Montag, 30. Oktober 2017

Wegweiser Wohnformen im Alter

Neue Broschüre informiert über mögliche Alternativen


Hier geht es zum Download

Ältere Menschen sollen so lange wie möglich in ihrer Wohnung oder zumindest in ihrem vertrauten Wohnumfeld leben können. Das ist ein Ziel der Brandenburger Pflegeoffensive. 

Wenn eine Pflegebedürftigkeit entsteht, müssen Betroffene nicht immer gleich in ein Pflegeheim. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wenn man ohne Unterstützung im eigenen Haushalt nicht mehr leben kann. 

Das Sozialministerium hat in Zusammenarbeit mit dem Landespflegeausschuss des Landes Brandenburg eine neue Broschüre mit dem Titel „Wegweiser Wohnformen im Alter“ veröffentlicht. Sie informiert über verschiedenen (Pflege-)Wohnformen für ältere Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind. Die 24-seitige Broschüre kann ab sofort beim Sozialministerium kostenfrei bestellt werden.

Sozialstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt: „Mit der steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen gewinnt das Thema Pflege immer mehr an Bedeutung. Solange man aber in seiner eigenen Familie nicht selbst davon betroffen ist, wird das mögliche Eintreten einer Pflegebedürftigkeit oft verdrängt. Dann müssen Pflegebedürftige und ihre Angehörigen oftmals unvorbereitet und in sehr kurzer Zeit wichtige Entscheidungen treffen. Es muss aber nicht immer gleich ein stationäres Pflegeheim sein. Es gibt viele verschiedene Unterstützungsangebote im eigenen Wohnumfeld, wie zum Beispiel Betreutes Wohnen, Appartements mit zusätzlichen Betreuungsangeboten oder auch Wohngemeinschaften. Mit der neuen Broschüre bieten wir dazu anschaulich die wichtigsten Informationen.“

Nach der aktuellen Pflegestatistik leben in Brandenburg rund 112.000 pflegebedürftige Menschen. Die häusliche Pflege hat in Brandenburg einen sehr hohen Stellenwert: 78 Prozent aller Pflegebedürftigen werden im eigenen Zuhause entweder von Angehörigen allein oder mit Hilfe von ambulanten Pflegediensten versorgt. Fast die Hälfte der Pflegebedürftigen wird allein von Angehörigen versorgt.

Die Broschüre „Wegweiser Wohnformen im Alter“ kann kostenfrei beim Sozialministerium des Landes Brandenburg per Telefon 0331 866-5044 oder über die Internetseite www.masgf.brandenburg.de bestellt werden.

Alle Fragen rund um die Pflege beantworten kostenfrei und neutral landesweit die Pflegestützpunkte (www.pflegestuetzpunkte-brandenburg.de).

Freitag, 27. Oktober 2017

Demenz - Angehörige am Ende ihrer Kräfte

DAK-Pflegereport zeigt: Neun von zehn Pflegenden fordern mehr Unterstützung



Copyright: Foto: DAK-Gesundheit

Pflegen bis zur Erschöpfung: Wer sich intensiv um demente Angehörige kümmert, ist oft am Ende seiner Kräfte. 59 Prozent geben dies an. Selbst im weiteren Umfeld von Menschen mit Demenz sagt jeder Dritte, oft erschöpft zu sein. Neun von zehn fordern mehr Unterstützung. Außerdem sind 80 Prozent der Deutschen der Meinung, dass sowohl Menschen mit Demenz als auch deren Familien mehr Respekt verdienen. 

Das geht aus dem aktuellen Pflegereport der DAK-Gesundheit hervor. Der Report zeigt erstmals, dass jeder Fünfte Wohngruppen für die beste Betreuungsform Demenzkranker hält. In Wohngruppen leben jedoch nur knapp zwei Prozent der Betroffenen. Laut der DAK-Studie gibt es außerdem Defizite in Diagnostik und Versorgung. Angesichts der Ergebnisse schlägt DAK-Vorstandschef Andreas Storm neue Wege vor, die Pflege zu stärken. Derzeit leben in Deutschland rund 1,6 Millionen Menschen mit Demenz. Schätzungen zufolge könnten es 2050 doppelt so viele sein.

Beim Wunsch nach mehr Unterstützung steht das Geld an erster Stelle: 86 Prozent der Befragten geben an, mehr finanzielle Hilfe zu brauchen. Zwei von drei möchten mehr Unterstützung durch professionelle Dienste. 60 Prozent erwarten für sich und ihre dementen Familienmitglieder mehr Selbsthilfe-, 42 Prozent mehr Informationsangebote. Jeder dritte pflegende Angehörige will Unterstützung durch Freiwillige und günstigere Möglichkeiten, sich von privaten Pflegekräften unterstützen zu lassen. 

