Freitag, 16. August 2013

Pflegende Angehörige sollten verschiedene Entlastungsmöglichkeiten nutzen

Oft fehlt die Anerkennung und Wertschätzung für die Arbeit, weil die Pflege innerhalb der Familie als selbstverständlich betrachtet wird 

Pflegende Angehörige sind besonderen Belastungen ausgesetzt, die oft unvermeidbar an die Situation und die Pflegetätigkeit gekoppelt sind. So ist die Pflegearbeit beispielsweise eine Arbeit, bei der sich trotz großer Bemühungen Verschlechterungen einstellen und am Ende der Tod der gepflegten Person steht.

Oft fehlt die Anerkennung und Wertschätzung für die Arbeit, weil die Pflege innerhalb der Familie als selbstverständlich betrachtet wird oder die Versorgung und Betreuung insbesondere von Demenzkranken vom Umfeld unterschätzt wird. 

Meist ist die Tätigkeit von Routinen geprägt und zeitintensiv. Pflege durch Angehörige findet in privaten Räumen statt und lässt dem pflegenden Angehörigen oft wenig Rückzugsmöglichkeiten. Besonders hoch ist die Belastung für diejenigen Angehörigen, die neben der Pflege und ihren Familienpflichten noch einer Berufstätigkeit nachgehen. „Die Betreuung eines pflegebedürftigen oder demenzkranken Menschen ist nicht nur verantwortungsvoll und anstrengend, sondern stellt oft eine komplexe psychische Belastungssituation dar. 

Pflegende sollten daher sämtliche Möglichkeiten in Betracht ziehen, die eine Entlastung darstellen können und sich frühzeitig darüber informieren. Sie haben einen gesetzlichen Anspruch auf eine umfassende Pflegeberatung“, meint Prof. Dr. med. Steffi Riedel-Heller von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN). „Schulungen sind beispielsweise hilfreich, um Unsicherheiten im Pflegealltag zu verringern. 

Wichtig ist es zudem, über Unterstützungsmöglichkeiten von professionellen Pflegediensten informiert zu sein, die im Bedarfsfall unterstützen können. So kann beispielsweise eine stundenweise Betreuung bereits sehr hilfreich sein, um wichtigen persönlichen Belangen nachgehen zu können und die eigenen Batterien wieder aufzuladen.“

Donnerstag, 15. August 2013

Betrug und Korruption in der Pflege und Betreuung

Transparency Deutschland hat in einer Studie vom Juli 2013 festgestellt, dass in der Altenpflege Betrügereien einen beträchtlichen Teil der Gelder verschwinden lassen, ohne der Gesundheit der Patienten zu nutzen.

Eine Schlüsselrolle nimmt der Studie zufolge der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) ein, der als Gemeinschaftseinrichtung der Kranken- und Pflegekassen auch für den Pflegebereich zuständig ist

Eine der Kernaufgaben des MDK ist die Erstellung von Pflegegutachten und die gutachterliche Bewertung der Versorgung mit Pflegehilfsmitteln. Ferner spielt der MDK bei der Festlegung von 
Qualitätsstandards in der Pflege durch seine Prüfungen eine wichtige Rolle.

Die von der Pflege betroffenen Menschen oder ihre Angehörigen erfahren nichts über die Ergebnisse der Kontrollen, denn Vertragspartner der Betroffenen sind die Heime oder Pflegedienste. Die Umstellung der Verträge seit 2007 auf rein privates Vertragsrecht hat es für Betroffene fast unmöglich gemacht, Einfluss zu nehmen.

Der Studie nach machen die Vielzahl der Akteure und der gesetzlichen und Verwaltungsvorschriften es schwierig, Verantwortlichkeiten eindeutig zuzuordnen. Dadurch entstehen Einfallstore für Betrug und Korruption.

Zu wenig Kontrollen, lasche Regeln und zu viel Bürokratie würden die Betreiber von Heimen und ambulanten Pflegediensten dazu einladen, das System auszuplündern.

Mehr Pflegeleistung aufgeschrieben als geleistet

Bei ambulanten Diensten passiere es etwa, dass mehr Pflegeleistungen aufgeschrieben und abgerechnet würden als geleistet.

Mittwoch, 14. August 2013

Deutschland holt 150 chinesische Pfleger

Viel Bewegung in der Pflege: Chinesische Fachpfleger starten bald zum Einsatz in Deutschland. Pflegekassen und Heimbetreiber haben sich unterdessen auf einen schärferen Pflege-TÜV geeinigt.


Ab Ende dieses Jahres werden die ersten von 150 chinesischen Fachpflegekräften ihre Arbeit in Deutschland aufnehmen.

Nach zweijähriger Vorbereitung starte jetzt ein entsprechendes Pilotprojekt gegen den Pflegekräftemangel, teilte der Arbeitgeberverband Pflege am Dienstag in Berlin mit. Der Aufenthalt der Arbeitskräfte in Deutschland sei nicht befristet.

Verbandspräsident Thomas Greiner zeigte sich überzeugt, dass der Pflegekräftemangel insgesamt rasch eingedämmt werden könne, wenn eine Ende 2012 vereinbarte Ausbildungsoffensive von Bund, Ländern und Pflegeverbänden nicht durch Behörden-Trägheit verschleppt werde.

"Ich bin davon überzeugt, dass wir 50.000 zusätzliche Arbeitskräfte binnen 15 Monaten einstellen können, wenn alle an einem Strang ziehen", sagte er.

Pflegehilfskräfte, die länger als drei Jahre in der Altenpflege sind, sollten schneller einen Fachabschluss machen können, forderte Greiner.

Und Hoch- und Fachschulabschlüsse in der Pflege, ganz gleich ob in einem EU-Mitgliedsland oder in einem Nicht-EU-Staat erworben, müssten sofort anerkannt werden.

Pflege-TÜV soll schärfer durchgreifen