Mittwoch, 15. Juni 2016

Gefährliche Folgen der Zuckerkrankheit verhindern

Wenn Diabetes auf die Nerven geht


Foto: djd/Wörwag Pharma
Die diabetische Neuropathie ist ein häufiger Grund dafür, dass das Empfindungsvermögen der Füße nachlässt.
Durch regelmäßige Kontrollen, bei denen der Arzt zum Beispiel mit einer Stimmgabel das Vibrationsempfinden überprüft, kann die Nervenschädigung frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Diabetiker sind heute medizinisch überwiegend gut versorgt. Dennoch gelingt es oft nicht, die Betroffenen vor schwerwiegenden Folgeerkrankungen zu schützen. Bei Menschen mit "Zucker" werden bis zu 75 Prozent der Todesfälle durch Gefäßkomplikationen, vor allem Herzinfarkte und Schlaganfälle, verursacht. Mehr als jeder dritte Patient entwickelt eine Nervenstörung, die sogenannte diabetische Neuropathie. Die Erkrankung ist eine wesentliche Ursache für das diabetische Fußsyndrom, das nach Angaben des Deutschen Diabetes-Zentrums hierzulande rund 40.000 Amputationen pro Jahr nach sich zieht. Schäden an kleinen Blutgefäßen können außerdem Nierenversagen und Erblindungen als Folge haben.

Hilfreiche Strategien


Eine Übersicht über die häufigsten Folgeerkrankungen und Filme mit Expertentipps gibt die Ratgeberzentrale unter www.rgz24.de/diabetes-neuropathie. Besonders wichtig ist, die Ursache der Gefäß- und Organschäden - den erhöhten Blutzucker - in den Griff zu bekommen. Das bedeutet, dass er zeitig mithilfe des behandelnden Arztes gut eingestellt wird. Zusätzliche Strategien können den Erfolg der Behandlung unterstützen. In diesem Zusammenhang zeigen Forschungsergebnisse, dass eine Vorstufe vom Vitamin B1, das Benfotiamin, die gefäß- und nervenschädigenden Vorgänge im Stoffwechsel verringern kann. Benfotiamin, etwa als "milgamma protekt" rezeptfrei in Apotheken erhältlich, hat sich insbesondere bei der Behandlung der diabetischen Neuropathie bewährt. Hier kann es auch Symptome wie Schmerzen, Kribbeln und Taubheit an den Füßen lindern.

Früh behandeln


Generell gilt, dass nicht nur der Diabetes an sich, sondern auch seine Folgeerkrankungen möglichst früh erkannt und behandelt werden sollten. Deshalb weisen Experten darauf hin, dass "Zuckerkranke" ihre Füße regelmäßig auf mögliche Anzeichen für Nervenschäden untersuchen sollten. Dazu gehört etwa eine gestörtes Temperatur- oder Berührungsempfinden. Der Arzt sollte außerdem regelmäßig die Augen, die Nieren und das Herz überprüfen.

Die Krankheit im Griff


Wer mehr über Diabetes weiß, kann seine Erkrankung besser in den Griff bekommen. Deshalb gibt ein Quiz unter www.milgamma.de Antworten auf zehn wichtige Fragen zur Zuckerkrankheit. Betroffene erfahren unter anderem, woran sich die Nervenschädigung diabetische Neuropathie zeigt, welche Erkrankung keine Folge des Diabetes mellitus ist und ob der Hinweis "zuckerfrei" auf Lebensmitteln bedeutet, dass man sie als Diabetiker ohne Bedenken genießen kann.

Dienstag, 14. Juni 2016

Verdacht auf Behandlungsfehler

Neue TK-Broschüre gibt Versicherten Tipps, wie sie zu ihrem Recht kommen


Foto: Techniker Krankenkasse
Das neue künstliche Hüftgelenk knarrt, das Brustimplantat besteht aus billigem Industriesilikon oder der Patient hat einfach nach der Operation das mulmige Gefühl, dass etwas schiefgelaufen ist. 

Schnell steht der Vorwurf eines Behandlungsfehlers im Raum. Mit einer neuen Broschüre gibt die TK ihren Versicherten einen Leitfaden an die Hand, was sie in solch einer belastenden Situation tun können und welche Rechte sie haben.

Beweislast liegt in erster Linie beim Patienten


"Nicht jeder medizinische Misserfolg ist aber automatisch ein Behandlungsfehler", gibt Christian Soltau, Medizinrechtsexperte bei der TK, zu bedenken. 


Einerseits kann kein Arzt garantieren, dass eine Therapie den gewünschten Erfolg erreicht. Andererseits kann ihm nur etwas angelastet werden, wenn er bei Diagnose oder Behandlung schuldhaft die anerkannten Regeln der medizinischen Wissenschaft und der ärztlichen Praxis außer Acht gelassen hat. Die Beweislast liegt in erster Linie beim Patienten. Generell ist Betroffenen bei einem Verdacht auf einen Behandlungsfehler zu raten, zuerst das Gespräch mit dem Arzt zu suchen.

