SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat am Montag eine neue, große Pflegereform gefordert. Da passt es gut, dass Pflege-Experten praktisch zeitgleich detaillierte Vorschläge für eine solche Reform vorgestellt haben.
BERLIN. SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück stellt die Pflege in seinem Wahlkampf auf eine zentrale Position. Die auslaufende Legislaturperiode seien für die Pflegebedürftigen, ihre Angehörigen und die Pflegefachkräfte vier verlorene Jahre, sagte Steinbrück am Montag in Berlin.
Dabei machten immer mehr Menschen die Erfahrung, dass ein Angehöriger pflegebedürftig werde.
Steinbrück kündigte eine große Pflegereform an, sollte die SPD nach dem 22. September regieren. Die finanzielle Grundlage dafür solle eine Anhebung des Beitragssatzes für die Pflegeversicherung um 0,5 Prozentpunkte schaffen.
In Euro und Cent sind das rund sechs Milliarden Euro im Jahr. Mit dem Geld sollen in der kommenden Legislaturperiode unter anderem 125.000 zusätzliche Pflegekräfte finanziert werden, auch aus dem Ausland.
Steinbrück verwies darauf, dass unter Schwarz-Gelb lediglich 9000 neue Stellen in der Pflege geschaffen worden seien. Dafür sei auch Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) mit seinen Griffen in den Gesundheitsfonds verantwortlich.
Damit übe er indirekt Druck auf die Löhne der in Krankenhäusern beschäftigten Pflegekräfte aus und mache den Beruf damit unattraktiv.
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