Mittwoch, 27. Mai 2015

Neues Beratungsangebot zu Heimkosten in NRW

Kostenlose telefonische oder schriftliche Beratung


Ab sofort gibt es in Nordrhein-Westfalen ein spezielles Beratungsangebot zu den Kosten für die Unterbringung in stationären Pflegeeinrichtungen. Insbesondere der große Anteil der Investitionskosten am Heimentgelt ist häufig erklärungsbedürftig. 

Die Bundesinteressenvertretung der Nutzerinnen und Nutzer von Wohn- und Betreuungsangeboten im Alter und bei Behinderung (BIVA) e.V. bietet eine kostenlose telefonische oder schriftliche Beratung zu diesen Fragen an. Gefördert wird das Beratungsangebot vom Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW (MGEPA).

Seit 2016 weitreichende Veränderungen in NRW


Die Landesregierung NRW hat 2014 weitreichende Veränderungen im Altenpflege- und Heimrecht vorgenommen, die zum 01.01.2015 wirksam wurden. Diese können Auswirkungen auf das Heimentgelt haben. Sie betreffen auch die Regelung der finanziellen Unterstützung für Pflegebedürftige.

Die neuen gesetzlichen Vorgaben betreffen vor allem die Investitionskosten als Bestandteil des Heimentgelts. Investitionskosten sind vergleichbar mit der Kaltmiete beim Wohnraum. In NRW liegen diese im bundesweiten Vergleich besonders hoch. Ihre Höhe und ihre Berechnungsgrundlage sind für die meisten Bewohnerinnen und Bewohner nur schwer nachvollziehbar. Um damit verbundene Fragen, auch zu öffentlicher Unterstützung, zu beantworten, hat die BIVA das neue Beratungsangebot entwickelt und für dessen Umsetzung eine finanzielle Förderung des Landes NRW erhalten.

Die BIVA verfügt bereits über einen erfahrenen Informations- und Beratungsdienst zu rechtlichen Fragen für Pflegebedürftige und deren Angehörige. Mit Förderung des MGEPA kann die BIVA jetzt ihr Beratungsangebot um ein wichtiges Thema erweitern. 

Verbraucher­fragen zum Heimentgelt und vor allem zu den Investitionskosten sind damit ein neuer Beratungsschwerpunkt der BIVA. Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr ist der Experte Thorsten Schulz unter der Rufnummer 0228-909048-48, per Email (heimkosten.nrw@biva.de) sowie per Fax unter der Rufnummer 0228-909048-22 und per Post zu erreichen.

Dienstag, 26. Mai 2015

Wie sich pflegende Angehörige von Palliativpatienten auf Notfälle vorbereiten sollten

Notfall am Lebensende


Die meisten Menschen wünschen sich, zuhause sterben zu können. Viele Angehörige nehmen die Aufgabe an, todkranke Partner oder Eltern in der letzten Phase einer nicht mehr zu heilenden Krankheit zu begleiten. 

„Sie leisten zu Hause Großartiges in einer sehr belastenden Situation, die auch einmal eskalieren kann“, sagt Dr. Christoph Wiese, Palliativmediziner und Leiter der Schmerzmedizin der Klinik für Anästhesiologie am Universitätsklinikum Regensburg, in der „Apotheken Umschau“. 

Er spricht Notfälle an, auf die Angehörige nicht vorbereitet sind und sie überfordern. Er rät ihnen und auch den Kranken, den behandelnden Arzt auf wahrscheinliche Komplikationen anzusprechen. Dann können sie sich darauf vorbereiten und wissen, was sie im Notfall tun können. 

Unerwünschte Klinikeinweisungen können so verhindert werden. Das gilt vor allem auch dann, wenn Patienten und ihre Angehörigen rechtzeitig Kontakt zu einem ambulanten Pflegedienst mit palliativem Schwerpunkt suchen. Deren Pflege-Teams sind in der Regel rund um die Uhr erreichbar und in der angemessenen Reaktion auf Krisensituationen geschult. 

