Pflegeratgeber
Dieser Blog beschäftigt sich mit dem Thema Alten- und Krankenpflege, sowie der 24 Stunden Pflege zu Hause.
Freitag, 19. Dezember 2025
Mittwoch, 17. Dezember 2025
Weihnachten feiern mit Alzheimer-Patientinnen und -Patienten
Erinnerungen schenken
Weihnachten ist für viele das Fest der Familie. Ist ein Angehöriger oder eine Angehörige an Alzheimer erkrankt, kann das die Familie an den Feiertagen vor besondere Herausforderungen stellen. Einerseits wünscht man sich ein Weihnachten „wie immer“. Andererseits ist da ein kranker Mensch mit seinen ganz eigenen Bedürfnissen. Die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) bietet Tipps und Anregungen für die Feiertage.
Die stimmungsvolle Advents- und Weihnachtszeit bietet viele Gelegenheiten, schöne gemeinsame Stunden zu verbringen. Menschen mit Alzheimer erinnern sich zwar immer weniger an aktuelle Erlebnisse und Begegnungen, aber alte Erinnerungen sind oft noch lange lebendig. Deshalb kommt gut an, was alte, positive Erinnerungen aufleben lässt, zum Beispiel Lieder singen, Musik hören, ein Fotoalbum anschauen oder gemeinsam von früher zu erzählen. Wer zum Fest etwas schenken möchte, punktet mit Musik-CDs, Bildbänden von früheren Wohn- oder Urlaubsorten oder schönen Familienfotos. Schöne Momente bieten sich oft auch in der Vorweihnachtszeit, zum Beispiel beim Plätzchen backen oder dekorieren. Beziehen Sie Ihren Angehörigen dabei so gut ein, wie es geht. Das Gefühl, etwas Sinnvolles beitragen zu können, tut vielen Menschen mit Alzheimer gut, sie fühlen sich geliebt und wertgeschätzt.
Das Weihnachtsfest im Voraus planen
Wichtig ist bei allen Planungen, die Bedürfnisse des oder der Erkrankten im Blick zu behalten und niemanden zu überfordern. Wenn ein großes Abendessen an Heiligabend zu viel ist, planen Sie nachmittags lieber ein Kaffeetrinken in kleiner Runde. Vermeiden sollten Sie Dinge, die den Patienten oder die Patientin irritieren oder verunsichern können. Das können unbekannte Gesichter und Stimmen sein, ein zu üppiges Essen oder auch zu viel blinkende Deko. Schaffen Sie gegebenenfalls einen Rückzugsort, wenn es zu viel wird. Auch ein Spaziergang kann eine willkommene Auszeit sein.
Vertrautes und Routinen erleichtern die Festtage
Neben der gewohnten Umgebung ebenfalls wichtig für Alzheimer-Patientinnen und Patienten: Routinen. Wiederkehrende Abläufe wie Duschen, Anziehen oder Mahlzeiten geben Orientierung und Halt im Tagesablauf. Sorgen Sie daher auch an den Feiertagen dafür, dass gewohnte Routinen erhalten bleiben und helfen Sie so Ihrem oder Ihrer Angehörigen, sich sicher zu fühlen.
Die Situation gelassen akzeptieren
Weitere Informationen zur Alzheimer-Krankheit
Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.
Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein gemeinnütziger Verein, der das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrats e.V. trägt. Seit 1995 fördert die AFI mit Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher*innen und stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit. Bis heute konnte die AFI 360 Forschungsaktivitäten mit über 14,5 Millionen Euro finanzieren und rund 900.000 Ratgeber und Broschüren verteilen. Interessierte und Betroffene können sich auf www.alzheimer-forschung.de fundiert über die Alzheimer-Krankheit informieren und Aufklärungsmaterial anfordern. Ebenso finden sich auf der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen Spendenmöglichkeiten. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel.
