Pflege ist weiblich: Fakten zur Pflegesituation
Foto: Rainer Sturm - pixelio.de |
Letzen Oktober hat der Bundestag das 1. Pflegestärkungsgesetz beschlossen. Die
geplanten Leistungsausweitungen in der gesetzlichen Pflegeversicherung
kommen vor allem Frauen zugute, denn in Deutschland sind zumeist sie von
Pflege betroffen. Pflege ist damit weiblich: Zwei Drittel der rund 2,6 Millionen
Pflegebedürftigen sind Frauen. Und zum großen Teil sind es auch Frauen, die
sich um die häusliche Pflege von Angehörigen kümmern. Dabei stellen sie
häufig ihren Beruf und eigene Interessen zurück, so eine Studie der R+V
Versicherung. Hier kommen drei zentrale Fakten zu Frauen und Pflege:
Fakt 1:
Das Pflege-Risiko
Mehr als zehn Millionen Deutsche haben schon heute einen Pflegefall in der Familie,
so die Studie „Weil Zukunft Pflege braucht“ der R+V Versicherung. Und auch das
Risiko, später einmal selbst zum Pflegefall zu werden, ist nicht zu unterschätzen: Ab
dem 30. Lebensjahr wird jeder zweite Mann im weiteren Leben pflegebedürftig, bei
Frauen sind es 3 von 4. Hier macht sich die durchschnittlich um fünf Jahre höhere
Lebenserwartung von Frauen bemerkbar. Bei Ehepaaren liegt die Wahrscheinlichkeit,
dass mindestens einer der beiden Partner zum Pflegefall wird, somit bei mehr als vier
Fünfteln. Hinzu kommt: Pflegebedürftigkeit ist – zum Beispiel durch Unfälle – keine
reine Frage des Alters. Jeder sechste Pflegebedürftige ist heute jünger als 65 Jahre.
Fakt 2:
Die Pflege-Dauer
Den Großteil der häuslichen Pflege von Angehörigen übernehmen Frauen, und zwar
häufig viele Jahre lang – so die Studie der R+V Versicherung: 40 Prozent der Frauen
sind schon zwischen 3 und 10 Jahren mit der Pflege beschäftigt, 9 Prozent sogar
länger als 10 Jahre. Und das häufig mehrere Stunden am Tag – Pflege wird so zum
unbezahlten „Halbtagsjob“.
Fakt 3:
Die Pflege-Kosten
Mittlerweile hat es sich herumgesprochen: Die gesetzliche Pflegeversicherung stellt
allenfalls eine „Teilkasko“-Absicherung dar. Je nach Versorgungsart und Pflegestufe
fehlen aktuell bei professioneller Pflege durchschnittlich zwischen 450 und 1.950
Euro monatlich – die dann privat zu finanzieren sind. Übrigens: Vor allem Frauen, die
bereits Angehörige pflegen oder dies in Kürze erwarten, schätzen die finanziellen
Auswirkungen sehr realistisch ein, so die R+V-Studie. 84 Prozent von ihnen halten
daher eine private Pflege-Vorsorge für wichtig oder sogar sehr wichtig.
Die R+V-Studie „Weil Zukunft Pflege braucht“ basiert auf repräsentativen Umfragen
des Instituts für Demoskopie Allensbach vom Herbst 2012.
Die komplette Studie gibt
es unter
www.weil-zukunft-pflege-braucht.de
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