Dieser Blog beschäftigt sich mit dem Thema Alten- und Krankenpflege, sowie der 24 Stunden Pflege zu Hause.
Sonntag, 31. Dezember 2017
Freitag, 1. Dezember 2017
Bezahlbare 24-Stunden-Pflege durch osteuropäische Haushaltshilfen in und um Stuttgart
Nach Aussage der Stuttgarter gelko Pflegevermittlung steigt die Nachfrage nach Pflegekräften aus Osteuropa kontinuierlich an
Auf dem Arbeitsmarkt wächst die Nachfrage nach
Pflegefachkräften, offene Stellen im Gesundheitssektor lassen sich zunehmend
schwerer besetzen. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Pflegebedürftigen zu.
Die Anbieter von Pflegeleistungen tun sich zunehmend schwerer, entsprechend
ausgebildetes Personal zu finden um der Nachfrage Herr zu werden.
Bezahlbare 24-Stunden-Betreuung zuhause durch deutsche Pflegedienste fast nicht zu bekommen
Insbesondere für die 24-Stunden-Betreuung zuhause sind
bezahlbare Angebote auf dem deutschen Markt fast nicht zu bekommen. Vor diesem
Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Betroffene und deren
Angehörigen in Ihrer Not auf Angebote aus dem Ausland, bevorzugt aus Osteuropa,
angewiesen sind.
Nach Aussage der Stuttgarter Pflegevermittlungsagentur gelko Pflegevermittlung steigt die Nachfrage nach Pflegekräften aus Osteuropa kontinuierlich
an.
Ungeachtet dessen, dass die so genannte 24-Stunden-Pflege
und Betreuung durch eine ausländische Pflegekraft oftmals fast die einzig
bezahlbare Möglichkeit ist, dass die Betroffenen zu Hause adäquat versorgt
werden können, bietet sie viele weitere Vorteile.
Bei dieser 24 Stunden Pflege wohnt die polnische, rumänische,
ungarische oder andere osteuropäische Pflegekraft zusammen mit dem
Pflegebedürftigen im Haushalt. Somit ist eine ständige Betreuung gewährleistet,
die Angehörigen erhalten Unterstützung und werden entsprechend entlastet.
gelko Pflegevermittlung vermittelt osteuropäische
Pflegekräfte ausschließlich nach dem Entsendegesetz und somit 100%-ig
legal.
Weitere Informationen und eine
kostenlose Beratung zur 24-Stunden-Pflege zuhause erhalten
Sie im Internet unter www.gelko-pflegevermittlung.de
Mittwoch, 15. November 2017
Keine Erfahrung in punkto Pflege
Umfrage: Drei Viertel der Deutschen hatten im persönlichen Umfeld noch nicht mit dem Thema Pflege zu tun
Die große Mehrheit der Menschen in Deutschland hat sich im persönlichen Umfeld noch nicht mit dem Thema Pflege befassen müssen. Wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Apothekenmagazins "Senioren Ratgeber" herausfand, haben drei Viertel der Frauen und Männer (76,6 %) keine unmittelbare Erfahrung mit Pflegefällen - haben oder hatten in den letzten Jahren also weder einen pflegebedürftigen Angehörigen zuhause oder im Pflegeheim, noch sind sie selbst aktuell pflegebedürftig und brauchen Unterstützung daheim. Selbst von den älteren Befragten ab 60 Jahren sind zwei Drittel (64,3 %) mit dem Thema Pflege persönlich noch nicht in Berührung gekommen.
Von dem Viertel der Bevölkerung, das Erfahrung mit Pflege hat (23,4 %), geben die relativ meisten an, in den letzten 15 Jahren einen pflegebedürftigen Angehörigen zuhause gepflegt zu haben (8,7 %). Fast ebenso viele (7,2 %) hatten ein Familienmitglied in einem Pflegeheim zur Betreuung untergebracht.
Aktuell pflegen 4,0 % der Bundesbürger einen Angehörigen zuhause, 2,9 % haben eine/n Partner/in, Elternteil etc. im Pflegeheim. Ebenfalls 2,9 % haben selbst derzeit Pflege- und Unterstützungsbedarf, können aber mit Hilfe ihrer Angehörigen und/oder eines Pflegedienstes noch gut zuhause leben. Bei dieser Zahl ist zu berücksichtigen, dass zum einen der Gesundheitszustand der Befragten noch so gut sein musste, um ein Interview zu erlauben. Zum anderen werden Bewohner von Institutionen wie Pflegeheimen, Alteneinrichtungen etc. nicht in der Umfrage erfasst.
Quelle: Eine repräsentative Umfrage des Apothekenmagazins "Senioren Ratgeber", durchgeführt von der GfK Marktforschung Nürnberg bei 2.020 Frauen und Männern ab 14 Jahren.
Freitag, 10. November 2017
Zu wenig Betreuungsplätze für junge Pflegebedürftige
BARMER-Pflegereport 2017
Foto: KariDesign / Fotolia |
In Deutschland fehlen bundesweit tausende Betreuungsplätze für junge Pflegebedürftige. Das geht aus dem Pflegereport der Barmer hervor, der heute in Berlin vorgestellt wurde. Demnach gibt es laut einer repräsentativen Barmer-Umfrage bei Pflegebedürftigen unter 60 Jahren, beginnend mit dem frühen Kindesalter, etwa 4.000 teilstationäre und rund 3.400 Kurzzeitpflegeplätze zu wenig. Zudem können junge Pflegebedürftige häufig nicht so wohnen, wie sie es bevorzugen, weil die entsprechenden Angebote fehlen. „Für junge Pflegebedürftige geht das Angebot an geeigneten Pflegeplätzen an deren Bedürfnissen vorbei, Wunsch und Wirklichkeit klaffen häufig auseinander. Die Situation der jungen Pflegebedürften muss dringend verbessert werden, und zwar kurzfristig. Hier sind Politik, Pflegekassen und Leistungserbringer gleichermaßen gefragt“, forderte Prof. Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer.
Junge Pflegebedürftige haben andere Wünsche als ältere
Laut dem Barmer-Pflegereport gab es im Jahr 2015 insgesamt 386.000 Pflegebedürftige unter 60 Jahren. Das entspricht 13,5 Prozent der 2,86 Millionen Pflegebedürftigen mit den Pflegestufen I bis III. Sie unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von älteren Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind. Während der weitaus größere Teil aller Pflegebedürftigen weiblich ist, verhält es sich bei den jüngeren genau entgegengesetzt. So gab es unter ihnen im Jahr 2015 „nur“ 175.000 weibliche, aber 211.000 männliche Pflegebedürftige. Insgesamt haben die jüngeren Betroffenen andere Krankheitsbilder und leiden eher selten an Demenz oder den Folgen von Schlaganfällen. Nach der Analyse des Reports haben 35 Prozent Lähmungen, 32 Prozent Intelligenzminderungen, 24 Prozent eine Epilepsie und zehn Prozent das Down-Syndrom. „Junge Pflegebedürftige haben ganz andere Bedarfe als ältere. Dem müssen Pflegeeinrichtungen künftig verstärkt Rechnung tragen“, sagte der Autor des Barmer-Pflegereports, Prof. Dr. Heinz Rothgang von der Universität Bremen.
