Freitag, 31. Oktober 2014

Gemeinsam mehr bewegen

Kinästhetik-Kurse vermitteln pflegenden Angehörigen, wie sie die schwere Aufgabe schonend bewältigen


Die Pflege eines Angehörigen bringt Menschen oft an körperliche Grenzen. Ebenso belastend ist es für den Kranken zu erfahren: ich kann das alles nicht mehr allein. Ein Ansatz hier gegenzusteuern, ist die Kinästhetik. 

Die Methode lehrt, sich mit dem Kranken zusammen achtsam  zu bewegen. Anfangs bildeten sich Pflegeprofis darin aus, seit 2007 werden Kinästhetik-Kurse auch für pflegende Angehörige angeboten, berichtet das Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber“. 

Die meisten Krankenkassen übernehmen Kosten für häusliche Schulung


Pflegende Angehörige finden sämtliche Kursangebote bundesweit unter www.wir-pflegen-zuhause.de. Abgesehen von einer Eigenbeteiligung von 25 Euro für die Kursunterlagen, entstehen den Teilnehmern keine Kosten. Die meisten Krankenkassen übernehmen darüber hinaus auch die Kosten für eine häusliche Schulung.  
 
Dieser Beitrag ist erschienen im Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber".

Das Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber“ 10/2014 liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

Montag, 27. Oktober 2014

Schmerzen bei Demenzkranken erkennen

Broschüre der Deutschen Seniorenliga: Schmerzen bei Demenzkranken erkennen



Menschen mit einer Demenz können oft nicht sagen, ob und wo sie Schmerzen haben. Angehörige und Pflegepersonen sollten die Patienten daher gut beobachten und auf indirekte Hinweise achten, wie etwa häufiges Stöhnen, einen angespannten Gesichtsausdruck oder übermäßiges Schwitzen.

Die Deutsche Seniorenliga bietet zu diesem Thema eine Broschüre ( www.dsl-chronische-schmerzen.de ) mit Informationen und praktischen Tipps an.

Ältere Menschen tragen ein höheres Risiko für Schmerzen als junge. Doch gerade sie erhalten oftmals nicht die richtige Schmerztherapie. In besonderem Maße gilt das für Menschen mit einer Demenz: Sie werden noch seltener schmerztherapeutisch behandelt als nicht demenzkranke Schmerzpatienten.

Privatdozent Dr. Matthias Schuler, Chefarzt der Klinik für Geriatrie am Diakoniekrankenhaus Mannheim, erklärt das so: "Selbst für nicht demente Menschen ist es oftmals schwierig, Schmerzen genau zu beschreiben. Wie soll dies dann Patienten gelingen, die nach und nach ihr Gedächtnis und ihr Ausdrucksvermögen verlieren?" 

Auf körperliche Auffälligkeiten achten


Umso wichtiger ist es, dass Angehörige, Ärzte und Pflegepersonal aufmerksam beobachten und handeln, wenn sich ein Patient ungewöhnlich verhält oder körperliche Auffälligkeiten zeigt.

So können Schmerzen dazu führen, dass der Betroffene bei Körperkontakt aggressiv reagiert, sein Appetit nachlässt oder die Muskulatur ständig angespannt ist. "Jedes dieser Anzeichen gilt es ernst zu nehmen", betont Schuler. "Zum einen kann das den Patienten unnötige Schmerzen ersparen. Zum anderen können mögliche organische Ursachen früher erkannt und behandelt werden."

Ein gutes Werkzeug für eine genaue und lückenlose Beobachtung sind Schmerzerfassungsbögen, anhand derer Pflegepersonen die Schmerzsituation der Patienten einschätzen können. Vor allem in Pflegeheimen und Krankenhäusern mit wechselndem Personal sollten diese nach Ansicht des Experten Standard sein.

Welche Schmerzformen treten bei alten Menschen besonders häufig auf? Was sind typische Anzeichen für Schmerzen? Gibt es praktische Maßnahmen, die dazu beitragen können Schmerzen vorzubeugen? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Kostenlose Broschüre "Schmerzen erkennen bei Demenz"


Die Broschüre "Schmerzen erkennen bei Demenz" beantwortet diese Fragen umfassend und auch für Laien leicht verständlich. Eine Checkliste zur Vorbereitung auf den Arztbesuch und ein Verzeichnis wichtiger Ansprechpartner in Sachen Schmerzen und Demenz runden das Informationsangebot ab.

Die Broschüre ist kostenlos und kann telefonisch, postalisch oder im Internet bestellt werden:

Deutsche Seniorenliga e.V., Heilsbachstraße 32 in 53123 Bonn.
www.dsl-chronische-schmerzen.de

Bestell-Hotline 01805 - 001 905 (0,14 Euro/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise abweichend)

Freitag, 24. Oktober 2014

Ältere Menschen sollten sich Medikamentenanwendung in Apotheke demonstrieren lassen

Im Alter erschweren die nachlassende Kraft bzw. Geschicklichkeit in den Händen oder Sehprobleme die richtige Anwendung

©  ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

Ältere Menschen, die auf Medikamente angewiesen sind, sollten sich die richtige Anwendung in der Apotheke demonstrieren lassen. „Tabletten einzunehmen ist relativ einfach. Aber bei technisch aufwändig verpackten Medikamente wie Augentropfen, Trockensäften oder Medikamenten zur Inhalation passieren älteren Menschen häufig Fehler“, sagt Wolfgang Pfeil, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der Bundesapothekerkammer. Pfeil: „Auch jüngere Menschen nehmen Medikamente leider immer wieder falsch ein – oft aus Unwissenheit. Im Alter erschweren die nachlassende Kraft bzw. Geschicklichkeit in den Händen oder Sehprobleme die richtige Anwendung aber zusätzlich.“ Der Apotheker rät allen Patienten deshalb, sich in der Apotheke nach der korrekten Anwendung zu erkundigen, vor allem wenn ein Medikament zum ersten Mal angewendet wird.

Wer Schwierigkeiten hat, kann sich das Medikament bereits in der Apotheke öffnen lassen


Im Alter lässt die Kraft in den Händen nach und rheumatische Erkrankungen können die Geschicklichkeit zusätzlich verschlechtern. Älteren fällt es deshalb oft schwer, Kindersicherungen zu öffnen. Auch viele Augentropfen sind so verpackt, dass vor dem ersten Öffnen ein Siegel abgedreht oder aufgerissen werden muss. Andere Medikamente wie Tubenverschlüsse müssen vor der ersten Entnahme durchbohrt werden. Dafür braucht man relativ viel Kraft. Wer damit Schwierigkeiten hat, kann sich das Medikament bereits in der Apotheke öffnen lassen. Die korrekte Anwendung hängt auch vom jeweiligen Präparat ab. Auch komplexe Applikationssysteme zur Inhalation oder zum Eintropfen ins Auge sollten sich Patienten vom Apotheker demonstrieren lassen.

Verwechslungen von Medikamenten mit einfachen Hilfsmitteln vorbeugen


Wenn die Sehkraft nachlässt, steigt das Risiko für Verwechslungen ähnlich aussehender Medikamente. Hilfreich ist es dann, die verschiedenen Medikamente mit farbigem Klebeband, Filzklebepunkten oder durch gut tastbare Aufkleber aus Sandpapier zu kennzeichnen. Wenn bei Wirkstoffpflastern die Einreißkerben der Verpackung nur schlecht erkennbar sind, lassen Patienten sich diese am besten markieren. Fällt das Abzählen von Tropfen schwer, kann man diese in einen leeren Joghurtbecher fallen lassen. So kann man die Tropfen nach Gehör abzählen.