Für den DAK-Pflegereport hat das AGP Institut Sozialforschung an der Evangelischen Hochschule Freiburg untersucht, welche Erfahrungen, Erwartungen und Ängste die Menschen zum Thema Demenz haben. Dabei stand im Mittelpunkt: Ist trotz Demenz ein gutes Leben möglich?

Gutes Leben mit Demenz halten viele für möglich


„Ein überraschendes Ergebnis des DAK-Pflegereports ist die positive Haltung vieler Menschen zu Demenz“, sagt DAK-Chef Andreas Storm. „Fast jeder zweite der Befragten mit dementen Angehörigen hält ein gutes Leben mit Demenz durchaus für möglich.“ Insgesamt stimmen dieser Aussage 39 Prozent zu.

Mehr als 80 Prozent aller Befragten wünschen sich jedoch auch mehr Anerkennung für Angehörige und mehr Respekt gegenüber Erkrankten. „Wir müssen die Krankheit als soziale Tatsache akzeptieren und lernen, Betroffene mitsamt ihrer Persönlichkeit zu respektieren“, sagt Storm. „Menschen mit Demenz haben das gleiche Recht auf Würde, Selbstbestimmung und ein sinnerfülltes Leben wie wir alle.“

Wunschgemäße Betreuung derzeit kaum machbar


Knapp jeder vierte Deutsche hat schon Angehörige mit Demenz begleitet. 69 Prozent der Menschen mit Demenz haben laut Befragung in ihrem eigenen Zuhause gelebt. Bei der Frage, welches die beste Art der Betreuung und Unterbringung ist, herrscht dennoch Unsicherheit. 35 Prozent der Befragten mit Demenzerfahrung halten den eigenen Haushalt für den besten Ort für Menschen mit Demenz. 22 Prozent halten ambulant betreute Wohngruppen für die bessere Alternative. Andere nennen gute Pflegeheime (16 Prozent) oder den Haushalt von Angehörigen (13 Prozent). 

„Der Report zeigt erstmals, wie viele Menschen ambulant betreute Wohngruppen für Demenzkranke befürworten“, sagt Pflegeexperte Thomas Klie, der den Report wissenschaftlich begleitet hat. „Leider deckt sich die Realität jedoch nicht mit den Wünschen der Bevölkerung. Gerade diese Form der Betreuung ist nur in wenigen Regionen verfügbar.“

DAK-Chef Storm schlägt Pflegekompetenzzentren vor


Andreas Storm fordert daher, neue Wege zu gehen. Sein Vorschlag: Krankenhäuser, die nicht mehr benötigt werden, sollen in Pflegekompetenzzentren umgewandelt werden. Dort können wichtige Angebote, von Beratung über spezialisierte Wohngruppen bis Kurzzeitpflege, unter einem Dach gebündelt werden. Grenzen zwischen ambulanter Pflege, Geriatrie und Pflegeheimen würden überwunden. „Gerade im kommunalen und ländlichen Bereich könnte so die Pflege gestärkt werden“, sagt Storm. „Pflegekompetenzzentren kämen sowohl den Pflegebedürftigen als auch deren Angehörigen zu Gute.“

Demenz: Defizite in Versorgung und Diagnostik


Teil des DAK-Pflegereports ist eine Auswertung von Patientendaten. Diese zeigt Handlungsbedarf: Fast alle Demenzpatienten (95 Prozent) werden nach ihrer Diagnose mindestens einmal pro Quartal ärztlich behandelt. Drei von vier müssen im Jahr nach der Diagnose ins Krankenhaus. Dort werden sie häufiger als andere wegen Flüssigkeitsmangel (plus fünf Prozent), Oberschenkelbruch oder Delirium (jeweils plus vier Prozent) behandelt. „Das sind besorgniserregende Zahlen die zeigen, dass die Versorgung demenziell Erkrankter nicht optimal ist“, sagt Klie. Auch die Diagnostik sei nicht immer klar genug, um die beste Versorgung sicherzustellen, warnt Klie: Fast zwei Drittel der Erstdiagnosen von Demenz werden nicht anhand adäquater Leitlinien gestellt.

Steigende Pflegekosten nach der Diagnose


Neben der Bedeutung für Betroffene und Angehörige stellt der DAK-Pflegereport den Einfluss von Demenzdiagnosen auf das Gesundheitssystem heraus. Die Kosten, die für einen Patienten in Kranken- und Pflegeversicherung entstehen, steigen nach einer Demenzdiagnose um 89 Prozent: Im Jahr vor der Diagnose sind es im Schnitt 12.768 Euro, im Jahr danach 24.128 Euro. Vor allem der Anteil der Pflegeleistungen steigt von rund 32 auf rund 42 Prozent der Gesamtkosten.


Der DAK-Pflegereport umfasst eine repräsentative Bevölkerungsbefragung, Auswertungen von DAK-Daten, qualitative Interviews mit Menschen, die demenziell Erkrankte Angehörige begleitet haben, und Versorgungsbeispiele aus der Praxis.