Quelle:  Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ 

Freitag, 22. Mai 2015

Vorsorgen für den Ernstfall

Angehörige müssen wissen, wo eine Patientenverfügung hinterlegt ist

Foto: Lupo / pixelio.de

Eine Patientenverfügung erfüllt ihren Zweck nur, wenn sie im Ernstfall auch zur Hand ist. 
Angehörige sollten daher wissen, wo sie aufbewahrt wird. Zweckmäßig ist zum Beispiel ein deutlich gekennzeichneter Ordner, den man bei seinen anderen wichtigen Dokumenten aufbewahrt, rät das Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber". 
Man sollte mehrere Vertrauenspersonen über den Aufbewahrungsort informieren. Eine Kopie kann man auch bei Angehörigen hinterlegen. Zudem sollte man die Verfügung alle drei bis fünf Jahre überprüfen und mit Datum und Unterschrift bestätigen, dass sie fortgesetzt gültig ist. Wenn man einzelne Punkte ändern möchte, fertigt man am besten eine neue Patientenverfügung an.
Quelle: Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber".

Dienstag, 19. Mai 2015

Schnelle Hilfe bei Fragen zur Pflege

Ausweg aus dem Pflegeberatungs-Labyrinth



Das Pflegeberatungsangebot in Deutschland ist zwar umfangreich und vielfältig, zugleich aber auch kaum zu überschauen. Laut einer aktuellen Umfrage der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) halten zwei Drittel der Deutschen das Gesundheits- und Versorgungssystem für unübersichtlich, wenn es z. B. darum geht, die richtige Unterstützung im Fall einer Pflegebedürftigkeit zu finden. 
Zur besseren Orientierung hat das ZQP eine Online-Übersicht entwickelt, die einen umfassenden und bundesweiten Überblick über Beratungsangebote für hilfe- und pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige bietet. Die neue Internetseite ermöglicht die kostenlose, wohnortnahe Suche nach über 4000 Beratungsangeboten des Bundes und der Länder, von Verbraucherzentralen, Einrichtungen der Wohlfahrtspflege, kommunalen Einrichtungen bis hin zu allen Pflegestützpunkten der gesetzlichen Pflegekassen sowie COMPASS Private Pflegeberatung für Privatversicherte. Kurzum: Die neue ZQP Datenbank bildet alle Pflegeberatungsangebote in Deutschland ab.
„Wir schaffen dieses neue und deutschlandweit einmalige Informationsangebot, weil gute Beratung entscheidend zum Gelingen der unterschiedlichen Pflegekonstellationen beiträgt. Sie ist nicht nur ein wichtiger Präventionsbaustein, sondern auch ein zentraler Entlastungsfaktor für alle Beteiligten in der Pflege“, sagt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP. Noch aber sei Pflegeberatung oftmals eine vertane Chance, weil viele Menschen überhaupt nicht wüssten, an wen sie sich im Pflegefall wenden sollten, so Suhr.
Immerhin kennen fast drei Viertel der Befragten keine Beratungsstellen in ihrer Nähe, an die sie sich wenden könnten, um sich Informationen und Unterstützung zu holen. Dies trifft sogar auf die Hälfte der Personen mit Pflegeerfahrung zu (51 Prozent). Deshalb verfügt die neue ZQP-Datenbank über eine Suchmaske, mit deren Hilfe die nächstgelegene Beratungsstelle ermittelt werden kann. Zudem haben die Nutzer der neuen Internetseite die Möglichkeit, nach Beratungsangeboten zu besonderen Themen zu recherchieren, wie beispielsweise Wohnberatung, Organisation der Pflege, Demenz, Rechtliche Betreuung, finanziellen Hilfen oder auch Entlastungsmöglichkeiten für Angehörige. „Je nach individueller Situation haben hilfe- und pflegebedürftige Menschen unterschiedliche Fragen. Uns ist hierbei wichtig, dass Menschen auf Basis der richtigen Informationen selbstbestimmt entscheiden können, wie die Versorgung ihrer Angehörigen gestaltet werden soll. Auch deshalb ist eine gute Beratung von zentraler Bedeutung“, so Suhr.
Hintergrund zur Pflegeberatungsangeboten
Das Leistungs- und Beratungsangebot zu Hilfe und Pflege in Deutschland ist zwar umfangreich und vielfältig, zugleich aber auch für Verbraucherinnen und Verbraucher kaum zu überschauen. Neben der Pflegeberatung nach § 7a SGB XI, die in den Pflegestützpunkten der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen und durch COMPASS Private Pflegeberatung durchgeführt wird, leisten beispielsweise kommunale Stellen, Landesstellen, Einrichtungen der Wohlfahrtspflege, Seniorenvertretungen, Verbraucherverbände sowie Online-Beratung zu Leistungsansprüchen und Hilfemöglichkeiten.
Mithilfe der gesetzlich verankerten Pflegeberatung nach §7aSGBXI sollen Beratungs- und Koordinierungsleistungen nicht mehr isoliert voneinander erbracht, sondern orts- und familiennah gebündelt werden. Um dies wohnortnah zu gewährleisten, wurden analog zu den gesetzlichen und privaten Krankenkassen zwei unterschiedliche Modelle entwickelt: Die privaten Krankenversicherungen betreiben mit COMPASS Private Pflegeberatung GmbH ein eigenes Beratungsunternehmen, das neben der telefonischen vor allem auch eine aufsuchende Beratung im eigenen Zuhause anbietet. Die gesetzlichen Pflegekassen haben Pflegestützpunkte (§ 92c SGB XI) als wohnortnahe Anlaufstellen für die Bevölkerung eingerichtet. Die föderale Organisation der Pflegestützpunkte, die von den Landespflegekassen in Kooperation mit den obersten Landesbehörden errichtet werden, hat dazu geführt, dass die Anzahl der Pflegestützpunkte in den einzelnen Bundesländern stark variiert.