Zu wenig geeignete Plätze für pflegebedürftige Kinder und Jugendliche
Gerade für pflegebedürftige Kinder und junge Erwachsene bleibt der Wunsch nach einem selbststimmten Wohnen häufig unerfüllt. Wie die eigens durchgeführte Umfrage von mehr als 1.700 Versicherten ergeben hat, würden gerne 35 Prozent der Zehn- bis 29-Jährigen in eine Wohngruppe ziehen. Jedoch hat etwa jeder zweite Pflegebedürftige in dieser Altersklasse angegeben, dass sich sein Wechsel in eine Wohngruppe, aber auch in ein Pflege- oder Behindertenheim, deswegen zerschlagen hat, weil kein Platz in der Einrichtung vorhanden war. „Die unerfüllten Wünsche nach einem selbstbestimmten Wohnen vieler junger Pflegebedürftiger müssen für Politik, Bauwirtschaft und Interessensverbände ein Ansporn sein, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Erforderlich sind mehr ihrem Alter angepasste Wohnplätze für Kinder, Jugendliche und sehr junge Erwachsene“, sagte Straub.
Wunsch nach Kurzzeitpflege gut doppelt so hoch wie derzeit machbar
Vor allem bei der Kurzzeitpflege gibt es massive Versorgungslücken. So nutzen derzeit neun Prozent der jungen Pflegebedürftigen mindestens einmal im Jahr die Kurzzeitpflege. Tatsächlich aber würden gerne 19 Prozent auf dieses Angebot zugreifen. Damit ist der Wunsch nach Kurzzeitpflege um mehr als 100 Prozent höher, als er tatsächlich realisierbar ist. Defizite gibt es auch bei der Tagespflege, die lediglich 13 Prozent in Anspruch nehmen, wobei 20 Prozent den Wunsch danach hegen. Als wesentlichen Grund, warum die teilstationäre Pflege und die Kurzzeitpflege nicht wie gewünscht genutzt werden, gaben 43 beziehungsweise 40 Prozent der Betroffenen den Mangel an entsprechenden Angeboten für die jeweilige Altersgruppe an. Für 31 beziehungsweise 27 Prozent der betroffenen Befragten waren keine Angebote für die eigene Erkrankung vorhanden. „Die ergänzenden Pflegeleistungen, die die häusliche Pflege stärken sollen, würden insgesamt mehr genutzt werden, wenn die alters- und erkrankungsspezifischen Angebote gegeben wären“, sagte Rothgang.
Aus dem Barmer-Pflegereport 2017
- Eigenanteile: Der Gesamteigenanteil für Heimbewohner liegt im Durchschnitt bei monatlich 1.691 Euro. Dabei ist die Streuung beachtlich. Für ein Viertel der Einrichtungen liegt der Gesamteigen-anteil unter 1.286 Euro, bei einem weiteren Viertel dagegen bei über 2.053 Euro und für ein Prozent der Einrichtungen sogar bei über 3.000 Euro. Auch auf Länderebene gibt es massive Unterschiede. So reicht der Gesamteigenanteil von 1.107 Euro in Sachsen-Anhalt bis hin zu 2.252 Euro in Nordrhein-Westfalen (Report Seite 30f.).
- Pflegebedürftige: Die Zahl der Pflegebedürftigen ist von insgesamt 2,02 Millionen im Jahr 1999 um 51 Prozent auf 3,04 Millionen im Jahr 2015 angestiegen. Hier sind alle Personen mit den Pflegestufen null bis drei beinhaltet. Davon waren 1,93 Millionen weiblich und 1,11 Millionen männlich. Zuletzt waren 79,5 Prozent der männlichen Pflegebedürftigen 60 Jahre und älter, während 90,5 Prozent der weiblichen Pflegebedürftigen zu dieser Gruppe gehören. 41,2 beziehungsweise 64,1 Prozent waren 80 Jahre und älter (Seite 65).
- Stellen in der Pflege: In der ambulanten Pflege hat sich die Zahl der Vollzeitstellen, wenn man Teil- und Vollzeitstellen zusammenrechnet, zwischen den Jahren 1999 und 2015 um 84 Prozent erhöht, von 125.400 auf 238.800 Personen. Im selben Zeitraum ist die Anzahl der Pflegebedürftigen, die sie versorgen, um 67 Prozent gestiegen, und zwar von 415.300 auf 692.300 Personen (Seite 131 f.).
- Heimplätze: Im Jahr 2015 gab es 13.600 Pflegeheime in Deutschland mit insgesamt 928.900 Heimplätzen. Davon entfielen 877.100 Plätze auf die vollstationäre Pflege, 51.400 auf die Tagespflege und 400 Plätze auf die Nachtpflege (Seite 136 f.).
Donnerstag, 9. November 2017
Altersgerechte Türen
Mindestens 90 Zentimeter breit
Beim altersgerechten Umbau von Wohnungen sollten Türen nicht nur unbedingt schwellenfrei werden - sondern auch breit genug.
Sonst ist mit Rollator oder Rollstuhl kein Durchkommen. Professor Gerhard Loeschcke aus Karlsruhe, Architekt und Obmann des Normen-Ausschusses für den barrierefreien Neubau, rät im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" zu mindestens 90 Zentimetern.
Zum Vergleich: Türen aus den 60er- und 70er-Jahren sind in der Regel nur 76 Zentimeter breit.
Ausführliche Informationen über barrierefreien Umbau und finanzielle Unterstützung vom Staat finden Leser in der aktuellen "Apotheken Umschau".
Quelle: Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau"
Die Ausgabe 11/2017 A liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.
Montag, 30. Oktober 2017
Wegweiser Wohnformen im Alter
Neue Broschüre informiert über mögliche Alternativen
Hier geht es zum Download |
Ältere Menschen sollen so lange wie möglich in ihrer Wohnung oder zumindest in ihrem vertrauten Wohnumfeld leben können. Das ist ein Ziel der Brandenburger Pflegeoffensive.
Wenn eine Pflegebedürftigkeit entsteht, müssen Betroffene nicht immer gleich in ein Pflegeheim. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wenn man ohne Unterstützung im eigenen Haushalt nicht mehr leben kann.
Das Sozialministerium hat in Zusammenarbeit mit dem Landespflegeausschuss des Landes Brandenburg eine neue Broschüre mit dem Titel „Wegweiser Wohnformen im Alter“ veröffentlicht. Sie informiert über verschiedenen (Pflege-)Wohnformen für ältere Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind. Die 24-seitige Broschüre kann ab sofort beim Sozialministerium kostenfrei bestellt werden.
Sozialstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt: „Mit der steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen gewinnt das Thema Pflege immer mehr an Bedeutung. Solange man aber in seiner eigenen Familie nicht selbst davon betroffen ist, wird das mögliche Eintreten einer Pflegebedürftigkeit oft verdrängt. Dann müssen Pflegebedürftige und ihre Angehörigen oftmals unvorbereitet und in sehr kurzer Zeit wichtige Entscheidungen treffen. Es muss aber nicht immer gleich ein stationäres Pflegeheim sein. Es gibt viele verschiedene Unterstützungsangebote im eigenen Wohnumfeld, wie zum Beispiel Betreutes Wohnen, Appartements mit zusätzlichen Betreuungsangeboten oder auch Wohngemeinschaften. Mit der neuen Broschüre bieten wir dazu anschaulich die wichtigsten Informationen.“
Nach der aktuellen Pflegestatistik leben in Brandenburg rund 112.000 pflegebedürftige Menschen. Die häusliche Pflege hat in Brandenburg einen sehr hohen Stellenwert: 78 Prozent aller Pflegebedürftigen werden im eigenen Zuhause entweder von Angehörigen allein oder mit Hilfe von ambulanten Pflegediensten versorgt. Fast die Hälfte der Pflegebedürftigen wird allein von Angehörigen versorgt.
Die Broschüre „Wegweiser Wohnformen im Alter“ kann kostenfrei beim Sozialministerium des Landes Brandenburg per Telefon 0331 866-5044 oder über die Internetseite www.masgf.brandenburg.de bestellt werden.
Alle Fragen rund um die Pflege beantworten kostenfrei und neutral landesweit die Pflegestützpunkte (www.pflegestuetzpunkte-brandenburg.de).
