Sonntag, 8. Mai 2016

Zuschüsse zum barrierefreien Wohnen

Ratgeber: So gibt es Unterstützung von der Pflegeversicherung


Foto: djd/IKK classic/thx
Gut beraten: Bei der Beantragung von Zuschüssen für
Umbaumaßnahmen helfen die Experten der Pflegeversicherung weiter.

Das vertraute Umfeld der eigenen vier Wände - viele möchten im Alter nicht darauf verzichten. Doch die Bedürfnisse ändern sich. Oft sind Umbaumaßnahmen nötig, damit Haus oder Wohnung barrierefrei werden. Von der ebenerdigen Dusche im Bad zu breiteren Türen sind häufig hohe Investitionen erforderlich. So gibt es Zuschüsse von der Pflegekasse:

Ansprechpartner


"Jeder gesetzlich Versicherte ist über seine Krankenkasse automatisch pflegeversichert", erklärt Melanie Gestefeld von der IKK classic. Sie sei der richtige Ansprechpartner, wenn es um Zuschüsse für Maßnahmen zur Verbesserung des Wohnumfeldes gehe. So werden bis zu 4.000 Euro für den pflegegerechten Umbau einer Wohnung gewährt. Ändert sich die Pflegesituation, können Zuschüsse erneut beantragt werden.

Voraussetzungen


Damit Zuzahlungen fließen, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein, darunter in der Regel die Einordnung in eine Pflegestufe durch den Medizinischen Dienst. Die Pflegestufe (I bis III) gibt an, wie viel Hilfe ein Betroffener im Alltag benötigt. Gut zu wissen: Die Fördersumme von bis zu 4.000 Euro steht jedem pflegebedürftigen Versicherten zu. Einem Ehepaar können also bis zu 8.000 Euro gewährt werden.

Antrag stellen


Zuschüsse für Umbaumaßnahmen werden direkt bei der Pflegeversicherung beantragt. "Es ist sinnvoll, sich vorher individuell von den Mitarbeitern beraten zu lassen", so Melanie Gestefeld. Erforderlich für die Genehmigung sei unter anderem ein amtliches Gutachten über die Pflegebedürftigkeit. Dafür komme ein Arzt oder eine Pflegekraft nach vorheriger Absprache ins Haus, um sich ein genaues Bild der Situation machen zu können.

Zusätzliche Förderung


In der Regel reichen die Leistungen der Pflegeversicherung nicht aus, um die Kosten für alle erforderlichen Umbaumaßnahmen zu decken. Wer zusätzliche finanzielle Hilfen benötigt, kann staatliche Unterstützung in Anspruch nehmen, beispielsweise über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Sie fördert altersgerechte Umbaumaßnahmen mit günstigen Darlehen.

Gemeinsam profitieren


Auch Senioren-WGs, die von einem ambulanten Pflegedienst betreut werden, können auf Leistungen der Pflegekasse setzen. Zur Förderung der Gründung gibt es einmalig einen Zuschuss von 2.500 Euro je Mitglied für die altersgerechte Umgestaltung der Wohnung, maximal jedoch 10.000 Euro. Dieser Betrag wird zusätzlich zu der Leistung für die das Wohnumfeld verbessernden Maßnahmen gezahlt. Leben wenigstens drei Pflege- oder Betreuungsbedürftige in einer Wohngruppe, hat jeder Anspruch auf einen Zuschlag von 205 Euro pro Monat.

Weitere Informationen: www.ikk-classic.de/pflege

Freitag, 29. April 2016

Internet-Kampagne von Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml zur Organspende

Keine Ausreden. Entscheide dich jetzt!





Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat eine neue Organspende-Kampagne im Internet gestartet. Huml betonte am Freitag in München: "Organspende kann Leben retten. Mein Ziel ist es, dass sich auch möglichst viele junge Menschen mit diesem wichtigen Thema befassen. Die neue Kampagne läuft unter dem Motto: ‚Keine Ausreden. Entscheide dich jetzt!‘ Denn es ist keine Lösung, nur darauf zu hoffen, dass man selbst nie als Organspender in Betracht kommt."