Sonntag, 17. Mai 2015

Zuwendung wirksamer als Medikamente

Kurse für den Umgang mit Demenzpatienten im Alltag sind für Angehörige wichtig



Viele demenzkranke Menschen leiden unter Unruhe. Ängsten und Schlafproblemen. 

Ein geduldiger und verständnisvoller Umgang mit den Betroffenen scheint die beste Therapie zu sein, berichtet das Apothekenmagazin „Senioren-Ratgeber“ unter Berufung auf US-Forscher, die Studien zu dieser Thematik analysierten. 

Arzneimittel zur Beruhigung schnitten weniger gut ab. 

Tipp für Angehörige: 
Bei der Krankenkasse nach Kursen für den Alltag mit Alzheimerpatienten nachfragen.

Dieser Beitrag ist erschienen im Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber“.

Samstag, 16. Mai 2015

Pflege-Report: Generation "50 plus" offen für neue Wohn- und Versorgungsformen

Zwei von fünf Befragten sehen in einer guten „24-Stunden-Pflege“ im heimischen Umfeld eine attraktive Perspektive.

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Jeder zweite 50- bis 80-Jährige findet neue Wohn- und Versorgungsformen im Pflegefall ansprechend. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im aktuellen PflegeReport des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Demnach steht rund die Hälfte der Befragten „Betreutem Wohnen“ oder dem Leben im „Mehrgenerationenhaus“ aufgeschlossen gegenüber. Zwei von fünf Befragten sehen in „Senioren-WGs“ oder in einer guten „24-Stunden-Pflege“ im heimischen Umfeld eine attraktive Perspektive. „Eine differenzierte Versorgungslandschaft, die sich an den Bedürfnissen der Pflegebedürftigen orientiert, ist immer mehr gefragt. Dieser Trend wird sich durch die generelle Zunahme der Pflegebedürftigkeit weiter verstärken“, sagte WIdO Geschäftsführer und Mitherausgeber des Pflege-Reports, Prof. Klaus Jacobs. 

