Freitag, 29. April 2016

Internet-Kampagne von Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml zur Organspende

Keine Ausreden. Entscheide dich jetzt!





Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat eine neue Organspende-Kampagne im Internet gestartet. Huml betonte am Freitag in München: "Organspende kann Leben retten. Mein Ziel ist es, dass sich auch möglichst viele junge Menschen mit diesem wichtigen Thema befassen. Die neue Kampagne läuft unter dem Motto: ‚Keine Ausreden. Entscheide dich jetzt!‘ Denn es ist keine Lösung, nur darauf zu hoffen, dass man selbst nie als Organspender in Betracht kommt."

Für die Kampagne wurden Videoclips produziert, die über die Voraussetzungen einer Organspende informieren und sich auf humorvolle Weise gegen unbegründete Bedenken wenden. Mitgewirkt haben der Stimmenimitator Chris Boettcher und die Kabarettistin Sissi Perlinger sowie der Komiker Harry G und der YouTube-Star Joyce Ilg

Huml unterstrich: "Viele Menschen verdrängen das Thema Sterben. Klar ist aber: Wer zu Lebzeiten eine Entscheidung trifft und in einem Organspendeausweis dokumentiert, kann seine Angehörigen in sehr schweren Stunden entlasten."

Die Ministerin fügte hinzu: "Die neue Kampagne knüpft an unser Bündnis Organspende Bayern an, zu dem wir uns im März dieses Jahres mit rund 60 Institutionen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammengeschlossen haben. Wir stellen in den Videoclips gängige Vorurteile im Zusammenhang mit Organspenden den Fakten gegenüber. Das soll zu einer sachlichen Auseinandersetzung mit dem Thema animieren und eine persönliche Entscheidung erleichtern. Um verschiedene Zielgruppen anzusprechen, haben wir bewusst sehr unterschiedliche Künstlerinnen und Künstler ausgewählt."

Im Jahr 2015 hatte es 139 Organspender in Bayern gegeben. Das waren zwar 19 mehr als im Jahr davor, derzeit warten aber mehr als 1.500 schwerkranke Menschen im Freistaat auf ein neues Organ. In den ersten drei Monaten 2016 wurden laut vorläufigen Zahlen in Bayern nur 26 Organspender registriert - das sind 21 weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum.

Die Videoclips sind unter anderem auf der Onlineplattform YouTube, beim sozialen Netzwerk Facebook sowie unter www.keine-ausreden.bayern zu finden.

Donnerstag, 28. April 2016

Betrug in der Pflege: Experten-Hotline klärt auf

Angebot der DAK-Gesundheit für Pflegebedürftige und Angehörige



Die DAK-Gesundheit bietet eine Telefon-Hotline zum Pflegeskandal an. Die Krankenkasse reagiert damit auf die Verunsicherung von Pflegebedürftigen und deren Angehörigen, nachdem die Staatsanwaltschaft bundesweit gegen einzelne betrügerische Pflegedienste ermittelt. Medienberichten zufolge wurden Pflegeleistungen in Millionenhöhe abgerechnet, die gar nicht erbracht wurden. Versicherte aller Kassen können sich am 29. April von Pflege-Experten beraten lassen. Das Angebot steht in der Zeit von 11 bis 17 Uhr unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 1111 841 zur Verfügung.

Bin ich vom Pflegebetrug betroffen? Welche Auswirkungen hat der Skandal auf die Versorgung meines pflegebedürftigen Angehörigen? Kann ich meinem Pflegedienst noch trauen? Und welche Maßnahmen will die Politik ergreifen? Diese und ähnliche Fragen beantwortet die DAK-Gesundheit in Zusammenarbeit mit ihrem Partner MD Medicus. „Durch die Betrugsfälle beschädigen einzelne Kriminelle das Image einer ganzen Branche und verunsichern viele Pflegebedürftige“, sagt Thomas Bodmer, Vorstandsmitglied der DAK-Gesundheit. „Mit unserer Hotline wollen wir den Menschen Hilfe anbieten und zur Aufklärung beitragen.“

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hatte kürzlich in einem Zeitungsinterview angekündigt, den Machenschaften einzelner krimineller Pflegedienste das Handwerk legen zu wollen. „Dass das Bundeskriminalamt davon ausgeht, dass diese Straftaten offenbar systematisch begangen werden, hat dem Thema eine neue Dringlichkeit verliehen", sagte er.

