Dienstag, 2. Juni 2015

Diabetes-Sensation: scannen statt stechen*

DAK-Gesundheit übernimmt als erste große Krankenkasse die Kosten für revolutionären High-Tech-Sensor von Abbott


Foto: DAK_Gesundheit / Abbott

Sensor am Oberarm statt routinemäßigem Finger-Piks*: Die DAK-Gesundheit verbessert die Versorgung bei Diabetes-Patienten. Gemeinsam mit dem Gesundheitsunternehmen Abbott startet die Krankenkasse ein exklusives Projekt für ihre Versicherten mit einer schweren Zuckererkrankung. Ab Mitte des Jahres erhalten ausgewählte Patienten einen neuen High-TechSensor. Das innovative Produkt mit dem Namen FreeStyle Libre ermöglicht Zuckermessen mit einem diskreten Scan und viel mehr Einblick in den Glukoseverlauf. 

Die neue Zuckermessung soll Diabetikern, die Insulin benötigen, das Leben mit ihrer Krankheit deutlich vereinfachen. Ab Mitte des Jahres versorgt die DAK-Gesundheit zunächst eine limitierte Anzahl von Patienten aus ihren Gesundheitsprogrammen Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 mit dem neuen Sensor. 

Freiwillige Leistung 


„Als innovative Versorgerkasse mit besonderem Qualitätsanspruch freuen wir uns, diese Medizin-Revolution zu unterstützen und unseren Versicherten das Messsystem so schnell wie möglich als freiwillige Leistung zur Verfügung zu stellen“, sagt Thomas Bodmer, Mitglied des Vorstandes der DAK-Gesundheit. 

Statt den Zuckerwert routinemäßig über das Blut zu bestimmen, erfolgen die Messungen in der Zwischenzellflüssigkeit des Unterhautgewebes.* Der Patient appliziert einen Sensor am Oberarm, der etwa so groß ist wie eine Zwei-Euro-Stück. Der Sensor trägt an der Unterseite einen feinen Faden, der fortlaufend die Zuckerkonzentration misst. Der Patient kann den Sensor jederzeit mit einem kleinen Lesegerät scannen. Es speichert die Glukosewerte von bis zu 90 Tagen sicher ab. Der Sensor selbst kann bis zu 14 Tage lang getragen werden, auch beim Sport und beim Baden. Bis zu einem Meter Tiefe ist er rund 30 Minuten wasserfest.

„FreeStyle Libre ist ein Meilenstein in der Diabetestherapie. Auf eine solche Alternative zur traditionellen Blutzuckermessung haben Menschen mit Diabetes und wir Ärzte lange gewartet“, so Professor Morten Schütt, Bereichsleiter Diabetes und Stoffwechsel am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. „Das System erleichtert das Diabetesmanagement im Alltag erheblich und hat positive Auswirkungen auf die Lebensqualität, das Therapievertrauen sowie das soziale Umfeld.“ 

Zuckerwert immer im Blick 


Das FreeStyle Libre-System von Abbott ist seit November 2014 auf dem deutschen Markt. Abbott hat mit Patienten den Dialog gesucht, um ein Messsystem zu entwickeln, das den Bedürfnissen von Menschen mit Diabetes entspricht. Statt Momentaufnahmen zeigen die Lesegeräte Zuckerverläufe in Kurven-Diagrammen an, welche die Patienten auf einen Blick erfassen können. „Das FreeStyle Libre-Messsystem bedeutet mehr Freiheit für Menschen mit Diabetes“, erklärt Dr. Ansgar Resch, General Manager von Abbott Diabetes Care Deutschland. „Sie bekommen mit dem neuen Flash-Glukose-Messsystem durch einen einfachen Scan wesentlich mehr Informationen als durch die herkömmliche Blutzuckermessung. Für Menschen mit Diabetes, die auf eine intensivierte Insulintherapie angewiesen sind, ergeben sich dadurch ganz neue Chancen im Umgang mit ihrer Erkrankung.“ 

Bisher sind die Produktionskapazitäten bei Abbott noch beschränkt. Das Versorgungsprojekt startet deshalb mit einer limitierten Patientenzahl bei der DAK-Gesundheit. „Von den Patienten, die an unseren DAKGesundheitsprogrammen Diabetes mellitus Typ 1 und 2 teilnehmen, werden wir das Angebot zunächst denjenigen machen, die eine intensivierte Insulintherapie benötigen und am stärksten unter dem ständigen Zuckermessen leiden“, betont Bodmer. 

Angebot für Viel-Messer 


Angesprochen werden Menschen mit Diabetes, die sich im Rahmen einer intensivierten Insulintherapie täglich viele Male in den Finger stechen müssen und nach jahrzehntelanger Krankheit und tausendfachem Piks oft taube Fingerspitzen haben. Der neue Sensor soll ihnen helfen, ihre Glukosewerte schmerzfreier zu kontrollieren, um lebensbedrohliche Unterzuckerung zu vermeiden und das Risiko für Spätfolgen zu reduzieren. „Wir gehen davon aus, dass sich der Sensor in Zukunft auch in der Regelversorgung durchsetzen wird“, prognostiziert Bodmer.

* Eine zusätzliche Prüfung der Glukosewerte mittels eines Blutzucker-Messgeräts ist erforderlich bei sich schnell ändernden Glukosespiegeln, weil die Glukosewerte in der Gewebeflüssigkeit die Blutzuckerwerte eventuell nicht genau widerspiegeln, oder wenn das System eine Hypoglykämie oder eine anstehende Hypoglykämie anzeigt oder die Symptome nicht mit den Messwerten des Systems übereinstimmen. Das Setzen eines Sensors erfordert ein Einführen eines Sensorfilaments unter die Haut

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