Donnerstag, 26. Oktober 2017

Die richtige Nummer bei Krankheit am Wochenende

Es muss nicht gleich der Notruf sein



Wer abends oder am Wochenende Beschwerden hat, wegen derer er sich sonst an einen Haus- oder Facharzt wenden würde, sollte lieber den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der bundesweit einheitlichen und kostenlosen Nummer 116 117 (ohne Vorwahl) anrufen. Dort wird er direkt oder über ein Callcenter mit dem Bereitschaftsdienst vor Ort verbunden, wie das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" schreibt. 

Der Patient erfährt, wo die nächste Bereitschaftspraxis geöffnet hat oder kann gegebenenfalls einen Hausbesuch durch einen Arzt anfordern. Das medizinisch ausgebildete Personal am anderen Ende der Leitung kann zudem einschätzen, ob vielleicht doch der Notarzt oder der Gang in die Notaufnahme eines Krankenhauses die bessere Lösung darstellt. Doch viele Patienten sind in einer Bereitschaftspraxis gut aufgehoben. 

Mitarbeitern von integrierten Leitstellen zufolge wenden sich immer wieder Menschen mit leichten Beschwerden an die 112 und wünschen einen Notarzt. "Es wird problematisch, wenn der Notarzt durch einen Bagatellfall blockiert ist und an anderer Stelle im gleichen Versorgungsbereich ein Patient ein lebensgefährliches Problem hat oder ein schwerer Unfall passiert ist. Dabei zählt jede Sekunde", sagt Dr. Christian Glaser, Ärztlicher Bezirksbeauftragter Rettungsdienst in Oberfranken. 

Quelle: Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau"

Dienstag, 24. Oktober 2017

Keine Scheu vor großen Tabletten

Große Tabletten sollten oftmals besser nicht zerkleinert werden



Viele Menschen bekommen einen Würgereiz oder eine Schlucksperre, wenn sie große Tabletten zu sich nehmen müssen. Jeder zehnte Betroffene verzichtet daher ganz auf die Medikamente. Dabei gibt es Tricks, die das Einnehmen erleichtern können. „Patienten, die Probleme beim Tablettenschlucken haben, denken oft zu viel über mögliche Schwierigkeiten beim Schlucken nach und sperren sich so unbewusst dagegen. In diesem Fall kann es helfen, sich im Vorfeld klarzumachen, dass man beim Essen oft größere Happen schluckt“, rät Heidi Günther, Apothekerin bei der BARMER.

Viele Wirkstoffe gibt es nicht nur in Tablettenform


Vor allem Menschen, die täglich mehrere Tabletten einnehmen müssen, haben oft Probleme. Sie sollten bei Schluckbeschwerden den Arzt nach Alternativen fragen. Viele Wirkstoffe gibt es auch in Form von Tropfen, Saft oder als Schmelztablette, die direkt auf der Zunge zergeht. 

Falls es keine Alternative zur Tablette gibt, sollte man schon vor der eigentlichen Einnahme einen Schluck trinken, um die Mundschleimhaut zu befeuchten. Das lässt die Tablette leichter gleiten. Zudem sollte man mindestens 200 Milliliter Flüssigkeit trinken, damit kein Wirkstoff am Rachen oder der Speiseröhre kleben bleibt. Am besten geeignet ist Leitungswasser. Getränke wie Kaffee, Saft oder Milch hingegen können die Wirksamkeit des Präparats beeinflussen.

Große Tabletten sollten besser nicht zerteilt werden


Sofern aus pharmazeutischer Sicht nichts dagegen spricht, kann die Tablette auch mit etwas zerkautem Brot oder einer zerdrückten Banane eingenommen werden. Allerdings ist das nicht bei jeder Tablette erlaubt, denn manche Arzneimittel vertragen sich nicht gut mit bestimmten Lebensmitteln. 

Ein Beispiel dafür sind einige Antibiotika, die man nicht mit Joghurt oder Quark mischen sollte. Hinweise dazu kann der behandelnde Arzt oder Apotheker geben. 

Ähnliches gilt für das Zerteilen. „Nicht jede Rille auf einer Tablette ist eine Sollbruchstelle, manche sind tatsächlich nur Zierde. Man sollte Tabletten nur teilen, wenn dies ausdrücklich in der Packungsbeilage erlaubt ist. Ist das Präparat dafür gar nicht vorgesehen, kann unter Umständen die Wirkung verloren gehen oder im Gegenteil sogar mehr Wirkstoff in den Körper gelangen als im vollständigen Zustand“, erklärt Günther.

Freitag, 20. Oktober 2017

Welt-Osteoporose-Tag am 20.Oktober

Das WIPIG rät: Viel Milchprodukte und regelmäßig Bewegung im Freien


Link zum Download des
Präventionsratgeber Osteoporose
In Deutschland leidet jede dritte Frau und jeder siebte Mann über 50 Jahren an Osteoporose. Osteoporose ist damit die häufigste Knochenerkrankung. Somit ist es für beide Geschlechter wichtig, aktiv Vorsorge zu treffen! Zum morgigen „Welt-Osteoporose-Tag“ erklärt Cynthia Milz, Sprecherin des WIPIG, wie man dieser Volkskrankheit vorbeugen kann.