Für den erstmals erscheinenden Pflege-Report 2015 hat das WIdO eine repräsentative Bevölkerungsbefragung der Generation „50 plus“ zu Pflegealternativen zwischen Heim und Häuslichkeit durchgeführt. Demnach sind die alternativen Wohn- und Versorgungsformen „Betreutes Wohnen“, „Mehrgenerationenhaus“, „Senioren-WG“ und „“24-Stunden-Pflege“ den meisten über 50-Jährigen bekannt (89 bis 97 Prozent). Jeder zweite der Befragten hat sich mit „Betreutem Wohnen“ schon näher beschäftigt (52 Prozent), bei den anderen drei Formen ist es rund jeder Dritte (Mehrgenerationenhaus: 37 Prozent, Senioren-WG: 31 Prozent, 24-Stunden-Pflege: 29 Prozent). 

Die Umfrage zeigt, dass bei einem Großteil der Befragten alternative Wohn- und Versorgungsformen auf Sympathie stoßen. Mit dem „Betreuten Wohnen“, das für 54 Prozent der Generation „50 plus“ attraktiv ist, werden insbesondere eine professionelle Pflege und gute medizinische Versorgung verbunden. Im „Mehrgenerationenhaus“ (52 Prozent Attraktivität) sieht jeder Zweite einen attraktiven sozialen Rahmen der gegenseitigen Unterstützung von Jung und Alt. Die „24-Stunden-Pflege“ (41 Prozent Attraktivität) steht für die Chance eines professionellen pflegerischen und medizinischen Arrangements im häuslichen Umfeld, allerdings um den Preis des ständigen Zusammenlebens mit wechselnden Fremden. Und mit der „Senioren-WG“ (39 Prozent Attraktivität) verbinden die Befragten den Erhalt sozialer Kontakte und das Zusammenleben von Menschen in ähnlicher Lebenslage, aber auch die Gefahr, dass diese Gemeinschaft mit Alten alt macht (siehe Grafik).

Noch deutlich ausgeprägter sind die Attraktivitätswerte der neuen Wohn- und Versorgungsformen bei den jüngeren Menschen der Generation „50 plus“. So erreichen etwa die Werte bei den 50- bis 60-Jährigen für das Mehrgenerationenhaus 58 Prozent und für die SeniorenWG 48 Prozent. Prof. Adelheid Kuhlmey von der Charité Berlin und Mitherausgeberin des Pflege-Reports 2015: „Die mit Abstand bevorzugte Versorgungsform bleibt weiterhin die häusliche Pflege in der angestammten Wohnumgebung durch vertraute Angehörige. Umso bemerkenswerter ist die wachsende Offenheit, die insbesondere die Jüngeren der Generation „50 plus“ den neuen Formen von Pflegearrangements entgegenbringen.“

Transparenz der Gesundheitsversorgung der Pflegebedürftigen

Pflegebedürftige sind oft zugleich krank und auf viele Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung angewiesen. Vor diesem Hintergrund macht der Pflege-Report 2015 die Gesundheitsversorgung der Pflegebedürftigen erstmals auf der breiten Datenbasis der AOKversicherten Pflegebedürftigen für Deutschland transparent.  

Der Blick auf die stationäre Versorgung zeigt die hohen Anteile von Pflegebedürftigen mit Krankenhausaufenthalten. Von den 60- bis 90-jährigen Pflegebedürftigen sind rd. 23 Prozent im Quartal mindestens einmal im Krankenhaus, während der Anteil bei gleichaltrigen Nicht-Pflegebedürftigen bei etwa 8 Prozent liegt. „Wenn fast jeder vierte Pflegebedürftige pro Quartal mindestens einmal im Krankenhaus landet, spiegelt das nicht nur die unterschiedlichen Krankheitslasten wider, sondern macht auch die riesige Herausforderung für das Schnittstellenmanagement zwischen Klinik und Pflege deutlich“, sagt Jacobs.  