Samstag, 29. November 2025
Schmerzen bei Pflegebedürftigen nicht einfach hinnehmen
Bei Menschen mit Demenz auf nonverbale Hinweise achten
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| Dieser Kurzratgeber kann kostenfrei beim Zentrum für Qualität in der Pflege bestellt werden. Link zur Bestellung |
Auf Anzeichen für Schmerzen achten
Der erste Schritt für das Vorgehen gegen Schmerzen ist, diese zu erkennen und ernst zu nehmen. Dazu sollte man entsprechende Äußerungen sowie Anzeichen – zum Beispiel Unruhe, Weinen, Schonhaltung oder Schwitzen – beachten und gegebenenfalls nachfragen. Denn zu viele pflegebedürftige Menschen glauben, dass Schmerzen im Alter einfach als normal hingenommen werden müssen und sprechen deswegen nicht darüber. Und Menschen mit Demenz können Schmerzen eventuell gar nicht benennen. „Angehörige sollten regelmäßig genau nach Schmerzen fragen – und gerade bei Menschen mit Demenz auf nonverbale Hinweise achten. Es ist empfehlenswert, in einem Schmerztagebuch Häufigkeit und Stärke von Schmerzen festzuhalten. Denn diese Informationen sind für Fachleute bei der Behandlungsplanung prinzipiell hilfreich. Vor allem ist es aber wichtig, dabei zu unterstützen, die Schmerzen ärztlich abklären zu lassen. In vielen Fällen können Schmerzen unter Hinzuziehung von Fachleuten nämlich gut behandelt werden“, erklärt Daniela Sulmann, Geschäftsleiterin und Pflegeexpertin im ZQP.
Schmerzen lindern
Welche Maßnahmen geeignet sind, hängt unter anderem von der Ursache, der Schmerzstärke, den Bedürfnissen und Fähigkeiten der pflegebedürftigen Person ab. Möglichkeiten sind zum Beispiel Medikamente, Anwendungen mit Kälte oder Wärme, Bewegung, Massagen und Techniken zur Entspannung. Auch Ablenkung und Zuwendung sowie familiale Unterstützung können zur Linderung von Schmerzen beitragen und den Alltag erleichtern. Darüber hinaus kann psychologische Begleitung hilfreich sein.
Für eine gute Behandlungsplanung und -umsetzung ist es sinnvoll, dass pflegebedürftige Menschen, pflegende Angehörige und Fachleute wie Ärzte, Pflegefachpersonen und Physiotherapeuten gut zusammenarbeiten. Gerade Angehörigen kommt bei der Umsetzung verordneter Maßnahmen oft eine zentrale Rolle zu. Zudem können sie Schmerzen vorbeugen, indem sie bei der Pflege achtsam und vorsichtig vorgehen. Die Teilnahme an einem kostenlosen Pflegekurs kann mit entsprechenden Pflegetechniken vertraut machen. Auch eine professionelle Beratung zur Pflege oder eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit Schmerzen können dazu beitragen, möglichst gut mit Schmerzen umzugehen.
„Auch wenn Schmerzen bei vielen älteren Menschen auftreten, sollten diese nicht einfach als vermeintlich unbeeinflussbare Alterserscheinung abgetan werden. Denn es gibt vielfältige Möglichkeiten, sie zu lindern und das Wohlbefinden zu fördern. Angehörige können dabei eine wichtige Unterstützung sein“, so Sulmann.
Anlaufstellen
Als Anlaufstellen zur Schmerzbehandlung dienen die hausärztliche Praxis sowie fachärztliche Praxen, zum Beispiel für Orthopädie oder Neurologie sowie Schmerzzentren. Weitere Anlaufstellen sind die professionelle Pflege sowie therapeutische Berufe wie Physiotherapie, Ergotherapie und Psychotherapie.
Zum Umgang mit dem Thema Schmerz in der häuslichen Pflege hat das ZQP wissenschaftsbasierte Tipps erarbeitet und in einem zielgruppengerechten Informationsangebot für pflegende Angehörige aufbereitet. Dies umfasst einen Kurzratgeber, vertiefende Online-Informationen sowie einen Kurzfilm. Das werbefreie Angebot der gemeinnützigen Fachstiftung ist frei zugänglich unter www.zqp.de/thema/schmerzen/#tipps


