Dienstag, 26. Mai 2015

Wie sich pflegende Angehörige von Palliativpatienten auf Notfälle vorbereiten sollten

Notfall am Lebensende


Die meisten Menschen wünschen sich, zuhause sterben zu können. Viele Angehörige nehmen die Aufgabe an, todkranke Partner oder Eltern in der letzten Phase einer nicht mehr zu heilenden Krankheit zu begleiten. 

„Sie leisten zu Hause Großartiges in einer sehr belastenden Situation, die auch einmal eskalieren kann“, sagt Dr. Christoph Wiese, Palliativmediziner und Leiter der Schmerzmedizin der Klinik für Anästhesiologie am Universitätsklinikum Regensburg, in der „Apotheken Umschau“. 

Er spricht Notfälle an, auf die Angehörige nicht vorbereitet sind und sie überfordern. Er rät ihnen und auch den Kranken, den behandelnden Arzt auf wahrscheinliche Komplikationen anzusprechen. Dann können sie sich darauf vorbereiten und wissen, was sie im Notfall tun können. 

Unerwünschte Klinikeinweisungen können so verhindert werden. Das gilt vor allem auch dann, wenn Patienten und ihre Angehörigen rechtzeitig Kontakt zu einem ambulanten Pflegedienst mit palliativem Schwerpunkt suchen. Deren Pflege-Teams sind in der Regel rund um die Uhr erreichbar und in der angemessenen Reaktion auf Krisensituationen geschult. 

Quelle:  Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ 

Freitag, 22. Mai 2015

Vorsorgen für den Ernstfall

Angehörige müssen wissen, wo eine Patientenverfügung hinterlegt ist

Foto: Lupo / pixelio.de

Eine Patientenverfügung erfüllt ihren Zweck nur, wenn sie im Ernstfall auch zur Hand ist. 
Angehörige sollten daher wissen, wo sie aufbewahrt wird. Zweckmäßig ist zum Beispiel ein deutlich gekennzeichneter Ordner, den man bei seinen anderen wichtigen Dokumenten aufbewahrt, rät das Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber". 
Man sollte mehrere Vertrauenspersonen über den Aufbewahrungsort informieren. Eine Kopie kann man auch bei Angehörigen hinterlegen. Zudem sollte man die Verfügung alle drei bis fünf Jahre überprüfen und mit Datum und Unterschrift bestätigen, dass sie fortgesetzt gültig ist. Wenn man einzelne Punkte ändern möchte, fertigt man am besten eine neue Patientenverfügung an.
Quelle: Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber".

Dienstag, 19. Mai 2015

Schnelle Hilfe bei Fragen zur Pflege

Ausweg aus dem Pflegeberatungs-Labyrinth



Das Pflegeberatungsangebot in Deutschland ist zwar umfangreich und vielfältig, zugleich aber auch kaum zu überschauen. Laut einer aktuellen Umfrage der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) halten zwei Drittel der Deutschen das Gesundheits- und Versorgungssystem für unübersichtlich, wenn es z. B. darum geht, die richtige Unterstützung im Fall einer Pflegebedürftigkeit zu finden. 
Zur besseren Orientierung hat das ZQP eine Online-Übersicht entwickelt, die einen umfassenden und bundesweiten Überblick über Beratungsangebote für hilfe- und pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige bietet. Die neue Internetseite ermöglicht die kostenlose, wohnortnahe Suche nach über 4000 Beratungsangeboten des Bundes und der Länder, von Verbraucherzentralen, Einrichtungen der Wohlfahrtspflege, kommunalen Einrichtungen bis hin zu allen Pflegestützpunkten der gesetzlichen Pflegekassen sowie COMPASS Private Pflegeberatung für Privatversicherte. Kurzum: Die neue ZQP Datenbank bildet alle Pflegeberatungsangebote in Deutschland ab.
„Wir schaffen dieses neue und deutschlandweit einmalige Informationsangebot, weil gute Beratung entscheidend zum Gelingen der unterschiedlichen Pflegekonstellationen beiträgt. Sie ist nicht nur ein wichtiger Präventionsbaustein, sondern auch ein zentraler Entlastungsfaktor für alle Beteiligten in der Pflege“, sagt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP. Noch aber sei Pflegeberatung oftmals eine vertane Chance, weil viele Menschen überhaupt nicht wüssten, an wen sie sich im Pflegefall wenden sollten, so Suhr.
Immerhin kennen fast drei Viertel der Befragten keine Beratungsstellen in ihrer Nähe, an die sie sich wenden könnten, um sich Informationen und Unterstützung zu holen. Dies trifft sogar auf die Hälfte der Personen mit Pflegeerfahrung zu (51 Prozent). Deshalb verfügt die neue ZQP-Datenbank über eine Suchmaske, mit deren Hilfe die nächstgelegene Beratungsstelle ermittelt werden kann. Zudem haben die Nutzer der neuen Internetseite die Möglichkeit, nach Beratungsangeboten zu besonderen Themen zu recherchieren, wie beispielsweise Wohnberatung, Organisation der Pflege, Demenz, Rechtliche Betreuung, finanziellen Hilfen oder auch Entlastungsmöglichkeiten für Angehörige. „Je nach individueller Situation haben hilfe- und pflegebedürftige Menschen unterschiedliche Fragen. Uns ist hierbei wichtig, dass Menschen auf Basis der richtigen Informationen selbstbestimmt entscheiden können, wie die Versorgung ihrer Angehörigen gestaltet werden soll. Auch deshalb ist eine gute Beratung von zentraler Bedeutung“, so Suhr.
Hintergrund zur Pflegeberatungsangeboten
Das Leistungs- und Beratungsangebot zu Hilfe und Pflege in Deutschland ist zwar umfangreich und vielfältig, zugleich aber auch für Verbraucherinnen und Verbraucher kaum zu überschauen. Neben der Pflegeberatung nach § 7a SGB XI, die in den Pflegestützpunkten der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen und durch COMPASS Private Pflegeberatung durchgeführt wird, leisten beispielsweise kommunale Stellen, Landesstellen, Einrichtungen der Wohlfahrtspflege, Seniorenvertretungen, Verbraucherverbände sowie Online-Beratung zu Leistungsansprüchen und Hilfemöglichkeiten.
Mithilfe der gesetzlich verankerten Pflegeberatung nach §7aSGBXI sollen Beratungs- und Koordinierungsleistungen nicht mehr isoliert voneinander erbracht, sondern orts- und familiennah gebündelt werden. Um dies wohnortnah zu gewährleisten, wurden analog zu den gesetzlichen und privaten Krankenkassen zwei unterschiedliche Modelle entwickelt: Die privaten Krankenversicherungen betreiben mit COMPASS Private Pflegeberatung GmbH ein eigenes Beratungsunternehmen, das neben der telefonischen vor allem auch eine aufsuchende Beratung im eigenen Zuhause anbietet. Die gesetzlichen Pflegekassen haben Pflegestützpunkte (§ 92c SGB XI) als wohnortnahe Anlaufstellen für die Bevölkerung eingerichtet. Die föderale Organisation der Pflegestützpunkte, die von den Landespflegekassen in Kooperation mit den obersten Landesbehörden errichtet werden, hat dazu geführt, dass die Anzahl der Pflegestützpunkte in den einzelnen Bundesländern stark variiert.