Mittwoch, 21. Dezember 2016

Nacht- und Notdienst in den Weihnachtsferien

Ein Viertel mehr Anfragen an Apothekenfinder 22 8 33


Foto: ABDA
An den Apothekenfinder 22 8 33 stellen die Menschen in Deutschland rund um die Weihnachtszeit ein Viertel mehr Anfragen als in den restlichen Monaten des Jahres. Von den 900.000 Inanspruchnahmen per Telefon, SMS, Mobilfunk oder Smartphone-App im Jahr 2015 entfielen 93.000 Anfragen auf den Dezember. Das sind mehr als zehn Prozent der Anfragen des Gesamtjahres - und 25 Prozent mehr als in einem durchschnittlichen Monat des Jahres 2015 (74.000). Ähnlich verhielt es sich im Jahr 2014: Von den 750.000 Anfragen über alle Kanäle (außer www.aponet.de) entfielen 79.000 (elf Prozent) auf den Dezember, der somit sogar 30 Prozent über einem durchschnittlichen Monat des Jahres 2014 lag (61.000). Das ergeben die Berechnungen der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, die den Apothekenfinder 22 8 33 bundesweit anbietet. Für die Weihnachtsferien am Ende dieses Jahres werden ähnlich hohe Nutzerzahlen erwartet, die einen entsprechenden Bedarf befriedigen.


Mit dem Apothekenfinder 22 8 33 können Patienten in Notfallsituationen schnell und unkompliziert die jeweils in der unmittelbaren Umgebung diensthabenden Apotheken finden. Die kostenfreie App für Smartphones gehört ebenso zum breiten Angebot von Suchoptionen wie die mobile Webseite www.apothekenfinder.mobi für Handys. Per Mobiltelefon kann man bundesweit ohne Vorwahl die 22 8 33 anrufen oder eine SMS mit der fünfstelligen Postleitzahl dorthin schicken (69 Cent pro Minute/SMS). Von zu Hause aus können Patienten kostenfrei die Festnetznummer 0800 00 22 8 33 wählen oder auf das Gesundheitsportal www.aponet.de zugreifen. Die Kontaktdaten der Notdienstapotheken hängen aber auch im Schaufenster jeder Apotheke aus und werden in vielen Lokalzeitungen im Service- oder Lokalteil abgedruckt. In den Weihnachtsferien ist die Erreichbarkeit einer Notdienstapotheke zu Hause oder unterwegs besonders wichtig.

Zum Hintergrund: Der Nacht- und Notdienst der bundesweit 20.000 Apotheken garantiert eine flächendeckende Arzneimittelversorgung rund um die Uhr. Etwa 1.300 Apotheken versorgen pro Nacht, Sonn- oder Feiertag insgesamt 20.000 Patienten. Pro Jahr werden somit knapp 500.000 Notdienste geleistet. Besonders Eltern mit kleinen Kindern lösen häufig Rezepte von Kinderärzten im Notdienst ein. Im Jahr 2015 wurde 820.000 Rezepte für Kinder unter 12 Jahren in Notdienstapotheken eingelöst.

Montag, 19. Dezember 2016

Bescheide zur Umstellung auf den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff lassen auf sich warten

Noch immer warten hundertausende Pflegebdürftige auf die Bescheide ihrer Pflegekasse zur Einstufung in den neuen Pflegegrad




Dazu erklärt der Geschäftsführer des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) Herbert Mauel: „Weihnachten fällt wohl für hunderttausende Pflegebedürftige in Deutschland aus. 

Trotz 14-monatiger Vorbereitungszeit gelingt es den Pflegekassen offenbar nicht, den pflegebedürftigen Menschen mitzuteilen, welche konkreten Auswirkungen die ab Januar wirkende Pflegereform tatsächlich hat. 

Die entsprechenden Bescheide der Pflegekassen sind bisher nur in Einzelfällen bei den Versicherten angekommen. 

Bisher warten fast alle vergeblich auf die Bescheide für die Zuordnung in den neuen Pflegegrad


Damit erfahren die pflegebedürftigen Menschen von ihrer Pflegekasse nicht, in welchen Pflegegrad sie künftig eingestuft sind und mit welcher finanziellen Leistung sie zu rechnen haben.“

Sonntag, 18. Dezember 2016

DAK-Gesundheit unterstützt pflegende Angehörige mit neuen Online-Angeboten

Studie: Jeder Fünfte offen für ehrenamtliche Pflege


© Foto: DAK-Gesundheit/iStock
Gut 20 Prozent der Deutschen können sich ein Ehrenamt in der Pflege vorstellen. Acht Prozent sind bereits ehrenamtlich aktiv. Das geht aus einer aktuellen und repräsentativen Studie* hervor, die das Forsa-Institut für die DAK-Gesundheit durchgeführt hat. Die große Mehrheit der Befragten bewertet die Situation professioneller Pflegekräfte als schlecht. Zum Start der bundesweiten Pflegereform am 1. Januar 2017 unterstützt die Krankenkasse pflegende Angehörige mit neuen Online-Angeboten.

