Mittwoch, 16. August 2017

Was tun an heißen Sommertagen?

10 wichtige Tipps, um alte und pflegebedürftige Menschen vor Hitzegefahren zu schützen




Heiße Sommertage sind für pflegebedürftige Menschen häufig anstrengend. Hitze belastet den Kreislauf und stört die natürliche Temperaturregulierung. An heißen Tagen ist es besonders wichtig, ausreichend zu trinken. Denn Flüssigkeitsmangel führt häufig zur sogenannten Hitzeerschöpfung oder im schlimmsten Fall zu einem lebensbedrohlichen Hitzschlag. Dieses Risiko haben vor allem alleinlebende Pflegebedürftige, da Unterstützung – wie regelmäßiges Anreichen von Getränken – fehlt. In solchen Fällen ist es dann besonders wichtig, dass sich Nachbarn oder Angehörige kümmern.

Vor diesem Hintergrund hat die Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) zehn wichtige Tipps zusammengestellt, um alte und pflegebedürftige Menschen vor Hitzegefahren zu schützen:

  • In der Regel sollte ein älterer Mensch täglich etwa 1,5 bis 2 Liter trinken. Bei bestimmten Erkrankungen (z. B. bei Herz- und Nierenerkrankungen) können andere, ärztlich verordnete Trinkmengen erforderlich sein. Sprechen Sie dazu mit dem Arzt. Führen Sie ein Trinkprotokoll, damit die aufgenommene Flüssigkeitsmenge kontrolliert werden kann.
  • Durch starkes Schwitzen steigt der Flüssigkeitsbedarf des Körpers. Oft haben alte Menschen kaum Durst. Deshalb ist es wichtig, immer wieder an das regelmäßige Trinken zu erinnern. Stündlich sollten ein bis zwei Gläser Flüssigkeit zur Verfügung stehen bzw. angeboten werden – je nachdem, welche Flüssigkeitsmenge der Arzt pro Tag verordnet hat.
  • Einige Medikamente beeinflussen den Wasserhaushalt oder die Anpassungsfähigkeit des Körpers bei Hitze und erhöhen das Risiko einer Hitzeerschöpfung und eines Hitzschlags. Zu den Medikamenten, die den Flüssigkeitshaushalt beeinflussen, gehören unter anderem Entwässerungstabletten, Beruhigungstabletten und bestimmte Herzmedikamente. Fragen Sie den Hausarzt, ob die Medikamentendosis oder der Verabreichungszeitpunkt angepasst werden sollten.
  • Die Ernährung sollte an die hohen Temperaturen angepasst werden. Beispielsweise bieten sich Wassermelonen, Apfelmus, Joghurt, Buttermilch und andere flüssigkeitsreiche, erfrischende und wenig gesüßte Speisen an. Als Hauptspeise sind leichte Gerichte wie Gemüse oder Fisch sinnvoll.
  • Räume sollten ausreichend belüftet oder gekühlt werden. Vermeiden Sie aber Zugluft. Es kann hilfreich sein, die Räume tagsüber mit Rolläden oder Vorhängen abzudunkeln.
  • Gegen Schwitzen können Sie luftdurchlässige Kleidung, leichte Bettwäsche, ein Laken als Zudecke und so wenige Kissen wie möglich verwenden. Das Kopfkissen sollte mit einem schweißsaugenden Frotteehandtuch bedeckt und häufig gewechselt werden.
  • Kalte Fußbäder oder kühle Kompressen auf der Stirn können gegen Überhitzung helfen. Auch Abreibungen mit einem lauwarmen oder leicht kühlen Waschlappen bieten sich an.
  • Bei großer Hitze sollte die Körpertemperatur des pflegebedürftigen Menschen mehrmals täglich kontrolliert werden. Bei Fieber muss die Flüssigkeitszufuhr erhöht werden: z. B. täglich mindestens 500 ml, wenn die Körpertemperatur von 37 auf 38 Grad steigt.
  • Sind Lippen und Mundschleimhaut trocken und kann der Pflegebedürftige kaum trinken, sollten sie regelmäßig mit einem feuchten Waschlappen befeuchtet werden. Angehörige sollten sich dann aber auch die korrekte Mundpflege von einer ausgebildeten Pflegekraft zeigen lassen.
  • Symptome wie Kreislaufschwäche, Benommenheit, Erbrechen, Unruhe oder Verwirrtheit können auf eine Überhitzung und erheblichen Flüssigkeitsmangel hinweisen. Verständigen Sie dann umgehend den Haus- oder ein Notarzt! Verständigen Sie den Arzt auch dann, wenn die Person kaum oder keine Flüssigkeit zu sich nimmt. Es kann sein, dass der Arzt eine Infusion zur Flüssigkeitsregulierung anlegt.

Sonntag, 13. August 2017

Datenbank des Freistaates Sachsen zu Angeboten rund um Pflege und Unterstützung

Alle Informationen auf einen Klick


Hier geht es zur Datenbank

Die Pflegedatenbank des Freistaates Sachsen bündelt für Sachsen an einer zentralen Stelle alle Angebote rund um die Pflege und Unterstützung im Alltag. Das Informationsportal hält für alle Bürger sachsenweit detaillierte Informationen sowie Adressen und konkrete Angebote vor.