Vergleichsweise hoch ist auch der Arzneimittelverbrauch der Pflegebedürftigen. Das wird besonders deutlich anhand der Anteile von Patienten mit Polymedikation – darunter versteht man die gleichzeitige Verschreibung von fünf und mehr Wirkstoffen je Patient. Während der Polymedikationsanteil etwa bei den nicht pflegebedürftigen 60- bis 70-Jährigen bei etwas mehr als 20 Prozent liegt, beläuft er sich bei den Pflegebedürftigen auf rund 60 Prozent. Die Arzneimittelversorgung ohne unerwünschte Wirkungen ist bei Pflegebedürftigen entsprechend anspruchsvoll. 

Pflege-Report – eine neue Publikationsreihe des WIdO 

Die Bevölkerungsumfrage zu neuen Pflegearrangements und die Ergebnisse zur Gesundheitsversorgung von Pflegebedürftigen finden sich im neuen Pflege-Report 2015 des WIdO, mit dem das Institut eine neue Publikationsreihe im Schattauer Verlag startet. Der inhaltliche Schwerpunkt der ersten Ausgabe liegt auf neuen Wohn- und Versorgungsformen in der Pflege außerhalb der bisherigen Häuslichkeit. In zwölf Beiträgen namhafter Autoren werden die Potenziale von Pflegeformen zwischen Heim und Häuslichkeit vermessen, etwa in Bezug auf die Sicherung der Pflegequalität, die gezielte Gesundheitsförderung oder die soziale Teilhabe von Pflegebedürftigen. Beleuchtet werden auch die Einbindung der Angehörigen, die Rolle der Kommunen bei der Sicherung der örtlichen Pflegeinfrastruktur sowie Wege zur Sicherung des erforderlichen Personalbedarfs. Ein Blick in die Niederlande und nach Skandinavien sowie fünf Praxisbeispiele – von Senioren-Wohngemeinschaften über Wohngruppen für Demenzerkrankte bis hin zu nachbarschaftlichen Quartiersprojekten – ergänzen das breite Spektrum der Analysen. 

K. Jacobs; A. Kuhlmey; S. Greß; A. Schwinger (Hrsg.):
Pflege-Report 2015 Schwerpunkt: Pflege zwischen Heim und Häuslichkeit. ca. 265 S., kart. € 54,99 (D); € 56,60 (A) ISBN 978-3-7945-3107-3

Mittwoch, 13. Mai 2015

Online-Beratung für pflegende Angehörige

Weitere Krankenkasse bietet Online-Beratung für Pflegende



Mit der Handelskrankenkasse (hkk) ermöglichen jetzt insgesamt vier Anbieter ihren Versicherten eine Beratung pflegender Angehöriger via Internet. Das Portal www.pflegen-und-leben.de bieteteine kostenlose, anonyme und datensichere Hilfe und Begleitung bei seelischen Belastungen in der Pflege von Angehörigen. Schon seit April 2014 können die Versicherten der drei größten deutschen Pflegekassen Techniker Krankenkasse (TK), BARMER GEK und DAK-Gesundheit dieses Angebot nutzen.

Das Portal www.pflegen-und-leben.de soll den Umgang mit schwierigen Situationen in der alltäglichen Pflege erleichtern. So gibt es Hinweise zu den häufigsten seelischen Belastungen im Pflegealltag. Tipps, wie pflegende Angehörige sich die Kraft und Energie für ihren Alltag erhalten können, werden ergänzt durch entspannende Übungen zum Anhören. Darüber hinaus können die Angehörigen von Pflegebedürftigen direkt Rat bei besonders geschulten Psychologinnen und Psychologen suchen. In einem schriftlichen Austausch helfen die Experten, einen angemessenen Umgang mit belastenden Situationen zu finden.

Wer das neue Angebot nutzen möchte, gelangt auch über die Internetseiten seiner Kranken- bzw. Pflegekasse auf das Portal. Dort genügt es, ein Postfach einzurichten. Wann immer es zeitlich passt, können die Ratsuchenden ihre Sorgen und Nöte beschreiben. Allein die Chance, belastende Dinge aufzuschreiben statt sie aussprechen zu müssen, sei für viele Menschen sehr erleichternd, so die Macher des Portals von der gemeinnützigen Berliner Catania GmbH. Wer möchte, kann sich bis zu einem halben Jahr persönlich beraten lassen. Die Antworten der Psychologinnen und Psychologen kommen innerhalb weniger Werktage. Die TK, die BARMER GEK, die DAK-Gesundheit und die Handelskrankenkasse versichern insgesamt knapp 25 Millionen Menschen.