Vor allem Frauen und ältere Menschen können sich laut DAK-Studie für ein Ehrenamt in der Pflege begeistern. So geben zwölf Prozent der befragten Frauen an, bereits ehrenamtlich aktiv zu sein. Bei den Männern sind es nur vier Prozent. Elf Prozent der über 60-Jährigen engagieren sich, bei unter 30-Jährigen sind es drei Prozent. Bei denen, die noch nicht aktiv sind, sich dies aber vorstellen können, ist die Verteilung ähnlich.

„Ehrenamtliche sind eine wichtige Säule der Pflege. Sie geben Betroffenen ein großes Stück Lebensqualität“, sagt Andreas Storm, designierter Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit. „Unsere Studie zeigt große Bereitschaft zum Engagement. Das sollten wir unterstützen und versuchen, auch mehr Männer für ein Ehrenamt zu begeistern.“

Viele haben Berührungsängste


Ehrenamtliche übernehmen keine klassischen Pflegeaufgaben. Sie verbringen Zeit mit Pflegebedürftigen, machen Spaziergänge oder lesen vor. Nach den Ergebnissen der DAK-Umfrage können sich gut 60 Prozent der Befragten eine solche Tätigkeit dennoch nicht vorstellen. Jeweils 40 Prozent davon sagen, dass ihnen entweder die Zeit fehlt oder sie Berührungsängste mit Alter und Krankheit haben. Ein Drittel nennt die eigene körperliche Verfassung als Grund, auf ein Ehrenamt in der Pflege zu verzichten. Fehlende Anreize zum Beispiel in Form von Aufwandsentschädigungen nennen nur 18 Prozent.

Situation professioneller Pflegekräfte als schlecht bewertet


Laut DAK-Studie halten viele Befragte eine Pflegereform für nötig. 87 Prozent schätzen die Situation professioneller Pflegekräfte als eher schlecht oder schlecht ein. Nur acht Prozent halten sie für gut. Gefragt nach notwendigen Verbesserungen in der Pflege, nennen 89 Prozent die Ausbildung und Bezahlung des Pflegepersonals. Doch auch die Qualität der Betreuung in Pflegeheimen sollte nach Meinung von drei Vierteln der Befragten verbessert werden. 83 Prozent denken, dass mit gesetzlichen Regelungen zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf pflegende Angehörige entlastet werden können.

Reform der Pflegeberufe überfällig


„Wir brauchen gute und motivierte Pflegekräfte, um die großen Herausforderungen des demografischen Wandels meistern zu können“, sagt Andreas Storm. „Um die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, ist eine Reform der Pflegeberufsausbildung überfällig.“ Diese schon länger geplante Reform ist jedoch gegenwärtig so umstritten, dass ihr vorgesehener Start Anfang 2018 gefährdet ist. Kern der Reform ist eine einheitliche Ausbildung für alle Pflegeberufe, die durch ein Studium ergänzt werden kann.

Neue DAK-Angebote für pflegende Angehörige


Um pflegende Angehörige zu unterstützen, bietet die DAK-Gesundheit zum Start der Pflegereform am 1. Januar neue Online-Angebote. Der DAK-Pflegeguide ist eine App, die wichtige Fragen zur Pflege beantwortet, bei der Berechnung von Leistungsansprüchen und bei der Suche nach Hilfsangeboten und Selbsthilfegruppen hilft. Die DAK-Gesundheit ist die erste Kasse mit einem solchen Angebot. Die App ist kostenlos und bald für die Betriebssysteme iOS und Android erhältlich.

Zusätzlich gibt es einen Demenz-Coach, der den bereits bekannten Pflege-Coach der Krankenkasse ergänzt. Wer sich kostenlos anmeldet, findet nun in diesem onlinebasierten Pflegekurs ein weiteres Modul, das wichtige Fragen zur Pflege Demenzkranker erklärt. Der Pflegecoach ist unter www.dak.de/pflegecoach erreichbar.

Die DAK-Gesundheit ist eine der größten gesetzlichen Kassen in Deutschland und versichert 5,9 Millionen Menschen.

*Repräsentative Bevölkerungsumfrage durch Forsa, 17. und 18. Oktober 2016, 1004 Befragte bundesweit.