Für die Kampagne wurden Videoclips produziert, die über die Voraussetzungen einer Organspende informieren und sich auf humorvolle Weise gegen unbegründete Bedenken wenden. Mitgewirkt haben der Stimmenimitator Chris Boettcher und die Kabarettistin Sissi Perlinger sowie der Komiker Harry G und der YouTube-Star Joyce Ilg

Huml unterstrich: "Viele Menschen verdrängen das Thema Sterben. Klar ist aber: Wer zu Lebzeiten eine Entscheidung trifft und in einem Organspendeausweis dokumentiert, kann seine Angehörigen in sehr schweren Stunden entlasten."

Die Ministerin fügte hinzu: "Die neue Kampagne knüpft an unser Bündnis Organspende Bayern an, zu dem wir uns im März dieses Jahres mit rund 60 Institutionen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammengeschlossen haben. Wir stellen in den Videoclips gängige Vorurteile im Zusammenhang mit Organspenden den Fakten gegenüber. Das soll zu einer sachlichen Auseinandersetzung mit dem Thema animieren und eine persönliche Entscheidung erleichtern. Um verschiedene Zielgruppen anzusprechen, haben wir bewusst sehr unterschiedliche Künstlerinnen und Künstler ausgewählt."

Im Jahr 2015 hatte es 139 Organspender in Bayern gegeben. Das waren zwar 19 mehr als im Jahr davor, derzeit warten aber mehr als 1.500 schwerkranke Menschen im Freistaat auf ein neues Organ. In den ersten drei Monaten 2016 wurden laut vorläufigen Zahlen in Bayern nur 26 Organspender registriert - das sind 21 weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum.

Die Videoclips sind unter anderem auf der Onlineplattform YouTube, beim sozialen Netzwerk Facebook sowie unter www.keine-ausreden.bayern zu finden.

Donnerstag, 28. April 2016

Betrug in der Pflege: Experten-Hotline klärt auf

Angebot der DAK-Gesundheit für Pflegebedürftige und Angehörige



Die DAK-Gesundheit bietet eine Telefon-Hotline zum Pflegeskandal an. Die Krankenkasse reagiert damit auf die Verunsicherung von Pflegebedürftigen und deren Angehörigen, nachdem die Staatsanwaltschaft bundesweit gegen einzelne betrügerische Pflegedienste ermittelt. Medienberichten zufolge wurden Pflegeleistungen in Millionenhöhe abgerechnet, die gar nicht erbracht wurden. Versicherte aller Kassen können sich am 29. April von Pflege-Experten beraten lassen. Das Angebot steht in der Zeit von 11 bis 17 Uhr unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 1111 841 zur Verfügung.

Bin ich vom Pflegebetrug betroffen? Welche Auswirkungen hat der Skandal auf die Versorgung meines pflegebedürftigen Angehörigen? Kann ich meinem Pflegedienst noch trauen? Und welche Maßnahmen will die Politik ergreifen? Diese und ähnliche Fragen beantwortet die DAK-Gesundheit in Zusammenarbeit mit ihrem Partner MD Medicus. „Durch die Betrugsfälle beschädigen einzelne Kriminelle das Image einer ganzen Branche und verunsichern viele Pflegebedürftige“, sagt Thomas Bodmer, Vorstandsmitglied der DAK-Gesundheit. „Mit unserer Hotline wollen wir den Menschen Hilfe anbieten und zur Aufklärung beitragen.“

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hatte kürzlich in einem Zeitungsinterview angekündigt, den Machenschaften einzelner krimineller Pflegedienste das Handwerk legen zu wollen. „Dass das Bundeskriminalamt davon ausgeht, dass diese Straftaten offenbar systematisch begangen werden, hat dem Thema eine neue Dringlichkeit verliehen", sagte er.

Pflegeberatung auch online möglich


Wer darüber hinaus Beratung zur Pflege von Angehörigen braucht, kann sich ebenfalls an die DAK-Gesundheit wenden. „Wir bieten für unsere Versicherten seit kurzem den DAK-Ärzte-Videochat an“, so Bodmer. Der Videochat ist ein kostenloses Online-Angebot, bei dem sich DAK-Versicherte mit Fachärzten zur Videokonferenz verabreden können. Alle Fachrichtungen sind abgedeckt – auch Pflege-Experten nehmen an der Online-Beratung teil. Unter www.dak.de/aerzte-videochat kann man sich anmelden.