Freitag, 31. Januar 2020

Tipps für pflegende Angehörige im Umgang mit Medikamenten

Hilfe beim Pillen-Puzzle


Viele Angehörige helfen dabei, dass pflegebedürftige Menschen zu Hause ihre oft lebenswichtigen Medikamente bekommen. Der richtige Umgang mit all den Tabletten, Salben und Tropfen ist entscheidend für die Gesundheit und kann leicht überfordern. Der neue ZQP-Kurzratgeber gibt pflegenden Angehörigen Tipps, wie sie zu einer sicheren Medikation beitragen können. 

Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) hat am Mittwoch dieser Woche den EINBLICK – Sicherheit bei der Medikation in Berlin vorgestellt. Der neue Kurzratgeber erläutert verständlich, was Angehörige beachten sollten, wenn sie einen pflegebedürftigen Menschen im Umgang mit Medikamenten unterstützen. 

Die Orientierungshilfe ist eine Reaktion auf Befragungsergebnisse der Stiftung: 75 von 100 pflegenden Angehörigen übernehmen demnach regelmäßig Aufgaben in der Medikamentenversorgung eines nahestehenden pflegebedürftigen Menschen – vom Abholen des Rezepts über die Organisation der Arzneimittel bis zum Bereitstellen oder Verabreichen. Zwei Drittel von ihnen belastet dies. 77 Prozent berichteten zudem von Sicherheitsproblemen, die sie bei der Versorgung der pflegebedürftigen Person mit Arzneimitteln in den letzten Monaten vor der Studienteilnahme beobachtet hatten. 

Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP, weiß um die Herausforderungen: „Angehörige übernehmen große Verantwortung in der Medikamentenversorgung und gewährleisten dadurch oft die häusliche Versorgung. Doch im Umgang mit den vielen Wirkstoffen und Präparaten kann man schnell unsicher werden. Teilweise stehen Angehörige vor einem regelrechten „Pillen-Puzzle“. Schwierig wird es auch dann, wenn die pflegebedürftige Person schlecht schlucken kann, die Medikamente nicht einnehmen möchte oder sie immer wieder vergisst.“ Dabei können die Folgen falsch angewendeter Arzneimittel schwerwiegend sein – im schlimmsten Fall lebensbedrohlich. Entsprechend bedeutsam ist es, verantwortungsvoll mit Medikamenten umzugehen und richtig bei der Einnahme zu unterstützen. 

Der Kurzratgeber vermittelt wichtige Basis-Informationen und praktische Tipps


Darum vermittelt der Kurzratgeber – bei einer Lesedauer von nur etwa 5 Minuten – wichtige Basis-Informationen und praktische Tipps. Wer bei der Medikation unterstützt, sollte zum Beispiel wissen, wie ein Medikament wirken soll, welche Neben- und Wechselwirkungen auftreten können, wann und in welcher Dosis es angewendet werden soll. 

Bei der Hilfe zur Einnahme von Tabletten ist unter anderem wichtig, dass die pflegebedürftige Person sich in einer möglichst aufrechten Position befindet, damit sie sich am Medikament nicht verschluckt. Bei Schluckproblemen kann man Medikamente mit einem Löffel Apfelmus oder Kartoffelbrei und anschließend etwas Wasser geben. 

Außerdem sollten Helfer die richtige Aufbewahrung im Blick behalten: Manche Medikamente müssen lichtgeschützt oder im Kühlschrank gelagert werden. Wenn mehrere Medikamente angewendet werden, kann ein ärztlich ausgestellter Medikationsplan dabei helfen, den Überblick zu behalten. Gesetzlich Krankenversicherte haben Anspruch auf einen solchen Plan, wenn sie mindestens drei Arzneimittel anwenden, die über den Blutkreislauf wirken. Nützlich zur sicheren Vorbereitung der Medikamenteneinnahme können auch Hilfsmittel wie Tabletten-Boxen und Tabletten-Teiler sein. 