Was ist Osteoporose eigentlich und wie kann sie festgestellt werden?

Milz: Osteoporose ist eine chronische Skeletterkrankung bei der deutlich mehr Knochenmasse abgebaut als aufgebaut wird. Der Volksmund nennt die Krankheit deshalb auch „Knochenschwund“. Weil die Knochen bei Osteoporose-Erkrankten porös und brüchig sind, kann es bereits bei kleinen Belastungen zu Knochenbrüchen kommen. Bei Verdacht auf Osteoporose oder im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung kann der Arzt z. B. eine Knochendichtemessung durchführen.


Stimmt es, dass bereits Kinder einer späteren Osteoporose vorbeugen können?


Milz: Ja! Vor allem Kinder können vorbeugen, denn bis etwa zum 30. Lebensjahr überwiegt der Aufbau des Knochens gegenüber dem natürlichen Knochenabbau. Besonders wichtig für den Knochenaufbau ist Calcium. Eine calcium- und vitaminreiche Ernährung ist daher sehr wichtig für gesunde Knochen. Eine gute Calciumquelle sind z. B. Milch und Milchprodukte. Außerdem ist viel Bewegung an der frischen Luft sehr gut geeignet, um Osteoporose vorzubeugen. Denn durch körperliche Aktivität werden neben den Muskeln auch die Knochen trainiert. Außerdem wird durch das Sonnenlicht die Produktion von Vitamin D – einem wichtigen Vitamin für den Knochenstoffwechsel – in Gang gesetzt.


Kann man auch im Alter noch etwas gegen Osteoporose tun?


Milz: Man kann nicht nur, man sollte sogar! Auch ältere Erwachsene können mit einer Calcium- und Vitamin-D-reichen Ernährung und viel Bewegung im Freien ihre Knochen stabil erhalten. Dabei kommt es nicht auf schweißtreibenden Sport an, sondern vor allem auf ausreichend Bewegung im Alltag. Bei Bedarf können auch Präparate mit Calcium und Vitamin D helfen, die man aber nur nach vorheriger Beratung in der Apotheke oder durch den Arzt einnehmen sollte.


Im Übrigen kann ich den WIPIG-Ratgeber „Starke Knochen - ein Leben lang!“ als Lektüre empfehlen. Neben einer ausführlichen Erklärung zur Erkrankung gibt der Ratgeber die Möglichkeit über einen kurzen Fragebogen das eigene Osteoporose-Risiko zu ermitteln. Außerdem gibt es leckere Rezepte für knochenfreundliche Gerichte.

Der Ratgeber steht hier zum Download zur Verfügung

Donnerstag, 19. Oktober 2017

Bei Schlaganfall-Verdacht: FAST-Regel anwenden

Bei Schlaganfall zählt jede Minute


Foto: "obs/Wort & Bild Verlag -
HausArzt - PatientenMagazin
/Wort & Bild Verlag GmbH & Co. KG"
Um einen möglichen Schlaganfall schnell zu erkennen, hilft die sogenannte FAST-Regel. Darauf weist das Patientenmagazin "HausArzt" hin. 

F steht für Face (Gesicht): Bitten Sie die betroffene Person, zu lächeln. A (Arme): Sie soll gleichzeitig beide Arme heben und die Handinnenflächen nach vorne strecken. S (Sprache): Lassen Sie den Betroffenen einen einfachen Satz nachsprechen. Ist die Person auch nur in einem Punkt beeinträchtigt, gilt T - Time (Zeit): 

Je schneller ein Patient professionell versorgt wird, desto besser sind seine Chancen


"Jetzt zählt jede Minute", betont Professor Wolf-Rüdiger Schäbitz, Chefarzt der Neurologie am Evangelischen Klinikum Bethel in Bielefeld. "Je schneller ein Patient professionell versorgt wird, desto besser sind seine Chancen, zu überleben und mögliche Folgeschäden gering zu halten." Daher gelte es, sofort die Notfallnummer 112 zu wählen. 

Die Akutbehandlung sollte am besten in einer "Stroke Unit" im Krankenhaus stattfinden, wie Dr. Alexander Nave von der Forschungsgruppe Schlaganfall der Berliner Charité sagt. Dabei handelt es sich um eine spezialisierte Schlaganfall-Station mit einem umfassenden, fachübergreifenden Therapiekonzept. 

In der Titelgeschichte des neuen "HausArzt" können Leser ihr persönliches Schlaganfall-Risiko testen. Zudem erfahren sie, wie jeder selbst dazu beitragen kann, sich vor einem Schlaganfall und seinen Folgen zu schützen. 

Quelle: Das Patientenmagazin "HausArzt" 

Das Patientenmagazin "HausArzt"gibt der Deutsche Hausärzteverband in Kooperation mit dem Wort & Bild Verlag heraus. Die Ausgabe 4/2017 wird bundesweit in Hausarztpraxen an Patienten abgegeben.

Dienstag, 17. Oktober 2017

Die Rufnummer 115 als Wegweiser für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige

Die Behördennummer 115 hilft  ab sofort schnell und zuverlässig bei allen Fragen rund um das Thema Pflege


Link zum Flyer
Wo erhalten Pflegebedürftige und pflegende Angehörige Informationen und Unterstützung? Wann besteht beispielsweise ein Anspruch auf Pflegezeit oder Familienpflegezeit? Welche Pflegegrade und welche Leistungen der Pflegeversicherung und Hilfe zur Pflege gibt es?

Im Pflegefall kommen viele Fragen auf pflegende Angehörige und Pflegebedürftige zu. Da fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Ab sofort hilft nun auch die Behördennummer 115 schnell und zuverlässig bei allen Fragen rund um das Thema Pflege und vermittelt Bürgerinnen und Bürgern qualifizierte Pflegeberater.

Ingrid Fischbach, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit: "Wir haben in den letzten Jahren viel für die Pflege bewegt. Fünf Milliarden Euro zusätzlich pro Jahr bedeuten spürbar mehr Leistungen und Unterstützung für die pflegebedürftigen Menschen und ihre Angehörigen. Jetzt ist es wichtig, dass diese Hilfe aber dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Deshalb haben wir die Pflegeberatung deutlich ausgeweitet und die Zusammenarbeit der Verantwortlichen in den Kommunen gestärkt. Auch pflegende Angehörige haben nun einen eigenständigen Anspruch auf Beratung. Das neue Angebot der 115 ist hier ein weiterer hilfreicher Baustein, um Antworten auf Fragen rund um die Pflege direkt am Telefon zu erhalten.“

"Gute Pflege verdient höchsten Respekt. Das weiß jeder, der schon einmal auf die Unterstützung anderer angewiesen war, ob als Betroffener oder als Angehöriger. Es ist wichtig und gut, dass Fragen zur Pflege auch bei der 115 beantwortet werden“, so Gabriele Lösekrug-Möller, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

Dr. Ole Schröder, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern macht deutlich: "Die einheitliche Behördennummer 115 steht beispielhaft für eine partnerschaftliche ebenenübergreifende Zusammenarbeit und eine intelligente Vernetzung von Kommunen, Ländern und Bund – praktisch gelebter Bürgerservice. Die 115 erweitert ihr Angebot für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige und ist für sie eine echte Hilfe bei zahlreichen Verwaltungsanliegen. Sie können ihre Fragen unkompliziert telefonisch klären, unabhängig von Zuständigkeiten oder Öffnungszeiten in den Ämtern.“

Bei der 115 sind pflegende Angehörige und Pflegebedürftige immer richtig. Jeden Wochentag von 8 bis 18 Uhr informieren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über Themen wie:
  • Pflegegeld
  • Sach- und Kombileistungen der Pflegeversicherung
  • Pflegehilfsmittel
  • wohnumfeldverbessernde Maßnahmen und Förderung des altersgerechten Wohnens
  • Pflegeunterstützungsgeld der Pflegeversicherung bei Arbeitsbefreiung in einer akuten Pflegesituation
  • zinslose Darlehen bei Freistellung oder Reduzierung der Arbeit zur Pflege eines nahen Angehörigen
  • Leistungen der Hilfe zur Pflege
Der neue Flyer „Informationen für pflegende Angehörige und Pflegebedürftige“ bietet einen Überblick über das neue Angebot der 115 rund um das Thema Pflege.
Auch zum Thema „Anspruch auf Pflegeberatung“ können über die 115 Auskünfte eingeholt werden. So haben grundsätzlich alle Versicherte, die Leistungen der Pflegeversicherung erhalten oder einen entsprechenden Antrag gestellt haben, gegenüber der Pflegekasse oder dem privaten Versicherungsunternehmen, das für sie die private Pflege­Pflichtversicherung durchführt, einen gesetzlichen Anspruch auf Pflegeberatung. Gleiches gilt für pflegende Angehörige und weitere Personen, zum Beispiel ehrenamtliche Pflegepersonen. Voraussetzung hierfür ist die Zustimmung des Pflegebedürftigen.
Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Themenseite zur Pflege.


Über die 115


Unter der Behördennummer erhalten Anruferinnen und Anrufer von Montag bis Freitag zwischen 8 und 18 Uhr Auskunft zu Verwaltungsleistungen aller Art – von A wie Abfallentsorgung bis Z wie Zulassungsstelle.

Rund 500 Kommunen, zwölf Länder und die gesamte Bundesverwaltung haben sich dem föderalen Vorhaben bereits angeschlossen. Alle 115-Teilnehmer stellen Informationen zu den häufigsten Verwaltungsleistungen in der 115-Wissensdatenbank zur Verfügung.

