Montag, 11. Mai 2015

Die Gesetze zur Pflege sind kompliziert und unübersichtlich

Ohne Beratung lassen sich die Vorteile der Pflegereform kaum ausschöpfen



Mit Beginn dieses Jahres ist die Pflegereform in Kraft getreten, die pflegenden Angehörigen etwas mehr Geld und mehr Möglichkeiten bringt, sich zu erholen. 

„Pflegende Angehörige sind häufig hoch belastet und im Durchschnitt kränker als der Rest der Bevölkerung“, sagt die Sozialgerontologin Dr. Hanneli Döhner von „wir pflegen“, einem Interessenverband betreuender Familienmitglieder, in der „Apotheken Umschau“. 

Allerdings: Die Gesetze zur Pflege sind kompliziert und unübersichtlich: Verhinderungspflege, Tages-, Nacht- oder Kurzzeitpflege, Pflegeschulungen zu Hause, unterschiedlichste Erstattungsbeträge -   Angehörige sollten sich direkt an ihre Pflegekasse wenden und klären, was für sie in Frage kommt. 

Auskunft erteilen auch Berater von kommunalen Stellen, Verbraucherzentralen, die Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände und die Mitarbeiter der Pflegestützpunkte.  

Quelle: Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau

Tipp der Redaktion Pflegeratgeber:

Eine Übersicht aller Pflegestützpunkte in Deutschland finden Sie hier:

Auf einen Blick: Pflegestützpunkte in Deutschland

Samstag, 9. Mai 2015

Alzheimer verändert auch die Persönlichkeit

Allmählich ein anderer


Wenn ein selbstbewusster, ausgeglichener Mensch im höheren Lebensalter auffallend launisch, gleichgültig oder streitbar wird, kann das alle möglichen Ursachen haben. Eine davon ist eine beginnende Alzheimer-Demenz. Die Alzheimererkrankung beginnt schleichend. Im frühen Stadium bemerken oftmals nur die Betroffenen selbst, dass mit ihnen etwas nicht stimmt: Sie vergessen die Namen ihrer Nachbarn, verlegen den Wohnungsschlüssel oder haben Schwierigkeiten, Wechselgeld nachzuzählen. Angehörige nehmen diese kleineren geistigen Defizite nicht immer wahr.
Daher sollten sie aufmerksam werden, wenn sich ein älteres Familienmitglied in seinem Wesen verändert. „Vor allem im frühen Stadium der Erkrankung schämen sich viele Alzheimerkranke ihrer Unzulänglichkeit und versuchen, sie vor anderen zu verbergen. Darum verhalten sie sich in den Augen ihrer Angehörigen oftmals merkwürdig", so Professor Giso Deussen, Vorsitzender der Deutschen Seniorenliga e.V.

Notiert: Milch - Kühlschrank


Um ihre nachlassende Hirnleistung zu vertuschen, behelfen sich viele Menschen im Frühstadium der Erkrankung mit Notizen. Bei Personen, die schon immer mit Merklisten gearbeitet haben, fällt das zunächst nicht auf. Bedenklich wird es aber, wenn Selbstverständlichkeiten notiert werden, wie beispielsweise „Milch: Kühlschrank". 
Zieht sich ein Familienmitglied mehr und mehr zurück, kann das ebenfalls ein Warnsignal sein: Alzheimerkranken fällt es mit der Zeit immer schwerer, die richtigen Worte zu finden. Wer früher unterhaltsame Anekdoten zum Besten geben konnte, sitzt nun scheinbar teilnahmslos dabei oder flüchtet sich in Worthülsen. 
Viele Betroffene beginnen irgendwann, Schwerhörigkeit oder Unwohlsein vorzutäuschen, anstatt sich durch unpassende Antworten zu blamieren. „Das Gefühl, die Kontrolle über das eigene Denken und Handeln zu verlieren, ist frustrierend und macht Angst", erklärt Deussen. „So ist es kein Wunder, dass selbst ein ausgeglichener Charakter unwirsch oder aggressiv reagiert, wenn er immer wieder mit seiner Unzulänglichkeit konfrontiert wird."

Zwei Fliegen mit einer Klappe


Die frühzeitige Diagnose der Alzheimererkrankung ist zwar zunächst ein Schock, bietet aber entscheidende Vorteile, weiß Deussen: „Angehörige können das veränderte Verhalten der betroffenen Person besser einordnen und feinfühliger reagieren." 
Außerdem sind die Behandlungschancen im frühen Krankheitsstadium am besten. Heilung gibt es zwar nach dem heutigen Forschungsstand noch nicht. Eine Therapie mit speziellen Alzheimermedikamenten kann aber das Fortschreiten der Erkrankung verzögern und die Symptome gezielt lindern. „Wenn das Gedächtnis nicht so schnell abbaut und alltägliche Bewegungsabläufe besser klappen, sind die Patienten meist zufriedener. So manch unliebsames Verhalten verschwindet dann von allein", bemerkt Deussen.

Kostenloser Leitfaden "Alzheimer erkennen"


Über Symptome, Diagnostik und Behandlung der Alzheimererkrankung informiert der Leitfaden „Alzheimer erkennen". 
Er ist kostenlos und kann postalisch, im Internet oder telefonisch bestellt werden: Deutsche Seniorenliga e.V., Heilsbachstraße 32 in 53123 Bonn, www.dsl-alzheimer.de. Bestell-Hotline 01805 – 001 905 (0,14 Euro/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise abweichend).

Mittwoch, 6. Mai 2015

Asthma-Medikamente - Sprays oder Pulverinhalatoren werden nicht immer korrekt bedient

Inhalationstechnik vom Apotheker demonstrieren lassen

© ABDA

Wer gegen eine Lungenerkrankung wie Asthma Medikamente braucht, sollte sich die Inhalationstechnik in der Apotheke erklären lassen. „Viele langjährige Patienten sind davon überzeugt, dass sie ihre Medikamente richtig anwenden. Aber viele Inhalationssysteme sind kompliziert. Die Folge: Sprays oder Pulverinhalatoren werden nicht immer korrekt bedient“, sagt Gabriele Overwiening, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der Bundesapothekerkammer. „Hinzu kommt: Erhält ein Patient wegen eines Rabattvertrags ein anderes Präparat als gewohnt, kann eine andere Handhabung erforderlich sein. Patienten sollten deshalb das Beratungsangebot ihrer Apotheke nutzen.“

Richtige Inhalationstechnik je nach Präparatetyp unterschiedlich


Die richtige Inhalationstechnik hängt vom verwendeten Präparatetyp ab. Grundsätzlich gibt es zwei Arten: Dosieraerosole und Pulverinhalatoren. Treibgasgefüllte Dosieraerosole funktionieren wie kleine Spraydosen. Sie sollten vor der Inhalation kräftig geschüttelt werden. Das Mundstück muss bei der Inhalation nach unten zeigen und wird mit den Lippen fest umschlossen. Es sollte regelmäßig gereinigt werden, um ein Verkleben des Ventils zu vermeiden. Bei Dosieraerosolen sollten Patienten langsam tief einatmen und den Atem anschließend etwa zehn Sekunden lang anhalten. 

Bei Pulverinhalatoren wird die Wirkstoffabgabe durch den Atemzug ausgelöst. Patienten sollten deshalb nicht langsam, sondern schnell und kräftig einatmen. So wird der notwendige Atemstrom aufgebaut, damit die Pulverpartikel in sehr kleiner Form in die Lunge gelangen. Die korrekte Anwendung eines Pulverinhalators ist vom verwendeten Gerätetyp abhängig.