Einmal täglich, Merkhilfen, Routine: Das hilft Demenzkranken
Demenzkranke nehmen Arzneimittel oftmals falsch ein. Gerade bei Alzheimermedikamenten kommt es jedoch auf Genauigkeit an. Was Patienten dabei helfen kann, sich an die Anweisungen des Arztes zu halten, erklärt eine Broschüre der Deutschen Seniorenliga. Der kostenlose Ratgeber ist jetzt in aktualisierter Neuauflage erhältlich.
Die Alzheimerkrankheit ist bis heute nicht heilbar. Dennoch ist es sinnvoll, die gefürchtete Hirnerkrankung mit Medikamenten zu behandeln, die das Fortschreiten der Hirnstörung verlangsamen und die Symptome lindern. So kommen die Patienten im Alltag besser zurecht und bewahren sich länger ihre Selbstständigkeit. Alzheimermedikamente müssen allerdings streng nach ärztlicher Anweisung eingenommen werden, damit sie richtig wirken.
Demenzkranken fällt dies oftmals schwer, vor allem wenn sie allein leben oder wenn das Pflegepersonal nicht ausreichend über alle Verordnungen informiert ist. „Je einfacher ein Medikament in der Handhabung ist, desto besser sind die Chancen, dass es seine Wirkung richtig entfalten kann", erklärt Professor Dr. Giso Deussen, Vorsitzender der Deutschen Seniorenliga e.V. Besonders praktisch sind daher Tabletten oder Kapseln, die nur einmal täglich zu einer Mahlzeit eingenommen werden müssen. Zusätzliche Sicherheit geben kleine Gedächtnisstützen wie zum Beispiel ein Merkzettel am Frühstückstisch.
Am besten immer dieselbe Form und Farbe
Die meisten Demenzpatienten nehmen auch noch weitere Arzneimittel ein. Gute Dienste leisten dabei Dosierhilfen, in die zum Wochenbeginn alle notwendigen Medikamente einsortiert werden.
Dennoch kann es zu Verunsicherung und Einnahmefehlern kommen – vor allem dann, wenn ein gewohntes Medikament plötzlich anders aussieht als sonst. Das ist im Zuge der Sparmaßnahmen im Arzneimittelsektor durchaus möglich: Vermerkt der Arzt auf dem Rezept anstelle des Präparatenamens lediglich den Wirkstoff, so kann der Apotheker einen preisgünstigeren Hersteller auswählen als bisher. „Was im Allgemeinen sinnvoll ist, um die Ausgaben für Arzneimittel zu senken, gestaltet sich bei Demenzpatienten als hochproblematisch", erklärt Deussen. „Wie soll ein ohnehin verwirrter Mensch damit zurechtkommen, wenn er anstelle der weißen plötzlich eine grüne Tablette schlucken soll?" Demenzkranke sollten nach Meinung des Experten grundsätzlich ein Rezept erhalten, auf dem ausdrücklich das gewohnte Präparat eines bestimmten Herstellers notiert ist.
Dem Thema Therapietreue widmet sich die Broschüre „Alzheimer erkennen" jetzt mit einem zusätzlichen Kapitel. Darüber hinaus gibt es Informationen zu Symptomen, Diagnose und Therapie der Alzheimererkrankung.
Kostenlose Broschüre
Die aktualisierte Broschüre kann kostenlos auf dem Postweg, im Internet oder telefonisch bestellt werden: Deutsche Seniorenliga e.V., Heilsbachstraße 32 in 53123 Bonn, www.dsl-alzheimer.de. Bestell-Hotline 01805 – 001 905 (0,14 Euro/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise abweichend).
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