Über 43 Millionen Bürgerinnen und Bürger können die 115 erreichen


Die 115 ist in der Regel zum Festnetztarif erreichbar und in vielen Flatrates enthalten.
An der Aktion Pflege beteiligen sich zunächst die Landeshauptstadt München, der Landkreis Ludwigslust-Parchim und die Stadt Karlsruhe.

Sonntag, 15. Oktober 2017

Jetzt gegen Grippe impfen lassen

Insbesondere ältere Menschen sollten sich wappnen





Die vergangene Grippesaison 2016/2017 sorgte in Deutschland für rund sechs Millionen Infektionen. Wer sich diesen Winter vor einer Grippe schützen möchte, sollte sich jetzt impfen lassen. „Der Körper benötigt nach der Grippeimpfung rund zwei Wochen, bis ein ausreichender Virenschutz aufgebaut ist. Wer sich rechtzeitig auf das größte Ansteckungsrisiko vorbereiten will, sollte also jetzt zum Arzt gehen“, sagt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der BARMER. Insbesondere ältere Menschen mit Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf sollten sich gegen die saisonale Influenza wappnen.

Insbesondere Risikogruppen sollten sich impfen lassen


„Eine Grippe ist keine einfache Erkältungskrankheit, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung, bei der die Betroffenen an plötzlich auftretendem hohem Fieber, Husten sowie starken Kopf- und Gliederschmerzen leiden“, warnt Marschall. Personen über 60 Jahren, Menschen mit chronischen Erkrankungen sowie Schwangere haben ein erhöhtes Risiko für einen besonders schweren Krankheitsverlauf und sollten sich daher impfen lassen. Aber auch Personen, die täglich mit vielen Menschen in Kontakt kommen und dadurch ein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben, sollten sich wappnen. Hierzu gehören zum Beispiel das medizinische und pflegerische Personal in Krankenhäusern und Pflegeheimen, Arbeitnehmer im Einzelhandel, Busfahrer und Lehrer.

Gesetzliche Krankenversicherung übernimmt Kosten


Da die Grippeviren sich rasch verändern können, wird der Impfstoff jährlich an die jeweils aktuell zirkulierenden Grippevirus-Varianten angepasst. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Dreifachimpfstoffe. Diese schützen vor zwei Influenza A-Stämmen und einem B-Stamm. Eine Grippeschutzimpfung wird vom Hausarzt normalerweise per Spritze in den Oberarm vorgenommen. Für Menschen mit einer Hühnereiweißallergie ist die Impfung nicht geeignet, da im Impfstoff Hühnereiweiß enthalten ist.

Donnerstag, 12. Oktober 2017

Regelmäßiges Händewaschen schützt vor ansteckenden Krankheiten

Am Sonntag ist Internationaler Händewaschtag


Foto: © pa Picture-Alliance
In Hamburg erkrankten in diesem Jahr nach Angaben des Robert Koch-Instituts bereits 1.208 Menschen, weil sie sich mit Bakterien namens Campylobacter infiziert hatten (2016 gesamt: 1.838 Infektionen), 966 wurden durch das Norovirus krank (2016 gesamt: 2.468 Infektionen) und 1.210 durch das Rotavirus (2016 gesamt: 786 Infektionen). 

Alle diese Infektionen können starken Brechdurchfall auslösen. In den meisten Fällen gelangen die Krankheitserreger über die Hände in den menschlichen Organismus. „Die Hälfte der Betroffenen hätten womöglich nicht krank werden müssen, wenn sie mehr auf die Handhygiene geachtet hätten“, sagt Peter Rupprecht von der IKK classic. „Denn Fachleute schätzen, dass sich durch regelmäßiges und gründliches Waschen der Hände mit Wasser und Seife das Risiko einer Ansteckung mit Durchfallerkrankungen fast halbiert.“

Bis zu 80 Prozent aller ansteckenden Krankheiten werden über die Hände übertragen. Dazu gehören beispielsweise Erkrankungen wie Erkältungen, Grippe oder ansteckende Magen-Darm-Infektionen. Häufiges Händewaschen ist eine einfache und wirksame Methode, die vor einer Ansteckung schützen kann. Um das Bewusstsein und das Verständnis für die Wichtigkeit von Handhygiene mit Wasser und Seife zu stärken, hat die Weltgesundheitsorganisation WHO den Internationalen Händewaschtag ins Leben gerufen. Seit 2008 wird er jedes Jahr am 15. Oktober begangen.

