Mittwoch, 9. November 2016

Grapefruit mit Vorsicht genießen

Inhaltsstoffe können Einfluss auf Wirkung von Medikamenten haben




Auf den Verzehr von Grapefruits sollte man unter bestimmten Umständen verzichten. Die Inhaltsstoffe der Frucht können den Abbau einiger Medikamente hemmen, wie die Berliner Apothekerin Helga Beyer im Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber" erklärt. 

"Zu den Arzneimitteln gehören auch solche, die viele Menschen mit Diabetes einnehmen, zum Beispiel bestimmte Blutdrucksenker oder Wirkstoffe, die die Cholesterinwerte verbessern."

Zusammen mit dem Genuss von Grapefruit könne das Medikament in unvorhersehbarer Weise länger und stärker wirken. Daneben gebe es auch Wirkstoffe, deren Wirkung durch Grapefruit abgeschwächt werde. 

Beyer rät daher: "Wenn Sie gern Grapefruits essen oder Grapefruitsaft trinken, sollten Sie in Ihrer Apotheke nachfragen, ob sich Ihr Medikament mit Grapefruit verträgt." 

Quelle: Das Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber

Ausgabe 11/2016 liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

Samstag, 5. November 2016

Änderungen durch die Pflegereform sind der Mehrheit unbekannt

Umfrage zu Pflegebedürftigkeit: Viele Deutsche gehen dem Thema aus dem Weg



Im Januar 2017 ändern sich durch das Pflegestärkungsgesetz II wesentliche Bestandteile der Pflegeversicherung. Trotz intensiver öffentlicher Debatten um demografischen Wandel und die Zukunft der Pflege gehen viele Deutsche dem Thema der eigenen Pflegebedürftigkeit aus dem Weg, wie eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt.

Die zum Jahreswechsel anstehenden umfassenden Veränderungen in der Pflegeversicherung sind der Mehrheit der Deutschen unbekannt: 51 Prozent der Befragten gaben an, keinerlei Kenntnis von den Neuerungen zu haben. 38 Prozent haben immerhin davon gehört oder gelesen, nur rund jeder Zehnte (11 Prozent) hat sich bereits aktiv informiert. 

Auch die eigene Vorsorge für den Pflegefall ist für viele Menschen in Deutschland kein Thema: Vier von zehn Befragten haben sich zum Thema Pflegeversicherung in eigener Sache noch keinerlei Gedanken gemacht. Dabei sind die höher Gebildeten besonders sorglos, unter ihnen gaben 46 Prozent an, sich noch nicht mit dieser Frage beschäftigt zu haben. Allerdings steigt mit zunehmendem Alter das Interesse deutlich an - haben unter den 18- bis 39-Jährigen noch 61 Prozent das Thema bislang gemieden, so trifft das bei den über 60-Jährigen nur noch auf rund jeden Vierten zu (27 Prozent). 

Doch nicht nur das Alter beeinflusst die Affinität: So haben sich zwei Drittel der Menschen, die in einer Beziehung leben, bereits mit dem Thema auseinandergesetzt - unter den Singles sind es hingegen 53 Prozent.


Zwei Drittel betrachten eigene Vorsorge als mangelhaft


Auch die konkrete eigene Vorsorge für einen möglichen Pflegefall betrachten viele Deutsche kritisch. Zwar trägt die Pflegeversicherung im Falle einer Pflegebedürftigkeit für gesetzlich Pflegeversicherte einen Teil der Kosten, jedoch fallen beispielsweise bei einer Heimunterbringung für Versicherte neben den Kosten für den Platz im Heim weitere Kosten im Alltag an. 

Zwei Drittel der Befragten gehen davon aus, für einen solchen Fall nicht ausreichend vorgesorgt zu haben. Besonders groß ist die Skepsis bei den Jüngeren: 78 Prozent der 18- bis 39-Jährigen sehen die eigene Vorsorge kritisch. Mit zunehmendem Alter steigt der Anteil derer, die die eigene Vorsorge für ausreichend halten jedoch an. Bei den über 60-Jährigen sind es immerhin 45 Prozent.

Zwar wissen fast alle Befragten (96 Prozent), dass die gesetzliche Pflegeversicherung nur einen Teil der Kosten deckt. Wie viel ein Heimplatz in der höchsten Pflegestufe tatsächlich durchschnittlich kostet, schätzt jedoch nur knapp jeder Dritte (32 Prozent) korrekt ein. Im Bundesdurchschnitt kostet ein solcher Platz monatlich rund 3.600 Euro. In der aktuell höchsten Pflegestufe III übernimmt die Pflegekasse davon 1.612 Euro, in besonderen Härtefällen bis zu 1.995 Euro. Ab 1. Januar 2017 übernimmt die Pflegeversicherung bis zu 2.005 Euro.