Behandlungsablauf genau dokumentieren


"Betroffene sollten, sobald sie einen Behandlungsfehler vermuten, systematisch vorgehen und zunächst ein Gedächtnisprotokoll des Behandlungsablaufs und der involvierten Ärzte und Pfleger zusammenstellen", rät Christian Soltau. Die Aussichten, einen Schadensfall aufzuklären, sind umso besser, je genauer die Krankheitsgeschichte dokumentiert ist. TK-Versicherte können sich zudem telefonischen Rat bei einem Experten unter der Hotline 0385 - 77 88 59 70 holen.

Sollte sich in den Gesprächen mit der TK ein Verdacht auf einen Behandlungsfehler erhärten, wird die TK zunächst ein Gutachten erstellen lassen. Sofern daraufhin eine außergerichtliche Einigung mit den Ärzten und/oder Kliniken nicht möglich ist, wird die Krankenkasse den ihr entstandenen Schaden durch ein gerichtliches Verfahren einfordern. Der Versicherte kann den Ausgang des Prozesses abwarten und dadurch einschätzen, ob eine eigene Klage Aussicht auf Erfolg hat. Dabei kann der Versicherte auch die von der TK in Auftrag gegebenen Gutachten kostenlos nutzen.

Im vergangenen Jahr haben sich mehr als 3.200 Versicherte bei der TK wegen des Verdachts auf einen ärztlichen Fehler gemeldet. Die meisten Fälle (1.204) wurden im Bereich Chirurgie verzeichnet. In 1.460 Fällen ließ die TK ein Sachverständigengutachten erstellen, davon landeten 68 vor Gericht. In Summe konnte die TK 14 Millionen Euro an Folgekosten von Ärzten und Kliniken aufgrund von fehlerhaften Behandlungen zurückfordern.

Die Broschüre zum Thema Behandlungsfehler kann über die Experten-Hotline angefordert werden. Sie steht außerdem unter www.presse.tk.de (Webcode: 821320) zum Download bereit.

Donnerstag, 9. Juni 2016

Ist Demenz vermeidbar?

Fragen und Antworten rund um Alzheimer und Co.


Foto: djd/Telcor-Forschung/highwaystarz - Fotolia
Wer gesund lebt und Risikofaktoren wie Rauchen und Bewegungsmangel meidet,
hat bessere Chancen, bis ins hohe Alter geistig fit zu bleiben.

Fast jeder fürchtet sich davor, seine letzten Lebensjahre nicht bei voller Geisteskraft erleben zu können, sondern dement zu werden. Aber ist das wirklich unvermeidbar? Hier die wichtigsten Fragen und Antworten:

Ist es sehr wahrscheinlich, im Alter dement zu werden? 


Ja und nein. Zwar steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Demenzerkrankung mit dem Alter, aber viele Menschen bleiben verschont. Nach Informationen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft leiden 15,6 Prozent der 80- bis 84-Jährigen unter einer Demenz, bei den über 90-Jährigen sind es knapp 41 Prozent. Rund 70 Prozent der Betroffenen haben Alzheimer, der Rest andere Demenzformen.

Welche Risikofaktoren beeinflussen die Entstehung einer Demenz? 


Aktuellen Studien zufolge lässt sich etwa jede dritte Alzheimer-Erkrankung auf diese Risikofaktoren zurückführen: Bluthochdruck und Adipositas im mittleren Lebensalter, Diabetes, Depressionen, körperliche Inaktivität, Rauchen und niedrige Bildung. Den größten Einfluss haben Bewegungsmangel und Rauchen.

Spielen auch Nährstoffe eine Rolle? 


Wissenschaftler der Duke University in den USA haben herausgefunden, dass zu geringe Mengen der Aminosäure Arginin im Gehirn maßgeblich an der Entstehung von Alzheimer beteiligt sind. Da der Arginin-Bedarf mit zunehmendem Alter steigt, sollten Senioren auf eine gute Versorgung achten. Gute Arginin-Quellen sind dem Münsteraner Arterioskleroseforscher Prof. Dr. Horst Robenek zufolge etwa Hülsenfrüchte, Nüsse, Vollkornreis, Garnelen und rotes Fleisch. "Ich rate außerdem zu der speziellen Kombination aus Arginin und B-Vitaminen in 'Telcor Arginin plus' aus der Apotheke", so der Experte.

Was kann man zur Vorbeugung tun? 


Wer lange geistig fit bleiben will, sollte sich vor allem regelmäßig bewegen und nicht rauchen. Bei der Ernährung sollte auf eine gute Arginin-Versorgung geachtet werden - mehr Informationen dazu gibt es unter www.telcor.de. Wer dazu auf sein Gewicht achtet und Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Depressionen konsequent behandeln lässt, hat schon viel für die Demenzvorbeugung getan.

Warum werden Frauen häufiger dement?


Frauen sind deutlich häufiger von Alzheimer-Demenz betroffen als Männer, sie stellen etwa 70 Prozent aller Fälle. Als Hauptgrund dafür nennt die Deutsche Alzheimer Gesellschaft die höhere Lebenserwartung, weil dadurch mehr Frauen in den hohen Altersgruppen vertreten sind, in denen das Risiko deutlich ansteigt. Außerdem scheinen Frauen mit Demenz länger zu leben als erkrankte Männer, ihr Neuerkrankungsrisiko ist in den höchsten Altersstufen etwas höher.