Samstag, 6. Dezember 2014

Wo es Hilfe gibt, wenn Konflikte bei der häuslichen Pflege eskalieren

Überfordert und verzweifelt



Etwa drei Viertel der rund 2,5 Millionen pflegebedürftigen Deutschen werden zuhause betreut. Das kann bereichern, aber den Angehörigen auch die letzten Kräfte rauben – und nicht selten zu Konflikten bis hin zu Gewaltausbrüchen führen. 

„Immerhin gaben 35 Prozent der Befragten, die selbst pflegen oder gepflegt haben, an, dass sie sich mindestens einmal unangemessen verhalten haben“, sagt Dr. Ralf Suhr, Vorstand der Berliner Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP), in der „Apotheken Umschau“. 

Die meisten wissen nicht, wohin sie sich wenden können


Dann braucht der Betreuende dringend eine unkomplizierte Unterstützung. Doch gut zwei Drittel aller Bürger wissen nicht einmal, wohin sie sich wenden können. 18 Beratungsstellen bundesweit helfen weiter. Die Adressen sind zu finden unter www.pflege-gewalt.de, www.beschwerdestellen-pflege.de oder bei der Deutschen Alzheimergesellschaft, Selbsthilfe Demenz, Telefon: 030/259 37 95 14. 

Quelle: Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Mit Koffein gegen die Alzheimer-Krankheit

Alzheimer Forschung Initiative e.V. verlängert vielversprechendes
Forschungsprojekt

Prof. Dr. Christa E. Müller - Copyright Universität Bonn

Wer Kaffee oder Tee trinkt, verringert sein Alzheimer-Risiko. Das zeigen aktuelle Studien. Prof. Dr. Christa E. Müller von der Universität Bonn erforscht gemeinsam mit ihrem Kollegen Dr. David Blum von der Universität Lille, wie sich Koffein auf die bei Alzheimer typischen Eiweißablagerungen auswirkt. Ihre Forschungsarbeit wird seit 2011 von der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) unterstützt. Jetzt wurde die Förderung um zwei Jahre bis 2016 verlängert.
Die AFI stellt für diesen Zeitraum 30.000 Euro bereit, die französische Partnerorganisation LECMA gibt 70.000 Euro. Das Forschungsvorhaben von Christa Müller ist eines von sieben innovativen Alzheimer-Forschungsprojekten an deutschen Universitäten, welche die AFI ab sofort mit insgesamt 464.220 Euro bis 2016 unterstützt.
Christa Müller hat mit ihrer Arbeitsgruppe einen koffeinähnlichen Wirkstoff (MSX-3) entwickelt, der vielfach leistungsstärker als herkömmliches Koffein ist und dabei weniger Nebenwirkungen hat. Dieser Wirkstoff, ein sogenannter A2A-Antagonist, überzeugte in einem Mausmodell mit genetisch veränderten Tieren, welche die bei Alzheimer typischen Tau-Ablagerungen aufweisen. Die Nager schnitten in Gedächtnistests deutlich besser ab, als ihre unbehandelten Artgenossen. Die Ergebnisse wurden in einem Artikel zusammengefasst, der in der Online-Ausgabe der angesehenen Fachzeitschrift „Molecular Psychiatry“ veröffentlicht wurde.
Im nächsten Schritt will die Bonner Forscherin jetzt herausfinden, ob ihr Wirkstoff auch positiv auf Eiweiß-Plaques aus Amyloid-Beta wirkt, die ebenfalls ein charakteristisches Merkmal der Alzheimer-Krankheit sind, und ob die dadurch hervorgerufenen Defizite verhindert oder reduziert werden können. „Ein positives Ergebnis würde die Grundlage dafür bilden, A2A-Adenosinrezeptor-Antagonisten als neuartige Arzneistoffe für die Alzheimer-Krankheit zu entwickeln“, sagt Christa Müller. „Die Arbeiten stellen somit eine wichtige Grundlage für zukünftige klinische Studien an Alzheimer-Patienten dar“, so Christa Müller weiter.
Die AFI ist der größte private Förderer öffentlicher Alzheimer-Forschung in Deutschland. Seit ihrer Gründung 1995 hat die AFI insgesamt 155 Wissenschaftler mit rund 7 Millionen Euro unterstützt. Die förderungswürdigen Projekte wurden vom Wissenschaftlichen Beirat der AFI unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Walter E. Müller, Goethe-Universität Frankfurt, zusammen mit den Beiräten der Schwesterorganisationen in den Niederlanden und Frankreich ausgewählt.

Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.

Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein. Seit 1995 fördert die AFI mit Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher und stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel. Bis heute konnte die AFI 155 Wissenschaftler mit rund 7 Millionen Euro unterstützen. Darüber hinaus wurden über 700.000 Ratgeber und Broschüren abgegeben. Interessierte und Betroffene können sich auf www.alzheimer-forschung.de fundiert über die Alzheimer-Krankheit informieren und Informationen anfordern. Ebenso finden sich auf der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen Möglichkeiten zu spenden.

Mittwoch, 3. Dezember 2014

Lückenhaftes Wissen

Pflegende Angehörige sollten sich besser über die Leistungen der Pflegeversicherung informieren


Die meisten Pflegebedürftigen werden zuhause von Angehörigen betreut. Die jedoch sind über die ihnen zustehenden Leistungen aus der Pflegeversicherung oft schlecht informiert, berichtet das Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber“ unter Berufung auf eine Studie der Techniker Krankenkasse. 

So kenne nur jeder zweite Helfer die Möglichkeit, sich zuhause von einem Pflegeprofi anleiten zu lassen. Angesichts der großen Belastungen, denen die Angehörigen ausgesetzt sind, sollten sie sich bei Pflegestützpunkten und Beratungsstellen besser über ihre Rechte informieren lassen. 

Dieser Beitrag ist erschienen im Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber