeben, dass die Zahl der Personen über 65, also der Altersgruppe, die besonders von Demenzerkrankungen betroffen ist, geringer ist, als bisher angenommen.  

Fast 70% der Erkrankten sind Frauen


Der Berechnung liegen außerdem die von der Dachorganisation Alzheimer Europe (Luxemburg) ermittelten Prävalenzraten (Prozentsatz der Erkrankten in einer bestimmten Altersgruppe) zugrunde. Diese Raten steigen mit dem Alter steil an. Sie liegen in der Altersgruppe der 65-69-Jährigen bei 1,6%, bei den 80-84-Jährigen bei 15,6% und für die über 90-Jährigen bei fast 41%. Zwei Drittel aller Erkrankten haben bereits das 80. Lebensjahr vollendet; fast 70% der Erkrankten sind Frauen.