Montag, 11. Mai 2015

Die Gesetze zur Pflege sind kompliziert und unübersichtlich

Ohne Beratung lassen sich die Vorteile der Pflegereform kaum ausschöpfen



Mit Beginn dieses Jahres ist die Pflegereform in Kraft getreten, die pflegenden Angehörigen etwas mehr Geld und mehr Möglichkeiten bringt, sich zu erholen. 

„Pflegende Angehörige sind häufig hoch belastet und im Durchschnitt kränker als der Rest der Bevölkerung“, sagt die Sozialgerontologin Dr. Hanneli Döhner von „wir pflegen“, einem Interessenverband betreuender Familienmitglieder, in der „Apotheken Umschau“. 

Allerdings: Die Gesetze zur Pflege sind kompliziert und unübersichtlich: Verhinderungspflege, Tages-, Nacht- oder Kurzzeitpflege, Pflegeschulungen zu Hause, unterschiedlichste Erstattungsbeträge -   Angehörige sollten sich direkt an ihre Pflegekasse wenden und klären, was für sie in Frage kommt. 

Auskunft erteilen auch Berater von kommunalen Stellen, Verbraucherzentralen, die Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände und die Mitarbeiter der Pflegestützpunkte.  

Quelle: Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau

Tipp der Redaktion Pflegeratgeber:

Eine Übersicht aller Pflegestützpunkte in Deutschland finden Sie hier:

Auf einen Blick: Pflegestützpunkte in Deutschland

Samstag, 9. Mai 2015

Alzheimer verändert auch die Persönlichkeit

Allmählich ein anderer


Wenn ein selbstbewusster, ausgeglichener Mensch im höheren Lebensalter auffallend launisch, gleichgültig oder streitbar wird, kann das alle möglichen Ursachen haben. Eine davon ist eine beginnende Alzheimer-Demenz. Die Alzheimererkrankung beginnt schleichend. Im frühen Stadium bemerken oftmals nur die Betroffenen selbst, dass mit ihnen etwas nicht stimmt: Sie vergessen die Namen ihrer Nachbarn, verlegen den Wohnungsschlüssel oder haben Schwierigkeiten, Wechselgeld nachzuzählen. Angehörige nehmen diese kleineren geistigen Defizite nicht immer wahr.
Daher sollten sie aufmerksam werden, wenn sich ein älteres Familienmitglied in seinem Wesen verändert. „Vor allem im frühen Stadium der Erkrankung schämen sich viele Alzheimerkranke ihrer Unzulänglichkeit und versuchen, sie vor anderen zu verbergen. Darum verhalten sie sich in den Augen ihrer Angehörigen oftmals merkwürdig", so Professor Giso Deussen, Vorsitzender der Deutschen Seniorenliga e.V.

Notiert: Milch - Kühlschrank


Um ihre nachlassende Hirnleistung zu vertuschen, behelfen sich viele Menschen im Frühstadium der Erkrankung mit Notizen. Bei Personen, die schon immer mit Merklisten gearbeitet haben, fällt das zunächst nicht auf. Bedenklich wird es aber, wenn Selbstverständlichkeiten notiert werden, wie beispielsweise „Milch: Kühlschrank". 
Zieht sich ein Familienmitglied mehr und mehr zurück, kann das ebenfalls ein Warnsignal sein: Alzheimerkranken fällt es mit der Zeit immer schwerer, die richtigen Worte zu finden. Wer früher unterhaltsame Anekdoten zum Besten geben konnte, sitzt nun scheinbar teilnahmslos dabei oder flüchtet sich in Worthülsen. 
Viele Betroffene beginnen irgendwann, Schwerhörigkeit oder Unwohlsein vorzutäuschen, anstatt sich durch unpassende Antworten zu blamieren. „Das Gefühl, die Kontrolle über das eigene Denken und Handeln zu verlieren, ist frustrierend und macht Angst", erklärt Deussen. „So ist es kein Wunder, dass selbst ein ausgeglichener Charakter unwirsch oder aggressiv reagiert, wenn er immer wieder mit seiner Unzulänglichkeit konfrontiert wird."