Gründe für mangelnde Vorsorge: Kosten und Verlass auf Andere


Hauptgrund für diese mangelnde Vorsorge ist der Faktor Finanzen - 68 Prozent derjenigen, die die eigene Vorsorge kritisch sehen, nannten hierfür Kostengründe. Vor allem Frauen nannten häufig diesen Grund, (73 Prozent, Männer: 61 Prozent).

Fast jeder Zweite verlässt sich zudem im Ernstfall darauf, dass Freunde oder Familienmitglieder einspringen. Vor allem die 18- bis 29-Jährigen setzen auf ein tatkräftiges soziales Umfeld, 58 Prozent von ihnen nannten diesen Grund.

Darauf, dass der Staat im Notfall finanziell einspringt, vertraut knapp jeder Dritte (31 Prozent). Und: Ein Teil der Befragten blendet das Thema schlichtweg aus. So gaben 41 Prozent an, sich noch nicht mit der eigenen Vorsorge befasst zu haben - und immerhin jeder Fünfte (21 Prozent) hält die Wahrscheinlichkeit, selbst ein Pflegefall zu werden, für zu gering.

Es empfiehlt sich, sich mit dem Thema Vorsorge zu befassen


Georg van Elst, Pflegeexperte der TK erläutert: "Die Zahlen zeigen, dass vielen durchaus bewusst ist, wie wichtig Vorsorge für einen möglichen Pflegefall ist. Andererseits fehlen der Wille und teilweise auch die Möglichkeiten, sich vorzubereiten. Es ist menschlich verständlich, dass die Auseinandersetzung mit dem Thema schwerfällt. Angesichts der steigenden Zahl Pflegebedürftiger in den kommenden Jahren, empfiehlt es sich aber, die aktuellen Veränderungen zum Anlass zu nehmen, um sich mit dem Thema zu befassen."

Die Techniker Krankenkasse informiert Pflegebedürftige und deren Angehörige in ihrem Online-Angebot unter www.tk.de (Webcode 889402) über die Neuerungen, die ab dem 1. Januar 2017 in der Pflegeversicherung gelten. Zudem hilft der TK-Pflegelotse bei der Suche nach einem Pflegeheim in Wohnortnähe. Der TK-Pflegelotse ist unter www.tk.de (Webcode 219858) zu finden.

Erläuterung:
Für die repräsentative Umfrage wurden von Forsa im Auftrag der TK im August 2016 insgesamt 1.001 Menschen befragt.

Mittwoch, 2. November 2016

Mehr als jeder Vierte leidet unter Bluthochdruck

Bluthochdruck nicht auf die leichte Schulter nehmen




Immer mehr Menschen in Deutschland müssen wegen Bluthochdruck zum Arzt. Im Jahr 2014 bekamen 28,7 Prozent die Diagnose Hypertonie gestellt. Das sind gut neun Prozent mehr als im Jahr 2009, teilt die BARMER GEK anlässlich der Herzwochen vom 1. bis zum 30. November mit.

"Die Betroffenen sollten Bluthochdruck nicht auf die leichte Schulter nehmen, weil er zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen kann. Bei der Hypertonie ist eine frühzeitige Therapie nötig, um ernsthafte Folgeerkrankungen zu vermeiden", sagt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer GEK.

Bluthochdruck auf dem Vormarsch


Nach Barmer GEK-Auswertungen ist der Anteil der Hypertonie-Patienten über die Altersklassen hinweg gestiegen. Demnach bekamen im Jahr 2014 knapp 30 Prozent der Frauen und gut 34 Prozent der Männer zwischen 40 und 65 Jahren die Diagnose Bluthochdruck gestellt. Das sind sieben beziehungsweise 13 Prozent mehr als fünf Jahre zuvor. Von den Frauen zwischen 65 und 80 Jahren waren im Jahr 2014 rund 67 Prozent und von den Männern 69,8 Prozent betroffen. Dies entspricht Steigerungen um knapp vier beziehungsweise sechs Prozent.

Check-up-Untersuchungen wahrnehmen


Für den Laien ist ein erhöhter Blutdruck schwer erkennbar, da er am Anfang nicht zu Beschwerden führt. Heftige Kopfschmerzen, Ohrensausen und Schwindel bis hin zu Nasenbluten können Anzeichen einer Blutdruckkrise sein. „Regelmäßig durchgeführte Check-up-Untersuchungen helfen, eine schleichende Blutdruckerkrankung rechtzeitig zu erkennen“, so Marschall.

Auf ein korrektes Blutdruckmessen kommt es an


Ein wichtiger Beitrag zur Behandlung der Krankheit ist die Selbstmessung des Blutdrucks. "Nur ein korrektes Messen des Blutdrucks liefert die richtigen Werte. Neben einer entspannten Sitzhaltung kommt es darauf an, den Arm immer in Herzhöhe zu positionieren, wenn man mit einer Manschette am Handgelenk misst", sagt Marschall. Andernfalls können die Messwerte zu hoch oder zu niedrig ausfallen. Bei der Messung am Oberarm ist darauf zu achten, dass die Manschette nicht zu breit ist, weil sie sonst zu niedrige Ergebnisse liefert.