Freitag, 30. Oktober 2015

Und wer hilft den Angehörigen?

Welche Hilfe für die häusliche Pflege Schwerkranker und Dementer wichtig ist





Wer Angehörige pflegt, läuft auf Dauer Gefahr, selbst krank zu werden. Partner von Krebspatienten leiden psychisch oft stärker als die Betroffenen selbst und Familien, die ein erwachsenes Kind mit Behinderung betreuen, sind einem erhöhten Gesundheitsrisiko ausgesetzt. 

Besonders aufreibend: das Leben mit Demenzkranken. Zu lernen, dass man den Patienten nicht ändern kann, sondern nur sein eigenes Verhalten, stellt eine große Herausforderung dar. 

Dabei helfen Gesprächskreise für pflegende Angehörige, die meist eine Fachkraft moderiert, rät das Apothekenmagazin „Senioren-Ratgeber“. 

Empfehlenswert: Schulungen für den Umgang mit Demenzkranken, deren Kosten von fast allen Kassen übernommen werden. 

Quelle:
Das Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber“ 

Mittwoch, 28. Oktober 2015

vdek-Pflegelotse: Hilfestellung bei der Wahl des passenden Angebots

Jetzt auch mit Checklisten für die Suche nach Pflegeeinrichtungen


Foto: vdek-Pressefoto


In welchem Pflegeheim ist mein Angehöriger wirklich gut untergebracht? Welcher Pflegedienst in der Nähe geht am besten auf meine Bedürfnisse ein? Und welche gesetzlichen Ansprüche habe ich als Pflegebedürftiger eigentlich? Wer für sich oder seine Angehörigen eine Pflegeeinrichtung bzw. einen Pflegedienst sucht, hat es bei der Vielzahl an Angeboten oft nicht leicht, sich zu entscheiden. Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) hat nun auf seiner Webseite www.pflegelotse.de zwei Checklisten veröffentlicht, die hierbei Orientierung bieten und Versicherten bei der Suche nach dem für sie besten Angebot helfen.

„Die Listen enthalten die wichtigsten Fragen rund um die Themen Pflege zu Hause bzw. in der Pflegeeinrichtung. So helfen sie Versicherten, sich ein umfassendes Bild der verschiedenen Anbieter zu machen“, sagt Michaela Gottfried, Pressesprecherin des vdek. Dabei werden unterschiedlichste Aspekte der Qualität abgefragt: Von der Quote der Fachkräfte in der Pflegeeinrichtung über die angebotenen Betreuungsleistungen des Pflegedienstes bis hin zu wichtigen vertraglichen Aspekten der stationären und ambulanten Pflege. 

Checklisten können bei der Entscheidungsfindung helfen


Die Versicherten können die Listen zudem als Gesprächsleitfaden für den Erstkontakt mit den Einrichtungen und Dienstleistern nutzen. Damit helfen die Checklisten bei der Entscheidungsfindung auch Punkte zu beachten, die häufig nicht bedacht werden – zum Beispiel, ob Ehrenamtliche in die Heimbetreuung eingebunden sind, oder ob die Pflegeeinrichtung einen kostenlosen Begleitdienst anbietet. Zusätzlich zu den Pflegenoten und den Preis- und Strukturdaten im vdek-Pflegelotsen (www.pflegelotse.de) bekommen Versicherte damit eine weitere nützliche Entscheidungshilfe für die Wahl des Anbieters an die Hand.

Die „Checkliste vollstationäre Pflege“ und die „Checkliste ambulante Pflege“ stehen ab sofort kostenlos unter www.pflegelotse.de zum Download und Ausdrucken bereit. Die Rubriken „Fragen & Antworten“ und „Die Pflegeversicherung“ informieren darüber hinaus auf der Internetseite zu den häufigsten Fragen zum Pflegelotsen und den Pflegenoten.

Checklisten zur vollstationären und ambulanten Pflege: www.pflegelotse.de/presentation/pl_pflegecheckliste.aspx

Freitag, 23. Oktober 2015

Pflege? Nur nicht dran denken!

"Man müsste mal..."