Freitag, 27. Oktober 2017
Demenz - Angehörige am Ende ihrer Kräfte
DAK-Pflegereport zeigt: Neun von zehn Pflegenden fordern mehr Unterstützung
Pflegen bis zur Erschöpfung: Wer sich intensiv um demente Angehörige kümmert, ist oft am Ende seiner Kräfte. 59 Prozent geben dies an. Selbst im weiteren Umfeld von Menschen mit Demenz sagt jeder Dritte, oft erschöpft zu sein. Neun von zehn fordern mehr Unterstützung. Außerdem sind 80 Prozent der Deutschen der Meinung, dass sowohl Menschen mit Demenz als auch deren Familien mehr Respekt verdienen.
Das geht aus dem aktuellen Pflegereport der DAK-Gesundheit hervor. Der Report zeigt erstmals, dass jeder Fünfte Wohngruppen für die beste Betreuungsform Demenzkranker hält. In Wohngruppen leben jedoch nur knapp zwei Prozent der Betroffenen. Laut der DAK-Studie gibt es außerdem Defizite in Diagnostik und Versorgung. Angesichts der Ergebnisse schlägt DAK-Vorstandschef Andreas Storm neue Wege vor, die Pflege zu stärken. Derzeit leben in Deutschland rund 1,6 Millionen Menschen mit Demenz. Schätzungen zufolge könnten es 2050 doppelt so viele sein.
Beim Wunsch nach mehr Unterstützung steht das Geld an erster Stelle: 86 Prozent der Befragten geben an, mehr finanzielle Hilfe zu brauchen. Zwei von drei möchten mehr Unterstützung durch professionelle Dienste. 60 Prozent erwarten für sich und ihre dementen Familienmitglieder mehr Selbsthilfe-, 42 Prozent mehr Informationsangebote. Jeder dritte pflegende Angehörige will Unterstützung durch Freiwillige und günstigere Möglichkeiten, sich von privaten Pflegekräften unterstützen zu lassen.
Für den DAK-Pflegereport hat das AGP Institut Sozialforschung an der Evangelischen Hochschule Freiburg untersucht, welche Erfahrungen, Erwartungen und Ängste die Menschen zum Thema Demenz haben. Dabei stand im Mittelpunkt: Ist trotz Demenz ein gutes Leben möglich?
Gutes Leben mit Demenz halten viele für möglich
„Ein überraschendes Ergebnis des DAK-Pflegereports ist die positive Haltung vieler Menschen zu Demenz“, sagt DAK-Chef Andreas Storm. „Fast jeder zweite der Befragten mit dementen Angehörigen hält ein gutes Leben mit Demenz durchaus für möglich.“ Insgesamt stimmen dieser Aussage 39 Prozent zu.
Mehr als 80 Prozent aller Befragten wünschen sich jedoch auch mehr Anerkennung für Angehörige und mehr Respekt gegenüber Erkrankten. „Wir müssen die Krankheit als soziale Tatsache akzeptieren und lernen, Betroffene mitsamt ihrer Persönlichkeit zu respektieren“, sagt Storm. „Menschen mit Demenz haben das gleiche Recht auf Würde, Selbstbestimmung und ein sinnerfülltes Leben wie wir alle.“
Wunschgemäße Betreuung derzeit kaum machbar
Knapp jeder vierte Deutsche hat schon Angehörige mit Demenz begleitet. 69 Prozent der Menschen mit Demenz haben laut Befragung in ihrem eigenen Zuhause gelebt. Bei der Frage, welches die beste Art der Betreuung und Unterbringung ist, herrscht dennoch Unsicherheit. 35 Prozent der Befragten mit Demenzerfahrung halten den eigenen Haushalt für den besten Ort für Menschen mit Demenz. 22 Prozent halten ambulant betreute Wohngruppen für die bessere Alternative. Andere nennen gute Pflegeheime (16 Prozent) oder den Haushalt von Angehörigen (13 Prozent).
„Der Report zeigt erstmals, wie viele Menschen ambulant betreute Wohngruppen für Demenzkranke befürworten“, sagt Pflegeexperte Thomas Klie, der den Report wissenschaftlich begleitet hat. „Leider deckt sich die Realität jedoch nicht mit den Wünschen der Bevölkerung. Gerade diese Form der Betreuung ist nur in wenigen Regionen verfügbar.“
DAK-Chef Storm schlägt Pflegekompetenzzentren vor
Andreas Storm fordert daher, neue Wege zu gehen. Sein Vorschlag: Krankenhäuser, die nicht mehr benötigt werden, sollen in Pflegekompetenzzentren umgewandelt werden. Dort können wichtige Angebote, von Beratung über spezialisierte Wohngruppen bis Kurzzeitpflege, unter einem Dach gebündelt werden. Grenzen zwischen ambulanter Pflege, Geriatrie und Pflegeheimen würden überwunden. „Gerade im kommunalen und ländlichen Bereich könnte so die Pflege gestärkt werden“, sagt Storm. „Pflegekompetenzzentren kämen sowohl den Pflegebedürftigen als auch deren Angehörigen zu Gute.“
Demenz: Defizite in Versorgung und Diagnostik
Teil des DAK-Pflegereports ist eine Auswertung von Patientendaten. Diese zeigt Handlungsbedarf: Fast alle Demenzpatienten (95 Prozent) werden nach ihrer Diagnose mindestens einmal pro Quartal ärztlich behandelt. Drei von vier müssen im Jahr nach der Diagnose ins Krankenhaus. Dort werden sie häufiger als andere wegen Flüssigkeitsmangel (plus fünf Prozent), Oberschenkelbruch oder Delirium (jeweils plus vier Prozent) behandelt. „Das sind besorgniserregende Zahlen die zeigen, dass die Versorgung demenziell Erkrankter nicht optimal ist“, sagt Klie. Auch die Diagnostik sei nicht immer klar genug, um die beste Versorgung sicherzustellen, warnt Klie: Fast zwei Drittel der Erstdiagnosen von Demenz werden nicht anhand adäquater Leitlinien gestellt.
Steigende Pflegekosten nach der Diagnose
Neben der Bedeutung für Betroffene und Angehörige stellt der DAK-Pflegereport den Einfluss von Demenzdiagnosen auf das Gesundheitssystem heraus. Die Kosten, die für einen Patienten in Kranken- und Pflegeversicherung entstehen, steigen nach einer Demenzdiagnose um 89 Prozent: Im Jahr vor der Diagnose sind es im Schnitt 12.768 Euro, im Jahr danach 24.128 Euro. Vor allem der Anteil der Pflegeleistungen steigt von rund 32 auf rund 42 Prozent der Gesamtkosten.
Der DAK-Pflegereport umfasst eine repräsentative Bevölkerungsbefragung, Auswertungen von DAK-Daten, qualitative Interviews mit Menschen, die demenziell Erkrankte Angehörige begleitet haben, und Versorgungsbeispiele aus der Praxis.
Donnerstag, 26. Oktober 2017
Die richtige Nummer bei Krankheit am Wochenende
Es muss nicht gleich der Notruf sein
Wer abends oder am Wochenende Beschwerden hat, wegen derer er sich sonst an einen Haus- oder Facharzt wenden würde, sollte lieber den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der bundesweit einheitlichen und kostenlosen Nummer 116 117 (ohne Vorwahl) anrufen. Dort wird er direkt oder über ein Callcenter mit dem Bereitschaftsdienst vor Ort verbunden, wie das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" schreibt.
Der Patient erfährt, wo die nächste Bereitschaftspraxis geöffnet hat oder kann gegebenenfalls einen Hausbesuch durch einen Arzt anfordern. Das medizinisch ausgebildete Personal am anderen Ende der Leitung kann zudem einschätzen, ob vielleicht doch der Notarzt oder der Gang in die Notaufnahme eines Krankenhauses die bessere Lösung darstellt. Doch viele Patienten sind in einer Bereitschaftspraxis gut aufgehoben.