Pflegeberatung auch online möglich


Wer darüber hinaus Beratung zur Pflege von Angehörigen braucht, kann sich ebenfalls an die DAK-Gesundheit wenden. „Wir bieten für unsere Versicherten seit kurzem den DAK-Ärzte-Videochat an“, so Bodmer. Der Videochat ist ein kostenloses Online-Angebot, bei dem sich DAK-Versicherte mit Fachärzten zur Videokonferenz verabreden können. Alle Fachrichtungen sind abgedeckt – auch Pflege-Experten nehmen an der Online-Beratung teil. Unter www.dak.de/aerzte-videochat kann man sich anmelden.

Mittwoch, 27. April 2016

Zucker tut nicht weh

Ein unbehandelter Typ-2-Diabetes kann schwerwiegende Folgen haben


Foto: djd/diabetes-behandeln.de/Andreas Koerner/Stock4B/Corbis

Gemüse statt Süßem: Eine Ernährungsumstellung gehört zur Behandlung von Diabetes Typ 2 dazu.


Während ein Typ-1-Diabetes fast immer mit Symptomen wie starkem Durst, häufigem Harndrang und Gewichtsverlust einhergeht, ahnen Typ-2-Diabetiker oft lange nichts von ihren erhöhten Blutzuckerwerten, die Krankheit wird häufig erst nach Jahren zufällig entdeckt. Obwohl ein dauerhaft erhöhter Blutzucker nicht weh tut, kann er den Körper schädigen: Diabetiker haben ein stark erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die bei vielen auch zum Tode führen.

Risikofaktoren ernst nehmen


Um das Risiko für Folgeschäden wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Amputationen und Erblindung zu vermindern, sind zwei Dinge entscheidend: frühe Diagnose und konsequente Behandlung. So sollte sich regelmäßig untersuchen lassen, wer mehrere Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes wie Übergewicht, Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte, erbliche Veranlagung und Bewegungsmangel aufweist. Ein nachgewiesener Diabetes sollte konsequent behandelt werden. "Eine klassische Therapie ist in erster Linie die sogenannte Lebensstilintervention. Diese geht einher mit einer Zunahme körperlicher Aktivität, dem Einstellen des Rauchens und dem Einhalten von Ernährungsempfehlungen", erklärt der Leipziger Internist und Diabetologe Dr. med. Tobias Wiesner. An zweiter Stelle käme bei unzureichendem Erfolg der Lebensstiländerung die medikamentöse Therapie: "Dies sind meist Tabletten wie Metformin oder DPP-4-Hemmer, die wie etwa Sitagliptin für eine Kombinations- oder Monotherapie zugelassen sind", so der Arzt. Zur Verringerung von Folgeschäden sei Therapietreue entscheidend. Die Broschüre "Leben mit Diabetes" soll helfen, stets an die Medikamente zu denken, sie kann unter www.rgz24.de/diabetes-anzeichen gratis heruntergeladen werden.

Bewegung ist Trumpf


Therapietreue ist aber nicht nur bei Medikamenten wichtig, sondern auch bei der Bewegung: "Inzwischen haben sehr viele Studien gezeigt, dass körperliche Aktivität das effektivste Mittel ist, das bei Typ-2-Diabetes eingesetzt werden kann", betont Wiesner. Schon kleine Maßnahmen könnten viel bringen: die Treppe statt des Fahrstuhls nutzen oder öfter ein Stück zu Fuß gehen.

Zucker reduzieren - acht Tipps für den Alltag:


1. Keine Fruchtsäfte oder gesüßten Getränke trinken, lieber Wasser und ungesüßte Tees
2. Fertigmüsli enthält viel versteckten Zucker, lieber selbst mischen
3. Statt fertiger Fruchtjoghurts besser Naturjoghurt mit Früchten essen
4. Nüsse knabbern gegen den kleinen Hunger zwischendurch
5. Müsli- oder Schokoriegel durch Trockenfrüchte ersetzen
6. Gekühlte Melone statt Eiscreme zum Dessert
7. Saucen oder Suppen selbst in fettarmen Varianten zubereiten
8. Gemüse und zuckerarme Obstsorten wie Beeren süßem Obst vorziehen