Wenn Demenz den Alltag bestimmt
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Rund 1,6 Millionen Menschen leiden heute in Deutschland an einer Demenz-Erkrankung. Bis zum Jahr 2050 wird sogar mit einer Verdoppelung der Zahl der Betroffenen gerechnet. Vor diesem Hintergrund gewinnt das Thema Beratung und Aufklärung zukünftig immer weiter an Bedeutung. Denn besonders für Angehörige, die sich um eine an Demenz erkrankte Person kümmern, bringt die neue Situation viele Veränderungen und Belastungen mit sich.
„Pflegende Angehörige stehen häufig unter hohem psychischen, physischen und sozialen Druck“, sagt Roland Milwich vom Serviceteam der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Reutlingen. Als erste Pflegekasse in Deutschland hat die KKH ihre Pflegeberater deshalb zu Demenz-Partnern der deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. ausbilden lassen und bietet ab sofort eine gesonderte Demenz-Beratung an.
Bei einer Demenz-Erkrankung verlieren die Betroffenen geistige Funktionen wie Denken, Erinnern oder Orientieren. Damit können diverse Aktivitäten im Alltag nicht mehr eigenständig durchgeführt werden.
„Erkennungsstörungen, mangelnde Hygiene oder Gedächtniszerfall der Erkrankten stellen Angehörige oft vor immense Probleme. Auch der Umgang miteinander kann durch die herausfordernde Verhaltensweise der Betroffenen sehr angespannt sein“, erklärt Milwich.
Wie ein sicheres und wertschätzendes Miteinander gelingen kann, wird in der Demenz-Beratung individuell erörtert. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Bewältigung der seelischen Belastungen der Pflegeperson gelegt, die im Zuge einer pflegerischen Tätigkeit entstehen.
„Wir raten den Pflegepersonen, auch mal an sich zu denken und sich bewusst eine Auszeit zu nehmen. Ob Sport, Singen im Chor oder ein Abend mit Freunden – ein fester Termin pro Woche, in dem die Betreuung der zu pflegenden Person anderweitig organisiert ist, kann schon Wunder wirken“, lautet ein Tipp von Milwich.
Weitere Informationen zu der Demenz-Beratung erhalten Interessierte hier