Mitarbeitern von integrierten Leitstellen zufolge wenden sich immer wieder Menschen mit leichten Beschwerden an die 112 und wünschen einen Notarzt. "Es wird problematisch, wenn der Notarzt durch einen Bagatellfall blockiert ist und an anderer Stelle im gleichen Versorgungsbereich ein Patient ein lebensgefährliches Problem hat oder ein schwerer Unfall passiert ist. Dabei zählt jede Sekunde", sagt Dr. Christian Glaser, Ärztlicher Bezirksbeauftragter Rettungsdienst in Oberfranken.
Quelle: Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau"
Dienstag, 24. Oktober 2017
Keine Scheu vor großen Tabletten
Große Tabletten sollten oftmals besser nicht zerkleinert werden
Viele Menschen bekommen einen Würgereiz oder eine Schlucksperre, wenn sie große Tabletten zu sich nehmen müssen. Jeder zehnte Betroffene verzichtet daher ganz auf die Medikamente. Dabei gibt es Tricks, die das Einnehmen erleichtern können. „Patienten, die Probleme beim Tablettenschlucken haben, denken oft zu viel über mögliche Schwierigkeiten beim Schlucken nach und sperren sich so unbewusst dagegen. In diesem Fall kann es helfen, sich im Vorfeld klarzumachen, dass man beim Essen oft größere Happen schluckt“, rät Heidi Günther, Apothekerin bei der BARMER.
Viele Wirkstoffe gibt es nicht nur in Tablettenform
Vor allem Menschen, die täglich mehrere Tabletten einnehmen müssen, haben oft Probleme. Sie sollten bei Schluckbeschwerden den Arzt nach Alternativen fragen. Viele Wirkstoffe gibt es auch in Form von Tropfen, Saft oder als Schmelztablette, die direkt auf der Zunge zergeht.
Falls es keine Alternative zur Tablette gibt, sollte man schon vor der eigentlichen Einnahme einen Schluck trinken, um die Mundschleimhaut zu befeuchten. Das lässt die Tablette leichter gleiten. Zudem sollte man mindestens 200 Milliliter Flüssigkeit trinken, damit kein Wirkstoff am Rachen oder der Speiseröhre kleben bleibt. Am besten geeignet ist Leitungswasser. Getränke wie Kaffee, Saft oder Milch hingegen können die Wirksamkeit des Präparats beeinflussen.
Große Tabletten sollten besser nicht zerteilt werden
Sofern aus pharmazeutischer Sicht nichts dagegen spricht, kann die Tablette auch mit etwas zerkautem Brot oder einer zerdrückten Banane eingenommen werden. Allerdings ist das nicht bei jeder Tablette erlaubt, denn manche Arzneimittel vertragen sich nicht gut mit bestimmten Lebensmitteln.
Ein Beispiel dafür sind einige Antibiotika, die man nicht mit Joghurt oder Quark mischen sollte. Hinweise dazu kann der behandelnde Arzt oder Apotheker geben.
Ähnliches gilt für das Zerteilen. „Nicht jede Rille auf einer Tablette ist eine Sollbruchstelle, manche sind tatsächlich nur Zierde. Man sollte Tabletten nur teilen, wenn dies ausdrücklich in der Packungsbeilage erlaubt ist. Ist das Präparat dafür gar nicht vorgesehen, kann unter Umständen die Wirkung verloren gehen oder im Gegenteil sogar mehr Wirkstoff in den Körper gelangen als im vollständigen Zustand“, erklärt Günther.
Freitag, 20. Oktober 2017
Welt-Osteoporose-Tag am 20.Oktober
Das WIPIG rät: Viel Milchprodukte und regelmäßig Bewegung im Freien
Link zum Download des Präventionsratgeber Osteoporose |
Was ist Osteoporose eigentlich und wie kann sie festgestellt werden?
Milz: Osteoporose ist eine chronische Skeletterkrankung bei der deutlich mehr Knochenmasse abgebaut als aufgebaut wird. Der Volksmund nennt die Krankheit deshalb auch „Knochenschwund“. Weil die Knochen bei Osteoporose-Erkrankten porös und brüchig sind, kann es bereits bei kleinen Belastungen zu Knochenbrüchen kommen. Bei Verdacht auf Osteoporose oder im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung kann der Arzt z. B. eine Knochendichtemessung durchführen.
Stimmt es, dass bereits Kinder einer späteren Osteoporose vorbeugen können?
Milz: Ja! Vor allem Kinder können vorbeugen, denn bis etwa zum 30. Lebensjahr überwiegt der Aufbau des Knochens gegenüber dem natürlichen Knochenabbau. Besonders wichtig für den Knochenaufbau ist Calcium. Eine calcium- und vitaminreiche Ernährung ist daher sehr wichtig für gesunde Knochen. Eine gute Calciumquelle sind z. B. Milch und Milchprodukte. Außerdem ist viel Bewegung an der frischen Luft sehr gut geeignet, um Osteoporose vorzubeugen. Denn durch körperliche Aktivität werden neben den Muskeln auch die Knochen trainiert. Außerdem wird durch das Sonnenlicht die Produktion von Vitamin D – einem wichtigen Vitamin für den Knochenstoffwechsel – in Gang gesetzt.
Kann man auch im Alter noch etwas gegen Osteoporose tun?
Milz: Man kann nicht nur, man sollte sogar! Auch ältere Erwachsene können mit einer Calcium- und Vitamin-D-reichen Ernährung und viel Bewegung im Freien ihre Knochen stabil erhalten. Dabei kommt es nicht auf schweißtreibenden Sport an, sondern vor allem auf ausreichend Bewegung im Alltag. Bei Bedarf können auch Präparate mit Calcium und Vitamin D helfen, die man aber nur nach vorheriger Beratung in der Apotheke oder durch den Arzt einnehmen sollte.
Im Übrigen kann ich den WIPIG-Ratgeber „Starke Knochen - ein Leben lang!“ als Lektüre empfehlen. Neben einer ausführlichen Erklärung zur Erkrankung gibt der Ratgeber die Möglichkeit über einen kurzen Fragebogen das eigene Osteoporose-Risiko zu ermitteln. Außerdem gibt es leckere Rezepte für knochenfreundliche Gerichte.
Der Ratgeber steht hier zum Download zur Verfügung
Donnerstag, 19. Oktober 2017
Bei Schlaganfall-Verdacht: FAST-Regel anwenden
Bei Schlaganfall zählt jede Minute
Foto: "obs/Wort & Bild Verlag - HausArzt - PatientenMagazin /Wort & Bild Verlag GmbH & Co. KG" |
Um einen möglichen Schlaganfall schnell zu erkennen, hilft die sogenannte FAST-Regel. Darauf weist das Patientenmagazin "HausArzt" hin.
F steht für Face (Gesicht): Bitten Sie die betroffene Person, zu lächeln. A (Arme): Sie soll gleichzeitig beide Arme heben und die Handinnenflächen nach vorne strecken. S (Sprache): Lassen Sie den Betroffenen einen einfachen Satz nachsprechen. Ist die Person auch nur in einem Punkt beeinträchtigt, gilt T - Time (Zeit):
Je schneller ein Patient professionell versorgt wird, desto besser sind seine Chancen
"Jetzt zählt jede Minute", betont Professor Wolf-Rüdiger Schäbitz, Chefarzt der Neurologie am Evangelischen Klinikum Bethel in Bielefeld. "Je schneller ein Patient professionell versorgt wird, desto besser sind seine Chancen, zu überleben und mögliche Folgeschäden gering zu halten." Daher gelte es, sofort die Notfallnummer 112 zu wählen.