Grundsätzlich sollten Angehörige fachlichen Rat einholen, wenn sie Fragen zur Medikation haben. Die erste Anlaufstelle ist die Hausarztpraxis der pflegebedürftigen Person, aber auch Apotheken können Auskunft geben. Ratsam ist es, die Fragen vorher aufzuschreiben, die Informationen aus dem Gespräch direkt zu notieren oder sich idealerweise schriftlich mitgeben zu lassen. 

Suhr: „In unserem EINBLICK haben wir wichtige Informationen übersichtlich zusammengefasst. Damit wollen wir Angehörige ermutigen, gezielt nachzufragen. Wenn Probleme in Bezug auf die Medikation auftauchen, sollte man zeitnah mit dem Arzt oder Apotheker sprechen und keine Scheu haben, Unklarheiten anzusprechen. Die Profis sollten hierzu verständlich beraten können.“  

Der ZQP-EINBLICK ist werbefrei. Kommerzielle Interessen werden damit nicht verfolgt. Er kann kostenlos über die Webseite des ZQP bestellt und als PDF-Datei heruntergeladen werden: www.zqp.de/bestellen

Montag, 20. Januar 2020

Umfassendes Informationsangebot über Hamburger Pflegeheime

Hamburg ist bundesweit Vorreiter mit neuem Online-Portal „Hamburger Pflegekompass“

Die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) stellt Pflegebedürftigen und Angehörigen ab sofort ein umfassendes Online-Informationsangebot über die Hamburger Pflegeheime zur Verfügung. Im bundesweit einmaligen „Hamburger Pflegekompass“ sind die wichtigsten Informationen über die 150 stationären Pflegeeinrichtungen der Stadt online abrufbar. Auch die Ergebnisse von behördlichen Prüfungen und Befragungsergebnisse von Angehörigen werden veröffentlich. Der Pflegekompass erleichtert so die Suche nach einem passenden Pflegeheim und Hamburg trägt mit der Transparenz-Offensive zur Pflegequalität bei.

Umfassendes Informationsangebot über Hamburger Pflegeheime


„Die Auswahl einer Pflegeeinrichtung ist eine schwierige und weitreichende Entscheidung. Umso wichtiger ist es, ein geeignetes Pflegeheim auszuwählen, das auf die persönlichen Bedürfnisse und die Situation des Angehörigen ausgerichtet ist. Oftmals fehlt es Pflegebedürftigen und deren Angehörigen jedoch an unabhängigen und aussagekräftigen Informationen. Mit dem Hamburger Pflegekompass schließen wir diese Lücke. Als erstes Bundesland schaffen wir mit dem neuen Online-Portal Transparenz über die Pflegequalität, indem wir Prüf- und Befragungsergebnisse und die Personalsituation darstellen. Damit bieten wir allen Hamburgerinnen und Hamburgern eine echte Orientierungshilfe“, sagt Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks.

Das neue Portal bietet die Möglichkeit, zahlreiche Informationen für die Auswahl einer passenden Pflegeeinrichtung individuell über eine Suchmaske zu filtern: alphabetisch, nach Preis, Weiterempfehlungsrate oder Entfernung zum Wohnort. Auch wird dargestellt, welche besonderen Versorgungsangebote die Einrichtungen anbieten, zum Beispiel für Menschen mit Demenz. Es gibt zwei Besonderheiten: Hamburg ist das erste Bundesland, das sowohl behördliche Prüfergebnisse als auch die Ergebnisse einer Angehörigenbefragung veröffentlicht.

Ob die Pflegeheime in Hamburg die landesrechtlichen Vorschriftlichen einhalten, kontrolliert jährlich der Medizinische Dienst der Krankenversicherung im Auftrag der Stadt. Außerdem führt er Qualitätsprüfungen im Auftrag der Pflegekassen durch. Darüber hinaus prüft die bezirkliche Wohn-Pflege-Aufsicht anlassbezogen zum Beispiel bei Beschwerden und kann bei schwerwiegenden Mängeln bestimmte Anordnungen treffen, einen Aufnahmestopp verhängen oder den Betrieb der Einrichtung untersagen. Diese Prüfergebnisse sind nun erstmals für alle Hamburgerinnen und Hamburger online zugänglich.