Zwei Fliegen mit einer Klappe


Die frühzeitige Diagnose der Alzheimererkrankung ist zwar zunächst ein Schock, bietet aber entscheidende Vorteile, weiß Deussen: „Angehörige können das veränderte Verhalten der betroffenen Person besser einordnen und feinfühliger reagieren." 
Außerdem sind die Behandlungschancen im frühen Krankheitsstadium am besten. Heilung gibt es zwar nach dem heutigen Forschungsstand noch nicht. Eine Therapie mit speziellen Alzheimermedikamenten kann aber das Fortschreiten der Erkrankung verzögern und die Symptome gezielt lindern. „Wenn das Gedächtnis nicht so schnell abbaut und alltägliche Bewegungsabläufe besser klappen, sind die Patienten meist zufriedener. So manch unliebsames Verhalten verschwindet dann von allein", bemerkt Deussen.

Kostenloser Leitfaden "Alzheimer erkennen"


Über Symptome, Diagnostik und Behandlung der Alzheimererkrankung informiert der Leitfaden „Alzheimer erkennen". 
Er ist kostenlos und kann postalisch, im Internet oder telefonisch bestellt werden: Deutsche Seniorenliga e.V., Heilsbachstraße 32 in 53123 Bonn, www.dsl-alzheimer.de. Bestell-Hotline 01805 – 001 905 (0,14 Euro/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise abweichend).

Mittwoch, 6. Mai 2015

Asthma-Medikamente - Sprays oder Pulverinhalatoren werden nicht immer korrekt bedient

Inhalationstechnik vom Apotheker demonstrieren lassen

© ABDA

Wer gegen eine Lungenerkrankung wie Asthma Medikamente braucht, sollte sich die Inhalationstechnik in der Apotheke erklären lassen. „Viele langjährige Patienten sind davon überzeugt, dass sie ihre Medikamente richtig anwenden. Aber viele Inhalationssysteme sind kompliziert. Die Folge: Sprays oder Pulverinhalatoren werden nicht immer korrekt bedient“, sagt Gabriele Overwiening, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der Bundesapothekerkammer. „Hinzu kommt: Erhält ein Patient wegen eines Rabattvertrags ein anderes Präparat als gewohnt, kann eine andere Handhabung erforderlich sein. Patienten sollten deshalb das Beratungsangebot ihrer Apotheke nutzen.“

Richtige Inhalationstechnik je nach Präparatetyp unterschiedlich


Die richtige Inhalationstechnik hängt vom verwendeten Präparatetyp ab. Grundsätzlich gibt es zwei Arten: Dosieraerosole und Pulverinhalatoren. Treibgasgefüllte Dosieraerosole funktionieren wie kleine Spraydosen. Sie sollten vor der Inhalation kräftig geschüttelt werden. Das Mundstück muss bei der Inhalation nach unten zeigen und wird mit den Lippen fest umschlossen. Es sollte regelmäßig gereinigt werden, um ein Verkleben des Ventils zu vermeiden. Bei Dosieraerosolen sollten Patienten langsam tief einatmen und den Atem anschließend etwa zehn Sekunden lang anhalten. 

Bei Pulverinhalatoren wird die Wirkstoffabgabe durch den Atemzug ausgelöst. Patienten sollten deshalb nicht langsam, sondern schnell und kräftig einatmen. So wird der notwendige Atemstrom aufgebaut, damit die Pulverpartikel in sehr kleiner Form in die Lunge gelangen. Die korrekte Anwendung eines Pulverinhalators ist vom verwendeten Gerätetyp abhängig.