Die Akutbehandlung sollte am besten in einer "Stroke Unit" im Krankenhaus stattfinden, wie Dr. Alexander Nave von der Forschungsgruppe Schlaganfall der Berliner Charité sagt. Dabei handelt es sich um eine spezialisierte Schlaganfall-Station mit einem umfassenden, fachübergreifenden Therapiekonzept.
In der Titelgeschichte des neuen "HausArzt" können Leser ihr persönliches Schlaganfall-Risiko testen. Zudem erfahren sie, wie jeder selbst dazu beitragen kann, sich vor einem Schlaganfall und seinen Folgen zu schützen.
Quelle: Das Patientenmagazin "HausArzt"
Das Patientenmagazin "HausArzt"gibt der Deutsche Hausärzteverband in Kooperation mit dem Wort & Bild Verlag heraus. Die Ausgabe 4/2017 wird bundesweit in Hausarztpraxen an Patienten abgegeben.
Dienstag, 17. Oktober 2017
Die Rufnummer 115 als Wegweiser für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige
Die Behördennummer 115 hilft ab sofort schnell und zuverlässig bei allen Fragen rund um das Thema Pflege
Link zum Flyer |
Wo erhalten Pflegebedürftige und pflegende Angehörige Informationen und Unterstützung? Wann besteht beispielsweise ein Anspruch auf Pflegezeit oder Familienpflegezeit? Welche Pflegegrade und welche Leistungen der Pflegeversicherung und Hilfe zur Pflege gibt es?
Im Pflegefall kommen viele Fragen auf pflegende Angehörige und Pflegebedürftige zu. Da fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Ab sofort hilft nun auch die Behördennummer 115 schnell und zuverlässig bei allen Fragen rund um das Thema Pflege und vermittelt Bürgerinnen und Bürgern qualifizierte Pflegeberater.
Ingrid Fischbach, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit: "Wir haben in den letzten Jahren viel für die Pflege bewegt. Fünf Milliarden Euro zusätzlich pro Jahr bedeuten spürbar mehr Leistungen und Unterstützung für die pflegebedürftigen Menschen und ihre Angehörigen. Jetzt ist es wichtig, dass diese Hilfe aber dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Deshalb haben wir die Pflegeberatung deutlich ausgeweitet und die Zusammenarbeit der Verantwortlichen in den Kommunen gestärkt. Auch pflegende Angehörige haben nun einen eigenständigen Anspruch auf Beratung. Das neue Angebot der 115 ist hier ein weiterer hilfreicher Baustein, um Antworten auf Fragen rund um die Pflege direkt am Telefon zu erhalten.“
"Gute Pflege verdient höchsten Respekt. Das weiß jeder, der schon einmal auf die Unterstützung anderer angewiesen war, ob als Betroffener oder als Angehöriger. Es ist wichtig und gut, dass Fragen zur Pflege auch bei der 115 beantwortet werden“, so Gabriele Lösekrug-Möller, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales.
Dr. Ole Schröder, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern macht deutlich: "Die einheitliche Behördennummer 115 steht beispielhaft für eine partnerschaftliche ebenenübergreifende Zusammenarbeit und eine intelligente Vernetzung von Kommunen, Ländern und Bund – praktisch gelebter Bürgerservice. Die 115 erweitert ihr Angebot für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige und ist für sie eine echte Hilfe bei zahlreichen Verwaltungsanliegen. Sie können ihre Fragen unkompliziert telefonisch klären, unabhängig von Zuständigkeiten oder Öffnungszeiten in den Ämtern.“
Bei der 115 sind pflegende Angehörige und Pflegebedürftige immer richtig. Jeden Wochentag von 8 bis 18 Uhr informieren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über Themen wie:
- Pflegegeld
- Sach- und Kombileistungen der Pflegeversicherung
- Pflegehilfsmittel
- wohnumfeldverbessernde Maßnahmen und Förderung des altersgerechten Wohnens
- Pflegeunterstützungsgeld der Pflegeversicherung bei Arbeitsbefreiung in einer akuten Pflegesituation
- zinslose Darlehen bei Freistellung oder Reduzierung der Arbeit zur Pflege eines nahen Angehörigen
- Leistungen der Hilfe zur Pflege
Der neue Flyer „Informationen für pflegende Angehörige und Pflegebedürftige“ bietet einen Überblick über das neue Angebot der 115 rund um das Thema Pflege.
Auch zum Thema „Anspruch auf Pflegeberatung“ können über die 115 Auskünfte eingeholt werden. So haben grundsätzlich alle Versicherte, die Leistungen der Pflegeversicherung erhalten oder einen entsprechenden Antrag gestellt haben, gegenüber der Pflegekasse oder dem privaten Versicherungsunternehmen, das für sie die private PflegePflichtversicherung durchführt, einen gesetzlichen Anspruch auf Pflegeberatung. Gleiches gilt für pflegende Angehörige und weitere Personen, zum Beispiel ehrenamtliche Pflegepersonen. Voraussetzung hierfür ist die Zustimmung des Pflegebedürftigen.
Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Themenseite zur Pflege.
Über die 115
Unter der Behördennummer erhalten Anruferinnen und Anrufer von Montag bis Freitag zwischen 8 und 18 Uhr Auskunft zu Verwaltungsleistungen aller Art – von A wie Abfallentsorgung bis Z wie Zulassungsstelle.
Rund 500 Kommunen, zwölf Länder und die gesamte Bundesverwaltung haben sich dem föderalen Vorhaben bereits angeschlossen. Alle 115-Teilnehmer stellen Informationen zu den häufigsten Verwaltungsleistungen in der 115-Wissensdatenbank zur Verfügung.
Über 43 Millionen Bürgerinnen und Bürger können die 115 erreichen
Die 115 ist in der Regel zum Festnetztarif erreichbar und in vielen Flatrates enthalten.
An der Aktion Pflege beteiligen sich zunächst die Landeshauptstadt München, der Landkreis Ludwigslust-Parchim und die Stadt Karlsruhe.
Weitere Informationen
-
www.115.de
Internetseite zur Behördennummer 115 mit Hintergründen zum 115-Verbund und zum 115-Gebärdentelefon.
Sonntag, 15. Oktober 2017
Jetzt gegen Grippe impfen lassen
Insbesondere ältere Menschen sollten sich wappnen
Die vergangene Grippesaison 2016/2017 sorgte in Deutschland für rund sechs Millionen Infektionen. Wer sich diesen Winter vor einer Grippe schützen möchte, sollte sich jetzt impfen lassen. „Der Körper benötigt nach der Grippeimpfung rund zwei Wochen, bis ein ausreichender Virenschutz aufgebaut ist. Wer sich rechtzeitig auf das größte Ansteckungsrisiko vorbereiten will, sollte also jetzt zum Arzt gehen“, sagt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der BARMER. Insbesondere ältere Menschen mit Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf sollten sich gegen die saisonale Influenza wappnen.
Insbesondere Risikogruppen sollten sich impfen lassen
„Eine Grippe ist keine einfache Erkältungskrankheit, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung, bei der die Betroffenen an plötzlich auftretendem hohem Fieber, Husten sowie starken Kopf- und Gliederschmerzen leiden“, warnt Marschall. Personen über 60 Jahren, Menschen mit chronischen Erkrankungen sowie Schwangere haben ein erhöhtes Risiko für einen besonders schweren Krankheitsverlauf und sollten sich daher impfen lassen. Aber auch Personen, die täglich mit vielen Menschen in Kontakt kommen und dadurch ein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben, sollten sich wappnen. Hierzu gehören zum Beispiel das medizinische und pflegerische Personal in Krankenhäusern und Pflegeheimen, Arbeitnehmer im Einzelhandel, Busfahrer und Lehrer.