Die zweite Besonderheit ist, dass regelmäßig die Angehörigen von Pflegebedürftigen der 150 stationären Pflegeeinrichtungen in Hamburg nach ihrer Zufriedenheit befragt worden sind und die Ergebnisse im „Hamburger Pflegekompass“ veröffentlicht werden. Im Sommer 2019 haben erstmals 5.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Befragung teilgenommen. Eine zentrale Erkenntnis: Pflege ist oft besser als ihr Ruf. Beispielsweise sehen 80 Prozent der Befragten die eigenen Erwartungen an das Personal und 87 Prozent an die Wohnhygiene erfüllt oder übertroffen. Die Befragung wird künftig einmal im Jahr durchgeführt und die Ergebnisse anschließend ausgewertet und veröffentlicht.

Darüber hinaus werden in dem kostenlosen Informationsportal für jede Einrichtung die Kontaktdaten angezeigt, die Zahl der insgesamt zur Verfügung stehenden Plätze sowie Informationen zu Preisen und Eigenanteilen der Pflegebedürftigen. Außerdem werden detaillierte Angaben zum Personaleinsatz gemacht und mit den gesetzlichen Vorgaben verglichen. Interessierte finden im Pflegekompass zu jeder Einrichtung auch die Information, ob die Bezahlung der Pflegekräfte auf der Grundlage von Tarifverträgen oder Arbeitsvertragsrichtlinien erfolgt.

Wem eine Einrichtung gefällt, kann sie auf eine Merkliste setzen und bis zu drei Einrichtungen auf einen Blick miteinander vergleichen. Darüber hinaus liefert das Portal zahlreiche Erklärungen und Hintergrundinformationen zum Thema Pflegeinrichtungen. Das neue Portal bietet Hamburgerinnen und Hamburgern die Möglichkeit, sich optimal auf Besuche und Gespräche in den Pflegeeinrichtungen vorzubereiten. Der Hamburger Pflegekompass steht ab sofort unter folgendem Link zur Verfügung: www.hamburg.de/pflegekompass

Mittwoch, 15. Januar 2020

Kostenlose Broschüre "Sicher Auto fahren im Alter"

Mit Checklisten für Autofahrer und Angehörige


Düsseldorf – Die Verkehrssicherheit von Senioren ist der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ein großes Anliegen. Deshalb bietet die AFI die kostenlose Broschüre „Sicher Auto fahren im Alter“ an. Die Broschüre kann über die Webseite www.alzheimer-forschung.de/sicher-auto-fahren bestellt werden.

In der dunklen Jahreszeit sehen sich Autofahrer mit witterungsbedingten Herausforderungen konfrontiert. Durch Nebel, Glatteis, Schnee und Dunkelheit steigt das Unfallrisiko.


Besonders ältere Autofahrer sollten auf mögliche Probleme beim Führen eines Fahrzeugs achten. Sie haben zwar zumeist viel Erfahrung hinter dem Steuer, dennoch kann der Alterungsprozess Probleme mit sich bringen, die durch die Witterung noch verstärkt werden können.

Probleme beim Hören und Sehen sowie Bewegungseinschränkungen können eine Gefahr bedeuten. Auch Medikamente und deren Nebenwirkungen oder demenzielle Erkrankungen wie Alzheimer erschweren das Autofahren oder machen es unmöglich.

Teil der Broschüre „Sicher Auto fahren im Alter“ sind Checklisten für Autofahrer und deren Angehörige. Wenn eine oder mehrere der Fragen mit „Ja“ beantwortet werden, sollte der Autofahrer einen Arzt aufsuchen, um zu überprüfen, ob das Problem eine gesundheitliche Ursache hat.