Gründliches Händewaschen mit Wasser und Seife ist eine einfache und wirksame Methode, um sich vor Ansteckung mit Krankheitserregern zu schützen


„Dass effektives Händewaschen tatsächlich die Häufigkeit von Infektionskrankheiten senkt, wurde in vielen Studien untersucht und nachgewiesen“, bestätigt Peter Rupprecht. Die IKK classic empfiehlt deshalb Händewaschen zur guten Gewohnheit werden zu lassen. Wenn man nach Hause kommt oder auf der Toilette war, sollte der Gebrauch von Wasser, Seife und Handtuch obligatorisch sein, genauso vor und während der Zubereitung von Speisen und vor den Mahlzeiten. Erwachsene sollten Kindern dabei als gutes Beispiel vorangehen. Wer erkrankt ist, sollte zum Schutz seiner Mitmenschen besonders verantwortungsbewusst sein und nach Möglichkeit nach jedem Naseputzen, Husten oder Niesen seine Hände waschen. Wer kranke Personen pflegt, sollte – auch zum Eigenschutz – vor und nach dem Kontakt mit ihnen das Händewaschen nicht vergessen.

Was man beim Händewaschen beachten sollte, damit Schmutz und Krankheitserreger bestmöglich entfernt werden, hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in fünf kurzen Regeln zusammengefasst.

Fünf Regeln für wirksames Händewaschen

  1. Nass machen: Hände unter fließendes Wasser halten.
  2. Rundum einseifen: Hände von allen Seiten mit Seife einschäumen – nicht nur die Handinnenflächen, sondern auch Handrücken, Fingerspitzen, Fingerzwischenräume und Daumen.
  3. Zeit lassen: Gründliches Händewaschen dauert mindestens 20 bis 30 Sekunden.
  4. Gründlich abspülen: Hände unter fließendem Wasser abwaschen.
  5. Sorgfältig abtrocknen: Am besten mit einem eigenen, sauberen Handtuch oder unterwegs mit Einmaltüchern.

Dienstag, 10. Oktober 2017

Auszeit für pflegende Angehörige in Bad Freienwalde

Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) bietet ihren Versicherten die „Trainings- und Erholungswoche für pflegende Angehörige“ vom 19. bis 26. November 2017 in Bad Freienwalde an. 



Link zum Bad Freienwalder
Reisejournal 2017
Sie will durch dieses Gesundheitsangebot die wertvolle Arbeit der Pflege anerkennen, aber auch Hilfe und Stütze geben – damit die pflegenden Angehörigen nicht die Kranken von morgen sind. 

Ziel der SVLFG ist es, die körperliche und seelische Gesundheit der Pflegenden zu erhalten und zu verbessern. Während dieser Woche bekommen die Pflegepersonen Anleitung, Beratung und Tipps für ihren häuslichen Pflegealltag. 

Teilnehmen dürfen Pflegende, die selbst bei der SVLFG krankenversichert sind oder eine Person pflegen, die Anspruch auf Leistungen der Landwirtschaftlichen Pflegekasse haben. 

Der selbst zu tragende Eigenanteil beträgt 99 Euro für Unterkunft und Verpflegung. 

Für Fragen steht Sandra Schlag unter der Telefonnummer 03342 36-1116 oder der Mailadresse gesundheitsangebote@svlfg.de zur Verfügung. 

SVLFG 
Die SVLFG ist zuständig für die Durchführung der landwirtschaftlichen Unfallversicherung für über 1,5 Millionen Mitgliedsunternehmen mit ca. 1 Million versicherten Arbeitnehmern, der Alterssicherung der Landwirte für ca. 200.000 Versicherte und ca. 600.000 Rentner sowie der landwirtschaftlichen Kranken- und Pflegeversicherung für ca. 650.000 Versicherte im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Sie führt die Sozialversicherung zweigübergreifend durch und bietet ihren Versicherten und Mitgliedern umfassende soziale Sicherheit aus einer Hand. Die SVLFG ist maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Gartenbau tätigen Menschen und ihrer Familien.

Freitag, 6. Oktober 2017

Hilfsmittel für die Pflege: Gestürzten schnell wieder auf die Beine helfen

Sanft und sicher wieder hochkommen


Foto: djd/Ammann & Rottkord
Während die gestürzte Person auf dem Gerät liegt, wird sie nach und nach auf sanfte Weise in die richtige Position gefahren.


Wer schon einmal versucht hat, eine erwachsene Person aufzurichten, die hilflos am Boden liegt, weiß, wie schwer das sein kann - im wahrsten Sinn des Wortes. Es ist sicherlich kein Zufall, dass sich bei Pflegekräften mit den Jahren Rückenprobleme häufen. Und auch wer sich zuhause um einen kranken oder pflegebedürftigen Angehörigen kümmert, stößt mitunter an die eigenen körperlichen Grenzen. Dabei gibt es heute Hilfsmittel, die den Pfleger unterstützen und zugleich dem gehandicapten Menschen etwa nach einem Sturz Sicherheit geben.

Schnelle Hilfe gefragt


Wenn jemand stürzt, muss ihm oder ihr schnell geholfen werden. Damit das kein Kraftakt wird, der am Ende die gestürzte Person noch mehr in Angst versetzt und den Helfenden überfordert, gibt es Hilfsmittel wie etwa den "Raizer". 