Gesetzliche Krankenversicherung übernimmt Kosten
Da die Grippeviren sich rasch verändern können, wird der Impfstoff jährlich an die jeweils aktuell zirkulierenden Grippevirus-Varianten angepasst. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Dreifachimpfstoffe. Diese schützen vor zwei Influenza A-Stämmen und einem B-Stamm. Eine Grippeschutzimpfung wird vom Hausarzt normalerweise per Spritze in den Oberarm vorgenommen. Für Menschen mit einer Hühnereiweißallergie ist die Impfung nicht geeignet, da im Impfstoff Hühnereiweiß enthalten ist.
Donnerstag, 12. Oktober 2017
Regelmäßiges Händewaschen schützt vor ansteckenden Krankheiten
Am Sonntag ist Internationaler Händewaschtag
Foto: © pa Picture-Alliance |
In Hamburg erkrankten in diesem Jahr nach Angaben des Robert Koch-Instituts bereits 1.208 Menschen, weil sie sich mit Bakterien namens Campylobacter infiziert hatten (2016 gesamt: 1.838 Infektionen), 966 wurden durch das Norovirus krank (2016 gesamt: 2.468 Infektionen) und 1.210 durch das Rotavirus (2016 gesamt: 786 Infektionen).
Alle diese Infektionen können starken Brechdurchfall auslösen. In den meisten Fällen gelangen die Krankheitserreger über die Hände in den menschlichen Organismus. „Die Hälfte der Betroffenen hätten womöglich nicht krank werden müssen, wenn sie mehr auf die Handhygiene geachtet hätten“, sagt Peter Rupprecht von der IKK classic. „Denn Fachleute schätzen, dass sich durch regelmäßiges und gründliches Waschen der Hände mit Wasser und Seife das Risiko einer Ansteckung mit Durchfallerkrankungen fast halbiert.“
Bis zu 80 Prozent aller ansteckenden Krankheiten werden über die Hände übertragen. Dazu gehören beispielsweise Erkrankungen wie Erkältungen, Grippe oder ansteckende Magen-Darm-Infektionen. Häufiges Händewaschen ist eine einfache und wirksame Methode, die vor einer Ansteckung schützen kann. Um das Bewusstsein und das Verständnis für die Wichtigkeit von Handhygiene mit Wasser und Seife zu stärken, hat die Weltgesundheitsorganisation WHO den Internationalen Händewaschtag ins Leben gerufen. Seit 2008 wird er jedes Jahr am 15. Oktober begangen.
Gründliches Händewaschen mit Wasser und Seife ist eine einfache und wirksame Methode, um sich vor Ansteckung mit Krankheitserregern zu schützen
„Dass effektives Händewaschen tatsächlich die Häufigkeit von Infektionskrankheiten senkt, wurde in vielen Studien untersucht und nachgewiesen“, bestätigt Peter Rupprecht. Die IKK classic empfiehlt deshalb Händewaschen zur guten Gewohnheit werden zu lassen. Wenn man nach Hause kommt oder auf der Toilette war, sollte der Gebrauch von Wasser, Seife und Handtuch obligatorisch sein, genauso vor und während der Zubereitung von Speisen und vor den Mahlzeiten. Erwachsene sollten Kindern dabei als gutes Beispiel vorangehen. Wer erkrankt ist, sollte zum Schutz seiner Mitmenschen besonders verantwortungsbewusst sein und nach Möglichkeit nach jedem Naseputzen, Husten oder Niesen seine Hände waschen. Wer kranke Personen pflegt, sollte – auch zum Eigenschutz – vor und nach dem Kontakt mit ihnen das Händewaschen nicht vergessen.
Was man beim Händewaschen beachten sollte, damit Schmutz und Krankheitserreger bestmöglich entfernt werden, hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in fünf kurzen Regeln zusammengefasst.
Fünf Regeln für wirksames Händewaschen
- Nass machen: Hände unter fließendes Wasser halten.
- Rundum einseifen: Hände von allen Seiten mit Seife einschäumen – nicht nur die Handinnenflächen, sondern auch Handrücken, Fingerspitzen, Fingerzwischenräume und Daumen.
- Zeit lassen: Gründliches Händewaschen dauert mindestens 20 bis 30 Sekunden.
- Gründlich abspülen: Hände unter fließendem Wasser abwaschen.
- Sorgfältig abtrocknen: Am besten mit einem eigenen, sauberen Handtuch oder unterwegs mit Einmaltüchern.
Dienstag, 10. Oktober 2017
Auszeit für pflegende Angehörige in Bad Freienwalde
Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) bietet ihren Versicherten die „Trainings- und Erholungswoche für pflegende Angehörige“ vom 19. bis 26. November 2017 in Bad Freienwalde an.
Link zum Bad Freienwalder Reisejournal 2017 |
Sie will durch dieses Gesundheitsangebot die wertvolle Arbeit der Pflege anerkennen,
aber auch Hilfe und Stütze geben – damit die pflegenden Angehörigen nicht die Kranken
von morgen sind.
Ziel der SVLFG ist es, die körperliche und seelische Gesundheit der Pflegenden zu
erhalten und zu verbessern. Während dieser Woche bekommen die Pflegepersonen
Anleitung, Beratung und Tipps für ihren häuslichen Pflegealltag.
Teilnehmen dürfen Pflegende, die selbst bei der SVLFG krankenversichert sind oder
eine Person pflegen, die Anspruch auf Leistungen der Landwirtschaftlichen Pflegekasse
haben.
Der selbst zu tragende Eigenanteil beträgt 99 Euro für Unterkunft und
Verpflegung.
Für Fragen steht Sandra Schlag unter der Telefonnummer 03342 36-1116 oder der
Mailadresse gesundheitsangebote@svlfg.de zur Verfügung.
SVLFG
Die SVLFG ist zuständig für die Durchführung der landwirtschaftlichen Unfallversicherung für über 1,5
Millionen Mitgliedsunternehmen mit ca. 1 Million versicherten Arbeitnehmern, der Alterssicherung der
Landwirte für ca. 200.000 Versicherte und ca. 600.000 Rentner sowie der landwirtschaftlichen Kranken- und
Pflegeversicherung für ca. 650.000 Versicherte im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Sie
führt die Sozialversicherung zweigübergreifend durch und bietet ihren Versicherten und Mitgliedern umfassende
soziale Sicherheit aus einer Hand. Die SVLFG ist maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der
in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Gartenbau tätigen Menschen und ihrer Familien.
Freitag, 6. Oktober 2017
Hilfsmittel für die Pflege: Gestürzten schnell wieder auf die Beine helfen
Sanft und sicher wieder hochkommen
Foto: djd/Ammann & Rottkord |
Während die gestürzte Person auf dem Gerät liegt, wird sie nach und nach auf sanfte Weise in die richtige Position gefahren.
Wer schon einmal versucht hat, eine erwachsene Person aufzurichten, die hilflos am Boden liegt, weiß, wie schwer das sein kann - im wahrsten Sinn des Wortes. Es ist sicherlich kein Zufall, dass sich bei Pflegekräften mit den Jahren Rückenprobleme häufen. Und auch wer sich zuhause um einen kranken oder pflegebedürftigen Angehörigen kümmert, stößt mitunter an die eigenen körperlichen Grenzen. Dabei gibt es heute Hilfsmittel, die den Pfleger unterstützen und zugleich dem gehandicapten Menschen etwa nach einem Sturz Sicherheit geben.
Schnelle Hilfe gefragt
Wenn jemand stürzt, muss ihm oder ihr schnell geholfen werden. Damit das kein Kraftakt wird, der am Ende die gestürzte Person noch mehr in Angst versetzt und den Helfenden überfordert, gibt es Hilfsmittel wie etwa den "Raizer".
