Rezeptfrei heißt nicht harmlos. Bei etwa jeder fünften Selbstmedikation taucht ein Problem auf
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Schnupfen, Halsweh, Fieber – die Erkältungswelle rollt und die Werbung für Erkältungsmedikamente ist allgegenwärtig. Doch Apotheker Dr. Volker Schmitt, Pressesprecher der Apotheker in Bayern warnt: „Rezeptfrei heißt nicht harmlos.
Bei etwa jeder fünften Selbstmedikation taucht ein Problem auf. Glauben Sie deshalb nicht alles, was Sie in den Werbepausen im Fernsehen oder auf Anzeigen in Zeitungen oder Zeitschriften sehen.
Gerade ältere oder pflegebedürftige Menschen, die bereits dauerhaft Medikamente einnehmen, sollten bei der Auswahl ihrer Erkältungsmittel besonders vorsichtig sein. Fragen Sie Ihre Apothekerin oder Ihren Apotheker, welche Medikamente passend für Sie persönlich sind."
Der schmerzstillende Wirkstoff Paracetamol beispielsweise ist in einigen "Grippemitteln" enthalten. Er kann in zu hohen Dosierungen die Leber schädigen. „Sie sollten unbedingt die Dosierungshöchstgrenze einhalten, vor allem wenn mehrere Kombipräparate mit Paracetamol gleichzeitig gegeben werden", so Schmitt.
Unabhängig vom Wirkstoff und der Packungsgröße gilt: Schmerzmittel sollten ohne ärztliche Empfehlung nicht länger als drei Tage hintereinander und nicht häufiger als zehn Tage pro Monat eingenommen werden. Grundsätzlich raten die Apotheker ihren Patienten meist von so genannten Kombi-Präparaten ab und empfehlen stattdessen ein Medikament mit nur einem Wirkstoff. Schmitt: „Über Nacht heilt keine Erkältung. Deshalb ist es ratsam, die individuell stärksten Beschwerden mit Präparaten mit je einem einzigen Wirkstoff gezielt zu behandeln und sich ansonsten zu schonen."