Checkliste für Autofahrer zur Selbsteinschätzung

  • Verlieren Sie beim Fahren manchmal die Orientierung?
  • Haben Sie Schwierigkeiten, andere Verkehrsteilnehmer, Ampeln oder Verkehrszeichen zu erkennen und rechtzeitig darauf zu reagieren?
  • Haben Sie Probleme, das Gas-, Kupplungs- oder Bremspedal zu betätigen?
  • Hören Sie Signale anderer Verkehrsteilnehmer (manchmal) spät oder schlecht?
  • Finden Sie es schwierig, den Kopf zu drehen und über Ihre Schulter zu blicken?
  • Werden Sie im dichten Verkehr oder auf unbekannten Straßen nervös?
  • Hupen andere Autofahrer häufig wegen Ihres Fahrverhaltens?
  • Verursachen Sie in letzter Zeit häufiger kleinere oder „Beinahe“-Unfälle?
  • Fühlen Sie sich beim Fahren unsicher?
  • Werden Sie schläfrig oder wird Ihnen schwindelig, nachdem Sie Ihre Medikamente eingenommen haben?

Checkliste für Angehörige zur Einschätzung eines Autofahrers

  • Verfährt sich oft, selbst auf bekannten Strecken.
  • Hält bei Grün oder zur falschen Zeit an.
  • Scheint andere Autos, Fußgänger oder Rad- und Motorradfahrer auf der Straße nicht wahrzunehmen.
  • Fährt extrem langsam und unsicher, zum Beispiel auf der Autobahn oder fährt zu dicht auf.
  • Befolgt Verkehrszeichen oder Ampelsignale nicht.
  • Versäumt, die Vorfahrt zu beachten oder reagiert zu spät.
  • Blinkt nicht vor dem Abbiegen oder Spurwechsel.
  • Fährt sehr aggressiv oder ängstlich.
  • Kontrolliert nicht den toten Winkel, bevor er die Fahrspur wechselt.
  • Tritt gleichzeitig auf Gas- und Bremspedal oder verwechselt die Pedale.
  • Hat Schwierigkeiten, mehrere Funktionen beim Fahren zu bedienen.
  • Möchte wenden, nachdem er eine Ausfahrt verpasst hat. (Ausführung unbedingt vermeiden.)
  • Verursacht kleinere oder „Beinahe“-Unfälle.

„Sicher Auto fahren im Alter“ kann kostenfrei bestellt werden bei der Alzheimer Forschung Initiative e.V., Kreuzstr. 34, 40210 Düsseldorf; Telefonnummer 0211 - 86 20 66 0; Webseite: www.alzheimer-forschung.de/sicher-auto-fahren.

Weitere Informationen zur Alzheimer-Krankheit


Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.

Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein gemeinnütziger Verein, der das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrats e.V. trägt. Seit 1995 fördert die AFI mit Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher und stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit. Bis heute konnte die AFI 288 Forschungsaktivitäten mit über 11,2 Millionen Euro unterstützen und rund 855.000 Ratgeber und Broschüren verteilen. Interessierte und Betroffene können sich auf www.alzheimer-forschung.de fundiert über die Alzheimer-Krankheit informieren und Aufklärungsmaterial anfordern. Ebenso finden sich auf der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen Spendenmöglichkeiten. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel.

Donnerstag, 9. Januar 2020

Barrierearmes Wohnen

Mehr Mittel für altersgerechten Umbau


Verena Bentele | Bildnachweis: Susie Knoll

Der Bundestag hat beschlossen, die KfW-Mittel für altersgerechtes Umbauen von 75 Millionen auf 100 Millionen in 2020 zu erhöhen. Die Präsidentin des Sozialverband VdK Deutschland, Verena Bentele, äußert sich dazu wie folgt: 

 "Wir freuen uns, dass jetzt 100 Millionen Euro für altersgerechten Umbau zur Verfügung stehen. In den letzten Jahren waren die vorhandenen Mittel in der Mitte des Jahres ausgeschöpft.