Die mobile Aufstehhilfe kann eine am Boden liegende Person binnen weniger Minuten in eine sitzende oder stehende Lage bringen. Dabei kann der Helfer sich sogar noch um den Gefallenen kümmern, auf seine Ängste eingehen und mit ihm sprechen.
Unter www.ammann-rottkord.de gibt es ausführliche Informationen zu der praktischen Lösung, die sowohl in der häuslichen Pflege als auch in Seniorenheimen oder von Rettungsdiensten eingesetzt wird. Gerade den professionellen Pflegekräften wird damit ihre Arbeit wesentlich erleichtert. Rückenbeschwerden und ähnliche Gesundheitsprobleme sind in den Pflegeberufen keine Seltenheit - gerade bedingt durch ein regelmäßiges schweres Heben. Solche Hilfsmittel können die Pfleger im wahrsten Sinn des Wortes entlasten und damit krankheitsbedingten Ausfällen vorbeugen. Unterm Strich macht sich die Anschaffung für die Pflegeeinrichtung somit gleich in mehrfacher Hinsicht bezahlt.
Sicherer Halt für die gestürzte Person
Der batteriebetriebene Hebestuhl wird in zwei Tragetaschen geliefert und kann somit leicht transportiert werden. Er wiegt 13 Kilogramm und ist schnell zusammengebaut. Über eine Funkfernsteuerung oder Tasten am Sitz kann er auf einfache Weise bedient werden.
Während die gestürzte Person auf dem Gerät liegt, wird es nach und nach auf sanfte Weise in die richtige Position gefahren. Ein Helfer kann den Stuhl mit der einen Hand bedienen und mit der anderen den Kopf des Pflegebedürftigen unterstützen. Während des Aufrichtens fühlt sich die gestürzte Person sicher, sie muss weder gehoben noch gezogen oder geschoben werden. Das unangenehme Gefühl, jemand anderem zur Last zu fallen, bleibt aus.
Dienstag, 3. Oktober 2017
Ich pflege Deine Mutter - Du begleitest meinen Vater!
Tauschbörse für Angehörige: einzigartiges Modellprojekt an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg
Töchter und Söhne von hilfsbedürftigen Menschen wohnen oft woanders. Sie wollen ihren alten Eltern helfen – können es aber nicht aufgrund der räumlichen Distanz. Ein neues Modellprojekt der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) will Abhilfe schaffen. Die Idee: eine überregionale Tauschbörse für Menschen, die unterstützungsbedürftige Familienmitglieder in einer anderen Stadt haben. Das Projekt „Angehörige im Tausch“ (AniTa) wird neben weiteren innovativen Versorgungsansätzen für geriatrische Patienten auf dem 15. Gesundheitspflege-Kongress am 3. und 4. November in Hamburg vorgestellt. Springer Pflege ist Ausrichter des Kongresses, der jedes Jahr rund 1.000 Pflegeexpertinnen und -experten aus ganz Deutschland anzieht.
Mit dieser Tauschbörse für Angehörige wollen wir ein bisher ungenutztes Unterstützungspotenzial aufdecken und die Pflegequalität verbessern“, sagt Projektleiterin Susanne Busch, Professorin für Gesundheitsökonomie und -management an der HAW. Das Projekt, das im Juli 2017 an den Start gegangen ist, beschränkt sich zunächst auf zwei Modellregionen in Deutschland: im Norden auf Hamburg und den Landkreis Pinneberg, im Süden auf München und den Landkreis Augsburg. „Ein Sohn in Hamburg, der sich Sorgen macht um seine alte Mutter in München, kann sich mit Menschen in München in Verbindung setzen, die wiederum pflegebedürftige Angehörige in Hamburg haben“, erklärt Linda Cording, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HAW. Der Kontakt läuft über eine Online-Plattform, die die HAW-Wissenschaftler zurzeit entwickeln. Wenn beide Familien in ihren Bedürfnissen und Erwartungen zueinander passen, können Angehörige der einen Familie sich um das hilfsbedürftige Familienmitglied der anderen kümmern. „So haben beide Familien einen Ansprechpartner vor Ort“, so Cording.
Weitere Themenschwerpunkte des 15. Gesundheitspflege-Kongresses sind Führung im 21. Jahrhundert, interprofessionelle Zusammenarbeit, Palliative Care und mehr. Für Patienten und pflegende Angehörige hält der Kongress ein Forum bereit mit Vorträgen und Diskussion vor allem zum dritten Pflegestärkungsgesetz. Springer Pflege kooperiert bei dem Kongress mit renommierten Partnern aus der Region: Neben der HAW sind das die Universitätskliniken Hamburg-Eppendorf und Schleswig-Holstein, die Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, die Helios Kliniken, Region Nord, sowie der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK). Hauptsponsor ist Bristol-Myers Squibb.
Donnerstag, 28. September 2017
Viele Deutsche sind beim Thema Demenz verunsichert
Etwa 50 Prozent der Bürger über 18 Jahren fühlen sich unsicher, was sie tun können, wenn ein Mensch mit Demenz Hilfe benötigt.
In Deutschland leben schätzungsweise 1,6 Millionen Menschen mit Demenz. Entsprechend viele Bundesbürger sind privat damit konfrontiert. Dies unterstreicht eine aktuelle Studie der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP). Dort gaben knapp zwei Drittel (61 Prozent) der Befragten an, mindestens einen Menschen mit Demenz persönlich zu kennen oder gekannt zu haben. Jeder Zehnte (11 Prozent) unterstützt sogar einen Nahestehenden mit Demenz oder hat dies früher getan.
Aber auch im öffentlichen Raum – zum Beispiel beim Einkaufen oder in Bus und Bahn – ist das Thema Demenz offenbar präsent. Jeder Dritte Befragte (37 Prozent) erinnerte sich, innerhalb der letzten drei Monate eine Person in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu haben, bei der er sich vorstellen könnte, dass diese von Demenz betroffen war. Knapp ein Viertel von ihnen (23 Prozent) hatte dabei den Eindruck, dass die Person allein unterwegs war und nicht gut zurechtkam. Gleichzeitig sieht sich die Hälfte der Bevölkerung (50 Prozent) eher schlecht in der Lage, einem demenziell Erkrankten in einer solchen Situation zu helfen.
„Auf einen Menschen zuzugehen, der zum Beispiel verloren durch einen Supermarkt irrt, ist für viele natürlich mit Hemmungen verbunden. Man ist oft hin und her gerissen, will niemanden vor den Kopf stoßen, hat aber trotzdem das Gefühl, dass etwas nicht stimmt“, erklärt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP. „Ich kann nur alle ermutigen, sich etwas Zeit zu nehmen, ein Gespräch zu beginnen und gegebenenfalls höflich nachzufragen, ob man helfen kann. Vielleicht gibt es gar keinen Hilfebedarf und bestehende Probleme müssen natürlich nichts mit Demenz zu tun haben. Aber viele Menschen mit Demenz sind eben auf den Mut angewiesen, dass sich andere kümmern“, so Suhr weiter.
Tatsächlich ist der Wunsch die eigene Hilfekompetenz zu verbessern, in der Bevölkerung verbreitet: So wollten 44 Prozent mehr über Umgang und Kommunikation mit Menschen mit Demenz erfahren. Bei den 18- bis 29-Jährigen waren es sogar 55 Prozent. Aber auch Wissen zu anderen Aspekten wie Vorsorge (58 Prozent) oder Therapie (53 Prozent) ist gefragt.
Daher unterstützt das ZQP die Aktion „Demenz Partner“ der Deutschen Alzheimer Gesellschaft. Dabei bieten bundesweit verschiedene Einrichtungen 90-minütige kostenlose Veranstaltungen an, die Kerninformationen zum Thema Demenz vermitteln. „So ein Kurs baut Berührungsängste ab und gibt Sicherheit“, ist Suhr überzeugt.