Für die meisten Menschen ist Pflegebedürftigkeit eine Bedrohung, vor der sie die Augen verschließen. 59% sagen, dass sie Themen wie schwere Krankheit und Pflege am liebsten verdrängen. Das zeigen Daten aus der aktuellen Pflegestudie der DKV Deutsche Krankenversicherung, für die das Marktforschungsinstitut Heute und Morgen 2.000 Menschen repräsentativ befragt hat.

„Bei Krankheit oder im Alter Pflege zu benötigen, ist die normalste Sache der Welt“, erklärt dazu Clemens Muth, Vorstandsvorsitzender der DKV. „Aber wir verdrängen diesen Gedanken. Dabei geht uns wertvolle Zeit verloren, in der wir uns um ein paar wichtige Sachen kümmern sollten.“ Besonders jüngere Menschen geben zu, dass sie sich mit der Pflege nicht gerne beschäftigen. 70 Prozent der 30- bis 39-Jährigen verdrängen nach eigenen Äußerungen dieses Thema. Es gibt aber eine Reihe von Dingen, die man schon in jüngeren Jahren in Sachen Pflege regeln kann. Dazu gehört unbedingt die Vorsorge für den Fall, dass man sich nicht mehr selbst äußern kann: mit Betreuungsverfügung, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung.


„Man müsste mal…“


Viele Menschen kennen diese Dokumente und ihre Bedeutung. Sie beinhalten Behandlungen, die der Patient grundsätzlich ablehnt und bestimmen, wer im Falle einer schweren Krankheit seine Angelegenheiten regeln und für ihn Entscheidungen treffen darf. „93 Prozent der Befragten finden es wichtig, diese Papiere für sich anzufertigen“, sagt Alexander Winkler, Pflegeexperte der DKV, „aber nur zwischen 20 und 25 Prozent haben das auch wirklich schon getan. Jahrelang sagt man sich ‚Man müsste mal‘ – und im Ernstfall fehlen die Dokumente dann.“ Winkler berät seit 17 Jahren Kunden der DKV und deren Angehörige zu Pflegefragen.


Was die Einschätzung des eigenen Wissens angeht, trauen sich die Befragten der DKV-Pflegestudie erstaunlich wenig zu. Etwa zwei Drittel sind der Meinung, sie hätten nur geringe oder gar keine Kenntnisse in Sachen Pflegeversicherung. Die große Mehrheit fühlt sich zu Pflegethemen nur mittelmäßig bis gar nicht informiert.


Große Ängste – kleines Wissen


„Das heißt aber nicht, dass sie das Thema nicht beschäftigt. Ganz im Gegenteil: 73 Prozent der Frauen und 66 Prozent der Männer haben Angst, dass ein naher Angehöriger pflegebedürftig werden könnte“, so Winkler. Etwas weniger verbreitet ist die Befürchtung, selbst eine schwere Krankheit zu bekommen oder ein Pflegefall zu werden. „Diese Mischung aus gefühlt geringem Wissen und großen Ängsten weist ebenfalls darauf hin, dass das Thema von den meisten verdrängt wird“, erklärt Winkler.

Dabei ist Verdrängung meist nicht lang möglich, denn das Thema Pflege begegnet uns immer öfter im täglichen Leben. Derzeit sind 2,6 Mio. Menschen pflegebedürftig. 60 Prozent der Befragten der DKV-Studie haben bereits Erfahrungen mit Pflegebedürftigkeit in der Familie oder bei Bekannten gemacht, 19 Prozent haben aktuell einen Pflegefall in ihrem Umfeld, sechs Prozent pflegen einen Angehörigen. „Pflege gehört bei vielen zum Alltag und wird im Alter etwa jeden dritten Mann und jede zweite Frau betreffen“, so DKV-Chef Clemens Muth. „Umso wichtiger ist es, dass wir uns fragen: Wie wollen wir leben, wenn wir pflegebedürftig sind? Wer soll uns pflegen? Wo wollen wir wohnen? Und woher kommt das Geld dazu?“ Unverzichtbar sei es, solche Fragen in der Familie zu besprechen und dringende Formalitäten zu klären, solange man noch fit und gesund sei, so Muth.


Die Ergebnisse der DKV-Pflegestudie finden Sie unter www.ergo.com/studien.

Informationen und Vorlagen für Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung finden Sie beim Bundesjustizministerium.