Die mobile Aufstehhilfe kann eine am Boden liegende Person binnen weniger Minuten in eine sitzende oder stehende Lage bringen. Dabei kann der Helfer sich sogar noch um den Gefallenen kümmern, auf seine Ängste eingehen und mit ihm sprechen. 

Unter www.ammann-rottkord.de gibt es ausführliche Informationen zu der praktischen Lösung, die sowohl in der häuslichen Pflege als auch in Seniorenheimen oder von Rettungsdiensten eingesetzt wird. Gerade den professionellen Pflegekräften wird damit ihre Arbeit wesentlich erleichtert. Rückenbeschwerden und ähnliche Gesundheitsprobleme sind in den Pflegeberufen keine Seltenheit - gerade bedingt durch ein regelmäßiges schweres Heben. Solche Hilfsmittel können die Pfleger im wahrsten Sinn des Wortes entlasten und damit krankheitsbedingten Ausfällen vorbeugen. Unterm Strich macht sich die Anschaffung für die Pflegeeinrichtung somit gleich in mehrfacher Hinsicht bezahlt.

Sicherer Halt für die gestürzte Person


Der batteriebetriebene Hebestuhl wird in zwei Tragetaschen geliefert und kann somit leicht transportiert werden. Er wiegt 13 Kilogramm und ist schnell zusammengebaut. Über eine Funkfernsteuerung oder Tasten am Sitz kann er auf einfache Weise bedient werden. 

Während die gestürzte Person auf dem Gerät liegt, wird es nach und nach auf sanfte Weise in die richtige Position gefahren. Ein Helfer kann den Stuhl mit der einen Hand bedienen und mit der anderen den Kopf des Pflegebedürftigen unterstützen. Während des Aufrichtens fühlt sich die gestürzte Person sicher, sie muss weder gehoben noch gezogen oder geschoben werden. Das unangenehme Gefühl, jemand anderem zur Last zu fallen, bleibt aus.

Dienstag, 3. Oktober 2017

Ich pflege Deine Mutter - Du begleitest meinen Vater!

Tauschbörse für Angehörige: einzigartiges Modellprojekt an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg


Töchter und Söhne von hilfsbedürftigen Menschen wohnen oft woanders. Sie wollen ihren alten Eltern helfen – können es aber nicht aufgrund der räumlichen Distanz. Ein neues Modellprojekt der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) will Abhilfe schaffen. Die Idee: eine überregionale Tauschbörse für Menschen, die unterstützungsbedürftige Familienmitglieder in einer anderen Stadt haben. Das Projekt „Angehörige im Tausch“ (AniTa) wird neben weiteren innovativen Versorgungsansätzen für geriatrische Patienten auf dem 15. Gesundheitspflege-Kongress am 3. und 4. November in Hamburg vorgestellt. Springer Pflege ist Ausrichter des Kongresses, der jedes Jahr rund 1.000 Pflegeexpertinnen und -experten aus ganz Deutschland anzieht. 

Mit dieser Tauschbörse für Angehörige wollen wir ein bisher ungenutztes Unterstützungspotenzial aufdecken und die Pflegequalität verbessern“, sagt Projektleiterin Susanne Busch, Professorin für Gesundheitsökonomie und -management an der HAW. Das Projekt, das im Juli 2017 an den Start gegangen ist, beschränkt sich zunächst auf zwei Modellregionen in Deutschland: im Norden auf Hamburg und den Landkreis Pinneberg, im Süden auf München und den Landkreis Augsburg. „Ein Sohn in Hamburg, der sich Sorgen macht um seine alte Mutter in München, kann sich mit Menschen in München in Verbindung setzen, die wiederum pflegebedürftige Angehörige in Hamburg haben“, erklärt Linda Cording, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HAW. Der Kontakt läuft über eine Online-Plattform, die die HAW-Wissenschaftler zurzeit entwickeln. Wenn beide Familien in ihren Bedürfnissen und Erwartungen zueinander passen, können Angehörige der einen Familie sich um das hilfsbedürftige Familienmitglied der anderen kümmern. „So haben beide Familien einen Ansprechpartner vor Ort“, so Cording. 

Weitere Themenschwerpunkte des 15. Gesundheitspflege-Kongresses sind Führung im 21. Jahrhundert, interprofessionelle Zusammenarbeit, Palliative Care und mehr. Für Patienten und pflegende Angehörige hält der Kongress ein Forum bereit mit Vorträgen und Diskussion vor allem zum dritten Pflegestärkungsgesetz. Springer Pflege kooperiert bei dem Kongress mit renommierten Partnern aus der Region: Neben der HAW sind das die Universitätskliniken Hamburg-Eppendorf und Schleswig-Holstein, die Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, die Helios Kliniken, Region Nord, sowie der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK). Hauptsponsor ist Bristol-Myers Squibb.