Es werden auch umfänglichere Demenz-Partner-Schulungen angeboten, die für alle interessant sein können, die sich intensiv um Menschen mit Demenz kümmern und unter anderem Hinweise suchen, wo sie Unterstützung finden. Die Studie zeigt, dass ein knappes Viertel der Befragten (24 Prozent), die Erfahrungen in der Unterstützung und Pflege eines nahestehenden Menschen mit Demenz haben, keine Unterstützungsangebote genutzt hat. Immerhin hatten 35 Prozent professionelle Pflegeberatung in Anspruch genommen, 28 Prozent Kurzzeitpflege, 27 Prozent Verhinderungspflege und 23 Prozent Tagespflege.
Methoden und Vorgehensweise der Untersuchung
In der, dieser Auswertung zugrundeliegenden, anonymen Bevölkerungsumfrage wurden mittels einer repräsentativen Stichprobe Einstellungen aus den Themenbereichen „Demenz“ und „Pflege demenzkranker Personen“ erfragt. Die Stichprobengröße beträgt 2.501 Befragte (n = 2.501). Die Befragung wurde vom 26. Juli bis 7. August 2017 durchgeführt. Als Erhebungsmethode kam die In-Home-Befragung per PC bzw. Set-Top-Box am TV-Bildschirm zum Einsatz. Anschließend wurde die Personenstichprobe nach Region, Alter, Geschlecht und Bildung gewichtet.
Über "Demenz Partner"
Seit September 2016 läuft die bundesweite Aufklärungsinitiative „Demenz Partner“. Ziel ist es, auf Demenz aufmerksam zu machen und darüber zu informieren. Jeder kann Demenz Partner werden – egal ob jung oder alt, berufstätig oder im Ruhestand, egal ob man einen Menschen mit Demenz persönlich kennt oder nicht. Voraussetzung: Demenz Partner haben einen Kurs zum Thema Demenz besucht oder bieten einen solchen an. Mittlerweile gibt es bundesweit über 16.000 Demenz Partner. Träger ist die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. Anknüpfend an die weltweite Aktion „Dementia Friends“, wird die Initiative inzwischen von einigen hundert Organisationen in ganz Deutschland unterstützt – so auch vom ZQP als Mitglied der Allianz für Menschen mit Demenz.
Über das ZQP
Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) ist eine gemeinnützige, unabhängige und bundesweit tätige Stiftung mit Sitz in Berlin. Das ZQP wurde vom PKV-Verband errichtet. Ziel ist die Weiterentwicklung der Pflegequalität für alte, hilfebedürftige Menschen. Als Wissensinstitut für die Pflege richtet die Stiftung ihre Arbeit auf Forschung, Theorie-Praxis-Transfer und öffentliche Aufklärung aus. Einerseits trägt das ZQP zu einer kritischen Bestandsaufnahme der Pflegequalität in Deutschland bei und entwickelt andererseits praxistaugliche Konzepte für eine qualitativ hochwertige, an den individuellen Bedürfnissen pflegebedürftiger Menschen ausgerichtete Versorgung. Die ZQP-Schriftenreihe und ZQP-Online-Produkte sind für die Stiftung zentrale Instrumente des Theorie-Praxis-Transfers. Hierdurch werden Erkenntnisse aus Projekten und Forschungsarbeiten unter anderem an pflegende Angehörige und professionell Pflegende sowie gesellschaftliche Multiplikatoren vermittelt. Die Arbeitsergebnisse des ZQP stehen allen Menschen kostenlos und werbefrei zur Verfügung.
Dienstag, 26. September 2017
Entlassrezept ab 01. Oktober 2017
Das Entlassrezept soll dem Patienten ermöglichen, sofort seine Anschlussmedikation zu bekommen
Fotoquelle: ABDA |
Ab 1. Oktober 2017 können Klinikärzte ihren Patienten bei deren Entlassung aus dem Krankenhaus ein Rezept über benötigte Arzneimittel zur Einlösung in öffentlichen Apotheken ausstellen und mitgeben. Damit wird eine Regelung des Versorgungsstärkungsgesetzes aus dem Jahr 2015 umgesetzt. Das Entlassrezept soll dem Patienten ermöglichen, sofort seine Anschlussmedikation zu bekommen, ohne zuvor einen niedergelassenen Arzt aufsuchen zu müssen. Durch den Aufdruck „Entlassmanagement“ ist das neue rosa Rezept von ambulanten Verordnungen zu unterscheiden.
Ansonsten gelten jedoch zahlreiche Sonderregelungen: So dürfen die Klinikärzte nur die jeweils kleinsten verfügbaren Packungsgrößen der Arzneimittel verschreiben, und das Entlassrezept muss innerhalb von drei Werktagen in der Apotheke eingelöst werden. Ein Patient, der an einem Freitag aus dem Krankenhaus mit einem Entlassrezept für Medikamente entlassen wird, muss diese Verordnung also spätestens am Montag in der Apotheke einlösen. Beim Einlösen von Entlassrezepten hat jeder Patient die freie Apothekenwahl in ganz Deutschland.
„Die Umsetzung des Gesetzes war langwierig und schwierig, aber nun zeichnet sich endlich eine Verbesserung für die Patienten ab“, sagt Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV): „Die Apotheker begrüßen diesen Fortschritt ausdrücklich. Entscheidend wird jedoch die Alltagstauglichkeit des Entlassrezepts sein, damit die Versorgung der Patienten in den Apotheken auch tatsächlich funktioniert.“
Freitag, 22. September 2017
Versicherte profitieren von der Pflegereform
Pflegecoach bietet Unterstützung für Angehörige in der häuslichen Pflege
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Viele Versicherte haben die Pflegereform genutzt, um ihren Anspruch auf einen Pflegegrad geltend zu machen. Laut einer Auswertung der KKH Kaufmännische Krankenkasse ist die Zahl der Erstanträge auf eine Einstufung in einen Pflegegrad im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 53 Prozent gestiegen. „Hintergrund ist die Pflegereform, die zum Jahreswechsel in Kraft getreten ist. Durch die neuen Regelungen haben jetzt laut Schätzungen deutschlandweit rund weitere 200.000 Menschen Anspruch auf Pflegeleistungen. Vor allem Demenzkranke werden besser berücksichtigt“, erklärt Gerd Peters vom Serviceteam der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Düsseldorf.
Dadurch sind auch die Ausgaben in der gesetzlichen Pflegeversicherung im ersten Halbjahr 2017 stark gestiegen. Laut Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen haben die Pflegekassen von Januar bis Juni 2017 insgesamt 20,8 Milliarden Euro für Pflegeleistungen ausgegeben, das waren 3,2 Milliarden mehr als im Vorjahreszeitraum. Auch die KKH hat rund 20 Prozent mehr für die Leistungen ihrer Pflegeversicherten bezahlt.
Zwei Drittel der Pflegebedürftigen – rund 2,9 Millionen Menschen – werden zu Hause betreut. Damit diese von Angehörigen und Ehrenamtlichen gut versorgt sind, hat die KKH einen kostenfreien Pflegecoach gestartet.
„Ab sofort können alle Interessierten über das neue Online-Angebot ihre Pflegekenntnisse verbessern und sich umfassend auf die Pflege im häuslichen Umfeld vorbereiten. Der zertifizierte Pflegekurs ist 24 Stunden zugänglich und kann individuell, ganz auf die persönliche Pflegesituation abgestimmt im Internet besucht werden“, erklärt Peters.
Einen besonderen Mehrwert bietet ein spezielles Tool zu Alzheimer und Demenz, welches praktisches Wissen und Sicherheit im Umgang mit den täglichen Anforderungen der Pflegesituation bietet.
Für KKH-Versicherte stehen unterstützend die als Demenzpartner zertifizierten Pflegeberater der KKH zur Verfügung.
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