Durch den demografischen Wandel werden in Zukunft noch viel mehr barrierefreie und altengerechte Wohnungen gebraucht. Schon heute gehört mehr als jede fünfte Person in Deutschland zur Generation 65 plus. 85 Prozent aller Seniorenhaushalte hatten im Jahr 2018 keinen stufenlosen Zugang zur eigenen Wohnung. Nur zwei Prozent aller Wohnungen erfüllten alle Merkmale eines barrierearmen Wohnens. In den nächsten 10 Jahren werden drei Millionen barrierearme und altersgerechte Wohnungen benötigt. Aktuell haben wir erst 30 Prozent davon.

Das KfW-Programm fördert 10 Prozent der förderfähigen Kosten für Einzelmaßnahmen


Das KfW-Programm fördert 10 Prozent der förderfähigen Kosten für Einzelmaßnahmen. Der VdK fordert, die Zuschüsse auf 30 Prozent zu erhöhen. Das KfW-Programm muss daher perspektivisch mit mindestens 300 Millionen Euro jährlich ausgestattet werden, um dem demografischen Wandel auch nur annähernd gewachsen zu sein.

Wie es ab 2021 mit dem KfW-Programm Altersgerecht umbauen aussieht, ist unklar. Wir wollen nicht ‚alle Jahre wieder‘ auf die Wichtigkeit der Fördermittel drängen müssen. Der demografische Wandel muss von politisch Verantwortlichen endlich aktiv angegangen werden. Es fehlt an nachhaltigen Konzepten für die Zukunft unserer älter werdenden Gesellschaft. Wir brauchen endlich ein auf Dauer angelegtes Förderprogramm für altersgerechtes Umbauen!"

Freitag, 3. Januar 2020

25 Jahre Pflegeversicherung: Professionelles Angebot und finanzielle Entlastung

bpa-Präsident Meurer würdigt das Erfolgsmodell des SGB XI im Interesse der pflegebedürftigen Menschen



Am 1. Januar 1995 ist die Soziale Pflegeversicherung (SGB XI) in Kraft getreten. „Das war ein Meilenstein in der Sozialgesetzgebung der Bundesrepublik Deutschland, dem unzählige Pflegebedürftige und ihre Angehörigen sehr viel zu verdanken haben.“ Mit diesen Worten würdigt Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), die vor einem Vierteljahrhundert vom damaligen Bundesarbeitsminister Norbert Blüm eingeführte Pflegeversicherung. Gleichwohl gelte es jetzt, die Versicherung für die Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte fit zu machen.  

Meurer erinnert an den Kompromiss bei Einführung der Pflegeversicherung, nach dem vereinbart wurde, dass die Sozialhilfeträger in Milliardenhöhe entlastet werden und dafür die Länder die Investitionskosten für die stationäre Pflege übernehmen. Leider sind die Länder bis auf wenige Ausnahmen bis heute dieser Verpflichtung nicht nachgekommen und die Pflegebedürftigen werden dadurch zusätzlich belastet”, bedauert der bpa-Präsident.
Die Politik hoffte damals, dass insbesondere die privaten Träger investieren und so ein flächendeckendes Netz an Pflegeeinrichtungen ensteht bei gleichzeitigem Wettbewerb um die beste Leistung zu angemessenen Preisen mit der Wahlmöglichkeit für die Pflegebedürftigen.
Meurer: Die Hoffnung der Politik hat sich erfüllt: Bundesweit existiert ein flächendeckendes Angebot von Pflegeeinrichtungen, das überwiegend durch die privaten Träger getragen wird. Sie haben Milliarden investiert und damit die notwendige Infrastruktur geschaffen. Für die pflegebedürftigen Menschen sorgte der Wettbewerb verschiedener Anbieter nicht nur für kontinuierlich steigende Qualität, sondern auch für eine Begrenzung der Eigenanteile.”