„Ob altengerechtes Wohnen, ambulante oder stationäre Pflege oder Angaben zu Beratungsstellen und weiteren Dienstleistern – unsere Datenbank ist hierfür eine zuverlässige Informationsquelle. Wir setzen in Sachsen bewusst auf eine vernetzte Pflegestruktur. Mit unserer Datenbank haben wir dafür ein bundesweit einzigartiges Portal entwickelt“, erklärte die Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz Barbara Klepsch.

Die neu aufgesetzte Datenbank unter www.pflege.sachsen.de vernetzt die Angebote von ambulanten Diensten und stationären Einrichtungen ebenso wie Informationen zu nachbarschaftlichen und ehrenamtlichen Pflege-, Hilfs- und Sorgeleistungen. Das Ziel ist eine umfassende, nutzer- und verbraucherfreundliche Darstellung der Leistungen für Pflegebedürftige und deren Angehörige aus einer Hand.

Mit der Überarbeitung der Pflegedatenbank baut der Freistaat Sachsen gemeinsam, insbesondere zusammen mit den Pflegekassen, Landkreisen und Kreisfreien Städten die Versorgungsstrukturen und Beratungsangebote weiter aus.

„Der Freistaat Sachsen hat sich gemeinsam mit den Pflegekassen, den Landkreisen und Kreisfreien Städten bewusst für die vernetzte Pflegeberatung entschieden. Diesen Weg werden wir weiter verfolgen. Unsere neue Pflegedatenbank ist dafür ein wichtiger Baustein“, betonte Staatsministerin Klepsch.

Für die sächsischen Kommunen ist die Datenbank zudem ein wichtiges Planungsinstrument. „Die Landkreise und kreisfreien Städte begrüßen die neue Pflegedatenbank und insbesondere das Modul Sozialplanung. In diesem Modul fließen alle statistischen Informationen zur Bevölkerung und zur Pflege zusammen. Auch das ist vernetzte Pflegepolitik“, sagt die Dresdner Sozialbürgermeisterin, Dr. Kristin Klaudia Kaufmann, als Vertreterin der kommunalen Spitzenverbände.

Gespeist wird die Datenbank mit aktuellen Informationen des Statistischen Landesamts und der größten Pflegekasse Sachsens, der AOK PLUS. Frau Claudia Schöne sagt hierzu: „Wir waren 2009 an der Gründung des PflegeNetzes Sachsen aktiv beteiligt. Seitdem unterstützen wir als mitgliederstärkste Pflegekasse den Freistaat Sachsen regelmäßig und gern auch bei der Weiterentwicklung der Pflegedatenbank. Diesen partnerschaftlichen sächsischen Weg der vernetzten Pflegeberatung wollen wir gemeinsam mit allen Beteiligten erfolgreich weiter gehen.“

Die Datenbank ist sehr gut zugänglich und hat deshalb ein entsprechendes BIKOSAX-Gütesiegel zur Bewertung von barrierefreien Internet- und Intranet-Angeboten von der Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB) erhalten.
Die Pflegedatenbank finden Sie unter www.pflege.sachsen.de.

Donnerstag, 10. August 2017

Medikament vergessen: So verhalten Sie sich richtig

Können Sie sich einmal nicht erinnern, ob Sie Ihr Medikament schon eingenommen haben? Hier gibt es praktische Tipps.



Können sich Typ-2-Diabetiker mal nicht erinnern, ob sie ihr Medikament schon genommen haben oder nicht, gilt: auf keinen Fall riskieren, eine zweite Diabetes-Pille zu nehmen. 

"Wer die doppelte Dosis eines zuckersenkenden Mittels schluckt, geht ein hohes Risiko ein, zu unterzuckern", warnt Hausärztin und Diabetologin Dr. Franziska Busse-Voigt aus Merseburg (Sachsen-Anhalt) im Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber". Besser ist es, kurzzeitig erhöhte Werte in Kauf zu nehmen und zur vorgesehenen Zeit wieder die vom Arzt verschriebene Dosis Tabletten zu nehmen. 

Das gilt genauso für andere Mittel wie Bluthochdruck- oder Cholesterinsenker. 

Auch wer nicht weiß, ob er bereits Insulin gespritzt hat, sollte laut Busse-Voigt nicht riskieren, die doppelte Insulindosis zuzuführen. Wichtig ist dann: die Werte im Auge behalten, öfter messen und nicht panisch überkorrigieren - das könnte alles durcheinanderbringen. Vielmehr sollte man bei starkem Zuckeranstieg nur vorsichtig korrigieren und den Wert mit dem nächsten Mahlzeiteninsulin wieder ins Lot bringen. 

Praktische Tipps, mit welchen Strategien sich eine regelmäßige Einnahme der Medikamente sicherstellen lässt, finden Leser im aktuellen "Diabetes Ratgeber". 

Quelle: Das Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber" 8/2017

Das Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber" 8/2017 liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.