Montag, 23. März 2015

Reform der Pflegeversicherung

Pflege ist weiblich: Fakten zur Pflegesituation

Foto: Rainer Sturm - pixelio.de

Letzen Oktober hat der Bundestag das 1. Pflegestärkungsgesetz beschlossen. Die geplanten Leistungsausweitungen in der gesetzlichen Pflegeversicherung kommen vor allem Frauen zugute, denn in Deutschland sind zumeist sie von Pflege betroffen. Pflege ist damit weiblich: Zwei Drittel der rund 2,6 Millionen Pflegebedürftigen sind Frauen. Und zum großen Teil sind es auch Frauen, die sich um die häusliche Pflege von Angehörigen kümmern. Dabei stellen sie häufig ihren Beruf und eigene Interessen zurück, so eine Studie der R+V Versicherung. Hier kommen drei zentrale Fakten zu Frauen und Pflege: 

Fakt 1: 

Das Pflege-Risiko Mehr als zehn Millionen Deutsche haben schon heute einen Pflegefall in der Familie, so die Studie „Weil Zukunft Pflege braucht“ der R+V Versicherung. Und auch das Risiko, später einmal selbst zum Pflegefall zu werden, ist nicht zu unterschätzen: Ab dem 30. Lebensjahr wird jeder zweite Mann im weiteren Leben pflegebedürftig, bei Frauen sind es 3 von 4. Hier macht sich die durchschnittlich um fünf Jahre höhere Lebenserwartung von Frauen bemerkbar. Bei Ehepaaren liegt die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens einer der beiden Partner zum Pflegefall wird, somit bei mehr als vier Fünfteln. Hinzu kommt: Pflegebedürftigkeit ist – zum Beispiel durch Unfälle – keine reine Frage des Alters. Jeder sechste Pflegebedürftige ist heute jünger als 65 Jahre. 

Fakt 2: 

Die Pflege-Dauer Den Großteil der häuslichen Pflege von Angehörigen übernehmen Frauen, und zwar häufig viele Jahre lang – so die Studie der R+V Versicherung: 40 Prozent der Frauen sind schon zwischen 3 und 10 Jahren mit der Pflege beschäftigt, 9 Prozent sogar länger als 10 Jahre. Und das häufig mehrere Stunden am Tag – Pflege wird so zum unbezahlten „Halbtagsjob“. 

Fakt 3: 

Die Pflege-Kosten Mittlerweile hat es sich herumgesprochen: Die gesetzliche Pflegeversicherung stellt allenfalls eine „Teilkasko“-Absicherung dar. Je nach Versorgungsart und Pflegestufe fehlen aktuell bei professioneller Pflege durchschnittlich zwischen 450 und 1.950 Euro monatlich – die dann privat zu finanzieren sind. Übrigens: Vor allem Frauen, die bereits Angehörige pflegen oder dies in Kürze erwarten, schätzen die finanziellen Auswirkungen sehr realistisch ein, so die R+V-Studie. 84 Prozent von ihnen halten daher eine private Pflege-Vorsorge für wichtig oder sogar sehr wichtig. 

Die R+V-Studie „Weil Zukunft Pflege braucht“ basiert auf repräsentativen Umfragen des Instituts für Demoskopie Allensbach vom Herbst 2012. 

Die komplette Studie gibt es unter www.weil-zukunft-pflege-braucht.de

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