Montag, 3. August 2015

Smartphones nicht nah an Herzschrittmachern benutzen

Auf Nummer sicher




Patienten mit Schrittmacher oder implantiertem Defibrillator sollten ihr Smartphone nicht direkt über dem Herzgerät tragen und es beim Telefonieren ans Ohr auf der anderen Seite halten. 

Die „Apotheken Umschau“ zitiert Dr. Carsten Lennerz vom Deutschen Herzzentrum in München, der betont, die elektromagnetischen Felder könnten in seltenen Fällen die Funktion der medizinischen Geräte stören und Schrittmacher die Handysignale als Herzaktivität fehlinterpretieren und die Stimulation des Herzrhythmus einstellen. Ein implantierter Defibrillator könnte fälschlicherweise einen elektrischen Schock abgeben. 

Quelle: Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ 

Dienstag, 28. Juli 2015

Sprachlos: Jeder sechste pflegende Angehörige vermisst Gespräche mit anderen

Pflegende Angehörige erhalten Hilfe bei seelischen Belastungen



Fehlender Austausch ist für Angehörige, die ein Familienmitglied pflegen, ein Problem. Bisher unveröffentlichte Zahlen aus der Pflegestudie der Techniker Krankenkasse (TK) zeigen: Jeder Sechste (17 Prozent) vermisst es, über die Pflege mit anderen sprechen zu können.

Besonders stark betroffen sind offenbar Pflegende, die in einer Großstadt mit mehr als 500.000 Einwohnern leben: Hier klagt sogar jeder vierte pflegende Angehörige (27 Prozent) über fehlende Gespräche.

Anonyme Beratung durch besonders geschulte Psychologen


Das Onlineportal www.pflegen-und-leben.de setzt bei diesem Problem an: Pflegende Angehörige können hier Hilfe bei seelischen Belastungen bekommen. Besonders geschulte Psychologen beraten in einem schriftlichen Austausch bei Sorgen und Problemen im Pflegealltag. Die Beratung ist anonym und für TK-Versicherte kostenlos.

"Angehörige treibt ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und Mitgefühl an, wenn sie eine Pflegeaufgabe übernehmen. Sie müssen deshalb unbedingt darauf achten, dass sie selbst im Alltag nicht untergehen", erklärt Wolfgang Flemming, Fachbereichsleiter und Pflegeexperte bei der TK.

Die TK-Pflegestudie zeigt: Nur die Hälfte der pflegenden Angehörigen (56 Prozent) gibt an, dass ihr genügend Zeit für die eigenen Bedürfnisse bleibt. Jeder Vierte (24 Prozent) empfindet sich sogar manchmal nicht mehr richtig als eigenständiges Individuum.

Hinweis der Redaktion:
Das Onlineportal www.pflegen-und-leben.de wird betrieben in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse, der Barmer GEK, der DAK Gesundheit und der hkk Krankenkasse.

Freitag, 24. Juli 2015

Große Mehrheit der Pflegebedürftigen wird zu Hause betreut

KKH: Pflegekassen unterstützen Urlaub von der Pflege


Foto: KKH Kaufmännische Krankenkasse


Beim An- und Auskleiden helfen, bei der Körperpflege unterstützen, Mahlzeiten zubereiten und anreichen und, und, und: Wer zu Hause einen Angehörigen pflegt, weiß, dass das oftmals ein 24-Stunden-Job ist. Von den mehr als 56.000 pflegebedürftigen Versicherten der KKH Kaufmännische Krankenkasse im Jahr 2014 wurde die überwiegende Mehrheit (72 Prozent) daheim betreut; nur 28 Prozent wurden in Pflegeheimen vollstationär versorgt. Dabei liegt die häusliche Pflege laut Statistischem Bundesamt zu zwei Dritteln allein in den Händen von Angehörigen; der übrige Teil wird von ambulanten Pflegediensten - teils oder komplett - übernommen.

Verhinderungspflege ermöglicht weitere Versorgung in den eigenen vier Wänden

„Dauerhafte häusliche Pflege kostet körperlich wie seelisch viel Kraft und geht nicht selten an die Grenzen der Belastbarkeit“, sagt Matthias Eberitzsch vom Serviceteam der KKH in Ingolstadt. Keine Frage, dass pflegende Angehörige ab und an Urlaub zum Auftanken benötigen. Doch auch wenn etliche wissen, dass sie Anspruch auf eine Auszeit von der Pflege haben: „Manch einer schreckt davor zurück, den Pflegenden wegen eines Urlaubs, einer Krankheit oder auch Rehabilitation zur Kurzzeitpflege in einem Heim unterzubringen“, weiß Eberitzsch. Hier kann die so genannte Verhinderungspflege das Mittel der Wahl sein. Sie ermöglicht, dass der Pflegebedürftige - bei Verhinderung des Pflegenden - von einer Ersatzpflegekraft in den eigenen vier Wänden weiter gut versorgt wird. Er muss also nicht für begrenzte Zeit in eine Pflegeeinrichtung ziehen. Die Ersatzpflege kann von einem ambulanten Pflegedienst ebenso übernommen werden wie von Verwandten, Freunden oder Nachbarn.
Pflegende Angehörige haben seit Januar auf bis zu sechs Wochen und damit 42 Tage pro Jahr Anspruch auf Urlaub. Diese Zeit der Verhinderungspflege kann je nach Wunsch am Stück genommen oder über das Jahr verteilt werden. Zwei Voraussetzungen sind für eine Bewilligung zu erfüllen: 
  • Bei der pflegebedürftigen Person (u.a. Ehe- bzw. Lebenspartner, Eltern, Großeltern, Geschwister, Kinder) muss eine Pflegestufe vorliegen.
  • Der zu Pflegende muss seit mindestens einem halben Jahr von einer Pflegeperson im häuslichen Umfeld gepflegt worden sein.

Die Kosten für die Ersatzpflege werden von den Pflegekassen übernommen. „Deren Höhe richtet sich nach der jeweiligen Pflegestufe, aber auch danach, wer die vorübergehende Pflege übernimmt“, erläutert Matthias Eberitzsch. „So erhält ein naher Angehöriger in der Regel weniger Geld als ein ambulanter Pflegedienst.“ Pro Kalenderjahr zahlen die Pflegekassen seit Jahresbeginn bis zu 1.612 Euro.
Ein Antrag auf Verhinderungspflege ist bei der zuständigen Pflegekasse zu stellen und kann von Versicherten der KKH bzw. pflegenden Angehörigen unter https://www.kkh.de/versicherte/suche?q=Verhinderungspflege heruntergeladen werden. 
Ansprechpartner für weitere Fragen zur Verhinderungspflege sind neben den Pflegekassen Pflegestützpunkte, Sozialstationen sowie ambulante Pflegedienste und Pflegeeinrichtungen.
Tipp: Mit dem seit Jahresbeginn geltenden neuen Pflegestärkungsgesetz besteht für Pflegebedürftige weiter die Möglichkeit, neben der Pflege zusätzliche Betreuungsleistungen in Anspruch zu nehmen. Hierzu zählen Einkäufe, das Vorlesen aus Tageszeitungen und Büchern, Gespräche sowie gemeinsame Spaziergänge. 
Noch ein Tipp:
Auch zur Finanzierung einer ausländischen 24-Stunden-Pflege kann die Verhinderungspflege genutzt werden. Hier wohnt die Betreuungskraft im Haushalt des zu Versorgenden. Dadurch ist eine optimale Betreuung gewährleistet.
Weitere Informationen hierzu unter gelko Pflegevermittlung